I ch wusste nicht, wie lange ich schon lief, und hatte auch keine Ahnung, wie spät es bereits war.
Alles ging verloren. Raum und Zeit waren weg. Was ich wusste, war, dass ich das ganze Koks gezogen hatte.
Alles.
Wirklich alles.
Frei nach dem Motto: Ich ziehe alles, außer Konsequenzen!
Denn Konsequenzen waren mir SCHEIßEGAL!
Doch aus einem mir nicht erklärlichen Grund wirkte es nicht lange genug.
Entweder, weil es doch nicht so eine gute Qualität hatte, was ich mir nicht vorstellen konnte, oder weil meine Psyche so kaputt war, dass der euphorische Rauschzustand einfach nicht lange genug meine Gedanken ausblenden konnte. Na ja, bei dem Scheiß, den ich allein schon heute zu mir genommen hatte, wunderte ich mich, dass mein Herz überhaupt noch schlug. Dass ich überhaupt noch etwas besaß, das meine Adern ausreichend vollpumpen konnten.
Denn ich fühlte mich leer und ausgeblutet.
Der Absturz kam zu schnell und ich war wirklich am Ende.
Da sah ich es.
Anscheinend war ich schon viel zu lange unterwegs. Stunden müssten es gewesen sein. Das Leuchten zeigte mir, dass ich an der Tankstelle war, die natürlich geöffnet hatte. Ich kannte sie viel zu gut und wenn sich in den sechs Monaten meines Verschwindens nichts geändert hatte, wusste ich auch genau, wen ich dort antreffen würde.
Perfekt.
Über den Asphalt zur Tankstelle schlendernd nahm ich wahr, wie ein Auto heranfuhr und parkte. Mir war scheißegal, dass ich wie eine Junkie-Leiche aussehen musste und ich zudem barfuß unterwegs war. Ich steuerte den Eingang an. Dabei hörte ich im Rücken eine Autotür aufgehen.
»Hey, Stiletto! Du hast da etwas verloren!«
Als ich Rileys Stimme erkannte, stöhnte ich genervt auf und hielt den Mittelfinger hoch, ohne mich umzudrehen. Gerade, als ich die Glastür zur Tankstelle öffnen wollte, fuhr ein weiteres, mir nicht bekanntes Auto auf den Parkplatz.
Schließlich betrat ich den Kassenraum und wurde begrüßt.
»Kit? Shit! Du bist zurück?«, sagte der Mann, der so alt war wie Jeff und der mit ihm zur Schule gegangen war.
»Siehst du doch«, knurrte ich und nahm aus dem Regal eine Flasche Scotch. »Ich habe kein Geld dabei, Malcolm fährt mit meiner Tasche durch die Gegend.«
Ich hatte weder die Zeit noch die Lust, ihm zu erklären, dass meine Handtasche bei dem Pisser da draußen im Auto lag.
»Ich schreib es auf, kein Problem. Du siehst echt fertig aus, Kit.«
»Ja, bin ich auch«, gab ich zu und trat zur Kasse. »Gib noch ein Päckchen.« Ich zeigte auf die Zigaretten hinter ihm.
Er gab mir meine Marke und ich steckte die Packung zwischen meinen Träger am Kleid und meiner Haut. Das Kleid klebte förmlich an mir. Zusätzlich hielt er mir noch ein Feuerzeug hin, woran ich nicht gedacht hatte, und ich schob es über die Packung unter dem Träger. Timothy, der hinter der Kasse stand, steckte meine Flasche in eine braune Papiertüte.
»Willst du etwas, damit es dir besser geht?« Er sah zu mir hoch und hielt mir die Flasche hin.
Mit zwei Fingern zeigte ich, dass er das Zeug hergeben sollte. Nicht die Flasche, die hielt ich schon in meiner linken Hand. Während er sich beugte und an seiner Hose fummelte, öffnete ich die Flasche und schnipste den Deckel weg.
»Hier.« Er hielt mir eine offene Metalldose hin, worin sich kleine gedrehte Zigaretten befanden.
Aber ich nahm die ganze Dose und er seufzte.
»Bis dann, Tiffy.« Ich drehte mich um, holte eine von den Selbstgedrehten heraus und steckte die Dose unter den anderen Träger.
»Ich heiße Timothy«, rief er mir nach.
Mit der Zigarette im Mund nahm ich das Feuerzeug und zeigte ihm den Mittelfinger, während ich zur Tür ging.
»Ist das Jeff?«, hörte er sich verwundert an und ich blieb daraufhin stehen, um mich zu versichern, dass es nicht mein Bruder war, der draußen stand.
Verflucht! Er war es aber!
In dem anderen Auto waren Jeff und Andrew. Beide lehnten sich gegen den Wagen und schauten in meine Richtung. Drew hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Gleich daneben standen natürlich Dean und seine Freunde, die sich ebenfalls an ihr Auto gelehnt hatten.
Ob sie Spaß daran hatten, meiner kleinen Freak-Show zuzusehen?
Ich ging zur Tür hinaus und blieb dort kurz stehen.
Sofort kam Jeff auf mich zu.
»Jenny, was ist los?«
Verflucht, was machte er hier? Er gehörte nicht hierher, vor allem nicht, während ich gerade meinen Absturz feierte.
»Was ist das? Eine Intervention?« Ich zündete mir die Selbstgedrehte an, steckte das Feuerzeug wieder zurück und nahm einen kräftigen Zug.
Da passierte es.
In Sekunden hörte ich Jeff nicht mehr reden, sondern sah nur, wie sein Mund sich bewegte. Ein unglaublicher Flash * durchfuhr mich. Es pushte mich extrem auf und während ich den Rauch aus meinen Lungen ließ, spürte ich ein starkes Kribbeln, nein, eine Vibration, nein, irgendetwas durchfuhr mich wie ein glückliches Beben.
Verflucht!
Crack!
Ein weiteres Mal durchflute mich der Rausch, ich legte mir den Kopf in den Nacken, stöhnte den Rauch aus meiner Lunge und genoss mit geschlossen Augen das Gefühl, als würde ich fliegen.
Ich sah zu den Männern.
Jeff, der abrupt stehen blieb und Dean, der von seinem Auto aus langsam zu mir kam.
»Was rauchst du?«, klang er eher vorsichtig.
Ich stieß mit meinem Bein rückwärts die Tür auf und ohne die Männer aus den Augen zu lassen rief ich mit einem breiten Grinsen: »Tiffy, du geile Sau!«.
Er antworte lachend: »Hast lange nicht mehr dein eigenes Crack geraucht, was!?«
»Tiffy …«, fing ich an, doch er unterbrach mich stöhnend:
»Timothy! Ich heiße Timothy!«
Jeff und Dean kamen auf mich zu.
Doch als mein Grinsen erstarb und sich der Zorn in mir ballte, blieb Jeff erneut stehen und hielt Dean mit einer Hand auf. Er wusste genau, wie ich aussah, wenn ich richtig wütend wurde und was dann passierte.
Dabei kannte er nur einen Teil, nicht die komplette Wahrheit.
Ohne sie aus dem Blick zu lassen, rief ich zu dem Mann an der Theke: »Tiffy, wie oft und wie lange hast du Jeff gemobbt?«
»Lange«, klang er nun kleinlaut.
Ich zog mein Messer mit der Crackzigarette in der Hand und legte die Spitze der Klinge an meine Lippen. Jeff riss die Augen auf. Doch es war mir egal. Ich beugte mich in den Laden, sodass Tiffy mich sehen konnte, und sagte: »Also, wie heißt du?«
»Äh, Tiffy, Ich heiße Tiffy«, machte er sich die Hosen voll. Mit einem Lächeln auf den Lippen richtete ich mich wieder auf. »Braver Junge.«
Als ich den Fuß wieder von der Tür nahm, schloss sie sich und ich steckte das Messer in meinen Oberschenkelriemen. Erneut nahm ich einen Zug, der wild in meinem Körper tanzte.
»Verflucht!«, atmete ich aus und ließ die Flasche versehentlich fallen.
»Ist der Scheiß gut«, stöhnte ich, ohne die Männer zu beachten. Sie waren mir scheißegal.
»Jenny, komm, ich bring dich nach Hause«, flüsterte Jeff vorsichtig. Er ahnte, dass ich komplett zugeballert* war. Schlauer Junge.
Ich schmiss die Kippe weg und trat einige Schritte vor.
Seine Augen wurden immer größer. Nur, weil Dean gleich neben ihm stand, blieb er auch stehen.
Aber ich konnte an seinem zuckenden Kiefer sehen, wie viel Schiss er bekam.
So viel kannte er von mir und dabei hatte er nie gesehen, wie grausam ich wirklich sein konnte. Viel hatte er gehört und doch hatten meine Leute ihm zuliebe alles heruntergespielt.
Ich breitete meine Arme aus und erklärte laut und bestimmend: »Ich bin zu Hause«
Dann jedoch sah ich ihn an. Jeff mit seinem schicken Anzug.
Also knurrte ich lauter: »Warum bist du hier? Geh zurück zu deinem Frauchen.«
»Ich gehe aber nicht ohne dich!«, so kleinlaut trafen mich seine Worte und ich lachte auf.
»Weißt du noch, Jenny?« Viel zu mutig kam er auf mich zu. »Du und ich …«
Erwartete er tatsächlich, dass ich diesen kindischen Mist mitmachte? Ich war aufgepusht und voller Kraft.
Der Kleine sollte lieber gehen.
»Gegen den Rest der Welt?«, ergänzte er, um mich daran zu erinnern, dass ich zu ihm gehörte. Dabei gehörte ich keinem mehr. Er kam noch einen Schritt näher. Ich zog mein Messer aus dem Riemen und schwang es hin und her.
Ich hatte genügend Waffen dabei, um jeden Einzelnen zu erledigen.
»Verzieh dich oder du wirst es bereuen!«, warnte ich ihn mit einer gehobenen Braue und ließ das Messer durch meine Finger gleiten, sodass die Klinge in freudiger Erwartung, Blut sehen zu dürfen, vibrierte.
»Kit!«, warnte mich Dean mit meinem richtigen Namen und ich lächelte.
»Keine Sorge, D«, betonte ich. »Ich habe eine Kugel mit deinem Namen!«
»Bitte, komm mit«, flehte mich der erwachsene Mann an, den ich mein ganzes Leben kannte.
Es interessierte mich nicht. Es nervte nur.
Seine verweichlichte Art machte mich wütend und ich spürte, wie mich alles packte. Alles, was heute geschehen war. Alles, was in der Vergangenheit geschehen war. Nun holte es mich ein.
Nur wegen des verdreckten Umzuges nach Chicago. Es war ein verfluchter Mist!
»Lauf!«, knurrte ich warnend. »Das ist kein Spiel, Jeff! Lauf!«
»Du tust mir nichts, das könntest du nicht!«, protestierte er.
Das glaubte er wirklich. So ein Idiot. Anstatt einfach zu verschwinden!
»Jeff«, dröhnte meine Stimme über den Asphalt. »Du vertust dich! Dir geht es doch nun gut, oder?«
Ich ließ nicht zu, dass er darauf antwortete und sprach direkt in einem dunklen und warnenden Ton weiter: »Ich habe meine Schuld bei dir abbezahlt, also verschwinde!« Das letzte Wort zischte so gewaltig über meine Lippen, dass Drew sicherheitshalber die Tür aufmachte, um sich schnell genug in Sicherheit bringen zu können.
»Was für eine Schuld?«, lamentierte Jeff fragend.
»Die Schuld, die ich trage, weil ich deinen Vater getötet habe, schon vergessen?«, erinnerte ich ihn daran, wie ich mit vierzehn Jahren die Verantwortung für ihn übernommen hatte.
Alle waren erschrocken, aber es war mir scheißegal. Ich hatte seinen Vater erschossen.
»Jenny«, hauchte er und schaute mich bemitleidend an.
Er bemitleidete mich? Dieser Spinner. Er musste doch vor allem und jedem beschützt werden, nicht ich.
Jeff breitete die Arme aus.
Er war viel größer als ich, aber in meinem Flash sah er nur klein und winzig aus, dass ich ihn am liebsten wie eine Ameise zerquetschen wollte, für den Versuch, mich trösten zu wollen.
Denn ich brauchte keinen Trost.
Meine Zähne knirschten, weil er genau wusste, dass ich Umarmungen hasste, und dennoch kam er mit ausgebreiteten Armen immer näher.
Ohne zu zögern, warf ich das Messer. Es rauschte und fand sein Ziel in seinem Oberschenkel, genau da, wo ich es sehen wollte. Er schrie und fiel stöhnend zu Boden.
Dean hielt eine Waffe auf mich gerichtet. Doch ich lachte nur.
Drew lief zu dem wimmernden Jeff, der sein Bein seitlich hielt.
Ohne den Lauf der Waffe, die auf mich gerichtet war, zu beachten, bewegte ich mich zu meinem Bruder. Vor Jeff stehend drückte ich ihn mit meinem Fuß am Oberkörper zu Boden, sodass er lag.
»Jenny, geh von ihm weg«, warnte mich Dean.
Er klang nicht wütend, nur schockiert. Ich sah die Angst in Jeffs Augen und lachte ihn aus.
»Armer, kleiner Junge.« Ich holte mir eine weitere Crackkippe heraus und machte sie an. Während ich den Zug in mich aufnahm, beugte ich mich vor, zog das Messer aus seinem Bein, wodurch ich seine Haut erst recht aufschnitt und weitere Gefäße aufschlitzte. Jeff schrie auf und ich hielt das blutige Messer schwenkend in meiner Hand.
»Jenny! Hör auf!«, schrie Drew mich an. »Du bist komplett am Fliegen!«
»Ja, das bin ich wohl«, ignorierte ich Jeffs Gejammer und Geschrei und machte das Messer an seinem Hemd sauber. Als ich wegtrat, hob ich lächelnd eine Braue und ergänzte kehlig: »Ach Jeff, stell dich nicht so an. Es ist nur ein Bein. Davon hast du übrigens zwei!«
»Leg das Messer weg«, knurrte Dean.
Ohne ihn anzusehen, fragte ich ungläubig: »Sonst was? Erschießt du mich?« Bevor er antworten konnte, drehte ich meinen Kopf zu ihm und sagte: »Dann tu es, solange du noch kannst.«
Er starrte mich nur an, ich aber sah zu Drew und befahl: »Schaff ihn endlich hier weg!«
»Wenn in deinem verkoksten Hirn noch meine kleine Jenny ist, dann …«
Ich unterbrach seinen sentimentalen Gedanken warnend: »Zehn, neun, acht …«
»Schon gut!«, verstand Drew, dass er besser den Rückzug mit seinem verweichlichten Anwaltsbruder antreten sollte. Schließlich hob er ihn etwas hoch und Jeff humpelte davon.
Und weg waren sie endlich.
Die restlichen Männer ignorierend wandte ich zum Weitergehen und wollte nur noch nach Hause, während ich noch einen Zug vom Crack nahm. Alles um mich herum verschwand. Ich war zu stark und zugleich zu schwach, um in die Wirklichkeit zurückzukehren.
»Bleib stehen!«, brüllte Dean, nachdem ich nur einige Schritte hatte machen können.
»Lass sie D! Sie ist weg«, meinte Greg.
»Ja, Stiletto ist voll zugedröhnt«, war Riley Gregs Meinung.
Amüsiert drehte ich mich zu ihnen um und warf erneut das Messer. Zu schade, dass sie es merkten und sich duckten. Es prallte am Auto, nur wenige Zentimeter von Rileys Kopf entfernt, ab und fiel auf den Boden. Brüllend schimpften sie, aber ich lachte nur.
»Nur eine Warnung, meine Zuckerpüppchen!«
Erneut zog ich ein weiteres Messer aus meinem Oberschenkelriemen. »Fahrt besser Heim, Jungs. Ich bin grad nicht in Stimmung für Spielchen.«
»D, sie ist richtig angepisst«, meldete sich wieder Riley und ich rollte die Augen.
»Ja, D«, sagte ich genervt. »Deine kleine Sklavin solltest du besser erschießen, bevor sie an dem doofen Gelaber deiner Jungs verendet.«
Dean sah mich an, schloss darauf kurz die Augen und packte die Pistole weg.
»Bist du irre?«, rief Adam. »Knall sie ab! Bevor sie komplett durchdreht!«
Oh, es steckt wohl noch mehr in dieser kleinen Hülle von vorgetäuschter Freundlichkeit und vergänglicher Schönheit .
»Du solltest auf sie hören«, bekräftigte ich und warf das Messer in Adams Richtung. Leider sprang dieser zur Seite und es verschwand in der Dunkelheit.
Scheiß Drogen, sonst traf ich immer. Mir entwich ein knurrendes Geräusch.
Erneut brüllten die Männer, aber sie selbst zogen keine Waffen.
Ein Fehler, wirklich.
Sie hatten welche, das konnte ich mir denken, aber sie überließen es Dean. Wussten sie denn nicht, dass man einem Arschlochmenschen wie Dean nicht vertrauen konnte?
»Komm her, Babe«, sagte er trocken.
Babe? Fehlte ihm eine Dichtung?
»Sag mal, bin ICH voll dicht oder du?«
Ich zog ein letztes Mal am Crack, bevor ich dieses weg flitschte.
»Jenny«, dröhnte seine dunkle Stimme zu sanft zu mir, was mich wütend machte, weil er dachte, dass er mich auf diese Art davon überzeugen könnte, ihm nicht die Kehle aufzuschlitzen.
»Nein, so heiße ich nicht!«, erinnerte ich ihn knurrend daran, wie sehr ich den Namen hasste und erst recht, wenn er ihn benutzte, als hätte es eine besondere Bedeutung für mich.
»Stiletto«, wieder viel zu sanft für seine Verhältnisse sprach er meinen von seinen Leuten gegebenen, persönlichen Spitznamen aus. Was mich rasend wild vor Wut machte.
»Willst du mich verarschen?«, brüllte ich nun.
Jeder der Anwesenden konnte meinen Zorn spüren. Ich sah es in ihren Gesichtern. Dennoch ließen sie mich nicht in Ruhe. Also drehte ich mich kopfschüttelnd um.
»Kit!«, klang es nun warnend und er bekam, wie aufs Stichwort, meine Aufmerksamkeit.
Er hatte meinen inneren Knopf getroffen, aber selbst die dröhnende Stimme und das Ausspucken meines richtigen Namens taten weh und ich hasste ihn dafür, dass dieser auf seinen Lippen lag.
Noch bevor ich reagieren konnte, fragte er auffordernd:
»Warum lässt du deine Wut nicht an denjenigem aus, der daran schuld ist?«
Meinte er wirklich, ich sollte meine lebensbedrohliche Wut an ihm auslassen? War er wirklich so dumm?
Gerade, als ich mich schnaubend wieder umdrehte, um zu gehen, ging er in die Hocke.
Wortlos und stirnrunzelnd legte ich mein Kopf schief und beobachtete verwundert, wie er aus der Hocke in die Knie ging und sich setzte. Was hatte er vor?
Er durchbohrte mich mit seinen dunklen Augen, während er tatsächlich auf die Knie ging, sich auf seine Waden setzte und die Arme für mich sichtbar auf seinen Oberschenkeln mit den Handflächen nach oben legte.
»Weißt du, Kit«, klang seine Stimme dunkel und bestimmend. »Du hast dich mir unterworfen, erinnerst du dich noch? Du hast gesagt, du gehörst mir.«
Darauf antwortete ich nicht und beobachtete das Schauspiel, wie er völlig schutzlos so dasaß.
Schutzlos vor mir. Ausgerechnet vor mir, die komplett flog und bis auf die Knochen bewaffnet war, um zu jeder Zeit zu töten.
»Was tust du da?«, flüsterte Adam ungläubig über Deans Verhalten. »Sie wird dich töten!«
Ja, das werde ich.
Dean ignorierte die Warnung seines Freundes und löste nicht seinen Blick von mir.
»Und?« Ich zuckte mit den Schultern. Mein Verstand funktionierte nicht, ich war in einem Rauschzustand und das Adrenalin pochte durch meine Adern.
Was wollte er damit bezwecken? Was übersah ich?
»Ich tue es jetzt für dich, weil ich dir gehöre«, erklärte er, als hätte ich genau um das gebeten. Er dachte doch nicht, dass ich mich erweichen ließ, nur weil er sich mir gegenüber unterwarf!? Über seine Naivität konnte ich nur lachen. Wenn er dachte, dass ich einen unbewaffneten, am Boden sitzenden Mann nicht töten würde, lag er damit mehr als falsch.
»D! Fuck! Steh auf!«, forderte Riley.
Anstatt aber auf seinen Freund zu hören, schloss er die Augen und ließ den Kopf devot nach vorne hängen.
»Wählen Sie gerade wirklich Ihren Tod, Colt?«, fragte ich gespielt geschwollen, während ich ein weiteres meiner sieben Messer zog.
Mit bedachten Schritten näherte ich mich dem sitzenden Dean.
»Wenn du es so willst. Ich kenne schlimmere Möglichkeiten, zu sterben«, antwortete Dean, ohne sich körperlich zu bewegen.
»Ach ja?« Ich legte den Kopf auf die andere Seite.
Er schaute kurz hoch und sah mir in die Augen.
»Besser als in einem Flugzeug zu sterben.«
Für einen Moment zögerte ich und blieb stehen. Er verwendete meine Worte, obwohl er es sicher nicht so empfand. Womöglich wollte er mich daran erinnern, dass er mich kannte. Dabei wusste er gar nichts.
Die Männer stöhnten und schimpften laut durcheinander, was ich wirklich hasste. Schon im nüchternen Zustand war das eine Qual. Aber in diesem glücklichen, euphorischen und kraftvollen Flash, war es wie ein geballtes Dröhnen.
Mit der linken Hand zog ich meine Glock und schoss zur Seite. Der Knall reichte aus, dass sie verstummten und Dean schaute wieder devot nach unten.
»Könnt ihr bitte auch mal schweigen? Oder muss ich euch dazu bringen?« Ich steckte die Pistole unter meinem Rock in das Holster zurück.
Stille. Endlich.
Indem ich meinen Kopf hin und her reckte, verschwand auch die Anspannung aus meinen Nackenmuskeln. Mit einem Lächeln und einem befriedigenden Gefühl ging ich auf Dean zu und stellte mich genau vor ihn. Gerade, als ich vor ihm stand und mit dem Messer ausholte, verlor ich es begleitet von einem Zischen und einem metallischen Klang aus meiner Hand. Ich erschreckte mich nicht einmal oder zuckte, als die Kugel meine Klinge traf und mir diese aus der Hand gerissen wurde.
Dean allerdings hatte nicht damit gerechnet und drehte sich wütend nach hinten. »Die Knarren weg!«
Greg, der mir das Messer aus der Hand geschossen hatte, schüttelte den Kopf und nahm seine Pistole herunter.
»Wenn du dich unbedingt von dieser Schlampe umbringen lassen möchtest, bitte.«
Dean sah zu mir hoch. Er musste seinen Kopf ein wenig in den Nacken legen, um mir in die Augen schauen zu können.
Mir war egal, was Greg redete. Es ging an mir vorbei.
Hauptsache, sie redeten nicht alle gleichzeitig.
Ausdruckslos starrte ich nun Dean an, denn ich brauchte keine Waffe. Liebend gerne wollte ich ihm die Luftröhre mit meinen bloßen Händen herausreißen. Bei dem Gedanken hob sich einer meiner Mundwinkel nach oben. Ohne seinen Blick abzuwenden, legte er seine Hände an meine Waden und strich sie hinauf.
Was sollte das?
Wollte er mir somit seine Zuneigung zeigen? Er war doch selbst total high.
Anscheinend hatte er vergessen, dass er mich noch vor wenigen Stunden verkaufen hatte wollen, wie eine billige Hure. Nein, er hatte mich wie eine seiner Nutten verkauft.
Der Hass auf ihn fuhr schlagartig durch meine Muskeln. Ich holte mit meiner rechten Faust aus und schlug ihm von oben auf sein linkes Auge und sein Kopf fuhr herum.
Gleichzeitig sah ich, wie meine Glock weit entfernt auf dem Boden landete. Seine Hände an meinem Holster hatte ich nicht wahrgenommen.
Verdammt.
Genau deswegen wollte ich mit der linken gerade ein weiteres Mal zuschlagen, da ergriff er mein Handgelenk und zog mich herum, sodass ich mit dem Rücken zu ihm stand.
Da flog auch schon eines meiner Messer.
Wut schoss durch meinen Körper und ich trat nach hinten, doch er ließ blitzschnell meine Hand los, griff mein Fußgelenk, bevor ich ihn traf, und riss mich zu Boden. Schnell drehte ich mich um und zielte mit meinem linken Fuß gegen seinen Brustkorb. Indem er nach hinten auswich und sich erhob, fing er die Wucht auf. Zügig stand ich nun ebenfalls auf, ging auf ihn zu und schlug ihm mit der Faust in die rechte Niere. Dabei knickte er ein und ich spürte, wie er währenddessen das Crack nahm und wegwarf. Dass er sich hierfür kurz beugte und sich zur Seite wandte, nutzte ich aus. Ich legte blitzschnell meine Hände an seinen Nacken und wollte ihn mit dem rechten Knie die Nase brechen. Doch er fasste in meine Kniekehle, zog ein Messer an meinen Innenschenkeln heraus und schnitt mich dabei.
Ich spürte es nicht, sah nur das Blut an der Klinge, als es zu Boden fiel. Da er dadurch abgelenkt war, trat ich sogleich mit dem anderen Knie nach, doch er wich rechtzeitig aus, packte mich und drehte mich abermals so, dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Gerade wollte er nach dem nächsten Messer unter meinem Rock greifen, da holte ich aus, um meinen Ellbogen schwungvoll in seinem Bauch zu versenken. Er wich aus. Schließlich traf ich nur die Luft. Viel zu schnell war er aber wieder bei mir.
Das Crack sorgte zwar für einen erhöhten Adrenalinspiegel, doch meine Reflexe und meine Bewegungen waren zu langsam. Nicht so, wie es sein sollte. Nicht so, wie ich es gelernt hatte. Und vor allem nicht so, wie ich es eigentlich konnte.
Er packte mein Handgelenk und während er mich umdrehte, zog er meinen Rock hoch. Ich hatte keine Zeit, meine Waffen zu schützen und wehrte mich, indem ich erneut zuschlug. Dabei traf ich seine linke Niere, sodass er sich aus Reflex vorbeugte. So konnte ich ihm einen Schlag auf den Rücken verpassen. Leider verfehlte ich sein Genick.
Scheiß Drogen!
Ich konnte es nicht oft genug denken.
Da flog auch das vorletzte Messer. Woraufhin mir die Lust verging, mich weiterhin mit ihm zu messen. Ich zog mein letztes Messer, um den Scheiß zu beenden.
Doch Dean entwaffnete mich inmitten meiner Bewegung. Anschließend griff er nach meinem Unterarm, schwang mich herum und fixierte mich auf diese Weise.
Beide Hände überkreuzte er mir auf den Rücken und drückte so fest zu, dass ich mich vorbeugen musste, um dem Schmerz zu entkommen.
»Schluss jetzt damit, Babe«, gab er genervt zu verstehen.
Mit einem Ruck prallte ich auf den Boden und Dean setzte sich auf mich.
Mit seinem gesamten Gewicht drückte er mich nieder, dass mir fast die Luft wegblieb.
Schimpfend, dass er ein Arsch war und dass ich ihn umbringen würde, wehrte ich mich, was sicher nicht vielversprechend war. Wütend befahl ich ihm, dass er mich besser umbringen sollte, weil ich es sonst tun würde, und wand mich ohne Pause.
Doch er ließ nur Mikrobewegungen zu, während er schwieg und ich mich nur selbst hörte.
Immer mehr verließ mich die Kraft. Ich spürte, wie das Adrenalin abklang.
Die Wirkung des Cracks verblasste.
Schweratmend ließen meine Worte und mein Protest nach und ich spürte seine Stirn in meinem Nacken. Ich drehte meinen Kopf auf die Seite. Eigentlich war es still. Keiner sagte etwas, kein Auto war zu hören und kein Wind störte.
Doch in meinem Kopf, durch meinen Körper, hörte ich laute dröhnende Stimmen, die mich zerrissen.
Mein Körper schmerzte und ich wimmerte.
Unglaublich quälend kam ich vom Crack runter und der Absturz zog mich in die fleischliche Hölle.
»D! Bitte, gib mir zumindest die Dose«, flüsterte ich.
Er atmete ebenfalls schwer. »Nein, Babe, es hört gleich auf.«
Das war gelogen und das wussten wir beide.
Es würde schlimmer werden. Mein Körper zitterte und es schmerzte unaufhörlich.
Die vielen Stimmen wurden lauter und lauter und dröhnten durch meinen Verstand.
Langsam und peinigend zerbrach ich innerlich.
Diese Stimmen, die wiederkehrten und mich auslachten, weil ich so dumm war. So naiv.
So lange war es her und ich musste dem entkommen.
»D!«, schrie ich. »Gib mir mein Crack!«
Doch er bewegte sich nicht. Ich wollte noch lauter schreien.
Die Bilder vor meinen Augen!
Diese Bilder, wie ich von der Decke hing und sie immer wieder lachten, weil ich geglaubt und vertraut hatte.
»Es tut weh! D! Bitte!«, jammerte ich.
Sie lachten immer weiter und dann wurde ich wieder runtergelassen, die lüsternen Blicke auf meiner Haut, die jene Wunden noch weiter aufrissen.
»Bitte D! Ich halte das nicht aus!«
Der Asphalt und die dunkle Umgebung verschwanden und tausend Bilder schossen mir gleichzeitig vor die Augen. Die Erinnerung kam zurück, obwohl ich genau diese tief in mir verschlossen gehalten hatte.
Jedes einzelne Gefühl. Diese vielen Stimmen. Alle sprachen gleichzeitig. Alle wiederholten diese Worte.
Es war wieder da und es war zu viel.
Mein Herz pochte schnell, meine Augen flackerten wegen der vielen Bilder, die ich sah und nicht ertrug.
»Dean!«, schrie ich. »Du verfluchtes Arschloch, gib mir mein Crack!«
Doch nichts geschah. Er reagierte einfach nicht.
Ich war verzweifelt und musste alles unbedingt verschwinden lassen.
Dieser Schmerz. Zu viele Emotionen prallten auf mich ein. Wie Faustschläge trafen sie mich.
»Adam!«, rief ich. »Bitte, bring du mir mein Crack!«
»Nein, Stiletto. Du schaffst das auch ohne«, antwortete er.
Dieser verfluchte Idiot.
Sie waren es mir schuldig.
Sie alle hatten meinen Ruf zerstört.
Sie alle hatten uns Frauen benutzt wie billige Ware.
Und dann nannte er mich noch immer so.
»So heiße ich nicht! Du Arsch«, schrie ich.
Erneut versuchte ich, mich aus Deans Griff zu befreien, doch er drückte nur weiter zu.
Noch immer lag sein Kopf an meinem Körper. Ich konnte diesen Kontakt kaum ertragen.
Ich hasste ihn. Ich hasste ihn so sehr.
Er nahm mir alles. Was zurück blieb, war die gebrochene Kit, die diese verdammt lauten Stimmen nicht mehr ertrug, die ihr immer wieder sagten, dass sie ihm gehörte.
Ihm.
Die Anderen, die lachten. So viele, die lachten. Sie lachten mich aus, weil ich zu dumm war und wieder auf ein nettes Gesicht, freundliche Zuneigung und guten Sex reingefallen war.
Auf jemanden, der mich innerlich ausfüllte wie niemand zuvor.
Wieder einmal war ich so naiv und keiner nahm mich ernst.
Nun müsste ich sterben, weil mir die Macht fehlte.
Alles war weg.
Die Gesichter vermischten sich mit meiner Erinnerung.
Dean. Tommaso.
Es war zu spät.
Ein weiteres Mal ließ ich jemanden an mich heran. Wieder ist jemand mir zu nahe gekommen und wieder würde alles in mir zerreißen.
»Psst, Babe«, flüsterte Dean und ich spürte seinen Atem wie tausend kleine Nadelstiche auf meiner Haut. »Denk an etwas Schönes.«
»Hör auf zu reden«, stöhnte ich, weil ich es nicht ertrug.
Seine Stimme stand über allem.
Warum nur?
Warum konnte es nicht untergehen, wie alles andere?
Warum schaffte er es, mich wiederholt zu geißeln.
»Denk an deinen Camaro und den Klang, wenn du ihn startest«, erinnerte mich Dean daran, dass ich diesen nicht mehr besaß. Ich hatte ihn wirklich, ohne zu zögern, verschenkt.
Mein Baby, dessen Teile ich alle in der Hand gehalten hatte.
Jede noch so kleine Schraube, jedes noch so kleines Stückchen Kabel hatte ich zwischen meinen Fingern gehalten.
»Verflucht! Ich habe keinen Camaro mehr«, seufzte ich. »Er ist weg, wie alles andere auch.«
Meine Stirn legte ich auf den Asphalt.
»D, bitte gib mir einfach mein Crack. Ich halte es nicht mehr aus. Ich schaffe das nicht«, wimmerte ich.
Er war genauso angespannt wie ich und atmete noch immer schwer, während er nicht auf mich reagierte und sich meine Kehle immer weiter zuschnürte.
»Bitte D, ich tue auch alles, was du willst«, versuchte ich ihn zu überzeugen.
»Dafür brauchst du kein Crack und ich auch nicht.«
»Du Arsch«, flüsterte ich leise, weil ich das Gefühl bekam, mir würde die Luft ausgehen.
Stöhnend jammerte ich wirres Zeug, wand mich und versuchte, die vielen Gedanken zu verscheuchen, während Dean einfach auf mir saß und mir keine Möglichkeit zur Flucht gab.
So sehr ich mich anstrengte, an etwas Schönes zu denken, fiel es mir schwer. Denn mein Körper zuckte, zitterte schmerzhaft und meine Haut begann zu brennen.
Die Stille schwebte erdrückend über uns. Noch immer sagte keiner etwas und nach einer Zeit hörte ich auch nur mein eigenes, leichtes Brummen. Selbst ich beruhigte mich langsam.
Plötzlich kam ein Auto und parkte.
Ich blieb liegen, sah nicht nach und hörte nur zwei Autotüren aufgehen und kurz darauf zuschlagen. Schritte kamen näher und ich hoffte, es waren nicht Drew und Jeff.
Die Schritte blieben stehen und Dean richtete sich auf, ohne komplett von mir runterzugehen oder meine Hände zu lösen. Nur seine Stirn verschwand von meinem Körper und er verlagerte sein Gewicht auf meine Beine.
Als ich die Augen öffnete, sah ich im Augenwinkel ein paar schwarze, glänzende Herrenschuhe, die mir viel zu bekannt vorkamen.
Shit!
Vorsichtig und schuldbewusst drehte ich den Kopf und sah, wie Calvin sich vor mich kniete.
Verdammt, es war wirklich Calvin. Mein Boss. Shit!
Ich schaute direkt in Calvins braune Augen. Doch er schaute zu Dean hoch.
»Lass nur ihre Hände los!«
Dean ließ sofort meine Hände los und ich spürte, wie sich sein Gewicht auf mir veränderte.
Sofort drehte ich mich mit der letzten Kraft auf den Rücken und Dean drückte wieder sein Gewicht auf mich, um mich zu fixieren.
Ich sah Calvin an und traute mich nicht, auch nur einen Ton über meine Lippen kommen zu lassen.
»Da bist du wieder zurück und schon bekomme ich pausenlos ganz merkwürdige Anrufe, Kitty«, sprach er sanft, aber ich erkannte den tadelnden Unterton seiner Stimme, während er mich eingehend musterte. Allerdings runzelte ich nur die Stirn.
Denn es interessierte mich nicht, wer alles anrief. Ich konnte kaum glauben, dass es überhaupt einer tat.
»Du hast wohl schlecht gekämpft«, war es keine Frage und nickte zu Dean. »Was hältst du davon, wenn du abschlägst und mir das überlässt?« Er hielt mir seine flache Hand hin, damit ich draufschlagen konnte.
Mit zusammengezogenen Brauen wanderte mein Blick dorthin und schlug vorsichtig und viel zu sachte darauf.
Blitzschnell zog er aus seinem Schulterholster unter seinem Jackett eine Pistole und hielt sie Dean an den Kopf. Geschockt sah ich zu Dean, der mich anstarrte.
Metall klickte und ich sah an Dean vorbei, dass alle ihre Waffen gezogen hatten. Alle seine Freunde richteten ihre Knarren auf meinen Boss. Sie standen nur zwei Meter vom Auto entfernt.
Aber noch immer weit genug weg.
»Ein Wort. Sag nur ein Wort, meine kleine Kitty«, sprach Calvin so sanft, wie ich es fast nur von ihm kannte, und lächelte mich mit seinen weißen Zähnen an, als würden keine drei Männer ihre Waffen auf ihn richten.
Ich beugte mich hoch, auf einem Arm gestützt.
Deans Körper war sichtlich angespannt und seine Hände lagen an meiner Hüfte.
Er hob seine Hand etwas an und zeigte seinen Freunden, dass sie die Waffe herunternehmen sollten. Dabei ließ er mich nicht aus den Augen. Und sie taten es, widerwillig und kopfschüttelnd.
Riley raufte sich sogar die Haare.
Alles war so surreal und passierte wie in Zeitlupe. Ich nahm es verschwommen und weit weg war, als wäre ich gerade nicht eingekeilt zwischen dem Boden und Dean.
»Kitty?«, sprach Calvin auffordernd. Er wollte, dass ich eine Entscheidung traf.
War es das, was ich wollte?
Er würde es tun, daran bestand kein Zweifel, egal wie viele Waffen auf ihn gerichtet waren.
Aber wollte ich genau das? Wollte ich, dass Calvin wirklich abdrückte?
Ich schluckte schwer und hielt die Hand auf.
Schließlich drehte Calvin die Waffe und legte sie mit dem Griff voran in meine Handfläche.
Ohne zu zögern, schlossen sich meine Finger darum. Ich hielt sie mir umgehend unter das Kinn und …
»Nei…«, rief Dean.
Klick.
Ende Band 1
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