100 Jahre nach dem Kantō-Erdbeben in Japan erzählt Hans Platzgumer von einem Machtvakuum,
das politische Grabenkämpfe auslöst — aktueller denn je.
Ein Machtvakuum, das Ideologen zu nutzen wissen. Eine Naturkatastrophe, die ein Land
aus den Angeln hebt. Hans Platzgumer erzählt anhand einer Epoche der japanischen Historie
eine universelle Geschichte — fesselnd und fast unheimlich heutig.
Hauptmann Amakasu, strammer Diener der japanischen Geheimpolizei, blickt auf den Krieg
seines Lebens zurück. Jahrzehntelang hat er im Schatten Kaiser Yoshihitos, der sich
mehr für Gedichte und Pflanzen als für Politik und den Zustand seines Reichs interessierte,
einen erbitterten Kampf gegen den Anarchisten und Aufrührer Sakae Ôsugi und seine
Frau Itô ausgetragen. Bis das große Kantô-Erdbeben 1923 nicht nur Tokio zerstört,
sondern auch politisch eine Stunde null einläutet.