Zwanzig

Es war Weihnachten, und das Fest versprach, so schön zu werden wie in jedem Jahr. Die hohen Flammen im Kamin flackerten, die Gläser klirrten, die lange Tafel bog sich unter den Köstlichkeiten, die sämtliche dienstbaren Geister von St. Michael’s auftischten.

Die Bauern der Umgebung hatten ihren Sonntagsanzug hervorgeholt, die Bäuerinnen die Seidenröcke mit den langen Schleifen, die samtenen Mieder, den cornischen Kopfputz, den schon ihre Großmütter getragen hatten. Die Bürgersleute aus Marazion, aus Goldsithney und Perranuthnoe schmückten ihren Gehrock mit den Auszeichnungen, die ihnen der Earl zeit ihres Lebens verliehen hatte.

An der Frontseite von St. Anthony’s Hall spielte das Bläseroktett mal putzig fröhlich, mal weihnachtlich besinnlich. Im offenen Kamin brannten lichterloh die Tannenstämme; wer mit dem Rücken zum Feuer saß, hielt es dort nicht lange aus. Der Sturm um das Schloss hatte sich gelegt, fast als ob auch er in weihnachtlicher Stimmung wäre. Jedermann erwartete das Erscheinen der Familie. Wie alle wussten, sollte dieses Jahr der Duke of Hailsham Ehrengast auf dem Schloss sein. Manchem der Anwesenden erschien es sonderbar, dass kein Chefbutler zugegen war, der die Geschicke des Festes lenkte. Man wusste vom Unfall des beliebten und betagten Mr Patters, man hatte aber auch von dessen Nachfolger gehört und staunte, dass Patters’ Vertreter sich nicht zeigte. Stattdessen übernahm die rangälteste Hausdame dessen Pflichten.

Als Erste erschien die schöne Lady Moyra in der Halle, an ihrem Arm Sir Ethelred. Die Countess nickte huldvoll in die Runde und nahm ihren Platz an der Stirnseite ein. Die anwesenden Damen tuschelten über ihr raffiniertes tiefgrünes Kleid, einige fanden es zu gewagt für Weihnachten, doch konnte man es ihr bei dieser Figur übelnehmen?

Plaudernd trat der Duke ein. Da er ohne Begleitung auf St. Michael’s war, erschien er der Tradition gemäß mit der ranghöchsten Aristokratin des Festes, Lady Angela, der Countess of Wiltshire, einer entfernten Cousine von Sir Thomas. Lady Angelas Konversation war facettenreich, und der Duke unterhielt sich angeregt mit ihr. Das hinderte ihn aber nicht daran, neugierige Blicke zur Innentreppe zu werfen, wo jeden Moment der Earl erscheinen sollte. An dessen Arm würde seine junge, unverheiratete Tochter eintreten, die Erbin dieses Schlosses. Am Abend zuvor hatte Freddie sie nirgends finden können. Wie befürchtet, war das Verlies leer gewesen. Die Countess hatte ihrem Geliebten tatsächlich zur Flucht verholfen. Der Bursche selbst war unwichtig, dachte der Duke. Außerdem konnte er sicher sein, dass Virginia nicht ausgerechnet an Heiligabend mit dem Butler durchbrennen würde. Das könnte sie ihrem Vater niemals antun.

»Der botanische Garten auf den Scilly Islands ist gewiss der artenreichste von ganz Cornwall«, sagte Lady Angela gerade. »Ich habe dort Pfefferbäume gesehen und Agaven aus Mexiko, Natternköpfe von den Kanarischen Inseln und immergrüne Bromeliengewächse. Das Herzstück von Tresco Abbey Garden stellt ein Kloster dar, eine Benediktinerabtei. Heute ist es eine Ruine.«

Der Duke nickte interessiert, und das war er auch. Da er grundsätzlich den Menschen nicht viel abgewinnen konnte, war sein Steckenpferd die Botanik. Normalerweise hätte er gern mehr über die Pflanzenwelt auf den Atlantikinseln gehört, doch mit einem Mal waren ihm die mexikanischen Natternköpfe und kanarischen Bromelien einerlei. Er starrte die Treppe hoch, seine Augen wurden groß und fassungslos.

Der Anblick war auch durchaus erhebend, als Sir Thomas Trevelyan mit seiner jüngsten Tochter in den Festsaal herabstieg. Der Earl trug einen zeremoniellen Frack, dazu den Orden, den ihm Seine Majestät vor Jahrzehnten verliehen hatte, das Royal Cross of Merit. Vorsichtig nahm Sir Thomas Stufe um Stufe. Nur Eingeweihte merkten, dass Virginia ihren Vater unauffällig stützte. Sie trug ein zartblaues Kleid mit kurzer Schleppe und im Haar jenes Diadem, das ihre Mutter ihr vererbt hatte. Doch um den Hals trug Lady Virginia –

Freddie verengte die Augen. Was trug Virginia denn um den Hals? Es war eine Kette aus Weißgold, vielleicht Platin, und daran hing ein Stein von ungewöhnlicher Größe, eingefasst von winzigen Rubinen. Dieser Stein hatte eine gelbliche Färbung. Es hätte ein Citrin, vielleicht auch ein gelber Saphir sein können. Niemand im Saal hatte diesen Schmuck je an Lady Virginia gesehen. Keiner der Anwesenden hatte diesen Stein überhaupt je in seinem Leben zu Gesicht bekommen. Dieser Stein existierte angeblich gar nicht. Er tauchte nur in Büchern, in einer Legende auf. Sagen rankten sich um ihn, Wünsche, Begehrlichkeiten, Gier.

Keinen Augenblick glaubte Freddie daran, dass es ein Saphir sei, der Virginias Dekolleté schmückte. Der einzige Schluss, der aus dem Auftritt der Countess zu ziehen war: Sie hatte das Royal Heart gefunden.

»Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Lady Angela«, unterbrach er deren Erzählung, wartete die Erwiderung nicht ab, sprang auf und umrundete die Tafel.

Die Gäste hatten sich erhoben, um dem Earl ihre Ehrerbietung zu bekunden. Der Hausherr und seine Tochter erreichten ihre Plätze. Bevor sie sich setzten, war der Duke bereits zur Stelle.

»Du siehst bezaubernd aus, meine Liebe.« Er küsste Virginia die Hand.

»Danke, Freddie.« Sie lächelte. »Wie nett, dass du dich heute Abend um Tante Angela kümmerst.«

Für einen Moment war der Duke sprachlos. »Ich hatte eigentlich gehofft, das Weihnachtsdinner an deiner Seite einnehmen zu können, meine Liebe.«

»Aber das würde meine Überraschung ruinieren«, mischte sich Sir Thomas ein.

»Welche Überraschung?«

»Als Höhepunkt unseres Festes möchte ich heute Abend deine Verlobung mit Virginia bekannt geben, mein lieber Junge«, antwortete Sir Thomas sonnig. »Jedermann würde sofort seine Schlüsse ziehen, wenn du dich jetzt gleich neben deine Braut setzt.«

Der Duke spürte instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte. Es lag an der Art, wie der Earl ihn behandelte. Unverändert freundlich, bemerkte Freddie doch die Kühle in den Worten des Gastgebers. Auch Virginia trug eine heitere Maske, hinter die Freddie nicht zu spähen vermochte. Unter anderen Umständen wäre er der Sache sofort auf den Grund gegangen, doch in diesem Moment waren zweihundert Augenpaare auf den Duke gerichtet. Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf.

»Also hast du ihn gefunden?«, raunte er Virginia zu. »Du hast das Royal Heart tatsächlich aufgespürt.«

»Nicht ich«, antwortete sie im gleichen sanften Ton. Man konnte meinen, die beiden unterhielten sich über etwas so Harmloses wie das Wetter.

»Wer war es dann?«

»Der Mann, den du in den Kerker hast werfen lassen, Freddie.« Aus stählernen Augen sah sie ihn an.

»Der … Butler? Dieser Betrüger, der Verführer? Und das haben Sie zugelassen, Mylord?«

»Ich fürchte, wir können unsere Gäste nicht länger warten lassen«, antwortete Sir Thomas. »Es kommt die Stunde, zu der wir all das besprechen werden, mein lieber Junge.« Er nahm Platz.

Die Anwesenden setzten sich ebenfalls. Der Einzige, der noch stand, war der Duke. Da am Kopf der Tafel kein Platz für ihn vorgesehen war, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu seiner Tischdame zurückzukehren.

Sir Thomas räusperte sich und erhob sein Glas. »Es ist Weihnachten, meine Lieben! Wieder einmal ist es Weihnachten geworden. Viel ist seit dem letzten Mal geschehen. Vieles, was wir einander heute Abend erzählen werden. Es ist der alte, lieb gewonnene Brauch, dass wir zu diesem Fest in der Halle von St. Anthony’s zusammenkommen und Heiligabend miteinander begehen. Und so begrüße ich euch alle, ohne jeden Einzelnen von euch zu nennen. Aber ich kenne euch alle, so wie ihr mich kennt. Wir sind eine große Familie, wir, das ist dieses Land und diese Küste, unser Cornwall. Wir sind genauso wechselhaft und ebenso beständig wie unsere Heimat, und so treu. Ich danke euch, dass ihr gekommen seid und wünsche euch allen: Fröhliche Weihnachten!«

Die Gläser gingen hoch, die Menschen prosteten ihrem Earl zu. Sie prosteten einander zu, küssten und umarmten sich, hundertfach flog das Grußwort durch die Halle – fröhliche Weihnachten euch allen! Sir Thomas gab das Zeichen, dass der erste Gang aufgetragen werden konnte.

Virginia stieß mit ihrem Vater an, nachdenklich trank sie von dem guten, schweren Wein. Charlie, ihr Liebster, war mit dieser Lösung einverstanden gewesen. Er bestand nicht darauf, schon an Heiligabend rehabilitiert zu werden. Virginia hatte allerdings auf verschiedenen Dingen bestanden, als sie heute Morgen ihrem Vater einen Besuch abstattete.

Wie ein begossener Pudel war Charlie nach dem zweiten Versuch aus der Zisterne aufgetaucht. Er prustete, er rang nach Luft, er hing an der Seilwinde und zitterte so erbärmlich, dass Virginia ihn am liebsten in warme Decken gehüllt vor ein Feuer gesetzt hätte.

»Da unten … ist … was«, rief Charlie mit klappernden Zähnen. »Ich konnte es … nicht genau erkennen. Das Seil … ist zu kurz.« An dem Tau hängend rieb er sich Arme und Schultern.

»Zu kurz? Das heißt, du warst noch nicht ganz unten?« Am liebsten hätte sie ihn sofort aus dieser Lage befreit, aber Virginia riss sich zusammen. Jetzt oder nie würden sie die Wahrheit der Legende erfahren.

»Ich war fast unten«, stotterte er. »Ich muss … noch einmal …«

»Was willst du noch einmal tun?«

»Runter … tauchen.«

»Aber wenn das Seil zu kurz ist – « Ihr zitternder Liebster tat ihr von Herzen leid.

»Ich tauche … tauche diesmal ohne Seil.« Mit dem Fuß stützte er sich am Zisternenrand ab und begann, den Knoten um seinen Bauch zu lösen.

»Charlie, nein!«, rief sie. »Wenn du nicht am Seil hängst, wie soll ich dich dann wieder hochziehen?« Sie wollte zu ihm, getraute sich aber nicht, die Winde loszulassen.

»Du lässt das Tau bis an die Wasseroberfläche runter, dann kann ich es fassen und daran hochklettern.« Seine klammen Finger hatten Mühe mit dem Knoten.

»Der Schacht ist mindestens zehn Yards tief, Charlie, und unter der Wasseroberfläche sind es …«

»Noch mal zehn Yards«, hauchte er.

»Du willst zehn Yards tauchen, in der Dunkelheit einen Stein öffnen, wieder hochkommen und dich dann an einem Seil zehn Yards emporziehen? Charlie, das ist Selbstmord!«

»Jetzt übertreibst du.«

Er lächelte, doch sie glaubte ihm seine Abgebrühtheit nicht. »Charlie, bitte, komm da raus!«

»Du hast mich runtergeschickt. Und ich glaube, dass da unten etwas ist. Ich muss es nur erreichen.« Der Knoten begann nachzugeben. »Wünsch mir Glück, Virginia.«

»Charlie, bitte!« Sie sahen einander an. Virginia sah eine wilde Entschlossenheit in seinen Augen. »Viel Glück, mein Liebster«, seufzte sie.

Er ließ das Seil los und stürzte in die Tiefe. Weit unten hörte Virginia ihn aufklatschen.

»Alles in Ordnung?«, rief sie.

Keine Antwort.

»Charlie! Charles! Geht es dir gut?« Es blieb still. So schnell sie konnte, ließ sie das Seil hinab.

Er hätte sterben können, dachte Virginia und rückte mit dem Stuhl dicht an die Weihnachtstafel heran. Ein Sturz aus dieser Höhe, die Kälte, der Versuch, unter Wasser einen jahrhundertealten Stein zu öffnen, er hätte dabei sein Leben lassen können. Wieso habe ich das zugelassen? War ich verantwortungslos, gierig oder nur neugierig? Nein. Ich war zuversichtlich. Weil ich wusste, dass nur er es kann, mein Charlie, niemand sonst. Nein, dachte sie abermals, in Wirklichkeit war ich einfältig und dumm.

Im Zwiespalt solcher Gefühle löffelte Virginia ihre Suppe. Bald darauf wurde der zweite Gang aufgetragen, Steinbutt in Sesamsauce. Der dritte Gang kam, Fasanenbrust auf Wirsing, dazu Schwenkkartoffeln. Während des Essens warf der Duke begierige Blicke zu Virginia. Sie war sicher, seine Augen ruhten nicht auf ihr, sondern auf dem Royal Heart. Das Juwel so nahe zu wissen und doch nicht in seinen Besitz zu gelangen, musste schmerzlich für Freddie sein.

»Liebe Gäste!« Zum zweiten Mal stand Sir Thomas auf. »Ich habe heute Abend eine besondere Verlautbarung zu machen. Was ich zu sagen habe, ist unüblich für eine Weihnachtsfeier, aber notwendig. Deshalb schenken Sie mir bitte kurz Ihr Gehör.«

Die Gespräche und auch das Bläseroktett verstummten. Besteck wurde auf die Teller gelegt, alle wandten sich gebannt dem Gastgeber zu. St. Anthony’s Hall leuchtete feierlich im Schein der Kerzen. Der Tischschmuck aus Reisigzweigen zog sich wie eine Girlande über die hufeisenförmige Tafel. Behutsame Hände hatten selbst geflochtene Stohsterne dazwischen gestreut, das Kerzenlicht verlieh ihnen Glanz, als ob das Stroh pures Gold wäre.

»Wie wir sehen, gibt uns der Duke of Hailsham heute die Ehre, mit uns Weihnachten zu feiern. Und um ihn, den Herzog von Somerset, geht es auch in erster Linie. Euer Gnaden, bester Freddie, wären Sie so nett, aufzustehen? Wir wollen Sie doch alle gut sehen können.«

Vielleicht hätte die Wortwahl des Earl dem Duke eine Ahnung geben können, was nun folgen würde, doch ein eitler Mann wie er hielt es für Ehrerbietung, im Zentrum der Ansprache zu stehen. Mit einem gönnerhaften Lächeln stand Freddie auf.

»Sie sind der Mann, Sir, der sich gewissenlos in mein Haus geschlichen hat«, begann Sir Thomas. »Sie haben mein Vertrauen schamlos missbraucht, genau wie das meiner Töchter.«

War es vorhin schon still an der Tafel geworden, hätte man nun eine Stecknadel fallen hören. Die Züge des Duke verwandelten sich in eine undurchdringliche Maske.

»Sie versuchten, meinen Kindern Angst einzujagen«, fuhr der Earl fort. »Indem Sie meinen Mädchen mit einem Skandal gedroht haben, der unsere Familie zerstören sollte. Ich bin ein alter Mann, Euer Gnaden, aber ein gewitzter Mann bin ich immer noch. Meine Tochter Virginia ist von großer Herzensgüte. Sie wollte mich vor Entehrung und Blamage bewahren und hätte jedes Opfer dafür auf sich genommen. Deshalb hat sie mir Ihren schändlichen Plan verschwiegen.« Sir Thomas berührte die Hand seiner Tochter. »Und ich bin ihr dankbar dafür.« Er wandte sich zur anderen Seite. »Meine ältere Tochter Moyra ist aus einem anderem Holz geschnitzt. Sie hat mich rechtzeitig davon informiert, dass Sie ein Erbschleicher sind, Euer Gnaden, ein Bankrotteur und ein gewissenloser Betrüger. Die Schriften, mit denen Sie meine Töchter erpressen wollten, sind samt und sonders gefälscht. Sie fragen sich, woher ich das weiß?«, rief der Earl dem Duke zu, der weiß wie das Tischtuch geworden war, auf das er sich stützte.

»Ich weiß es, weil ich eine Anwaltsfirma eingeschaltet habe. Deren Untersuchungen haben ergeben, dass Ihr bedauernswerter Bruder vor seinem Tod nichts mehr zu Papier bringen konnte, nicht einmal seinen letzten Willen! Die belastenden, anklagenden Zeilen, die mein Haus diskreditieren sollten, existieren nur, weil jemand anders sie verfasst hat. Sie selbst, Euer Gnaden, sind das gewesen! Eine Prüfung der Handschrift habe ich bereits in Auftrag gegeben. Was das Ergebnis betrifft, hege ich keine Zweifel.«

Es war so atemlos still in St. Anthony’s Hall, dass das Knarren der Schuhsohlen eines Kellners zu hören war, der von einem Fuß auf den anderen trat. Zuerst starrten alle Sir Thomas an, den man noch nie so scharf und kompromisslos hatte sprechen hören. Danach wandten sie ihre Blicke zum Duke und warteten, was er zu seiner Verteidigung sagen würde.

Der Duke of Hailsham hielt den Blick gesenkt. Seine Backenmuskeln traten hervor. Seine Fingernägel schabten über das weiße Tuch.

»Verehrte Lady Angela«, sprach er kaum hörbar. »Ich muss Sie bitten, mich zu entschuldigen. Ich kann den Rest des Abends nicht an Ihrer Seite verbringen.«

»Seien Sie unbesorgt, Euer Gnaden«, antwortete die Countess. »Es findet sich bestimmt genug Gesprächsstoff, nachdem Sie gegangen sind.«

»Gegangen?« Er fixierte seine Tischdame. »Nachdem ich gegangen bin?« Abrupt richtete der Duke sich auf, zog seinen Frack glatt und fixierte den Gastgeber. »Sie scheinen vergessen zu haben, mit wem Sie sprechen, Mylord. Ich bin der 63. Herzog von Somerset und Pool.«

»Nein, Freddie«, ging der Earl dazwischen. »Ich fürchte, Sie selbst haben Ihren Stand vergessen und was sie ihm schuldig sind. Ich kann nur hoffen, dass es Ihnen auf der Heimreise wieder einfallen wird. Denn ich habe rechtliche Schritte gegen Sie eingeleitet.«

Als der Duke immer noch keine Konsequenzen zog, wurde Sir Thomas deutlicher.

»Auf den Nachtisch werden Sie wohl verzichten müssen, Freddie. Kandierte Feigen mit Schokoladenglasur – unsere liebe Mrs Pearce hat sich besondere Mühe gegeben.«

Alfred, der Duke of Hailsham, Herzog von Somerset und Pool, wandte sich so entschlossen um, dass sein Stuhl gegen die Wand geschleudert wurde. Er durchquerte den Saal. Gefolgt von den fassungslosen Blicken der Anwesenden verließ der Duke St. Anthony’s Hall.