Körperlichkeit und Sex

Reden wir über Sex. Reden wir darüber, warum Frauen Sex haben und warum sie möglicherweise mit dir Sex haben wollen.

Der Psychologie gibt die weibliche Sexualität seit fast einem Jahrhundert Rätsel auf. Freud hat bekanntlich gesagt: »Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: Was will eine Frau?«

Wissenschaftler haben lange angenommen, dass die weibliche Lust mit der Imagination von Absicherung, Versorgung und Bindung zusammenhängt, besonders wenn Männer mit hohem Status dies zur Schau stellen.

Aber wenn man die Wirklichkeit anschaut, ergibt das irgendwie keinen Sinn. Denn zum Leidwesen der Psychologen legen sich Frauen nicht bei Kerzenlicht in die Badewanne und masturbieren beim Gedanken an Eigenheim und Jägerzaun. Ihre Fantasien kreisen um ganz andere, seltsamere Dinge.

In ihrem Buch Die sexuellen Phantasien der Frauen hat die Journalistin Nancy Friday sexuelle Fantasien von anonymen Frauen auf der ganzen Welt gesammelt. Wer seinen Horizont in eine interessante Richtung erweitern möchte, sollte es lesen. Manche Frauen geilen sich an ziemlich »abgefahrenen« Sachen auf. Da geht es um Gruppensex, Vergewaltigung, ungewöhnliche Orte und Stellungen, anonymen Sex und vieles weitere.

Diese Erkenntnisse warfen erst einmal alle bisherigen Annahmen über den Haufen. Lange wusste die Wissenschaft gar nicht, wo sie anfangen sollte. Bei Männern ist es einfach. Wir stehen auf visuelle Reize und mögen ähnliche körperliche Merkmale (Symmetrie, ein bestimmtes Taille-Hüft-Verhältnis, große Brüste usw.).

Aber bei Frauen tappt man immer noch im Dunkeln. Eine neuere Erkenntnis der Erregungsforschung besagt, dass weibliche Lust narzisstische Züge hat. Frauen erregt es, begehrt zu werden.

Bei Männern ist das zwar auch so, aber da die weibliche Lust mehr von psychologischen als von körperlichen Reizen abhängt, spielt das Gefühl, begehrt zu werden, bei Frauen eine größere Rolle.

Dies erklärt, warum manche Frauen ziemlich merkwürdige und eigentlich unvereinbare Dinge erregend finden. Scheinbar gegensätzliche Situationen -einerseits ein romantischer Heiratsantrag, andererseits die Vorstellung, ans Waschbecken gefesselt zu werden - ergeben aus diesem Blickwinkel plötzlich Sinn. Denn in beiden Situationen zeigt sich das extreme Begehren eines Mannes. In beiden Situationen zeigt ein Mann vollen Einsatz für die Frau. Hier legt er ihr sein Leben zu Füßen, dort geht er körperlich über Grenzen. Beides ist sexy.

Wenn Frauen sagen, dass sie zwar Vergewaltigungsfantasien haben, aber deshalb noch lange nicht vergewaltigt werden wollen, dann meinen sie das auch so. Was sie wollen, ist begehrt zu werden. Sie wollen schrankenloses, leidenschaftliches, unbeherrschbares Begehren spüren. Sie wollen so heiß begehrt werden, dass der Mann völlig von Sinnen ist. Mit Vergewaltigung hat das nichts zu tun.

Meine Erfahrung bestätigt das. Pickup-Coaches haben in den vergangenen Jahren herausgefunden, dass Frauen umso erregter reagieren, je zudringlicher man sie umwirbt. Wer im Beisein von Frauen eine ungehemmte Körperlichkeit an den Tag legt, übt eine geradezu magische Wirkung auf sie aus.

Wenn derselbe Mann, der üblicherweise dasteht und stundenlang über Meteorologie schwafelt, dazu übergeht, seiner Gesprächspartnerin den Arm um die Schultern zu legen oder seine Bemerkungen und Pointen mit sanften Berührungen zu akzentuieren, dann entsteht auf einmal viel mehr sexuelle Spannung.

Letzten Endes geht es bei der Sexualität um Bewegung und intensiven Körperkontakt. Alles andere ist nur ein Mittel zu diesem Zweck.

Ich sage es ohne Umschweife: die Fähigkeit, schnell und ungehemmt Körperkontakt aufzunehmen und zu erweitern, entscheidet darüber, ob man weibliche Bekannte oder Freundinnen und Geliebte hat.

Körperlich begehrt zu werden ist bei Weitem die wichtigste Stufe der Verführung. Wer es kann, hat immer Chancen. Wer es nicht kann, bleibt lange allein.

Ich habe einen Freund. Er sieht einigermaßen gut aus. Er spricht fast nie Frauen an (nur wenn er betrunken ist). Er ist ungeschickt im Gespräch. Er hat einen seltsamen Humor. Aber er kann körperlich werden. Er berührt Frauen frühzeitig und oft. Auch wenn sie seine Berührung nicht erwidern oder auf Distanz gehen. Dann versucht er es erneut. Anders gesagt: Er macht sich ständig an sie ran.

Und weißt du was? Er legt viele von ihnen flach. Auch scharfe Frauen.

Es ist erstaunlich. Als ich mit ihm ausging, bekam ich mit, wie er sich durch stockende Gespräche hangelte, wie er immer ein bisschen zu viel trank und wie er seinen Arm um Mädchen legte, die daraufhin ganz perplex guckten. Ich schaute zu und dachte: »Oh je, was für ein Trottel.«

Und als ich dann 20 Minuten später wiederkam, knutschten sie. Und eine Stunde später ging sie hocherfreut mit ihm nach Hause.

Er hatte einfach keinerlei Hemmungen, sich ranzumachen. Solange eine Frau ihn nicht von sich schob oder »Nein!« sagte, machte er sich an sie ran. Und die Frauen genossen es. Sie genossen seine Körperlichkeit und seine rohe sexuelle Energie. Es gab ihnen das Gefühl, schön und sexy zu sein, und das war erregend.

Ein Wort zur Ethik: Wenn eine Frau dich deutlich darum bittet, mit etwas aufzuhören, dann hörst du damit auf. Nimm es nicht persönlich, sondern frage sie, ob und eventuell warum es ihr unangenehm ist. Oft liegt es nicht daran, dass sie dich nicht mag, sondern daran, dass es ihr zu schnell geht. Respektiere immer ihre Grenzen und kläre möglichst frühzeitig, womit sie einverstanden ist und was sie erwartet. Damit zeigst du nicht nur Respekt, sondern auch Verletzbarkeit.

Körperlich werden ist eine unerlässliche Angewohnheit, die Männern mit erfolglosem Liebesleben oft fehlt. Die meisten Männer sind schüchtern und zögerlich, wenn es um physische Avancen geht, ums Berühren, um den ersten

Kuss, Zärtlichkeiten usw. Nun, damit ist jetzt Schluss. Von nun an bist du ein sexuell offensiver und dominanter Mann ohne falsche Scham. Du wirst merken, dass Frauen dich so lieber haben.

Zwei Gründe gibt es, warum man einer Frau entschlossen auf den Leib rücken sollte. Der Erste ist Polarisierung. Man sollte so früh wie möglich feststellen, ob sie sexuell interessiert ist oder nicht. Der zweite Grund ist, dass körperliche Annäherung etwas Kühnes ist und daher eine äußerst attraktive Form des Flirtens darstellt.

Studien zufolge denken Menschen deutlich positiver über jemanden, der beim ersten Kennenlernen Körperkontakt aufnimmt, und fassen so auch schneller Vertrauen.

Aber wie berührt man eine Frau gleich von Anfang an?

Du kannst sie, falls sie sich bereit zeigt, mitten im Gespräch sanft am Arm berühren, in der Nähe des Ellenbogens. Nicht quetschen, nicht festhalten, denn das könnte sie erschrecken - nur kurz streichen, antippen oder sachte zugreifen. Die Berührung sollte in der Konversation einen Akzent setzen, also etwa eine komische Stelle oder eine Pointe betonen. Sieh deine Berührung als ein Ausrufe- oder Fragezeichen im Gespräch.

Wenn du sie beispielsweise mit einem gelungenen Witz zum Lachen gebracht hast, solltest du ihr die Hand auf den Arm legen, um die Emotionalität des Augenblicks zu betonen.

Am besten etablierst du Körperkontakt, indem du Körperlichkeit in die Konversation einbaust. Gute Einstiegspunkte sind beispielsweise Fingerspiele, Drehungen beim Tanzen oder High Fives. Je weiter das Gespräch fortschreitet, und je besser das Date läuft, desto mehr Berührungen solltest du wagen, und desto persönlicher sollte der Körperkontakt werden.

Dabei solltest du Schritt für Schritt vorgehen. Grundsätzlich fängst du am besten an der Peripherie des Körpers an - an ihren Armen und Beinen - und rückst langsam zur Körpermitte vor. Lege ihr die Hand auf den Rücken, wenn du ihr einen Sitzplatz neben dir zuweist, oder den Arm um die Taille, wenn sie neben dir an der Bar steht. Später kannst du zu zärtlichen Berührungen übergehen: kitzeln, massieren, kuscheln. Und von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Küssen, Fummeln und Rummachen.

Weibliche Signale

Männer sind notorisch schlecht darin, die »Signale« zu erkennen, mit denen Frauen ihr Interesse bekunden. Beim Dating ist immer der Mann dafür zuständig, die Initiative zu ergreifen und die Dinge voranzutreiben, während die Frau ihm signalisiert, wann er es tun darf, und wann nicht.

In Folgenden klären wir, wie man den Flirt mit einer Frau körperlich »eskaliert« und zu sexuellen Handlungen kommt.

Als Männer stecken wir in einer Zwickmühle. Einerseits wird von uns erwartet, dass wir die Initiative ergreifen und den ersten Schritt tun. Andererseits sollen wir die Wünsche und die körperliche Selbstbestimmung einer Frau respektieren.

Deshalb möchte ich den Ratschlägen zum Initiieren von Sex eine Liste mit Signalen vorausschicken, mit denen Frauen ihr sexuelles Interesse kundtun. Diese Signale kannst du als Einladung zu mehr Körperkontakt verstehen, allerdings darfst du auch nie zu viel hineininterpretieren, denn Missverständnisse sind immer möglich. Achte darauf, ob sie einen stetigen Strom von Signalen aussendet. Annäherungssignale bedeuten, dass sie mit dir sprechen möchte. Gesprächssignale bedeuten, dass sie dir physisch näherkommen will. Und Eskalationssignale bedeuten, dass sie zu sexuellen Handlungen bereit ist.

Du kannst diese Signale als grünes Licht für dich deuten, aber nur zum Übergang zur nächsten Stufe. Dass eine Frau dir Blicke zuwirft, bedeutet also nicht, dass sie dich auf der Stelle ficken will, sondern dass sie gern mit dir reden würde. Geh Schritt für Schritt voran, und vergiss nicht, dass sie jederzeit das Recht hat, sich anders zu besinnen und eure Interaktion abzubrechen.

Annäherungssignale

• Nicht-zufälliger Blickkontakt: Im Zweifel kannst du davon ausgehen, dass es kein Zufall ist, wenn ein Blickkontakt zustande kommt. Menschen blicken von Natur aus das an, was sie entweder neugierig macht oder anzieht. Wenn sie dich auch nur 10 Prozent mehr anguckt, als es ein Fremder tun würde, dann hast du ihre Neugier oder ihr Interesse zumindest ein bisschen geweckt. Ich spreche bewusst jede Frau an, die nicht-zufälligen Blickkontakt mit mir aufnimmt, und ich fahre gut damit.

•    Lächeln: Wenn Blickkontakt Interesse ausdrückt, dann bedeutet ein Lächeln: »Sprich mich doch an!«

•    Sie spricht dich an: Dazu muss ich nichts sagen - andererseits sind manche Männer so verpeilt, dass sie sogar das nicht mitkriegen. Wenn dich eine Frau anspricht, und sei es nur, um nach der Uhrzeit, dem Wetter oder dem Weg zu fragen, dann hat sie wahrscheinlich Lust, mit dir zu reden.

•    Nähe: Dieses Signal ist subtiler, aber je mehr du an deiner Lebensweise, deiner Körpersprache und deinem Kleidungsstil arbeitest, desto öfter wird dir auffallen, dass sich Frauen ohne besonderen Anlass in deine Nähe begeben. Nehmen wir an, du sitzt im Bus, und eine attraktive Frau steigt zu. Obwohl der ganze Bus leer ist, kommt sie her und setzt sich dir gegenüber. Das könnte bedeuten, dass sie angesprochen werden möchte. Ein anderes Beispiel wäre, dass sich beim Einkaufen eine Frau länger in deiner Nähe aufhält, ohne etwas Bestimmtes zu suchen.

Konversationssignale

•    Übermäßiges Lächeln und Lachen: Dieses Signal lässt sich nur subjektiv wahrnehmen und ist nicht ganz leicht einzuschätzen. Möglicherweise fällt dir in einer Runde von Frauen auf, dass eine deiner Zuhörerinnen deutlich mehr lacht als die anderen. Wahrscheinlich mag sie dich.

•    Spielen mit Haarsträhnen: Das klassische Flirt-Signal. Geschieht oft unbewusst.

•    Geweitete Pupillen: Studien zufolge weiten sich unsere Pupillen, wenn wir eine Person anschauen, die wir attraktiv finden. Das ist schwer festzustellen, besonders in dunkler Umgebung. Aber es lässt die Augen größer erscheinen - eben »rehäugig«.

•    Verringerter Abstand: Auch das versteht sich von selbst. Achte darauf, wie nah sie dir kommt, wenn sie mit dir redet. Wenn sie ein wenig in deine persönliche Sphäre eindringt, wünscht sie wahrscheinlich Körperkontakt.

•    Übermäßiger Blickkontakt: Hier gilt das Gleiche wie beim übermäßigen Lächeln. Wenn sie dir im Gespräch tief und andauernd in die Augen schaut, dann interessiert sie sich sehr für das, was du zu sagen hast. Die meisten Menschen unterbrechen den Blickkontakt immer wieder, besonders bei neuen Bekanntschaften. Wenn sie das nicht tut, hat sie Interesse an dir.

•    Sie zieht dich vor: Auch dieses Signal ist subjektiv zu beurteilen. Es kann sehr subtil sein. Ihr Verhalten erweckt den Eindruck, dass sie dich anderen vorzieht. Das klassische Beispiel wäre, dass du ein Mädchen in einer Bar kennenlernst, ihre Freundinnen kommen dazu und wollen mit ihr reden, und sie ignorierst sie. Frauen, die dich nicht mögen, lassen dich in der Regel fallen wie eine heiße Kartoffel, sobald ihre Freundinnen dazukommen. Aber wenn sie ihre Freundinnen ignoriert oder bei dir bleibt, zeigt das, dass sie dich mag.

Eskalationssignale

•    Sie schafft Zweisamkeit: Oft besteht das offensichtlichste Signal, das eine Frau macht, nicht darin, dass sie sich nähert (das ist deine Aufgabe), sondern dass sie dich aktiv in eine möglichst günstige Situation bringt. Nehmen wir an, ihr habt den Abend größtenteils auf einer kleinen Party verbracht. Auf einmal sagt sie: »Lass uns mal um den Block gehen, hier ist es so laut.« Damit führt sie Zweisamkeit herbei, und das bedeutet in der Regel, dass sie geküsst werden möchte.

•    Sie lässt ihre Freundinnen stehen: Dieses Signal geht oft mit dem vorigen einher. Für eine Frau gehört eine Menge dazu, ihre Freundinnen wegen eines Mannes zurückzulassen, erst recht, wenn sie ihn gerade erst kennt. Wenn sie dies tut, kannst du es als leuchtendes grünes Licht verstehen.

• Sie berührt dich: Wenn ihre Hände auf deinen Armen oder Beinen landen oder wenn sie deine im vorigen Abschnitt beschriebenen Berührungen erwidert, ist das ein klares Signal: Sie hat sexuelles Interesse und möchte geküsst werden.

Wann küssen?

Zum Thema erster Kuss gibt es unter Dating-Coaches einen alten Spruch: Wenn du glaubst, sie küssen zu können, hättest du es wahrscheinlich schon vor zehn Minuten tun können. Wir Männer sind furchtbar schlecht darin, das sexuelle Verlangen einer Frau einzuschätzen, und merken oft nicht, dass sie längst bereit für den nächsten Schritt ist.

Wenn du also meinst, sie sei endlich reif zum Küssen, kannst du ruhig davon ausgehen, dass sie schon überreif ist. Zu oft warten Männer auf das »richtige« Signal, während ihnen die Frau eins nach dem anderen gibt. Sieh es lieber so: Es ist viel besser, einen Kuss zu versuchen und abgewehrt zu werden, als den ganzen Abend lang nichts zu unternehmen und nicht zu wissen, woran man ist.

Die Faustregel lautet also: Im Zweifelsfall einfach küssen.

Wenn du dich zum Kuss anbietest, und sie sich abwendet oder nicht drauf eingeht, solltest du den Versuch abbrechen und sie fragen, wie sie sich fühlt, ob sie dich mag, und ob es ihr vielleicht zu schnell geht. Achte gut auf ihre Antwort, denn oft würden Frauen gern küssen, aber irgendetwas sorgt sie oder stört sie oder hält sie zurück. Um dies auszuräumen, zeigst du dich am besten verletzbar und bittest sie, offen über das Problem zu sprechen.

Manche Frauen küssen nicht in der Öffentlichkeit. Sie finden das geschmacklos und unfein. Egal, wie sehr sie dich mögen, küssen werden sie dich nicht.

Ähnlich ist es, wenn Bekannte von ihr anwesend sind. Stehen vier Kolleginnen und Kollegen gleich neben euch, wird es eher kein wildes Geknutsche geben. Bring sie möglichst irgendwohin, wo ihr mehr Ruhe habt.

Ein paar Tipps zum besseren Küssen:

•    Sabber ihr nicht das Gesicht voll.

•    Ramm ihr nicht die Zunge in den Hals. Heftiges Zungenspiel gehört manchmal dazu, ist aber eher im Schlafzimmer angesagt, wenn ihr nackt seid.

•    Gib ihr keinen Schmatz, als wäre sie deine Oma.

•    Schieb dein Gesicht nicht gegen ihres. Verwende nicht zu viel Druck.

•    Küsse sind sinnlich. Stell dir vor, du massierst mit deinen Lippen ihre Lippen.

Beim Küssen kommt es auch darauf an, wie du deine Hände einsetzt. Deine Hände sollten zärtlich über ihren Körper wandern, ihr den Rücken streicheln, sanft ihren Hals halten, ihr Becken an deines ziehen. Ich hake meine Finger beim Knutschen sehr gern in die Gürtelschlaufen ihrer Hose, um sie an mich heranzuziehen.

Lass dich beim Knutschen nicht zu sehr gehen. Viele Männer schalten gleich beim ersten Kuss in den Fickmodus, begrabschen die Frau an Ort und Stelle und lassen nicht mehr von ihrem Gesicht ab.

Ruhig, Brauner. Küssen ist erst mal der Übergang zu größerer und tieferer Intimität. Genieße es, spiel damit, entspanne dich.

Einvernehmlich eskalieren

Jetzt hast du sie geküsst. Was dann?

Wenn wir davon ausgehen, dass ihr an einem diskreten Ort seid, dass ihr euch gut genug kennt und beide - fuck yeah - Bock auf mehr habt, dann ist es Zeit, in Richtung Sex zu eskalieren.

Normalerweise sind die Brüste die Stelle, an der du die Frau berührst, um ihr zu zeigen, dass du bereit für Sex bist - und das ist auch nur dann akzeptabel, wenn sie ebenfalls dazu bereit ist. Wenn deine Hände dorthin finden, und ihr das gefällt, dann kannst du das als Zeichen nehmen, dass es weitergeht.

Aber glaub bloß nicht, dass Frauen die Hose runterziehen und auf der Stelle poppen wollen. Männer sind wie eine Mikrowelle - man drückt auf den Knopf, und das Essen ist warm. Aber Frauen sind eher wie ein Ofen. Sie müssen aufgewärmt, ja sogar vorgeheizt werden. Vergiss nicht, dass weibliche Lust vorwiegend im Kopf entsteht. Deshalb kommt guter Sex nur durch Steigerung zustande. Man kann nicht einfach vom Kuss zum Koitus übergehen (auch wenn das einige wenige Frauen machen). In der Regel kommen erst zärtliche Berührungen, dann Küsse, dann Küsse mit Anfassen, dann ein bisschen Ausziehen, noch mehr Anfassen und so weiter.

Oft bremsen Frauen an diesem Punkt ab und sagen, dass sie nur rummachen wollen, aber keinen Geschlechtsverkehr möchten. Die korrekte Antwort auf sämtliche Einwände lautet: »Kein Problem. Wir machen nur das, was dir recht ist.« Dir geht es schließlich um ein schönes Erlebnis, nicht um eine weitere Kerbe am Bettpfosten.

Stimmt, Frauen sagen oft: »Ich will aber keinen Sex«, und wollen dann doch Sex. Das ist vollkommen in Ordnung. Du musst dir klarmachen, dass solche Dinge oft im Fluss sind, und dass sich jeder von euch jederzeit umentscheiden kann, ohne dass es Beschämung oder Vorwürfe gibt.

Ich muss hier leider auch auf das Thema Vergewaltigung zu sprechen kommen. Unsere Grundregel lautet, dass wir weitermachen, bis die Frau uns stoppt. Das kann sie physisch tun - indem sie beispielsweise unsere Hände wegschiebt, sich von uns entfernt oder sich wieder anzieht - oder durch ein klares »Stopp!« oder »Nein!«. Sollte sie durch Alkohol oder Drogen so berauscht sein, dass sie nicht mehr nein sagen, sich wehren oder eine klare Entscheidung treffen kann, dann hör sofort auf. Schluss für heute!

Zudringlichkeit muss man üben, um sich dabei wohlzufühlen. Jeder Mann entwickelt persönliche Vorlieben in Bezug darauf, wie und wo er gern anfasst. Und wenn du die Dinge auf deine eigene Art vorantreibst, bekommst du auch ein Gespür dafür, was bei einer Frau wann gut ankommt. Wichtig ist, dass du Sex nicht als etwas verstehst, was du verdient oder unverdient von der Frau bekommst, sondern als etwas, an dem ihr beide gemeinsam teilhabt, als Team.

Denn ob du's glaubst oder nicht, Frauen wollen auch Sex. Sie wollen wilden, leidenschaftlichen, abgefahrenen Sex, so wie du.

Sex

Heilige Scheiße, Alter, jetzt legst du sie aber flach!

Das ist mein Ernst. Sobald ihr einigermaßen entkleidet seid und euch auf dem Bett, der Couch, dem Badezimmerboden - oder dem auserwählten Ort des Geschehens - befindet, beginnt das Vorspiel. Leider vernachlässigen viele von uns das Vorspiel, weil wir es nicht erwarten können, unser Ding reinzustecken. Aber je mehr Vorspiel, desto erregter ist die Frau, desto besser wird der Sex für sie - und das bedeutet auch besseren Sex für dich (nicht vergessen: Teamsport).

Einen guten Anfang machst du, wenn du ihr die nackten Brüste massierst und lutschst. Manche Frauen mögen es wilder und genießen es, wenn man ihnen sanft in die Nippel beißt. Aber Vorsicht, nicht jede mag das.

Als Nächstes solltest du ihre Vagina befingern oder wenigsten ihre Klitoris reiben. Achte darauf, wie feucht sie ist. Wenn sie feucht ist, kannst du langsam zum nächsten Schritt übergehen. Wenn sie noch trocken ist, musst du es langsamer angehen. Sie braucht noch Zeit, um warm zu werden.

Falls du gern leckst, wäre jetzt ein hervorragender Zeitpunkt dafür. Wenn du gut in Oralsex bist, weckt das bei den meisten Frauen einen unwiderstehlichen Drang, mit dir zu schlafen (manche packen dich sogar und zwingen dich dazu).

Das Wichtigste, was du beim Vorspiel beachten musst, ist die Verzögerungstaktik, das Schüren von Erwartung. Bei allem, was ich bisher beschrieben habe, darfst du nicht übereilt und gierig vorgehen. Manchmal ist das zwar auch schön, aber generell solltest du dir Zeit lassen und das sinnliche Erlebnis in die Länge ziehen. Frauen lieben es, Verlockung zu spüren. Anstatt ihr beispielsweise ohne Umschweife den Finger reinzustecken, solltest du ihre Möse ein paar Sekunden lang nur ganz zart berühren. Das macht sie völlig verrückt, und sie will dich mehr denn je in sich spüren.

Anstatt einfach mit dem Oralsex anzufangen, kannst du erst mal die Innenseite ihrer Schenkel abküssen und dich dabei langsam dem Schoß nähern. Das schafft Erwartung. Sie soll alles, was du mit ihr anstellst, herbeisehnen. So etwas macht Frauen verrückt und unheimlich geil. Wenn du es geschickt anstellst, wird es vorkommen, dass dich Frauen an sich reißen und dich zum Vögeln zwingen. Sie halten es nicht mehr aus. Sie wollen es jetzt. Sofort.

Beim Geschlechtsverkehr ist eine Sache wichtiger als alle speziellen Winkel, besonderen Stellungen und sonstigen Techniken: Dominanz. Sexuelle Befriedigung läuft bei Frauen anders als bei Männern mehr im Kopf als im Körper ab. Für die psychologische Befriedigung ist das Gefühl wichtig, dominiert zu werden und die Kontrolle abzugeben. Frauen wollen den Eindruck haben, dass du im Bett Macht ausübst und das Ruder übernimmst. Sie mögen es, wenn du deine Triebe auslebst und durchsetzt. Nur: Wie wird man im Bett dominant?

1.    Sei laut. Mach dich bemerkbar. Grunze. Keuche. Frauen lieben das, weil es ihnen das Gefühl gibt, selbst laut sein zu dürfen. Und wenn sie laut sein dürfen, kommen sie leichter und öfter zum Höhepunkt.

2.    Sei versaut. Sag ihr, wie sexy sie ist. Sag ihr, was du mit ihr vorhast, bevor du es tust. Das wird dich womöglich Überwindung kosten, aber denk dran: Im Bett gelten andere Regeln, die nichts mit Logik zu tun haben.

3.    Sei roh, aber nicht gewalttätig. Wenn ihr die Stellung wechselt, packst du die Frau und drehst und schiebst sie dir zurecht.

4.    Frage niemals: »Ist dir das recht? Möchtest du X machen?« Mach's einfach, lass es sein, wenn sie es nicht mag, und entschuldige dich gegebenenfalls. Nichts törnt eine Frau mehr ab als ein Mann, der sich beim Sex zu sehr nach ihr richtet. Übernimm das Ruder. Mach das, worauf du geil bist - es wird sie schon geil machen.

Das mit Abstand Wichtigste, das du dir angewöhnen solltest, ist, im Bett offen miteinander zu sprechen. Beim Sex mit einer Frau solltet ihr euch frei austauschen können, besonders bei den ersten Malen. Wenn man zum ersten Mal mit jemand Neuem schläft, gehört etwas Verlegenheit dazu. Jeder hat eigene Lieblingspraktiken, Gewohnheiten und Vorlieben. Man braucht etwas Zeit, um die Eigenheiten des anderen kennenzulernen und sich daran anzupassen.

Dabei hilft Humor enorm. Im Bett kommt es immer wieder zu komischen und blöden Situationen, und eine Frau kann es sehr verunsichern, nackt unter einem Mann zu liegen, den sie erst seit einer Woche kennt.

Nimm es mit Humor. Sei verständnisvoll. Entspann dich.

Wenn im Bett mal wieder etwas schiefgeht, bringe ich gern folgenden Spruch: »In den Filmen sieht das immer so einfach aus.« Schaffst du es, deine Partnerin zum Lachen zu bringen, dann vergisst sie, dass sie nackt ist, dass sie sich in einer seltsamen Stellung befindet, und dass du gerade Mist gebaut hast. Dann seid ihr einfach zwei Menschen, die zusammen lachen.

Sei ehrlich. Wenn dir die Art nicht gefällt, wie sie dir einen bläst, dann sag ihr das, und sag ihr, wie du es lieber hast. Und mache ihr ehrliche Komplimente. Sag ihr, wie schön sie nackt ist. Sag ihr, wie sehr du es magst, wenn sie dich reitet. Sag ihr, wie sexy sie in der und der Stellung ist.

Seid offen und ehrlich. Kommuniziert miteinander. Entscheidend für guten Sex ist, dass ihr euch beide miteinander wohlfühlt (übrigens ein weiteres Argument für Verletzbarkeit).

Da bei vielen Männern Sexualität mit Ängsten verbunden ist, werden sie nervös, wenn sie merken, dass sie Sex haben werden. Aber wenn man das Thema Nervosität anspricht, lachen fast alle Männer und sagen: »Klar, ist bestimmt scheiße, wenn man nervös ist«, als wäre ihnen das noch nie so ergangen. Die traurige Wahrheit ist, dass die meisten von uns in der einen oder anderen Form darunter leiden. Sexuelle Nervosität hat viele unterschiedliche Ursachen, dies sind die häufigsten:

•    Unerfahrenheit,

•    strenge religiöse und/oder kulturelle Erziehung,

•    schlechte Erfahrungen mit Sexualität,

•    emotionales Trauma,

•    geringes Selbstwertgefühl.

Letztendlich hängt sexuelle Ängstlichkeit direkt mit anderen Ängsten zusammen: fehlendes Selbstvertrauen, Abhängigkeit von der Meinung anderer, Scham, Angst vor Verletzbarkeit.

Angst vor Sex äußert sich in zwei Symptomen; entweder man hat das eine oder das andere. Entweder kommt man viel zu schnell (unter einer oder zwei Minuten) oder man bekommt keinen hoch oder bleibt nicht lange genug steif.

Das ist doch merkwürdig. Wie können zwei gegensätzliche Phänomene dieselbe Ursache haben?

Weil beide eine Variation der Kampf-oder-Flucht-Reaktion sind. Wenn Nervosität aufkommt, weil Adrenalin ausgeschüttet wird, will der Körper sich zurückziehen und Schutz suchen. Eine Möglichkeit dazu ist die vorzeitige Ejakulation. Eine andere ist der Abbruch der Erektion.

Wie dem auch sei, beide Probleme sind beschissen. Ich weiß gar nicht, welches schlimmer ist. Aber es gibt Mittel dagegen.

Solltest du viel zu früh kommen, kannst du es mit einem dickeren Kondom probieren. Es gibt Kondome, die den Penis betäuben, sodass er länger durchhält. Vielleicht hilft es auch, wenn du ein paar Stunden vor dem Sex masturbierst.

Wenn du Erektionsschwierigkeiten hast, solltest du dir Pillen besorgen. Es gibt tatsächlich verschreibungsfreie pflanzliche Präparate, die ähnlich wirken wie Viagra. Sie machen dich so hart, dass du gleich mehrmals kannst. Nimm ein paar davon, bevor es zwischen euch intim wird, und du dürftest keine Erektionsschwierigkeiten mehr haben.

Aber das sind alles nur Notlösungen für ein Problem, das tiefer liegt.

Das tiefer liegende Problem ist, dass du nicht wirklich mit deiner Sexualität und ihrer Ausübung im Reinen bist. Auch das hat wieder viel mit Verletzbarkeit zu tun. Das Problem lauert im Unterbewusstsein. Die naheliegendste Lösung ist, einfach so viel Sex wie möglich zu haben. Am besten geht das, wenn du eine feste Freundin hast.

Möchtest du allerdings noch ungebunden bleiben, musst du schon eine Menge Zeit und Aufwand investieren und frustrierende Fehlschläge in Kauf nehmen. Nimm dir möglichst viel Zeit, sobald es intim wird.

Geh davon aus, dass du erst mal für dich selbst Sicherheit und Vertrautheit gewinnen musst, bevor ihr Sex haben könnt. Ich weiß, das klingt doof, aber es ist so. Nimm die Hektik raus, genieße das Vorspiel und rede dir nicht ein, du müsstest sie penetrieren, bevor du nicht bereit bist.

Gewöhn dir an, vor dem Sex die Augen zu schließen und dich zu entspannen. Wenn dein Problem ist, dass du zu schnell kommst, dann denk an etwas Nichtsexuelles wie Fußball oder Videospiele. Wenn dein Problem ist, dass du keinen hochkriegst, dann entspann dich, schau dir die Frau an und mach dir bewusst, wie sexy sie ist.

Falls du in einer sexuell völlig verklemmten Umgebung aufgewachsen bist oder merkst, dass dich ein emotionales Trauma aus deiner Vergangenheit belastet, dann musst du dir vielleicht therapeutische Hilfe suchen.

Wenn es zum Geschlechtsverkehr kommt, ist der Punkt der maximalen Verletzbarkeit zwischen zwei Menschen erreicht. Im Allgemeinen steigt nach dem Sex das Engagement der Frau, während das des Mannes etwas abfällt. Bei den meisten Paaren kippen daher an diesem Punkt die Machtverhältnisse. Die Entscheidungsgewalt (Sex oder kein Sex), die bei der Frau lag, geht nun auf den Mann über (Bindung oder keine Bindung). Wenn das Machtverhältnis nicht kippt, liegt das an der Bedürftigkeit des Mannes, und die Anziehungskraft ist nicht von Dauer.

Bindung

Verletzbarkeit, Aufrichtigkeit und Offenheit darf man nicht mit Bindung und Verpflichtung verwechseln. Man kann durchaus mit einer Frau eine intensive und tiefe emotionale Verbindung haben, ohne sich gegenseitig zu einer dauerhaften Bindung zu verpflichten.

Allerdings ist die erreichte Verletzbarkeit und Intimität oft die Grundlage einer inneren Bindung, die nie vergeht. Bis heute denke ich an die Frauen, mit denen ich geschlafen habe, mit einer ganz besonderen Art der Freundschaft und Loyalität, auch wenn ich keine Beziehung mit ihnen hatte.

Liebesleben, Intimität und emotionale Nähe sind etwas Wunderbares, Berauschendes und mitunter sogar Süchtigmachendes. Wahre, dauerhaft emotionale Bindung entsteht jedoch nur, wenn man sich auf eine langfristige Partnerschaft einlässt. Doch das wäre wiederum ein Thema für ein weiteres Buch.

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