Salman Rushdie, 1992 nach Ajatollah Khomeinis Fatwa zum ersten Mal in Deutschland, höchst konspirativ, Gespräche in Bonn, für den Abend lädt der PEN zum Essen, erst ein Hotel in Bad Godesberg, dann eins im Norden, schließlich ein Hotel in Königswinter, sechs Leibwächter am Nebentisch. «Ich habe beschlossen, keine Angst mehr zu haben, mein Leben zu leben, soweit das geht», sagt er und möchte endlich wieder als Literat wahrgenommen werden. Ich bewundere seine flotten Sneakers, «to improve my running away». Am liebsten hätten wir, statt mit der Vorspeise zu beginnen, erst mal eine Runde Tischtennis gespielt. Auf dem Flug nach Bonn hatte ich sein kaum bekanntes Buch «Harun und das Meer der Geschichten» gelesen, «at least one who read at least one of my books». Verspätet kam der würdige Lew Kopelew an den Tisch, und Rushdie musste wieder ernst werden.