Nach einem Jahr in Bielefeld (> ADENAUERPLATZ, > AM WELLENKOTTEN) zog es mich 1982 dann doch zwei- oder dreimal auf die «Alm», wo sich die Fußballmannschaft von Arminia Bielefeld ganz ordentlich durch die Erste Bundesliga kämpfte. Mit zwei Germanistenfreunden auf den billigsten Stehplätzen, nah den brüllenden Fans, dazu Bratwurst und Bier auch für die Akademiker. Am meisten interessierte uns der Stürmer Ewald Lienen, eine zweifache Ausnahme unter den Fußballprofis. Erstens kam er aus einem Bielefelder Vorort – und lief nach sehr erfolgreichen Jahren in Mönchengladbach nun in Bielefeld zu Höchstform auf. Zweitens war er bekannt als «Linker», der im heiklen Fußballbusiness des Öfteren seine politische Meinung nicht verschwieg und dafür von vielen beschimpft, von wenigen verehrt wurde. Dann wurde er durch ein spektakuläres Bremer Foul mit einer großen, klaffenden Wunde im Oberschenkel für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Ich schickte ihm meinen ersten, damals einzigen Roman «Ein Held der inneren Sicherheit» ins Krankenhaus, er reagierte nicht, was ich bedauerte. Er fand später den Rummel um seine Verletzung übertrieben, die permanente mediale Aufmerksamkeit fürs Fußballgeschäft ohnehin fragwürdig. Wir zogen 1984 wieder nach Berlin, wo ich Hertha nie so nahe kam wie Arminia (zu deutsch: Hermännin) aus dem Teutoburger Wald. Die ständige Tendenz zur Zweitklassigkeit von Hertha BSC provozierte 1967 oder 1968 das bis heute aktuelle Gedicht > AUFSTIEGSRUNDE.