Einmal lief uns Louis Armstrong über den Weg, in Hamburg, 1959, als wir Korbacher Schüler auf einer Klassenfahrt in Hamburg den Flughafen besichtigten. In einer Gruppe von fünf oder sechs schwarzen Männern in dunklen Anzügen deutlich Armstrong in der Mitte, so liefen sie an uns vorüber, mit weiterem Gefolge. Woher, frage ich mich heute, kannten wir Sechzehnjährigen aus der Provinz in der Vorfernsehzeit den berühmtesten Jazztrompeter der Welt? Einer von uns war Jazzer, Schlagzeuger. Wahrscheinlich hatten wir auch vorher die Plakate seiner Konzerte in der Stadt gesehen. Hätten wir Geld gehabt, hätte es noch Karten gegeben, hätten wir ihn auch am nächsten Abend gehört. So geistert er als Schemen durch die Jugendzeit und wandert zu Kurzauftritten in das eine oder andere Buch, «Die Flatterzunge», «Die Zukunft der Schönheit».