Accademia Tedesca Villa Massimo

Ohne Heinrich Böll und Fritz J. Raddatz wäre mein Leben anders verlaufen. Die beiden sollen 1970 in der Jury für die Villa-Massimo-Stipendiaten Hermann Peter Piwitt und mich durchgesetzt haben, wie ich Jahrzehnte später hörte. Ich war gerade Lektor mit halber Stelle bei Klaus

Darum bekam auch die Villa Massimo für eine Festschrift, 2009, eine Seite über den Kies auf den Wegen: Was wäre die Villa Massimo ohne ihre Wege, die Wege ohne den Kies, der Kies ohne seine Helligkeit, was wäre der Kies, wenn er stumm wäre? Ein Mensch auf den Wegen der Villa genügt, schon fängt der Kies zu sprechen an. Jeder Bewohner, Besucher oder Beschäftigte, der vor die Tür geht und ein Stück läuft, teilt, ob er will oder nicht, den Nachbarn mit: Hallo, hier komme ich! Hört ihr, wie die Kiesel unter meinen Schritten jubeln? So sorgt der Kies für zwei Gemeinschaften, die sich ständig neu zusammensetzen, die geräuschverursachenden Kieswegbenutzer und die neugierigen Deuter dieser Geräusche.

Der Wind in den Bäumen macht Pausen, der Verkehrslärm ebbt ab in der Nacht, nur auf den Kies kann man sich immer verlassen. Seine Sprache antwortet unseren Bewegungen, rund um die Uhr.