Achim Blüher, Villa-Massimo-Direktor, wie er seine Mortadella in der Rosetta (italienisches Brötchen mit viel Hohlraum) oder den Geschmack der Fleischfarce der Olive ascolane preist, den Anisetta, den Anislikör des Caffè Meletti in Ascoli Piceno, und so fort.
Achim Sartorius, Dichter, wie er 1992 die heruntergekommenen Strandvillen von Heiligendamm mustert, die Péter Nádas im «Buch der Erinnerung» beschrieben hat, und wie er am Rande des Sommerfestes einer besseren Gesellschaft, die heitere Schar der Gäste betrachtend, leise zu mir sagt: «Eigentlich bin ich ja doch ein Misanthrop.»
Achim, wie er in der Stimme Uwe Johnsons klingt, der die Geschichte seines Rennfahrers Achim mit melodischem Bass in einem kalten Saal in Bad Wildungen vorliest, 1962. Zwei Freunde und ich waren eine Stunde lang von Korbach zu diesem Leseabend gepilgert. Johnson ist achtundzwanzig. Ich bin neunzehn und schwer beeindruckt: Das ist große Literatur. «Das dritte Buch über Achim», gerade erschienen, ist mir zu teuer, ich kaufe das Taschenbuch «Mutmassungen über Jakob» und lasse mir zum ersten Mal ein Buch signieren.