Mein dritter Vorname, vom adeligen Großvater geerbt, war mir immer besonders peinlich. Mit Friedrich, hatten mir die Eltern erklärt, hätten sie Anfang 1943 den Wunsch nach Frieden, mit Christian den nach Christlichkeit betonen (und dem Kind aufpacken) wollen, außerdem trug der Bruder meines Vaters diesen Doppelnamen. Schließlich gab es einen vorbildlichen Bremer Kaufmann, preußischen Konsul und Urgroßvater namens Friedrich-Christian Delius, über den mein Vater etwas geforscht und einen Artikel in der Familienzeitung geschrieben hatte. Adelbert wurde die bleibende Duftmarke der mütterlichen Familie, bei dem langen Rufnamen konnte der Großvaterzusatzname leicht versteckt werden. Um mich zu finden, musste ich erst einmal F. C. werden. Als ich auf die vierzig zuging und mich halbwegs erwachsen fühlte, ließ ich mich, zuerst auf Wunsch meiner Frau, Christian nennen. Auf den Schriften sollte der Doppelname ohne Bindestrich stehen: Ich wollte meinen eigenen Namen nicht mehr verstümmeln und verleugnen. Anders beim dritten Vornamen. Auch wenn ich dem Großvater gegenüber inzwischen nachsichtiger bin, sein Adelbert in meinem Ausweis klingt immer noch wie ein Missgriff.