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14. Kapitel

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Auf dem Gesicht des alten Mannes lag ein leichtes Lächeln. Seine rechte Hand war in der Tasche vergraben, wo sie sich fest um den Kolben des Revolvers klammerte.

Aufmerksam musterte er die Straße. Nach den vielen Jahren im Gefängnis boten die Eindrücke der Umwelt immer noch Neues für ihn, obwohl er inzwischen schon einige Jahre in Freiheit verbracht hatte. Die meisten davon allerdings in relativer Abgeschiedenheit. Er war erst in die Stadt zurückgekommen, als er sich sicher fühlte.

Er hatte seinen Körper in die Form gebracht, die sein Alter gerade noch zuließ. Er hatte mit Schusswaffen trainiert, bis ihm die Arme und Gelenke schmerzten. Er hatte die Sammelbände von Zeitungen und Zeitschriften durchgelesen, bis sein Wissen auf dem neusten Stand war. Es waren harte Jahre gewesen, aber sie hatten sich gelohnt. Er hatte sich nie besser gefühlt als jetzt.

Wie hatte er auf diesen Tag gewartet!

Er hatte nur im Glauben daran durchhalten können, dass er eines Tages herauskommen würde und seine Mission erfüllen konnte.

Und jetzt war es so weit!

Die erste Rechnung war schon beglichen. Die anderen würden folgen. Er war zum Werkzeug der Rache ausersehen, und er würde seine Aufgabe erfüllen.

Der alte Mann wusste nicht, wie krank sein Geist schon war. Nur diese merkwürdige Energie der Rache hielt ihn aufrecht. Hatte ihn über Jahrzehnte hinweg aufrechterhalten. Der Mann, den er rächen sollte, war schon lange tot. Die Männer, die vielleicht schuldig waren, lebten ebenfalls nicht mehr. Aber sie hatten Söhne. Dann mussten sie eben für die Sünden der Väter büßen.

Das Irrsinnige seiner Handlungen kam dem Mann nicht zu Bewusstsein. Er wurde wie von einem inneren Zwang getrieben. Irgendwann hatte er sich eingeredet, dass er diese Mission erfüllen müsste, und seitdem trieb ihn der Wahn vorwärts. Sein zerstörter Geist war nur noch auf dieses Ziel gerichtet.

Der alte Mann blickte an der grauen Hausmauer empor und blieb stehen. Sie erinnerte ihn an irgendetwas!