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Eine Stunde später war er zurück in der Pathologie. Angesichts der Dramatik des Falls machte der Gerichtsmediziner Überstunden und war noch anwesend, als er schweratmend aber strahlend hineinplatzte. „Mr. Marti, ich habe da was für Sie!“, rief er. Dabei hielt er das Beweisstück in der Hand triumphierend in die Höhe.
Hans Marti zog seine buschigen Brauen über der Nasenwurzel zusammen und nickte ihm verärgert entgegen. „Aha, das Röhrchen, das ich schon vermisst habe!“
„Entschuldigen Sie. Ich habe eine Speichelprobe von Hesse. Damit können wir zweifelsfrei beweisen, ob der Tote wirklich mit ihm verwandt und sein Vater ist. Können wir allenfalls auch einen Zusammenhang mit dem Haar belegen?“
Marti schüttelte den Kopf, seine braunen Augen blickten müde. Er hob den Arm, um sich mit dem Schulterteil des Ärmels den Schweiß von der Stirn zu wischen. „Die Haarfarbe stimmt nicht überein“, erinnerte er ihn, bevor er ihn weiterverwies: „aber bringen Sie’s zu Wolfgang ins Labor, der wird es für Sie austesten, dann werden wir’s ja sehen.“
„Thanks.“
Der Pathologe nickte ihm gnädig hinterher und wandte sich wieder dem Toten auf dem Seziertisch zu, weshalb ihm entging, dass sich Custer nochmals umdrehte.
„Haben Sie noch was Neues gefunden?“
„Ich bin noch auf der Suche nach der Reihenfolge der Verletzungen und der Todesursache. Und ich hoffe, dass mich die Wundränder auf die Art der Tatwaffe führen. Soweit nichts Neues, nein.“
„Okay. Dann gehe ich jetzt besser und lasse Sie weiterarbeiten. Hoffentlich finden Sie sie schnell.“
Marti nickte. „Das hoffen wir alle, Custer. Gute Nacht.“