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Es war eine fast mondlose Nacht. Die schmale Sichel war zunehmend, aber sie spendete der Erde kaum Licht. Im großen Herrschaftshaus herrschte nach der Gedenkfeier für den Patron und dem Auslosen der Spendenanträge noch immer reger Betrieb. In einigen Zimmern brannten zwar bereits die Nachtlichter und andere Frühschläfer waren erst noch auf dem Weg ins Bett, die meisten Gäste saßen jedoch noch munter plaudernd im großen Wohnsalon bei einem gemütlichen Schlaftrunk beisammen.

Der Mann, der im Schutze der Nacht und den Bäumen der Parkallee dem Herrschaftshaus entgegen schlich, war dunkel gekleidet. Über den Kopf hatte er sich eine schwarze Wollmütze gestülpt, aus der er Löcher für die Augen ausgeschnitten hatte. Weder Nase noch Mund oder Kinn waren sichtbar, an den Händen trug er schwarze Lederhandschuhe. Seine Schritte waren durch weiche Mokassins ohne Profile gedämpft, so verursachte er außer dem Knacken von herabgefallenen Zweigen oder dem Klicken von zusammenschlagenden oder davonrollenden Kieseln praktisch keinen Lärm. Vom Haus her brauchte er keine Störung im Außenbereich zu befürchten und es war laut genug, dass die Geräusche von drinnen seine Geräusche übertönten. Er griff auf Kopfhöhe nach einem armdicken Zweig, stieß sich vom Boden ab und zog sich mit Schwung auf die ausladende Astgabel hinauf. Der knackte im Geäst, das Laubwerk raschelte durch das plötzliche Gewicht, im ersten Moment schlug der Ast auf der Mauerbrüstung auf, die das gesamte Anwesen rundum umgab. Wie erhofft, rief das eindeutige Geräusch sofort die Hunde auf den Plan.

Die beiden Bullterrier näherten sich lautlos mit großen Sprüngen, sie waren so trainiert, dass sie nicht Laut gaben. Sie würden einen Einbrecher ans Haus heran, aber nicht wieder zurück lassen.

Unter der Maske verbiss sich der Mann ein erheitertes Grinsen. Er griff mit der Hand über die Schulter nach dem Gewehr, das er an einem Tragriemen quer über dem Rücken trug.

Er war noch erhitzt vom Rausch der Gewalt, die Madeleine Zahnd das Leben und danach noch mehr gekostet hatte. Ihr Blutgeruch hing noch in seiner Nase und er fühlte die Ekstase ein weiteres Mal, mit der er sich in ihrem leblosen Körper verströmt hatte. Er repetierte die Waffe, blickte durch das Zielfernrohr. Er sah die Hunde auf die Stelle zuschießen, wo er sich befand, und dann unter lautlosem Geifern an der Mauer hochspringen. Er legte an und zielte.