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Sutter steuerte den Großen Muristalden hinauf und bog dann nach rechts in die Thunstraße ab. Trotz der Erleichterung, dass sie Moretti jetzt via GPS orten konnten und ihm noch nichts passiert war, hämmerte sein Herz vor Anspannung so heftig, dass ihn die Rippen schmerzten und das Blut in seinem Schädel rauschte, während er den Dienstwagen mit hundert Sachen mit Blaulicht und Sirene gegen die Schosshalde hinauf lenkte. Er wollte so schnell wie möglich vor Ort sein, um den Chef aufzuhalten, bevor er dem Schlächter in die Falle ging!

Jedesmal, wenn er den Wagen zu scharf in die Kurven lenkte, quietschte und knarzte das Gestänge, ein paar Mal schlidderten die Pneus auf trockener Straße, und jedes Mal, wenn er Gummi hinterließ, hoffte er, bei seinen halsbrecherischen Manövern keinen Pneu plattzudrücken. Einen Unfall oder eine Panne durch Selbstverschulden konnte er jetzt beim besten Willen nicht auch noch gebrauchen! 

Der Wagen hinter ihm hatte beinah Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Immer wieder versicherte er sich im Rückspiegel, dass er noch da war, aber eigentlich war es ihm egal, alles was jetzt zählte, war Moretti. Er kam sich vor wie im Film Die Straßen von San Francisco, er fühlte sich wie in einem dieser - leider viel zu realen - Krimis! „Halt’ durch, Moretti!“, murmelte er tonlos vor sich hin, während er betete, dass sie es noch rechtzeitig schaffen würden.