ZEHNTES
KAPITEL
DIE MACHT DES »MASTER MIND«-PRINZIPS
Die treibende Kraft
Der neunte Schritt zum Reichtum
Macht ist die Voraussetzung für finanziellen Erfolg.
Pläne sind müßig und nutzlos, wenn man nicht die Macht hat, sie auch in die Tat umzusetzen. Das vorliegende Kapitel beschreibt, wie man Macht erlangt und wie man sie anwenden kann.
Macht lässt sich definieren als »systematisch und intelligent eingesetztes Wissen«. Macht im Sinne dieses Buches bezieht sich auf gezielte Bestrebungen, die es einem Menschen ermöglichen, sein Anliegen in seine monetäre Entsprechung zu verwandeln. Solche gezielten Bestrebungen erfolgen durch die koordinierten Bemühungen zweier oder mehrerer Menschen, die im Geist der Harmonie auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten.
Macht ist die Voraussetzung, um reich zu werden! Und Macht ist notwendig, um einmal erworbenen Reichtum zu wahren!
Finden wir heraus, wie man sich Macht verschaffen kann. Wenn Macht »systematisch eingesetztes Wissen« ist, dann wollen wir näher untersuchen, woher sich dieses Wissen beziehen lässt:
a)
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Die grenzenlose Intelligenz. Diese Wissensquelle lässt sich durch das in einem anderen Kapitel beschriebene Verfahren anzapfen – mithilfe der schöpferischen Vorstellungskraft. |
b)
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Das gesammelte Wissen. Die gesammelten Erkenntnisse der Menschheit (beziehungsweise der Teil davon, der systematisch erfasst und aufgezeichnet wurde) sind in jeder ordentlichen öffentlichen Bibliothek zu finden. Ein wesentlicher Teil dieses gesammelten Wissens wird, klassifiziert und organisiert, an öffentlichen Schulen und Hochschulen gelehrt. |
c)
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Experimente und Forschung. In der Wissenschaft und in praktisch jedem anderen Lebensbereich sammeln, klassifizieren und organisieren die Menschen täglich neue Fakten. Dies ist die Quelle, an die Sie sich wenden müssen, wenn Sie Informationen suchen, die im »gesammelten Wissen« nicht verfügbar sind. Das erfordert in aller Regel schöpferische Vorstellungskraft. |
Wissen kann aus jeder der genannten Quellen bezogen werden. Es lässt sich in Macht umsetzen, indem man es systematisch in konkreten Plänen zusammenfasst und diese Pläne in die Praxis umsetzt.
Ein Blick auf die drei Hauptquellen von Wissen offenbart rasch die Probleme, auf die jeder stößt, der sich beim Bezug von Wissen und dessen praktischer Umsetzung durch konkrete Pläne nur auf seine eigenen Anstrengungen verlassen muss. Sind seine Pläne umfangreich und entsprechend aufwendig zu realisieren, so muss er in der Regel andere dazu bringen, mit ihm zusammenzuarbeiten, damit er das nötige Machtelement in die Planung einfließen lassen kann.
MACHT DURCH »MASTER MIND«
»Master Mind« lässt sich definieren als: »Koordination von Wissen und Engagement im Geist der Harmonie zwischen zwei oder mehr Menschen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.«
Niemand erlangt größere Macht, ohne sich des »Master Mind«-Prinzips zu bedienen. Ein voriges Kapitel enthielt bereits Anweisungen
zur Entwicklung von Plänen, um ein Anliegen zu Geld zu machen. Wenn Sie diese Anweisungen ausdauernd und intelligent ausführen und ihre »Master Mind«-Gruppe sorgfältig auswählen, haben Sie Ihr Ziel schon halb erreicht, ohne es zu merken.
Damit Sie die subtilen Einflüsse der Ihnen durch eine richtig zusammengestellte »Master Mind«-Gruppe zur Verfügung stehenden Macht besser verstehen, erklären wir nun die beiden Merkmale des »Master Mind«-Prinzips – ein wirtschaftliches und ein psychologisches. Das wirtschaftliche Merkmal ist offensichtlich. Jeder kann sich wirtschaftliche Vorteile verschaffen, wenn er sich den Rat, den Zuspruch und die persönliche Kooperation einer Gruppe von Menschen sichert, die ihn im Geist vollkommener Harmonie rückhaltlos unterstützen. Ein solches Kooperationsbündnis liegt fast jedem großen Vermögen zugrunde. Dass Sie diese Grundwahrheit begreifen, kann über Ihren finanziellen Status entscheiden.
Das psychologische Element des »Master Mind«-Prinzips ist abstrakter und etwas schwerer zu verstehen, weil es sich auf die spirituellen Kräfte bezieht, die der Menschheit meist nicht so vertraut sind. Viel können Sie folgender Aussage entnehmen: »Wenn sich zwei Geister begegnen, entsteht eine dritte, unsichtbare, ungreifbare Kraft, die einem dritten Geist gleichkommt.«
Bedenken Sie, dass es im gesamten Universum nur zwei bekannte Elemente gibt: Energie und Materie. Materie lässt sich bekanntlich in Einheiten wie Moleküle, Atome und Elektronen zerlegen. Materieeinheiten können isoliert, abgetrennt und analysiert werden.
Ebenso gibt es Energieeinheiten.
Der menschliche Geist ist eine Form von Energie, die zum Teil spiritueller Natur ist. Wird der Geist zweier Menschen in Harmonie koordiniert, bilden die jeweiligen spirituellen Energieeinheiten eine Affinität aus, die das »psychologische« Element des »Master Mind«-Prinzips darstellt.
Das »Master Mind«-Prinzip oder besser seine wirtschaftliche Komponente wurde mir erstmals vor über 25 Jahren von Andrew Carnegie
zu Bewusstsein gebracht. Dass ich mir dieses Prinzip erschloss, war für die Wahl meines Lebenswerks verantwortlich.
Carnegies »Master Mind«-Gruppe bestand aus einem Stab aus rund 50 Mitarbeitern, mit denen er sich zu dem konkreten Zweck umgab, Stahl zu produzieren und zu vermarkten. Er schrieb sein ganzes Vermögen der Macht zu, die er durch seine »Master Mind«-Gruppe erlangte.
Eine Analyse des Werdegangs aller Menschen, die es zu sagenhaftem Reichtum gebracht haben, und vieler derjenigen, die kleinere Vermögen aufgebaut haben, ergibt, dass sie sich alle – bewusst oder unbewusst – des »Master Mind«-Prinzips bedient haben.
Keine andere Methode bringt so viel Macht!
Energie stellt den universellen Baukasten der Natur dar, aus dem sie alles Materielle im Universum erschafft – auch den Menschen und jede Form tierischen und pflanzlichen Lebens. Durch ein Verfahren, dass nur die Natur ganz durchschaut, übersetzt sie Energie in Materie.
Die Bausteine der Natur stehen in Form der am Denken beteiligten Energie auch dem Menschen zur Verfügung! Das Gehirn eines Menschen ist vergleichbar mit einer Batterie. Diese bezieht Energie aus dem Äther, der jedes Materieatom durchdringt und das gesamte Universum erfüllt.
Mehrere Batterien liefern bekanntlich mehr Energie als eine. Und jeder weiß, dass es von der Anzahl und Leistungsfähigkeit der darin enthaltenen Zellen abhängt, wie viel Energie eine einzelne Batterie abgibt.
Das Gehirn funktioniert ganz ähnlich. Aus diesem Grund arbeiten manche Gehirne effizienter als andere, was uns zu einer maßgeblichen Aussage führt: Eine Gruppe in einem Geist der Harmonie koordinierter (oder vernetzter) Gehirne liefert mehr Gedankenenergie als ein einzelnes – so, wie mehrere Batterien mehr Energie liefern als eine.
Diese Metapher macht deutlich, dass im »Master Mind«-Prinzip das Geheimnis der von Menschen ausgeübten Macht liegt, die sich mit anderen klugen Menschen umgeben
.
Es folgt eine weitere Feststellung, die uns die psychologische Komponente des »Master Mind«-Prinzips noch besser erklärt: Werden mehrere Gehirne koordiniert und arbeiten harmonisch zusammen, steht die durch diese Allianz erzeugte verstärkte Energie jedem einzelnen Gehirn der Gruppe zur Verfügung.
Es ist allgemein bekannt, dass Henry Ford seine Karriere mit drei Handicaps in Angriff nahm, nämlich dass er arm, ungebildet und unwissend war. Vielen ist auch bekannt, dass Ford diese drei Handicaps innerhalb von zehn Jahren überwand und in nur 25 Jahren zu einem der reichsten Männer Amerikas wurde. Wenn Sie nun noch erfahren, dass Fords Karriere erst richtig in Schwung kam, nachdem er sich enger mit Thomas A. Edison angefreundet hatte, werden Sie erkennen, welchen Einfluss ein kluger Kopf auf einen anderen ausüben kann. Berücksichtigen Sie dann auch noch den Umstand, dass Ford seine größten Erfolge feierte, nachdem er Bekanntschaft mit Harvey Firestone, John Burroughs und Luther Burbank geschlossen hatte (drei ausgesprochen kluge Männer), dann liefert Ihnen das ein weiteres Indiz dafür, dass der freundschaftliche Zusammenschluss kluger Menschen Macht hervorbringt.
Dass Henry Ford zu den bestinformierten Menschen in Wirtschaft und Industrie zählte, ist kaum zu bezweifeln. Dass er reich war, steht außer Frage. Ein genauerer Blick auf seine engen persönlichen Freunde, von denen manche bereits genannt wurden, macht folgende Aussage leicht nachvollziehbar:
»Jeder übernimmt das Wesen und die Gewohnheiten und die Kraft der Gedanken der Menschen, mit denen er sich in Sympathie und Harmonie umgibt.«
Henry Ford überwand Armut, mangelnde Bildung und Unwissenheit, indem er sich mit den klügsten Köpfen zusammentat, deren gedankliche Vibrationen er in sein eigenes Denken einfließen ließ. Mittels seiner Beziehung zu Edison, Burbank, Burroughs und Firestone vergrößerte Ford seine eigene geistige Kapazität durch die Summe und Substanz der Intelligenz, Erfahrung, Kompetenz und
spirituellen Kräfte dieser vier Männer. Außerdem eignete er sich mithilfe der in diesem Buch beschriebenen Verfahrensweisen das »Master Mind«-Prinzip an und nutzte es.
Und dieses Prinzip steht auch Ihnen zur Verfügung.
Von Mahatma Gandhi war bereits die Rede. Die Mehrheit der Menschen, die schon einmal von Gandhi gehört haben, betrachtet ihn womöglich nur als exzentrisches Männchen, das formlos gekleidet umherwandelte und der britischen Regierung Probleme bereitete.
In Wirklichkeit war Gandhi aber kein Exzentriker, sondern der mächtigste Mann seiner Zeit. (Jedenfalls gemessen an der Zahl seiner Anhänger und an deren Vertrauen in ihren Anführer.) Vermutlich ist er sogar der mächtigste Mann aller Zeiten. Seine Macht war zwar passiv, aber durchaus real.
Befassen wir uns ein bisschen näher damit, wie er diese unglaubliche Macht erlangte. Das ist mit wenigen Worten erklärt. Er kam dazu, indem er über 200 Millionen Menschen dazu brachte, sich geistig und körperlich im Geist der Harmonie zu einem bestimmten Zweck zu koordinieren. Kurz, Gandhi hat ein Wunder vollbracht, denn es ist ein Wunder, dass 200 Millionen Menschen dazu animiert – nicht gezwungen – werden können, auf unbestimmte Zeit harmonisch zusammenzuarbeiten. Das glauben Sie nicht? Dann versuchen Sie doch mal, auch nur zwei beliebige Menschen dazu zu bringen, eine gewisse Zeit
im Geist der Harmonie zusammenzuarbeiten.
Jeder Manager weiß, wie schwierig es zu bewerkstelligen ist, dass Mitarbeiter auch nur ansatzweise harmonisch zusammenarbeiten.
Ganz oben auf der Liste der Hauptquellen für Macht steht, wie Sie sehen, die grenzenlose Intelligenz. Koordinieren sich zwei oder mehr Menschen im Geist der Harmonie und arbeiten auf ein bestimmtes Ziel zu, bringen sie sich durch diese Allianz in die richtige Ausgangsposition, um direkt Macht aus dem großen universellen Reservoir der grenzenlosen Intelligenz abzuzapfen. Das ist die allergrößte Machtquelle. Aus dieser Quelle schöpft nicht nur das Genie, sondern jede fähige Führungspersönlichkeit (ob bewusst oder unbewusst)
.
Die anderen beiden Hauptquellen, aus denen das Wissen bezogen werden kann, das Macht zugrunde liegt, sind nur so zuverlässig wie die fünf Sinne des Menschen. Und diese Sinne funktionieren nicht immer einwandfrei. Die grenzenlose Intelligenz dagegen irrt nie.
In den Folgekapiteln werden die Methoden angemessen beschrieben, durch die am einfachsten Kontakt zur grenzenlosen Intelligenz hergestellt werden kann.
Verstehen Sie das bitte nicht als Religionsstunde. Keiner der in diesem Buch beschriebenen Grundsätze ist als Einmischung in die religiösen Belange von Lesern auszulegen. Dieses Buch beschränkt sich ausschließlich darauf, dem Leser zu vermitteln, wie er das konkrete Anliegen, reich zu werden, in seine monetäre Entsprechung umsetzen kann.
Lesen Sie, denken Sie nach und meditieren Sie im Zuge der Lektüre. Dann wird sich Ihnen das Thema sicher bald vollständig erschließen, und Sie werden die Dinge aus der richtigen Perspektive sehen. An diesem Punkt erkennen Sie, was die einzelnen Kapitel wirklich aussagen.
Geld ist so scheu und so schwer zu erobern wie in »alten Zeiten« die sprichwörtliche Jungfrau. Es will auf eine Weise umworben und gewonnen werden, die der eines Galans, der wild entschlossen ist, die Dame seiner Wahl heimzuführen, nicht unähnlich ist. Und zufällig unterscheidet sich auch die Macht, die beim »Werben« ums Geld zum Einsatz kommt, nicht wesentlich von der in der Liebe eingesetzten. Diese Macht muss, wenn sie zu finanziellem Erfolg führen soll, mit Glauben einhergehen, mit einem dringenden Anliegen und mit Ausdauer. Sie muss durch einen Plan Anwendung finden, und dieser Plan muss in die Praxis umgesetzt werden.
Das »große Geld« fließt dem, der es bekommt, in rauen Mengen zu – so leicht wie bergab fließendes Wasser. Es gibt einen gewaltigen, unsichtbaren Strom der Macht, vergleichbar mit einem Fluss, der auf der einen Seite aufwärtsfließt und alle, die auf dieser Seite ins Wasser steigen, zum Reichtum trägt, während er auf der anderen Seite
abwärtsströmt und die Unglücklichen, die hineingeraten sind (und sich nicht rechtzeitig ans Ufer retten können), in Not und Armut hinabzieht.
Jeder, der es zu Geld gebracht hat, kennt diesen Strom des Lebens. Er besteht im eigenen Denkprozess. Die von positiven Emotionen getragenen Gedanken bilden die Seite des Stroms, die zum Wohlstand führt, die von negativen Gefühlen geprägten die Seite, die in die Armut münden.
Wer dieses Buch mit dem Ziel liest, reich zu werden, der kann daraus eine Schlussfolgerung von ganz gewaltiger Tragweite ableiten.
Treiben Sie auf der Seite des Machtstroms, der in die Armut führt, kann dieses Buch für Sie zum Ruder werden, mit dem Sie sich auf die andere Seite des Stroms manövrieren können – aber nur
, wenn Sie das Gelesene auch wirklich praktisch anwenden. Es nur zu lesen und sich die eine oder andere Meinung darüber bilden, wird Ihnen nichts bringen.
Manche Menschen erleben auch ein Wechselbad zwischen der positiven und der negativen Seite des Stroms: Sie treiben mal hier, mal dort. Der Wall-Street-Crash von 1929 schwemmte Millionen von Menschen von der positiven auf die negative Seite des Stroms. Sie alle strampeln sich voller Angst und Verzweiflung ab, um wieder auf die positive Seite des Stroms zu gelangen. Dieses Buch wurde vor allem für diese Menschen geschrieben.
Armut und Reichtum können sich auch ablösen. Das machte der Börsenkrach der Welt unmissverständlich klar – auch wenn sie daraus nicht unbedingt eine nachhaltige Lehre zieht. Armut kann unvermittelt an die Stelle von Reichtum treten – und das kommt gar nicht so selten vor. Nimmt aber umgekehrt Reichtum die Stelle der Armut ein, so geschieht das gewöhnlich infolge ausgeklügelter, sorgfältig ausgeführter Pläne. Armut braucht keinen Plan. Sie benötigt keine Hilfestellung, weil sie dreist und skrupellos ist. Reichtum dagegen ist zurückhaltend und schüchtern. Er will »umworben« werden.