DREIZEHNTES
KAPITEL
DAS GEHIRN
Sender und Empfänger für Gedanken
Der zwölfte Schritt zum Reichtum
Vor über 20 Jahren stellte ich in Zusammenarbeit mit dem mittlerweile verstorbenen Dr. Alexander Graham Bell und Dr. Elmer R. Gates fest, dass jedes menschliche Gehirn ein Sender und Empfänger für gedankliche Vibrationen ist.
Durch das Medium des Äthers kann jedes menschliche Gehirn ähnlich dem Funktionsprinzip des Radios geistige Schwingungen aufnehmen, die von anderen Gehirnen freigesetzt werden.
Vergleichen und prüfen Sie im Zusammenhang mit der Aussage des vorausgegangenen Absatzes die Beschreibung der schöpferischen Vorstellungskraft aus dem Kapitel über Fantasie. Die schöpferische Vorstellungskraft ist der »Empfänger« des Gehirns, der von anderen Gehirnen ausgesendete Gedanken auffängt. Sie ist die Schaltstelle der Kommunikation zwischen dem Bewusstsein, also dem Verstand, und den vier Quellen, aus denen gedankliche Reize kommen können.
Wird sie angeregt oder auf eine hohe Vibrationsrate »hochgeschaltet«, wird der Geist empfänglicher für Gedankenschwingungen aus externen Quellen, die ihn über den Äther erreichen. Dieser Modulationsprozess erfolgt durch positive oder negative Emotionen. Durch Emotionen lässt sich die Schwingungsrate der Gedanken steigern.
Der Äther überträgt nur Vibrationen mit einer äußerst hohen Rate und übermittelt sie von einem Gehirn an ein anderes. Gedanken sind
Energie, die mit einer extrem hohen Vibrationsrate übertragen wird. Gedanken, die durch eines der wichtigsten Gefühle modifiziert oder »hochgeschaltet« wurden, vibrieren mit einer viel höheren Rate als gewöhnliche Gedanken. Solche Gedanken werden durch den Sendeapparat des menschlichen Gehirns von einem Gehirn zum anderen übertragen.
Was Intensität und Triebkraft angeht, stehen sexuell motivierte Emotionen ganz oben auf der Liste der menschlichen Gefühle. Ein Gehirn, das durch Emotionen sexueller Natur stimuliert wird, weist eine viel höhere Vibrationsrate auf als sonst.
Das Ergebnis der Transmutation sexueller Energie ist die Steigerung der Vibrationsrate der Gedanken in solchem Maß, dass die schöpferische Vorstellungskraft extrem empfänglich wird für Ideen, die sie aus dem Äther aufschnappt. Andererseits gilt: Arbeitet das Gehirn mit einer so hohen Schwingungsrate, zieht es nicht nur Gedanken und Ideen an, die von anderen Gehirnen über den Äther freigesetzt werden, sondern es baut in die eigenen Gedanken auch die nötigen »Gefühlskomponenten« ein, damit sie vom Unterbewusstsein empfangen und verarbeitet werden können.
Sie werden daher feststellen, dass das Sendeprinzip der Faktor ist, mit dessen Hilfe Sie Ihre Gedanken emotional aufladen und sie ans Unterbewusstsein weitervermitteln können.
Das Unterbewusstsein ist der »Sender« des Gehirns, über den Gedankenvibrationen ausgestrahlt werden. Die schöpferische Vorstellungskraft ist der »Empfänger«, über den die Gedanken aus dem Äther aufgefangen werden.
Berücksichtigen Sie nun neben den wichtigen Faktoren des Unterbewusstseins und den Fähigkeiten der schöpferischen Vorstellungskraft, die Sender und Empfänger unseres geistigen Rundfunksystems darstellen, noch das Prinzip der Autosuggestion – also das Medium, das ihren »Rundfunk« in Betrieb nimmt.
Durch die Anweisungen aus dem Kapitel über Autosuggestion wissen Sie genau, wie sich ein Anliegen in seine finanzielle Entsprechung verwandeln lässt
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Der Betrieb Ihres mentalen »Rundfunks« ist ein vergleichsweise einfacher Vorgang. Sie müssen lediglich drei Grundsätze beachten und anwenden, wenn Sie Ihren Rundfunk nutzen wollen: das Unterbewusstsein, die schöpferische Vorstellungskraft und die Autosuggestion. Wie Sie diese drei Prinzipien aktivieren, haben wir bereits beschrieben. Am Anfang steht ein konkretes Anliegen.
DIE STÄRKSTEN KRÄFTE SIND IMMATERIELL
Die Weltwirtschaftskrise brachte die Welt so weit, dass sie begann, die unsichtbaren, immateriellen Kräfte zu verstehen. Im Laufe früherer Epochen hat sich der Mensch zu stark auf seine physischen Sinne verlassen und sein Wissen auf das Materielle begrenzt – auf das, was er sehen, anfassen, abwiegen und messen konnte.
Nun beginnt für uns das fantastischste aller Zeitalter, das uns mehr über die immateriellen Kräfte in der Welt um uns herum lehrt. Vielleicht erfahren wir im Zuge dieser Ära ja, dass unser anderes Ich sogar einflussreicher ist als das physische Ich, das wir im Spiegel sehen.
Manche Menschen nehmen nicht ernst, was sie nicht mit einem ihrer fünf Sinne wahrnehmen können. Dabei sollten wir uns darauf besinnen, dass wir alle von Kräften gesteuert werden, die unsichtbar und ungreifbar sind
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Selbst in ihrer Gesamtheit gelingt es der Menschheit nicht, die Kraft zu beherrschen oder zu kontrollieren, die den rollenden Wellen des Ozeans innewohnt. Der Mensch ist nicht in der Lage, die Schwerkraft zu begreifen, die dafür sorgt, dass unsere kleine Erde an Ort und Stelle bleibt und wir Menschen nicht herunterpurzeln. Noch viel weniger kann er diese Kraft beherrschen. Der Mensch ist den Kräften eines Gewitters hilflos ausgeliefert, ebenso wie der Kraft der Elektrizität – er versteht ja noch nicht einmal richtig, was Elektrizität eigentlich ist, woher sie kommt und welchem Zweck sie dient. Das Unwissen der Menschen über Unsichtbares und Ungreifbares ist aber noch viel größer.
So weiß er auch nichts über die unsichtbare Kraft (und Intelligenz), die sich in der Erde verbirgt – die Kraft, der wir jeden Bissen verdanken, den wir essen, jedes Kleidungsstück, das wir am Körper tragen, und jeden Cent in unserer Tasche
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DIE SPANNENDE GESCHICHTE DES GEHIRNS
Und schließlich weiß der ach so kultivierte und gebildete Mensch auch kaum etwas über die unsichtbare Kraft der Gedanken (die allergrößte der unsichtbaren Kräfte). Sein Wissen über das physische Gehirn und das weitläufige Netz seiner komplexen Maschinerie, über das die Macht der Gedanken in ihr materielles Gegenstück übersetzt wird, ist sehr begrenzt. Jetzt tritt er in ein Zeitalter ein, in dem er mehr über diese Dinge erfahren wird. Die Wissenschaft befasst sich bereits mit diesem fabelhaften Organ. Die Studien stehen zwar noch ganz am Anfang, doch eines wurde über diese Schaltzentrale immerhin schon festgestellt: Die Zahl der Leitungen, die die Gehirnzellen miteinander verbinden, entspricht der Zahl Eins, gefolgt von 15 Millionen Nullen.
»Diese Zahl ist so unfassbar«, erklärte Dr. C. Judson Herrick von der Universität von Chicago, »dass astronomische Zahlen, die sich auf Hunderte Millionen Lichtjahre beziehen, dagegen klein wirken. … Es wurde festgestellt, dass die Großhirnrinde des Menschen zwischen 10 und 14 Milliarden Nervenzellen enthält, und wir wissen, dass diese in bestimmten Mustern angeordnet sind. Diese Anordnung ist nicht zufällig, sondern folgt einer bestimmten Ordnung. Mit unlängst entwickelten elektrophysiologischen Methoden lassen sich mithilfe von Mikroelektroden Aktionsströme aus genau lokalisierten Zellen oder Fasern erfassen, mithilfe von Senderöhren verstärken und potenzielle Abweichungen auf ein millionstel Volt aufzeichnen.«
Unvorstellbar, dass eine solch hochkomplexe Netzmaschinerie einzig zu dem Zweck existieren sollte, die physischen Funktionen auszuführen, die mit dem Wachstum und Erhalt des physischen Körpers einhergehen.
Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass dasselbe System, das Milliarden von Gehirnzellen ein Medium für die Kommunikation untereinander liefert, auch Mittel zur Kommunikation mit anderen unsichtbaren Kräften zur Verfügung stellt? Als dieses Buch gerade beendet war, kurz bevor das Manuskript an den Verlag ging, erschien in der New York Times
ein Leitartikel, der belegte, dass zumindest eine namhafte Universität und ein großer Forscher auf dem Gebiet geistiger Phänomene durch systematische Forschung zu Schlussfolgerungen gelangten, welche sich mit denen in diesem und dem folgenden Kapitel beschriebenen decken. Der Leitartikel ging kurz auf die Arbeit von Dr. Rhine und Kollegen an der Duke University ein, und zwar folgendermaßen:
WAS IST »TELEPATHIE«?
Vor einem Monat druckten wir auf dieser Seite ein paar der erstaunlichen Ergebnisse ab, die Professor Rhine und Kollegen an der Duke University aus über 100 000 Tests ableiteten, um festzustellen, ob es »Telepathie« gibt und »Hellsehen« möglich ist. Die Ergebnisse wurden in den ersten beiden Artikeln in Harpers Magazine zusammengefasst. Im zweiten, der jetzt erschienen ist, versucht sich der Autor E. H. Wright an einer Zusammenfassung des bisher darüber in Erfahrung Gebrachten oder begründet zu Vermutenden, was es mit diesen »übersinnlichen« Wahrnehmungsmodi in Wirklichkeit auf sich hat.
Auf der Grundlage von Rhines Experimenten erscheint es manchem Wissenschaftler nunmehr ausgesprochen wahrscheinlich, dass es so etwas wie Telepathie und Hellsehen wirklich gibt. Verschiedene Probanden waren gebeten worden, so viele Karten aus einem bestimmten Satz zu erkennen, wie sie konnten, ohne diese zu sehen oder über andere Sinne Zugriff darauf zu nehmen. Rund 20 Frauen und Männer konnten regelmäßig eine solche Zahl von Karten korrekt beschreiben, dass »die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering war, dass ihnen das mit Glück oder durch Zufall gelang.
«
Doch wie machten sie das? Diese Kräfte – wenn wir einmal davon ausgehen, dass sie existieren – haben offenbar nichts mit den Sinnen zu tun. Es gibt dafür kein bekanntes Organ. Die Experimente funktionierten auf eine Entfernung von mehreren Hundert Kilometern genauso gut wie im selben Raum. Dieser Umstand entkräftet nach Ansicht Wrights auch die These, dass sich Telepathie oder Hellsehen durch eine physikalische Strahlungstheorie erklären lassen. Sämtliche bekannte Formen von Strahlungsenergie nehmen nämlich umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstands ab. Telepathie und hellseherische Fähigkeiten dagegen nicht. Sie reagieren aber – wie unsere mentalen Kräfte – auf physische Einflüsse. Entgegen der verbreiteten Meinung werden sie nicht stärker, wenn der Proband schläft oder wenn er sich im Halbschlaf befindet, sondern vielmehr, wenn er hellwach und voll da ist. Rhine stellte fest, dass narkotische Substanzen die Trefferquote eines Probanden unweigerlich verschlechtern, während anregende Mittel sie zuverlässig erhöhen. Auch der fähigste Kandidat kann offenbar nur ein gutes Ergebnis erreichen, wenn er sein Bestes gibt.
Wright zog daraus mit einiger Überzeugung den Schluss, dass es sich bei Telepathie und hellseherischen Fähigkeiten in Wirklichkeit um ein und dieselbe Gabe handelt. Das bedeutet, die Fähigkeit, eine Spielkarte zu »sehen«, die mit dem Bild nach unten auf dem Tisch liegt, ist genau dieselbe, mit der sich ein Gedanke »lesen« lässt, den ein anderer im Kopf hat. Für diese Vermutung gibt es gleich mehrere Gründe. Zum Beispiel wurde bislang bei jedem, der eine dieser Fähigkeiten besitzt, auch die andere festgestellt. Und beide sind fast immer genau gleich stark ausgeprägt. Schirme, Wände oder räumliche Distanzen haben auf beide keinen Einfluss. Daraus folgert Wright – nach eigenen Angaben »intuitiv« –, dass sich andere übersinnliche Erfahrungen, prophetische Träume, böse Vorahnungen und ähnliches ebenfalls als Teil derselben Gabe erweisen könnten. Sie müssen diese Schlussfolgerung natürlich nicht kritiklos akzeptieren, doch die von Rhine gesammelten Indizien sind auf jeden Fall beeindruckend
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Angesichts der Äußerungen von Dr. Rhine im Zusammenhang mit den Bedingungen, unter denen der Geist auf das reagiert, was er als »außersinnliche« Wahrnehmungsmodi bezeichnet, möchte ich seine Ausführungen mit der Aussage bekräftigen, dass meine Kollegen und ich die unserer Ansicht nach idealen Voraussetzungen ermittelt haben, unter denen sich der Geist so anregen lässt, dass der im Folgekapitel beschriebene sechste Sinn praktisch funktionieren kann.
Die Voraussetzungen, von denen ich spreche, ergaben sich aus der engen Zusammenarbeit mit zwei Mitarbeitern. Durch Experimente und praktische Übungen haben wir festgestellt, wie sich unser Geist so stimulieren lässt (durch Anwendung des im Zusammenhang mit den im anschließenden Kapitel beschriebenen »unsichtbaren Beratern« eingesetzten Prinzips), dass wir durch einen Prozess der Verschmelzung unseres Geistes die Lösung zu einer Unzahl persönlicher Probleme finden können, die mir meine Klienten antragen.
Das Verfahren ist sehr einfach. Wir setzen uns an einen Konferenztisch, definieren das zu lösende Problem und reden dann darüber. Jeder sagt, was ihm dazu einfällt. Das Seltsame an dieser Methode zur Anregung des Geistes ist, dass sie jeden Gesprächsteilnehmer mit unbekannten Wissensquellen in Kommunikation bringt, die sich definitiv außerhalb seiner Erfahrungswelt befinden.
Haben Sie das im Kapitel über »Master Mind« beschriebene Prinzip verstanden, dann erkennen Sie im hier geschilderten Runden-Tisch-Verfahren auf den ersten Blick eine praktische Anwendung dieses Prinzips. Diese Methode zur Anregung des Geistes durch harmonische Gespräche über bestimmte Themen unter sechs Augen veranschaulicht die einfachste und praktischste Anwendungsmöglichkeit des »Master Mind«-Prinzips.
Jeder, der sich mit dieser Erfolgsphilosophie befasst, kann sich der berühmten Carnegie-Formel bedienen, indem er so vorgeht.
Werden Sie daraus an dieser Stelle noch nicht richtig schlau, dann markieren Sie sich bitte diese Seite und lesen Sie sie noch einmal, wenn Sie mit dem letzten Kapitel fertig sind.