CÈILIDH, HIGHLAND GAMES UND YOGA

LIEGT’S AM WHISKY, AN der rauen Landschaft oder der Einsamkeit in den Highlands, dass die Schotten so wahnsinnig gerne feiern? Vermutlich ist es eine Mischung aus all diesen Faktoren oder schlicht die Tatsache, dass die meisten richtige »Party Animals« sind. Jedenfalls wird selbst der nichtigste Anlass für ein »Cèilidh« (wird etwa »Kheili« ausgesprochen) genutzt. Dieses gälische Wort bedeutet eigentlich »Besuch« oder »Treffen«, doch die Verwendung hat sich fast vollständig in Richtung »Party« verschoben.

Wichtigste Zutaten bei jedem Cèilidh sind Musik und Tanz – und es wird erwartet, dass jeder Gast mitmacht und das Tanzbein schwingt. Verschämte Ausreden à la »Ich kann nicht tanzen« werden schlicht nicht akzeptiert. Als absolute Tanzlegasthenikerin kann ich jedoch versichern, dass die simplen Grundschritte wirklich jeder hinbekommt. Übrigens ist es auch völlig egal, wenn man ein bisschen grobmotorisch herumstolpert (ich hebe mal wieder die Hand), denn beim Cèilidh geht es vor allem um eines: Spaß.

Die Musik, die bei diesen Tanzpartys gespielt wird – übrigens in der Regel live! –, ist im Kern traditionelle schottische Folkmusik, die aber trotzdem Jung und Alt, Einheimische wie Gäste kollektiv zum Ausflippen bringt. Es geht wild, manchmal etwas chaotisch, aber immer sagenhaft fröhlich zu. Wer Schottland besucht, sollte unbedingt zu einem Cèilidh gehen (die finden häufig auch in Pubs statt) und wird es garantiert nicht bereuen!

Auch wenn im Grunde alles als Anlass für eine Party herhalten kann, ist das größte Happening im Jahr immer Silvester. Die Schotten sagen dazu »Hogmanay«, und ohne Cèilidh kann weder das alte Jahr angemessen beendet noch das neue begrüßt werden. Es ist also absolut obligatorisch.

Ähnlich stolz wie auf ihre Partytradition sind die Schotten auf ihre typischen Sportarten, in denen sie sich bei den sogenannten »Highland Games« messen. Da werden Baumstämme geschmissen, Frauen getragen und ähnlich fragwürdige Dinge angestellt, über die man ganze Romane verfassen könnte (kommt auf meine lange To-write-Liste). Jetzt, wo ich darüber nachdenke, ist es doch eigentlich verwunderlich, dass Bürgermeister Collum noch nicht auf die Idee gekommen ist, auch in Kirkby Kilt tragende Muskelprotze gegeneinander antreten zu lassen … Wäre auf jeden Fall auch wieder ein Anlass für ein gepflegtes Cèilidh im Anschluss, denn ohne Party sind auch Highland Games nicht vollständig. Ich denk darüber nach …

Da diese urschottischen Sportarten aber in keinem meiner »Highland Hope«-Romane eine Rolle spielen, will ich an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen. Stattdessen müssen wir über Yoga sprechen! Zugegeben, man könnte argumentieren, dass Yoga streng genommen nichts mit Schottland zu tun hat, doch wer das denkt, hat noch nie ein Video der »Kilted Yogis« gesehen. Mich haben die Clips von Finlay Wilson jedenfalls schon häufig sehr inspiriert. Einfach mal die Begriffe »Kilted Yoga« oder »Kilted Yogis« in die Suchmaschine des Vertrauens eingeben, zurücklehnen und Spaß haben. So schottisch hat man Yoga definitiv noch nie gesehen.