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Abschied von der Heimat

Mit Tränen der Wut und der Trauer in den Augen packte Sturni seinen großen alten Seesack, in dem er schon auf der Polizeischule seine Siebensachen verstaut hatte, und zwei weitere große Koffer.

»Quelle espèce de merde pourri – so eine verflixte Scheiße! Das hat Bouget mit Absicht gemacht! Er weiß genau, wo meine Schwachstelle liegt. Paris!!! Wie kann er mir das nur antun! Ich will nicht weg aus dem Elsass! Je le hais – ich hasse ihn!«

Margaux strich ihm liebevoll über den Rücken, als er sich auf sein Bett setzte und verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammenschlug.

»Du wirst sehen, es wird alles gut werden. Paris ist ja nicht aus der Welt, und du kannst jedes Wochenende mit dem TGV nach Straßburg zurückfahren.«

»Außerdem kommen wir dich ganz oft besuchen. Paris ist doch super. Gehen wir dann auch ins Disneyland Paris? Das soll noch toller sein als der Europa-Park in Rust.«

Christian hüpfte auf seinem Bett herum und war begeistert. Die Verzweiflung seines Vaters konnte er überhaupt nicht verstehen. Die optimistische südfranzösische Lebensart hatte er von seiner Mutter Caroline geerbt. Die Trennung seiner Eltern war inzwischen kein Thema mehr für ihn.

Sturni hingegen war zu Tode betrübt. Gerade lief doch alles so gut. Die Scheidung von seiner Ex-Frau hatte er, nicht zuletzt dank seiner neuen Freundin Margaux, gut verwunden, seinem Sohn Christian ging es nach der schwierigen Trennungszeit wieder bestens … und dann so etwas. Die »Verbannung« nach Paris lag ihm schwer im Magen. Allerdings blieb keine Zeit, um Trübsal zu blasen. In weniger als einer Stunde fuhr sein TGV nach Paris ab; sie mussten sich beeilen.

»Willst du eigentlich deinen gesamten Hausstand mitnehmen? Mit dem Zug ist es doch nur ein Katzensprung. Außerdem soll man in Paris auch ganz gut einkaufen können, habe ich mir sagen lassen.«

Margaux musste schmunzeln, als sie vor seinem prallvoll gepackten Seesack und den beiden riesigen Koffern standen.

»Und verhungern wirst du dort bestimmt auch nicht. Zur Not bringen dich deine poignées d'amour – dein Hüftgold – durch die harten drei Monate …«

Seine Freundin zwickte ihn liebevoll in die Hüfte, die zugegebenermaßen immer noch gut gepolstert war. Zumindest schnickste sie ihm nicht gegen seinen Bauch wie Bouget.

Außer seinen Klamotten hatte Sturni nämlich auch massenhaft Lebensmittel eingepackt: Sauerkraut und foie gras – Gänseleberpastete – aus der Dose, gute elsässische Knackwürste und große Mengen weiterer charcuterie – Wurstwaren –, vakuumierte Fleischnacka nach traditioneller Elsässer Art und vieles mehr.

»Wir müssen los, dein Zug!«

Christian wurde schon ungeduldig. Sturni hätte am liebsten seinen Zug verpasst, so elend war ihm zumute. Er quälte sich mit seinem schweren Gepäck die enge Treppe des alten Fachwerkhauses hinunter. Zum Glück gab es vor seiner Wohnung auf der Pont Royal eine Straßenbahnhaltestelle mit einer direkten Verbindung zum Straßburger Hauptbahnhof.

Es war Mitte August. Im Oberrheintal herrschten mal wieder Rekordtemperaturen, und er schwitzte unter seinem schweren Gepäck, das er selbst mit Margaux’ und Christians Hilfe kaum schultern konnte. In den Dernières Nouvelles d’Alsace, dem elsässischen Regionalblatt, hatte er gelesen, dass sich inzwischen sogar die Asiatische Tigermücke im Oberrheintal festgesetzt hatte. Wenn das mit der Klimaerwärmung so weiterging, dann hätten sie demnächst tropische Verhältnisse im Elsass; im Hochsommer war es bereits so weit.

Vielleicht hatte Margaux ja recht, und er hatte es mit seinem Gepäck etwas übertrieben. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie mussten sich beeilen, um seinen Zug noch zu erreichen. Am Bahnhof angekommen, hasteten sie auf Gleis zwei, auf dem der TGV nach Paris in Kürze einfahren würde.

Zu seiner Überraschung warteten bereits seine beiden Inspektoren, François Straumann und Bernard Isinger, am Bahnsteig auf ihn.

»Wir können unseren allseits geschätzten commissaire doch nicht einfach in die Fremde ziehen lassen, ohne ihm angemessen Lebewohl zu sagen. Salü, mach’s güat!«

Sturni war ohnehin schon zum Heulen zumute, aber als er seine Inspektoren mit einem großen Fresskorb elsässischer Spezialitäten in der Hand sah, stahlen sich endgültig ein paar Tränen der Rührung in seine Augen. Wenn Straumann ihm jetzt auch noch einige seiner elsässischen Lebensweisheiten mit auf den Weg gab, könnte er nicht mehr in den Zug steigen, der ihn in die Fremde bringen sollte. Er spürte jetzt schon Heimweh, und dabei war er noch nicht einmal losgefahren.

François Straumann, der ältere von beiden und für die nächsten Monate sein Stellvertreter bei der Mordkommission, drückte ihn fest an sich. Wie immer trug er ein grob kariertes Hemd und Hosenträger, die dafür sorgten, dass seine Cordhose nicht von seinem mächtigen Wanst rutschte und immer schön auf Bauchnabelhöhe blieb. Bei der Umarmung roch er strenger als sonst, und Antoine musste sich zusammenreißen, um der überschwänglichen Zuneigungsbekundung nicht vorzeitig ein Ende zu bereiten.

»Ich habe dir noch ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk mitgebracht.«

Straumann zog ein kleines rundes Päckchen aus seiner Hemdtasche, dessen Duft einem die Tränen in die Augen trieb. Und er hatte seinen Inspektor schon verdächtigt, es mit der Körperhygiene nicht so genau genommen zu haben …

»Ich war am Wochenende auf meiner bevorzugten ferme auberge im Munstertal, ganz in der Nähe des Petit Ballon. Dort machen sie den besten Käse der Welt. Kein Munsterkäse riecht besser und schmeckt würziger als dieser.«

Da hatte sein Inspektor ausnahmsweise nicht zu viel versprochen. Sturni kämpfte schon wieder gegen eine Ohnmacht an. Erst Bouget mit seiner Hiobsbotschaft und nun auch noch die Konfrontation mit einem chemischen Kampfstoff in Form eines überreifen Munsterkäses.

»Das wäre doch nicht nötig gewesen, François, es sind doch nur drei Monate.«

Sein Inspektor stopfte ihm die Delikatesse in seine Hemdtasche. Sturni hatte sich extra schick gemacht, da er nicht genau wusste, wer und was ihn in Paris erwarten würden. Er hatte es bisher noch nicht gewagt, das offizielle Schreiben der direction centrale de la police judiciaire zu öffnen, in dem man ihn über seine neue Dienststelle, seinen Aufgabenbereich und seine ihm von der Polizei zur Verfügung gestellte Wohnung informierte. Er hatte also keine Ahnung, was in Paris auf ihn zukommen würde. Im Zug blieb noch genügend Zeit, um die Unterlagen durchzulesen. Sturni war zwar ein Meister der Verdrängung, aber spätestens im TGV würde er der Wahrheit ins Auge sehen müssen. Drei Monate in der Hauptstadt standen ihm bevor … Was für andere wie ein romantischer Traum klang, kam für ihn einer Horrorvorstellung nahe.

Gegenüber seinen Inspektoren gab er jedoch den starken Mann. François Straumann klopfte ihm derweil mitfühlend mit seinen kräftigen Pranken auf den Rücken und stimmte dabei das Lied »Leb wohl, Elsass, mein geliebtes Land« an, was Sturnis Stimmung nicht wirklich aufheitern konnte. Auch Bernard Isinger, sein zweiter, jüngerer und erheblich begabterer Inspektor, drückte ihn fest an sich und übergab ihm den Fresskorb mit allerlei Köstlichkeiten.

***

Auf dem gegenüberliegenden Gleis fuhr gerade der aus Colmar kommende Regionalzug ter Alsace s’Elsass ein, der die Perlen des Elsass – Mulhouse, Colmar und Straßburg – miteinander verbindet. Damit kam man, mit einmal Umsteigen in Sélestat, in sein Heimatdorf Ribeauvillé. Von Ferne sah er den TGV aus München in den Straßburger Bahnhof einrollen. Es war endgültig Zeit, Abschied zu nehmen.

Sobald der TGV angehalten hatte, begab sich das kleine Grüppchen zu dem Waggon, in dem ein Sitzplatz für ihn reserviert war. Er hatte Margaux und seinen Sohn Christian fest an sich gedrückt und war bereit einzusteigen, als plötzlich seine Mutter vor ihm stand.

»Maman, was machst du hier?«

Sturni war völlig perplex. Er besuchte seine Mutter und seinen Bruder in unregelmäßigen Abständen in Ribeauvillé, dem Dorf an der elsässischen Weinstraße, in dem die beiden bis heute lebten. Sein Vater war vor zwei Jahren an einem Herzinfarkt verstorben. Er hatte ein schlechtes Gewissen, da er sich viel zu wenig um seine nun verwitwete Mutter kümmerte, aber er hatte es ja nicht einmal geschafft, seine Ehe zu retten. Wie sollte er dann den Ansprüchen seiner Mutter gerecht werden?

Seine maman hatte ihn, seitdem er in Straßburg lebte – und das waren nun doch an die zwanzig Jahre –, keine Dutzend Mal besucht. Christians Geburt vor mehr als sieben Jahren dürfte der letzte Anlass gewesen sein, für den sie diesen langen und beschwerlichen Weg auf sich genommen hatte. Eine Reise mit dem ter Alsace nach Straßburg war für sie ein Abenteuertrip, den sie nur zu ganz besonderen Ereignissen auf sich nahm.

»Ich kann meinen Jungen doch nicht in die Fremde ziehen lassen, ohne ihm noch einmal in die Augen geschaut und ihn fest an mich gedrückt zu haben.«

Seine Mutter war in eine traditionelle elsässische Tracht gekleidet, ein schwarzes Kleid mit Stickereien vor der Brust und einer roten Schürze um die Lenden. Sie trug sogar die traditionelle elsässische Kopfbedeckung, die sie selbst in Ribeauvillé nur zu besonderen Anlässen aufsetzte. Keine Frage, seine Mutter hatte sich für das traurige Ereignis mächtig in Schale geworfen.

»Hast du an deinen passeport, deinen Reisepass, gedacht?«

»Maman, Paris liegt in Frankreich!«

»Wenigstens an deine carte d'identité?«

Seine Mutter fing an, ihn zu nerven, wie immer, wenn er mehr als fünf Minuten in ihrer Nähe war. Er konnte seinen Sohn Christian plötzlich gut verstehen, der sich gerade in einer Trotzphase befand. Maman und papa waren momentan extrem uncool … Wenn er seinen Sohn zur Schule brachte, dann musste er ihn an der letzten Straßenecke vor der Schule absetzen, damit seine potes, seine Kumpel, auf dem Schulhof nicht sahen, dass er noch von Mama oder Papa zur Schule gebracht wurde, anstatt alleine dorthin zu gehen.

Die Regel galt allerdings nicht, wenn seine neue Freundin Margaux Christian in die Schule beziehungsweise zu dem in seiner Schule stattfindenden Schülerferienprogramm brachte. Die Ferien dauerten immer noch an, und halb Frankreich verbrachte die lange Sommerpause an der Côte d'Azur, der Bucht von Arcachon oder in Biarritz. Margaux durfte mit auf den Schulhof, wurde als neue Freundin seines papa in seine Clique eingeführt und tauschte sich mit den Siebenjährigen über die coolsten Handyspiele aus. Was hatte diese Frau nur, was Caroline und er nicht hatten? Wahrscheinlich war es genau das. Sie war jung, hübsch, charmant und eben nicht maman et papa.

Ganz ähnlich erging es ihm mit seiner eigenen Mutter. Er liebte sie über alles, doch entwickelte sie sich zur casse-pieds, zur Nervensäge, kaum dass er einige Minuten mit ihr verbrachte. Sie hatte ihm nie verziehen, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte und nun schon fast zwanzig Jahre in Straßburg lebte. Es lag zwar keine Autostunde von Ribeauvillé entfernt, doch für sie begann hier ein anderes Universum. Obwohl er selbst sehr heimatverbunden war und das Elsass nur in Notfällen verließ, war sein Umzug nach Straßburg ein wichtiger emanzipatorischer Schritt für ihn gewesen, den er nie bereut hatte. Er achtete auf eine gewisse Distanz zu seiner Familie, und niemand verübelte ihm dies mehr als seine Mutter.

Hinzu kam die gerade erst vollzogene Scheidung von Caroline, die seine Mutter ihm persönlich anlastete. Obwohl Caroline aus Südfrankreich stammte, hatten sich seine Mutter und sie nach anfänglichen Schwierigkeiten miteinander arrangiert. Maman nahm ihm persönlich übel, dass seine Ehe in die Brüche gegangen war. Scheidungen kamen in ihrer Gedankenwelt nicht vor, waren Teufelszeug aus amerikanischen Fernsehserien.

»Maman, ich bin französischer Polizeibeamter! Natürlich trage ich meine carte d'identité, meinen Personalausweis, immer und überall bei mir, wie übrigens auch meinen Dienstausweis, meine carte d'identité de service

Sturni wedelte mit den beiden Ausweisen vor ihrem Gesicht herum. Er war so schon gestresst genug. Dass seine Mutter auch noch am Bahnhof aufkreuzte, um ihm Lebewohl zu sagen, gab ihm den Rest. Christian musste sie über sein Abreisedatum informiert haben. Die beiden steckten ihm entschieden zu eng unter einer Decke, seitdem beide über ein eigenes portable verfügten und Christian grand-mère auch noch beigebracht hatte, wie man es bediente.

Clothilde Sturni, so hieß seine Mutter, warf einen fragenden Blick auf Margaux, die, wie so häufig, dem heißen Augustwetter Rechnung getragen hatte und einen extrem kurzen Minirock trug, der ihre Rundungen bestens zur Geltung brachte. Clothildes abschätziger Blick sagte ihm sofort, dass Margaux bei seiner Mutter keinen Blumentopf gewinnen würde.

***

Der TGV hatte inzwischen seine Türen geöffnet. Einige Reisende aus Deutschland verließen den Zug, und die ersten Passagiere drängten sich an den langsam aussteigenden deutschen Rentnern vorbei, um sich ihre ohnehin reservierten Plätze zu sichern.

Sturni befand sich in einer Zwickmühle. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Sollte er Margaux einfach verleugnen? Das erschien ihm im Moment am einfachsten. Allerdings musste er damit rechnen, dass Christian seiner Oma nicht nur Ort und Datum seiner Abreise nach Paris, sondern auch die Liaison mit seiner hochattraktiven Sekretärin verraten hatte. Es war zu riskant, er musste jetzt die Hosen runterlassen und die beiden Damen miteinander bekannt machen.

»Maman, darf ich dir noch mein Team vorstellen, François Straumann und Bernard Isinger, meine beiden Inspektoren.«

Verzweifelt versuchte er, noch etwas Zeit zu schinden. Die letzten Passagiere waren in den Zug eingestiegen, die Tür stand weit offen, und der Schaffner pfiff bereits. Der Zug würde in wenigen Sekunden seine Türen schließen und losfahren …

»Und wer ist die Dame, oder besser das Mädchen?«

Clothildes Mimik und Gestik sprachen Bände. Ihr Blick wich nicht vom Tattoo auf Margaux’ üppigem Dekolleté. Diese grosse salope – dieses voluptuöse Flittchen – war doch nicht etwa die neue Freundin ihres Sohnes? Vielleicht sogar der Grund für das Scheitern seiner Ehe? Düster funkelte sie ihren Sohn an, der ohnehin immer die zweite Geige hinter seinem großen Bruder gespielt hatte. Schließlich war es der Ältere, der das Weingut der Familie fortführen durfte, während für ihn nur der Trostpreis des französischen Polizeidienstes blieb.

Sturni räusperte sich.

»Maman, das ist Margaux, meine Sekretärin und seit Kurzem auch meine neue Freundin. Wir wollen schon bald zusammenziehen.«

Er übte den Spagat, wollte mit der Aussage unterstreichen, wie ernst es ihm mit Margaux war. Eine eher sexorientierte Affäre, ohne konkrete Aussicht auf Ehe und Familiengründung, wäre für Clothilde Sturni völlig inakzeptabel gewesen. Genauso hatte ihre Beziehung nämlich begonnen – im Bett –, aber das ging seine Mutter nun wirklich nichts an.

Die beiden Frauen schüttelten sich förmlich die Hand. Zwei Welten prallten aufeinander, und er fühlte einen Eishauch an seinen Wangen vorbeistreichen. Margaux blickte ihn etwas hilflos an. Sie verstand nicht, was sie falsch gemacht hatte. Seine Mutter kannte sie noch gar nicht, und doch schien es ihr, als habe sie nicht die geringste Chance bei ihrer angehenden belle-mère – ihrer Schwiegermutter. Damit lag sie goldrichtig. Er kannte seine Mutter. Noch nie hatte sie ihr erstes Urteil über einen anderen Menschen revidiert, auch wenn sie damit falschlag.

Der Schaffner pfiff ein weiteres und letztes Mal. Wenn er nun nicht endlich in den Zug stieg, dann war es zu spät. Es blieb keine Zeit, ihren Beziehungsstatus im Kreise der Familie auszudiskutieren, und das war vielleicht auch besser so.

»Ich habe dir noch zwei Kisten Wein mit den besten Flaschen unseres Weinguts mitgebracht, Gewürztraminer, Muscat, Pinot blanc und Pinot noir, alle deine Lieblingssorten.«

Sie drückte ihm die beiden schweren Kisten in die Hände. Zu seinem sperrigen Gepäck und dem großen Fresspaket von seinen beiden Inspektoren kamen also noch zwei Kisten mit feinsten Elsässer Weinen.

Er wuchtete den Seesack, die beiden großen Koffer, den Korb mit Fressalien und die beiden Kisten Wein in den Zug und sprang hinein, kurz bevor sich die Türen des TGV endgültig schlossen. »Wir kommen dich bald alle besuchen, grand-mère, Margaux und ich«, hörte er Christian noch rufen. Nach der gerade gemachten Erfahrung verstand er die Ankündigung seines Sohnes als unheilvolle Drohung, nahm sie aber nicht ernst. Ein Ausflug nach Straßburg war für Clothilde eine halbe Weltreise; niemals würde sie sich bis nach Paris wagen. Zumindest vor maman wäre er dort in Sicherheit …

Er atmete erst einmal tief durch, als sich der TGV in Bewegung setzte. Nachdem er seine Atmung wieder unter Kontrolle hatte, suchte er nach seinem reservierten Sitzplatz.