L

Cavelli und Pia waren ins Jefferson zurückgefahren und hatten einen der Konferenzräume im sogenannten Business Center mit Beschlag belegt, die Geschäftsreisenden als Arbeitsplätze zur Verfügung standen. Im Nu hatte sich Pia in den Computer eingeloggt und die Homepage der Knights of Columbus, KofC.org, aufgerufen. Mit zwei weiteren Klicks gelangte sie auf die Seite, auf der die Supreme Officers der KofC abgebildet waren. Douglas P. Rearden war der zweite von oben. Er wirkte wie gut erhaltene sechzig, obwohl er bedeutend älter sein musste. Pia druckte zwei Exemplare der Seite aus und reichte eines davon Cavelli. Dann wandte sie sich wieder dem Rechner zu.

»Als nächstes brauchen wir seine Privatadresse.« Mit einer Geschwindigkeit, die Cavelli etwas unheimlich war, tippte sie den Suchbegriff »Douglas P. Rearden« ein. Eine weitere Seite erschien. Pia überflog die Einträge, es waren erstaunlich wenig. Mit einer Ausnahme alles Zeitungsartikel, in denen Rearden auf Fotos von Benefiz-Veranstaltungen der Columbusritter zu sehen war. Die Ausnahme war die Webseite der Firma Rearden Security. Geschäftsführer war offenbar ein gewisser Scott Beeler. Es gab auch eine Seite, auf der die Firmengeschichte wiedergegeben wurde, zweifellos in sehr idealisierter Form, denn die Firma, die sich selbst mit dem Slogan The last line of defense anpries, wurde hier als höchst effektive, aber vor allem uramerikanische Institution dargestellt, in etwa vergleichbar mit der Freiheitsstatue oder der Unabhängigkeitserklärung. Ganz oben auf der Seite wurde auch der Gründer der Firma genannt: Der ehemalige United States Secret Service Agent Douglas P. Rearden.

Pia klickte sich weiter durch die Homepage. »Mist, nirgendwo eine Adresse von Rearden.«

Cavelli sah ihr über die Schulter. »Mr. Rearden legt anscheinend Wert auf Diskretion.«

»Irgendeine Idee?«

Cavelli schüttelte den Kopf. »Keine.«

»Wie wär’s, wenn wir einfach bei Rearden Security anrufen und danach fragen?«

»Das halte ich ehrlich gesagt für keinen guten Plan. Diese Security-Typen sind von Berufs wegen schon misstrauisch. Am Ende geben sie uns nicht nur keine Auskunft, sondern informieren auch noch Rearden, dass es einen verdächtigen Anruf gab. Dann stehen wir schlechter da als jetzt.«

»Da haben Sie bestimmt recht.« Pia nickte. »Aber was dann?«