Danksagungen

Drei Ereignisse haben die Ideen geweckt, die in die Handlung dieses Buches eingeflossen sind. Das erste war der Bombenanschlag auf die tapfere maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia im Oktober 2017. Sie hatte lange Zeit daran gearbeitet, verschiedene Skandale um den Verkauf maltesischer Reisepässe aufzudecken. Sie gingen an Russen und andere, die sich damit die europäische Staatsangehörigkeit zu erschleichen versuchten. Weil ein solcher Pass eine Wohnadresse auf Malta voraussetzte, wurden billige Unterkünfte von heimischen Geschäftsleuten zu horrenden Preisen vermietet. Gerüchten zufolge war die russische Maf‌ia in den Mord an Galizia verwickelt. Der zweite Vorfall ereignete sich in einer britischen Kleinstadt, wo zwei russische Geheimagenten einen russischen Überläufer mit Namen Sergei Skripal mit Nervengift zu töten versucht hatten.

Das dritte Ereignis war durchweg positiv. Ich hörte, dass mehrere Rockstars von Miles Copeland III auf dessen Château Marouatte eingeladen worden waren, was mich an einige glückliche Jahre in den 1970ern erinnerte, als ich mich mit Miles’ Vater angefreundet hatte, einem CIA-Mitarbeiter, der aufgrund seiner engen Beziehung zu Ägyptens Präsident Nasser Berühmtheit erlangte. Unsere Plaudereien beim Lunch auf der Dachterrasse des Londoner Hilton waren immer sehr interessant. Etwa zur selben Zeit erlaubte mir der damalige Herausgeber des Guardian, einen Artikel über Rockmusik zu schreiben, vorausgesetzt, dass ich dies in meiner Freizeit täte. Ich hatte das Glück, bei der Premiere von Pink Floyds Dark Side of the Moon im Londoner Planetarium dabei zu sein, ebenso bei David Bowies erster Inkarnation als Ziggy Stardust, dem Start des Albums Quadrophenia von The Who, einer Amerikatour mit Procol Harum und Steeleye Span und auch auf der Party der Rolling Stones im Blenheim Palace 1973. Diese flüchtigen Begegnungen mit Rocklegenden kamen mir wieder in den Sinn, als ich den Plan für die Geschichte von Château Rock fasste.

Ebenso inspirierend für meine Erzählung sind die vielen Konzerte klassischer Musik im Périgord, die inzwischen mehr nach meinem Geschmack ist. Besonders angetan bin ich von den Uferkonzerten, die unsere Sommer bereichern, und den heimischen Kapellen und Musikern wie meinen Freunden aus der Gruppe Panama. Robert, der singende Architekt, Jean-Louis, der garagiste am Schlagzeug, und Stéphane am Keyboard bereiten mir seit Jahren großes Vergnügen, und ich freue mich, sie hiermit zu ehren.

Rod Macrae, seine Familie und das Château Rock sind frei erfunden, ebenso der Zwinger, in dem Balzac als Deckrüde auf‌tritt, die Seniorenresidenz Château Marmont und die Familie Stichkin. Allerdings gibt es solche russischen Oligarchen, von denen viele ein Wohnrecht in Europa erworben haben, während ihr Vermögen hier geschützt wird. Ihre Motive sind nachvollziehbar. Wladimir Putin ist ein unbequemer Präsident und ein gefährlicher Nachbar. Seine Truppen sind in die Ukraine und in Georgien einmarschiert, haben die Krim annektiert, dramatische Cyberattacken gegen Estland geführt, Nervengas in Großbritannien eingesetzt, eine Passagiermaschine abgeschossen und mit Soldaten, Schiffen und Kampfflugzeugen seinen abscheulichen Verbündeten Syrien unterstützt. Die zunehmenden internationalen Spannungen sind zwar nicht allein Putin anzulasten, aber man versteht, warum sich westliche Geheimdienste beeilen, ihre Kapazitäten aufzustocken, was die Beobachtung des Kreml anbelangt. Aus Sorge, dass die Phantasie mit mir durchgehen könnte, habe ich die Umrisse der Handlung von ein paar alten einschlägigen Kontakten prüfen lassen, deren Namen ich hier nicht preisgeben will.

Wie in allen vorangegangenen Folgen haben einige der Protagonisten Vorbilder in der Realität, mit anderen Worten, sie sind inspiriert von echten Périgourdins und wurden durch mein Zutun nur ein wenig verfremdet. Gleichwohl entwickeln diese fiktiven Figuren im Verlauf der Handlung und mit jeder neuen Folge sehr schnell ein Eigenleben für mich. Und die Zeit vergeht. Manche der realen Vorbilder sind inzwischen verstorben, andere in den Ruhestand getreten beziehungsweise in andere Jobs gewechselt. Geschäfte haben geschlossen oder wurden verkauft. Neue Winzer und Restaurants sind auf den Plan getreten, Kleinkinder zu Teenagern herangewachsen. Saint-Denis ist in meinem Kopf so real geworden, dass sich seine Bewohner verständlicherweise weiterentwickeln.

Ich bin meinen Freunden, Nachbarn und herzlichen Menschen der Umgebung überaus dankbar, dass sie mir einen so perfekten und inspirierenden Ort gewissermaßen anheimstellen. Mein besonderer Dank gilt Raymond und Francette dafür, dass sie meinen Garten pflegen und sich um den Basset kümmern, wenn ich auf Reisen bin. In untilgbarer Schuld stehe ich meiner Frau Julia Watson gegenüber, einer professionellen Food- und Gastrojournalistin, die genau aufpasst, was Bruno auf den Tisch bringt, und Mitautorin der Bruno-Kochbücher ist. Wenn sie nicht über Grand-Prix-Rennen berichtet, pflegt Tochter Kate die Website brunochiefofpolice.com. Unsere andere Tochter Fanny, die eigene Gedichte und Theaterstücke schreibt, sorgt dafür, dass Figuren, Mahlzeiten, Fähigkeiten und Beziehungen, von denen in meinen Romanen die Rede ist, in Übereinstimmung bleiben, was mit jedem neuen Buch und jeder neuen Kurzgeschichte eine immer komplexere Aufgabe ist.

Bruno hätte nicht den internationalen Erfolg ohne meine Agentin und Freundin Caroline Wood, ohne Jane, Jonathan und Anna, meine wundervollen Lektorinnen und Lektoren bei Quercus in London, Knopf in New York und Diogenes in Zürich. Sie werden unterstützt von vielen engagierten Korrekturlesern und Korrekturleserinnen, Art Directors, Presse-, Marketing-, Herstellungs- und Vertriebsabteilungen, Druckern und Verlagsvertreterinnen und Verlagsvertretern. Und was wären wir Autorinnen und Autoren ohne Buchhändlerinnen und Buchhändler, Rezensentinnen und Rezensenten, Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Bloggerinnen und Blogger und Buchklubs, die unsere Bücher an die entscheidende Stelle bringen, an Leserinnen und Leser wie Sie?