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Ersten kommt es anders,
und zweitens als man denkt

Am nächsten Vormittag stellte Frank sein Fahrrad um 7:55 Uhr ab, pfriemelte an der mit einem Schloss verbundenen Kette, und wieder mal schien der Schlüssel überhaupt nicht zu passen. So war es 7:58 Uhr, als es endlich klickte und er den Schlüssel drehen konnte. Um 7:59 Uhr öffnete er die altbackene Glastür, die in den potthässlichen Bau führte, in dem er seinen neuen Verwaltungsjob ausüben würde, und um 8:01 Uhr klopfte er an die Tür von Professor Bannke – dem Affen, den er nicht mehr so nennen wollte.

Auch nicht in Gedanken.

Denn es war nicht sicher genug.

Lächerlich, dachte er, als ihm das durch den Kopf ging. Aber so lächerlich es auch sein mochte, es erschien auf verrückte Art und Weise auch genauso vernünftig.

Auf verrückte Art und Weise vernünftig …

Vielleicht sollte er seine Zeit nicht im Gebäude der Psychologen verschwenden, sondern gleich einen guten Psychiater aufsuchen.

»Guten Morgen«, sagte Bannke.

»Guten Morgen«, antwortete er.

In der nächsten Stunde erhielt er eine völlig normale, sinnvolle und erfrischend effektive Einführung in die diversen Tätigkeiten, mit denen er ab sofort seine Brötchen verdienen wollte. Denn so brillant er auch sein mochte, ein Biologie-Student konnte eben nicht von seinen Fähigkeiten leben und von Scheinen, auf denen meist 1.0 stand. Bestnoten waren eine feine Sache, aber sie bezahlten weder eine Portion Pommes frites noch eine Rolle Klopapier oder sonstige Dinge, die man zum Leben eben so brauchte. Da waren Jobs als wissenschaftliche Hilfskraft schon merklich nützlicher.

Noch am selben Tag saß er in seinem kleinen künftigen Büro – dem Durchgangszimmer zur Bibliothek mit Spezialliteratur für alle Doktoranden des Graduiertenkollegs. Binnen zwei Stunden lernte er zwei der angehenden Wissenschaftler kennen, die im Rahmen des Projekts ihre Doktorarbeit verfassten.

Zuerst Aliana – die Aliana, die jeder Biologie-Student kannte. Wenn es je eine Biologin gegeben hatte, die ebensogut als Topmodel durchgegangen wäre, dann war es Aliana. Groß, schlank, Traummaße, weit ausgeschnittene Tops, ein Rock, der mit etwas Fantasie sogar durchsichtig war …

Der Punkt war nur, dass Frank das nicht im Geringsten interessierte. Er hatte eine Beziehung hinter sich; es lag fünf Jahre zurück, und abgesehen von ein paar sexuellen Highlights gab es nichts, dem er nachtrauerte. Frauen, so schien es ihm, waren einfach nicht sein Ding. Ebenso wenig wie Fußball, Cocktails oder Autos. Trotzdem kannte er Aliana natürlich; alle männlichen Studenten seiner Fachrichtung redeten irgendwann über sie.

»Hi«, sagte sie. »Ich bin …«

»Ich weiß.« Er grinste. »Aliana Müller.« Sogar den Nachnamen wusste er, weil er so … gewöhnlich war im Vergleich zu ihrem Vornamen.

»Hey«, meinte sie. »Du hast dich wohl schon gut eingearbeitet.«

Hatte er nicht. »Klar«, sagte er. »Von jetzt an hängt es an mir, ob dein Konto sich am Monatsanfang über Geldeingang freut.«

»Am Fünfzehnten«, verbesserte sie.

Mist. »Klar«, wiederholte er, doch es klang nun merklich lahmer. Egal. Er wollte sie sowieso nicht erobern. »Worüber schreibst du deine Doktorarbeit?«, fragte er.

»Genmanipulation«, sagte sie.

»Interessant.« Er bat sie, etwas genauer zu sein, weil er sich durchaus auskannte. »Ich studiere auch Biologie, weißt du?«

»Welches Semester?«

»Meine Abschlussprüfung ist im nächsten Jahr.« Und ich werde der Jahrgangsbeste sein. »Ich will danach ebenfalls promovieren.«

Sie musterte ihn. »Dann bist du schnell durchs Studium gekommen. Oder du siehst einfach jünger aus, als du bist.«

»Soll das ein Kompliment sein?«

Sie musterte ihn erneut; jetzt mit einem etwas anderen Blick. »Warum nicht? Gut, es war ein Kompliment.«

»Freut mich. Du siehst auch gut aus.« Überraschung: Es kommt ganz schön glatt über deine Lippen, Junge … obwohl du eigentlich aus der Übung bist.

Obwohl sie mit Fug und Recht »Ich weiß« hätte sagen können, nahm sie es sehr bescheiden auf, wich sogar seinem Blick aus, lächelte und schaute verlegen unter sich. Frank konnte sich nicht helfen, das machte sie ihm sympathisch. »Wir sehen uns«, sagte sie und ging in die Bibliothek. Er ertappte sich dabei, sekundenlang die Tür anzustarren, die sie hinter sich zugezogen hatte. Mit einem Mal war er sich gar nicht mehr so sicher, dass Frauen einfach nicht sein Ding waren. Denn die Dinge änderten sich eben.

Erst als sie den Raum verlassen hatte, fiel ihm auf, dass er sich gar keinen Tiernamen für sie ausgedacht hatte.

Das geschah bei der zweiten Begegnung an diesem Tag ganz automatisch. Ein junger Mann marschierte herein und nickte ihm beiläufig zu. Er trug seine Haare stoppelkurz, dazu ein steifes, blütenweißes Hemd mit einer grauen Krawatte, deren Knoten so eng gebunden war, dass der Adamsapfel bei jedem Schlucken darunter hervorschnellte und sich dann mit einem leisen Knacken wieder verkroch. Frank wurde die Kehle eng, als er es nur anschaute. Also nannte er den anderen die Würgekobra.

»Du bist der Neue«, sagte die Würgekobra. Die Stimme klang nasal. Aber immerhin zischelte die Zunge nicht vor dem blassen Mund. »Ich bin Jörg von Ziegler, Psychologie, und spar dir die Scherze: Ja, ich bin adlig. Thema der Dissertation: Sinnliche Wahrnehmungen im religiös-entwicklungspsychologischen Kontext unter besonderer Berücksichtigung der oralen Phase.«

Wenn ich einen schmutzigen Witz machen wollte, könnte ich behaupten, ich hätte nur »oral« verstanden, dachte Frank. Aber er verkniff es sich. »Interessant«, log er. »Ich bin …«

»Ja, ja, vielleicht ein andermal, ich muss etwas nachschlagen.« Sprach’s und verschwand im Raum. Frank sah ihm hinterher, aber nur, weil er einen Blick auf Aliana erhaschen wollte, die noch in der Spezialbibliothek saß. Sie war in eins der Bücher vertieft. Und sie sah verdammt gut aus.

Fünf Jahre abstinent – das reichte eigentlich, dachte Frank plötzlich.

Die Tür fiel zu, und er rief die E-Mails auf, um die er sich ab sofort täglich kümmern musste. Sage und schreibe eine Nachricht wartete im virtuellen Briefkasten des Graduiertenkollegs: eine Spam-Botschaft, die auf Englisch für eine Penisverlängerung warb. »Kein Bedarf«, murmelte Frank und klickte sie weg. Dafür also wurden heutzutage brillante hilfswissenschaftliche Kräfte bezahlt: zum Spam-Löschen.

Danach schaute er auf einen Stapel Reisekostenabrechnungen und ergab sich in sein Schicksal.

*

Interessanterweise sah er Schnösel von Ziegler – die Würgekobra – schon wenige Stunden später wieder – er kam mit Professor Bannke. »Können Sie etwas für mich erledigen?«, fragte Bannke.

Da Frank sich kaum etwas Langweiligeres als die Bearbeitung der letzten zwei Reisekostenanträge vorstellen konnte, sagte er augenblicklich: »Gerne.«

»Ich betreue Herrn von Zieglers Doktorarbeit, und er führt gerade ein wichtiges Experiment durch.«

Psychologie-Doktoranden führten also Experimente durch? Aha. Frank wurde bewusst, dass er nur eine sehr verschwommene Vorstellung davon hatte, was die Psychos so taten.

»Bitte assistieren Sie ihm dabei«, sagte Bannke.

»Oh.«

»Ja, ich weiß, es gehört eigentlich nicht zu Ihren Aufgaben. Sehen Sie es einfach als … nun, als persönlichen Gefallen, den Sie mir erweisen.«

»In Ordnung«, sagte Frank, und er meinte es tatsächlich so. Es konnte ja nichts schaden, seinen Horizont während der Arbeitszeit zu erweitern. Psychologische Experimente waren interessant, oder nicht? Bestimmt saßen sich irgendwelche studentischen Probanden gegenüber und mussten irgendwelche bizarren Fragen beantworten.

»Du musst noch ein paar Dinge besorgen, ehe wir anfangen können«, sagte die Würgekobra kurz darauf, als Bannke wieder gegangen war.

»Klar.«

»Gut.«

»Ich tu’s nicht ganz uneigennützig«, betonte Frank. »Psychologische Experimente sind interessant, oder nicht?« Gute Gedanken waren es wert, auch ausgesprochen zu werden. »Worum geht es genau?«

Statt einer Antwort zog die Würgekobra den Knoten der Krawatte noch ein wenig enger. »Es ist eine empirische Teiluntersuchung, die mir etwas bestätigen soll, das …« Ein tiefes Durchatmen. »Die mir etwas bestätigen soll. Den genauen Aufbau und die Hintergründe brauchst du  nicht zu kennen.«

»Aber zum Assistieren bin ich gut genug, ja?«

»Das war nicht besonders nett.«

»Danke, gleichfalls.«

Nun, das Gespräch klang schlimmer, als es sich anfühlte. Irgendwie fühlte sich Frank sogar wohl. Ja, er musste zugeben, dass er die Würgekobra nett fand, auf eine ganz spezielle Art. Wie war doch gleich der richtige Name? Von Ziegler … und … Jochen. Ja, Jochen von Ziegler. Nein, doch nicht. Aber so ähnlich.

»Ich gehe noch ins Badezimmer«, sagte die Würgekobra. Die Worte Toilette oder gar Klo gehörten wohl nicht zu seinem Wortschatz. Er klatschte einen Notizzettel auf den Schreibtisch. »Die Sachen musst du noch besorgen.«

Kaum war der andere aus dem Raum, fragte sich Frank, wieso er die Gestalt eben nett gefunden hatte. Der Kerl war ein arroganter Sack, der …

(Nehmen Sie mir’s nicht übel, aber ich glaube, Sie könnten eine zynische Sau sein.)

der alles andere als sympathisch war.

Aber nun hieß es wohl: Mitgefangen, mitgehangen. Frank blieb nichts anderes übrig, als bei dem Experiment, dessen Hintergründe er nicht kannte und auch nicht kennenlernen sollte, den Assi zu spielen. Er schaute auf den Zettel.

Karteikarten – kein Problem, er hatte irgendwo in den Schubladen welche gesehen.

Hölzerne Buntstifte – auch kein Problem, aber was in aller Welt sollte das für ein seltsames Experiment werden?

Ein Zirkel – hm. Ohne große Hoffnung zog Frank eine Schublade nach der anderen auf und durchwühlte sie. Er fand Büroklammern, Clipse zum Verschließen von Büchersendungen, Briefumschläge und -marken (mit den Centwerten, wie sie vor der letzten Portoerhöhung üblich gewesen waren; na prima) und allerlei Krimskrams fürs Büro … aber keinen Zirkel.

Die Tür ging auf. Jörg von Ziegler kam zurück – genau, das war’s: Jörg. Ein schöner Name für eine Würgekobra. Wenn auch so was wie Walter noch netter gewesen wäre: Walter, die Würgekobra. Was mit demselben Buchstaben begann, war gut für diverse Disney-Kinderfilme, wenn auch über so ein Arschloch wie diesen Typen bestimmt kein Film …

Arschloch?

Wieso Arschloch?

Er war doch eigentlich ganz nett.

»Hast du alles?«, fragte die Würgekobra.

»Bis auf den Zirkel. Ich weiß wirklich nicht, wo ich den …«

»Na, aus dem Warenlager.«

»Aha.« Nur, dass ihm niemand gesagt hatte, dass es so etwas wie ein Warenlager gab.

»Du kaufst dort alles universitätsintern auf Rechnung des Kollegs. Sag bloß, das weißt du nicht?« Von Zieglers Stimme klang in etwa so, wie geduldige und nachsichtige Erwachsene mit Kindergartenkindern sprachen: Hör mal, es ist einfach nicht gut, so laut zu rülpsen. Das macht man einfach nicht. Nun sei brav und merk dir das.

Normalerweise konnte Frank so etwas gar nicht leiden.

Heute machte es ihm nichts aus.

Seltsam, eigentlich.

*

Jörg von Ziegler konnte ihm zum Glück sagen, wo sich das ominöse Warenlager befand; offenbar konnten dort Angestellte aller Fachbereiche universitätsintern ihren Bürobedarf kaufen. Was es nicht alles gab. Ein ausgemergeltes, vollbärtiges Männlein tat darin Dienst und stellte so kluge Fragen wie: »Wie viele Zirkel?« – Nur einen. – »Wie groß?« – Äh … – »Welche Mine?« – Also …

Kurz darauf verließ Frank mit gleich vier Zirkeln das Gebäude – und mit dem Versprechen, die drei, die er nicht benötigte, am nächsten Tag unbenutzt zurückzubringen. Natürlich hatte von Ziegler nicht gewartet … arrogante Säcke wie die Würgekobra taten das nie. Wieso eigentlich sollte Frank sich das gefallen lassen? Er war ein Genie, der vielleicht beste Student seit Jahren auf dieser Uni …

Aber Frank schluckte den Ärger, schloss die Augen und massierte sich die Schläfen. Er hatte Kopfschmerzen. Was war bloß mit ihm los? Irgendwie kam es ihm so vor, als höre er eine fremde Stimme, die ihm einsuggerieren wollte, dass Jörg doch eigentlich ganz nett war. So, wie er es schon ein paar Mal gedacht hatte.

Müde. Er war einfach nur müde, sagte er sich. Das war eine viel bessere Erklärung als die fremde Stimme. Oder als Psychologie-Professoren, die in seinen Kopf hineinschauten und dort sahen, dass ihr Gegenüber sie mit einem Affen verglich. Ja … müde! Vielleicht auch noch krank. Seit zwei, drei Tagen wachte er morgens mit leichten Halsschmerzen auf. Da war eine Grippe im Anzug, das war alles. Außerdem hatte er in den letzten Wochen zu viel gelernt. Eigentlich bräuchte er statt des Jobs etwas Urlaub. Aber von nichts kam nichts. Er hatte kein Geld, also konnte er keinen Urlaub machen. Er konnte ja froh sein, wenn er so irgendwie über die Runden kam. Seine Adoptiveltern konnten selbst keinen einzigen Cent erübrigen – und wenn doch, steckten sie ihm Geld zu, was ihm jedes Mal peinlich war. Sie waren nette Leute, wirklich. Vielleicht die Einzigen, die es jemals wirklich gut mit ihm gemeint hatten. Manuela und Benjamin Wechmann … wenn es je Leute gegeben hatte, die zu Recht einen biblischen Namen trugen, dann wohl sie!

Aber immerhin hatte die Würgekobra ihm die genaue Anschrift des Gebäudes mitgeteilt, in dem das Experiment stattfinden sollte; interessanterweise im ersten Untergeschoss, im Raum U-31/4. Das klang so ziemlich nach der letzten Abstellkammer.

U-31/4 war allerdings, wie er wenige Minuten später entdeckte, das exakte Gegenteil dessen, was er erwartet hatte. Als die Tür aufschwang (sie ließ sich nicht öffnen und eine Klingel gab es nicht, also klopfte er) und er an Jörg von Ziegler vorbei in den Raum schauen konnte, wäre ihm fast der Mund offen stehen geblieben.

Nur fast, immerhin.

Es war das verdammt coolste Hightech-Labor, das er je gesehen hatte. Er war sprachlos, dass es so etwas hier auf der Uni überhaupt gab. Er sah auf den ersten Blick eine Menge Geräte, und die wenigsten davon konnte er mit Namen benennen oder ihnen auch nur eine Funktion zuordnen. Die, die er erkannte, waren vor allem eins: teuer.

Da begriff er, dass hinter dem Graduiertenkolleg Geld steckte. Oder hinter den Forschungen, die hier angestellt wurden. Mit fast übernatürlicher Klarheit tauchte ein Begriff in seinen Gedanken auf: Scheinorganisation. Das Graduiertenkolleg war so etwas wie eine Scheinfirma, die nur dazu diente, die wahren Forschungen zu kaschieren.

Unsinn! Du hast zu viele Thriller gelesen. Das hier ist kein John-Grisham-Roman, und erst recht keiner von Stephen King. Und kein Film von Brian de Palma.

Brian de Palma … als er an ihn dachte, musste er fast lachen. Ganz schön altmodisch. Aber so war er eben. Er mochte Filme am liebsten, die ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hatten. Der normale Student von heute hätte bei solchem Hightech-Verschwörungszeug wahrscheinlich andere Regisseure im Sinn gehabt – etwa … wie hieß er doch noch? Christopher Abrams? Oder …

»Willst du reinkommen oder noch eine Stunde hier stehen?«, schnauzte die Würgekobra ihn an.

Also ging er rein.

»Ich weiß, du siehst das zum ersten Mal«, sagte der andere, schon merklich versöhnlicher. »Es kann ganz schön überraschend sein, wenn man nicht damit rechnet.«

(Nolan! Das war der richtige Nachname! Abrams, das gehörte zu einem anderen, war das nicht so ein affektierter Typ, der immer nur seine Vornamen-Initialen nannte? Zwei gleiche Buchstaben? G. G.?)

»Es braucht dich auch nicht so genau zu interessieren«, fuhr Jörg fort. »Wir betreiben hier vor allem gentechnische Forschungen.«

Frank sah ein oben offen stehendes Aquarium. Der Seestern, der an der Scheibe klebte, schien ihm irgendwie nicht natürlich zu sein. Waren das nicht einfach zu viele Arme? »Genmanipulativ?«, fragte er.

»Was sonst?«, sagte Jörg, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Und das war es ja auch. »Deshalb nehmen ja auch Theologen an unserem Projekt teil. Und Ethiker. Sie … beurteilen das Ganze.«

»Klingt, als hättest du überwachen sagen wollen«, meinte Frank.

Jörg reagierte nicht darauf. Das war fast ein wenig unheimlich. »Aber so genau kenne ich mich nicht damit aus«, sagte er stattdessen. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass er log.

Sympathisch, irgendwie.

»Verstehe«, sagte Frank. »Du forschst psychologisch.«

»Jupp«, meinte der andere, eine Art der Bestätigung, die so gar nicht zu ihm passen wollte. »Mir kommt es auf das Ergebnis der Genmanipulationen an. Man könnte sagen, mein Thema stammt aus einem Randbereich der eigentlichen psychologischen Fachrichtung.«

»Und zwar?«

Jörg sah ihn an und meinte todernst: »Parapsychologie.«