Ich sage euch: Es ist nicht die Steuer, die sie abschaffen wollen. Es sind nicht die Abgaben, nein, ihr wärt naiv, wenn ihr das glauben würdet. Sicher, sie sind arm und können sich nur mit Mühe einen Sous erwirtschaften, wie ihr wisst, erlaubt mir meine Stellung dieses Urteil, und ich habe das Glück (oder, wenn ihr so wollt, die Möglichkeit), diesen Unglücklichen, den ihr da oben seht, besser zu kennen als jeder andere, und um die Wahrheit zu sagen, ich habe selbst bewirkt, dass man ihn dieser Strafe unterzieht. Ach ja, die Steuer … Aber ich schwöre euch, diese Jacques! Beim geringsten Anlass greifen sie zur Heugabel. Schändlich und schmutzig. Versucht mal, denen die Notwendigkeit von Steuern begreifbar zu machen, die Bedrohung durch Spanien, das Gold aus der Neuen Welt, unseren Handel, die Ernten, die Religion … Brechen wir sie! Grütze! Suppe! Kennen diese Wüteriche noch andere Worte? Habt ihr die Reiseberichte gelesen? Die Wilden, wie Monsieur de Montaigne sagte. Die schöne und junge wilde Menschheit in der Neuen Welt! Hier sind es Wegelagerer, die sich schnell gekränkt fühlen, mein Gott! Ich bin erfreut, dass sie ihn rädern. Hoffen wir, dass sich die Dinge dann beruhigen, dass wieder so etwas wie Ordnung einzieht auf dem Land. Fast hätten sie das Schloss niedergebrannt, wusstet ihr das? Die Truppen aus dem Béarn kamen gerade noch rechtzeitig. Ein schönes Gemetzel, ein herrliches Blutbad. Von Musketen durchlöchert, von Hellebarden zerfleischt! Diese Gascogner sind großartig. Die Bauern wurden in Stücke gerissen, hohoho, erlaubt, dass ich lache, Pardon, wenn ich mir das Taschentuch vorhalte. Nein, nein und abermals nein, nicht die Steuer wollen sie abschaffen, diese Jacques, sondern uns. Uns und die Schönheit. Und das Wissen. Sie haben Hunger? Ach, was! Diese Tiere wühlen im Boden für drei Kohlköpfe und einen Scheffel Weizen … Lasst sie hungern, dann arbeiten sie mehr, das weiß jeder. Gebt ihnen den Überfluss, und sie suhlen sich im Dreck und leben in Unzucht wie die Schweine …

Ah, jetzt fängt es an. Hört die Stille unter den Zuschauern, die Angst. Die Angst und das Vergnügen, eine schöne Marter gefällt allen. Er zittert, seht ihr? Man könnte meinen, er zittert. So ans Andreas-Kreuz gefesselt ist die Überheblichkeit des Jacques dahin! Habt ihr den Scharfrichter gesehen? Und die Eisenstange? Da werden die Knochen knacken! Was für ein Kraftprotz, dieser Scharfrichter ist ein Goliath. Oh! Heilige Mutter! Ein Fuß! Oh, mein Gott, oh, mein Gott. Habt ihr das gesehen? Den gebrochenen Knochen, der aus dem Fleisch herausragt? Man meint, das Knochenmark zu sehen … Oh, mein Gott. Beati qui ambulant in lege Domini. Und eine Hand, es ist schrecklich, diese zerschlagenen Finger, von denen das Blut tropft. Zwei Füße – der Schenkel, oh, mein Gott, wie grausam … Et peribunt a facie tua. Dieses Blut, das vom Kreuz fließt, miserere nobis! Er wird ihm einen letzten Schlag auf die Brust geben … Um die Rippen zu brechen … Seht ihr sein Gesicht? Welche Grimasse! Man glaubt, er stürbe, aber das Eisen holt ihn zurück, wie von den Toten! Er bewegt sich noch zu sehr. Auf, für den König von Frankreich! Er ist völlig zerschlagen, der arme Kerl, was für Qualen. Man wird ihn aufs Rad flechten … Stellt euch den Schmerz vor, wenn man euch wegtragen, eure gebrochenen Glieder strecken würde, um euch auf das Wagenrad zu flechten … Manchmal hat man Mitleid und erdrosselt den Verurteilten. Wenn der Richter mitfühlend ist! Seht, er hat einen Strick um den Hals – unter dem Podest wird am Strick gezogen, und die Sache endet im Handumdrehen. Doch nein, er lebt noch immer, dieser Jean Petit … Ich habe gehört, ein in Limoges verurteilter Jacques habe noch zwei Tage gelebt und so gerädert, wie er war, mehrmals um Wasser gebeten. Als der Profos ihn schließlich erdrosseln ließ, stöhnte er noch immer. Wenn es euch recht ist, warten wir, bis die Menge der Sache überdrüssig ist, bevor wir näher treten. Was für eine Marter, was für ein Augenblick! Ich habe ganz feuchte Augen davon. Maria, Joseph, welche Gefühle! Schaut, es ist, als würde er noch einen Finger bewegen. Kommt, treten wir zu ihm, bevor er vollends tot ist!