ERLÄUTERUNGEN
Die Idee zu diesem Roman kam mir im Juni 2009 im Schriftstellerhaus À la Pensée Sauvage (»Zum Wilden Denken«) in Rochesson in den Vogesen, das damals mein Freund Olivier Dautrey leitete. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und dem Centre National du Livre für die Unterstützung meiner Arbeit dort danken.
Das Gedicht auf Seite 193 stammt aus der Feder des im Deux-Sèvres beheimateten Sängers und Dichters Yves Rabault, genannt »der Barde aus dem Poitevin« (1911–1990); er war unter anderem Autor des Schlagers La Sauce aux lumas nach einer Melodie von Vincent Scotto.
Die Verse zu Ehren der Rosenjungfern aus La Mothe-Saint-Héray auf Seite 253 stammen von Auguste Gaud (1857–1924).
Die Beschreibung des gallischen Waldes (der eher bei Marseille liegt als im Westen Frankreichs) Lucans Pharsalia.
Die Predigt über den Tod, die Seite 293 von Poiraudeau zitiert wird, hielt Bossuet in der vierten Karwoche 1662 im Louvre in Anwesenheit des Königs, ihr Autor war damals nur ein einfacher Priester von fünfunddreißig Jahren.
Die Zitate von Boethius sind der französischen Ausgabe der Consolatio philosophiae entnommen, die Verse Seite 274 aus Buch I, Kapitel XI, die Verse Seite 276 f. aus Buch II, Kapitel XIV.
Das Seneca-Zitat stammt aus dem vierten Brief an Lucilius. Die Beschreibung des Selbstmords von Cato findet sich in Brief XXIV.
Das Zitat von Lukrez Seite 290 ist aus De rerum natura; es handelt sich um die Verse 900–930.
Eines Tages im Sommer 2009 erzählte mir der Maler Juan Miguel Pozo in einer Bar in Berlin, er habe in Havanna einen Verrückten gekannt, der gegen klingende Münze endlos Tagesereignisse wie ein Abrisskalender rezitierte – ich stellte mir sofort einen Gelehrten vor, der von einem allwissenden Schamanen gedoubelt wird.
Ein großes Dankeschön geht an Michel Bertaud aus Béceleuf, den Historiker der Ebene, dem ich das Buch des Lehrers Marcel Barbaud (mein Marcel Gendreau) verdanke, das in Wirklichkeit den Titel Natur exige … trägt und sich deutlich von der schrecklichen Geschichte von Louise und Jérémie unterscheidet, die ich nahezu gänzlich erfunden habe. Die holprigen Verse, die mein Gendreau zu Papier bringt, werden denen des »echten« Marcel Barbaud nicht gerecht, der (wie Marcel Gendreau) nach einer ersten Anstellung in Faye-sur-Ardin seine Laufbahn als Dorfschullehrer in Échiré beendete.
Daniel Chotard erzählte oft Geschichten aus seiner Kindheit. Ich hörte diesen Dorfgeschichten gern zu. Sie handelten von Briefträgern, die am Zahltag betrunken hinter einem Mäuerchen lagen, von Straßenbauarbeitern, die mit ihrer Walze wochenlang auf Bauernhöfen in Pension wohnten und als Gegenleistung den Hof teerten, von betrunkenen Gewerkschaftern, die sich mitten in Niort im Simca mehrfach überschlugen, nachdem sie den Sieg der Linken zu sehr gefeiert hatten.
Viele Geschichten in diesem Buch sind wahr, weil Daniel sie mir erzählt hat. Er ruhe in Frieden.
Mein Vater vertraute mir bei einem unserer letzten Gespräche an, dass die Beschäftigung, die ihm in seinem Leben die größte Freude bereitet habe, das Angeln war. Am 30. Dezember 2019 haben die Totengräber seinen Leichnam zum Scheiterhaufen getragen; seine Seele kehrte zurück ins Rad.
Dieses Buch ist ihm gewidmet sowie allen, die meine Erinnerung an meine Jugend im Deux-Sèvres bevölkern.