Elena
Der Wecker meines Telefons fängt an zu klingeln und ich lasse meine Hand schnell hervorschießen, um ihn auszuschalten. Nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben habe, drehe ich mich auf die andere Seite, um zu sehen, ob sich Benjamin immer noch mit mir im Bett befindet.
Ich habe irgendwie erwartet, dass er nicht mehr da ist, aber zu meiner Überraschung liegt er neben mir. In der morgendlichen Dunkelheit kann ich bloß den Umriss seines nackten Körpers erkennen. Er schläft auf dem Rücken, eine Hand liegt über dem Kopf, die andere ruht auf seinem Oberkörper. Er hat ein Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt und atmet tief ein und aus.
Trotz der grotesken Narbe an seinem linken Oberschenkel hat er einen unheimlich schönen Körper.
Er sagte, sie stamme von einem Autounfall, und ich habe nicht weiter nachgefragt. Ab dem Moment, in dem er versucht hat, sich von mir zurückzuziehen und sich seine Augen verdunkelten, als ich ihn fragte, was passiert war, war es offensichtlich für mich, dass es ihm unangenehm war.
Aber das haben wir hinter uns gelassen. Es war mir egal, woher diese Narbe stammt, und sie ändert auch nichts daran, dass ich mich von ihm angezogen fühle. Mir war wichtig, dass er mir die gleiche Intimität zugestand, wie ich es getan hatte. Ich wollte ihn nackt sehen und er gewährte mir diesen Wunsch. Er ließ es zu, dass ich ihn auszog, bis er ganz nackt war. Er sah wunderbar aus, wie er dastand und mir gestattete, ihn mit den Händen überall zu berühren. Er hielt es jedoch nicht lange aus, denn je mehr ich ihn anfasste, umso erregter wurde er. Schon bald lag meine Kleidung neben seiner auf dem Boden und er beugte mich über einen der Stühle, wo er mir das Gehirn rausvögelte.
Ich strecke mich, hebe die Arme hoch über den Kopf und drücke die Beine so weit durch, bis meine Zehenspitzen nach vorn zeigen. Ich fühle mich gut, obwohl ich ziemlich oft durchgenommen wurde. Nach diesem Blowjob hat Benjamin es dreimal mit mir getrieben. Drei fantastische, intensive Male, in denen ich es zuließ, dass er mich benutzte, wie immer es ihm beliebt. Ich bin erschöpft und trotzdem beschwingt. Obwohl ich nicht viel geschlafen habe, fühle ich mich wunderbar.
Irgendetwas hat sich gestern Nacht zwischen Benjamin und mir verändert. Irgendetwas scheint sich nach diesem Blowjob in ihm geöffnet zu haben. Gut, ich weiß, dass ich ziemlich talentiert bin, wenn es um Oralsex geht, aber mit ihm war es anders. Was ich mit meinem Mund getan habe war intimer. Benjamin – so wie er nun mal ist – hat es geschafft, mich dazu zu bringen, meine eigenen Grenzen zu überschreiten. Noch nie hatte ich einen Mann tiefer in mir und dennoch wünschte ich, ich hätte ihn noch tiefer in mich aufnehmen können. Es ist einfach unerklärlich.
Danach … nachdem wir uns ausgezogen hatten … waren wir beide unersättlich. Wir konnten nicht genug voneinander bekommen. Wir haben gevögelt, sind eingeschlafen, aufgewacht, haben uns gestreichelt und wieder miteinander gevögelt. Um ehrlich zu sein, kommt es mir fast wie ein Traum vor.
Und trotz des Gefühls der Wundheit zwischen meinen Beinen, dem Schlafmangel und dem langen Arbeitstag, der vor mir liegt … will ich ihn noch einmal.
Jetzt sofort.
Ich rutsche ein wenig näher und lege ihm vorsichtig die Hand auf die Brust, die sich unter seinen tiefen Atemzügen bewegt. Noch nie habe ich zu einem Menschen eine solche sexuelle Verbindung gespürt. Trotz all der perversen Dinge, die ich schon getan habe, und der Grenzen, die ich mich gezwungen habe zu überschreiten, habe ich mich mit einem menschlichen Wesen noch nie so sehr im Einklang gefühlt.
Ich streichele mit dem Daumen über sein Brustbein. Es fühlt sich an, als wäre jede Berührung genau dort, wo sie sein soll, und er gibt mir genau das, was ich brauche, wann ich es brauche. Sogar der Schmerz, den er mir manchmal zufügt, befriedigt ein Verlangen, von dem ich nicht wusste, dass es in mir existiert.
Ich wandere mit der Hand seinen Oberkörper hinunter und streiche über seinen Bauch. Es ist offensichtlich, dass er trainiert. Ich kann die Linien seiner Körperform und die mageren Muskeln erkennen. In der vergangenen Nacht war mir eine Narbe über seinen Rippen aufgefallen und ich frage mich, ob sie von demselben Autounfall stammt.
Die Narbe an seinem Bein sieht schlimm aus. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schmerzhaft solch eine Verletzung gewesen sein muss. Er hat Muskelmasse und Haut verloren und es war nicht einfach hinzusehen. Aber ich habe es getan.
Bei jeder Gelegenheit, die sich mir bot.
Und ich habe sie immer wieder berührt, um ihm zu zeigen, dass sie ein Teil von ihm ist, den ich akzeptiere. Von dem ich angezogen werde. Der meine Aufmerksamkeit verdient.
Ich schiebe meine Hand über seinen Bauch zu der dünnen Haarlinie, die zu seinem schlaffen Schwanz führt, der wegen seiner Länge und des Umfangs selbst im Ruhezustand beeindruckend ist. Wenn er steif ist, ist er unheimlich schön. Lang und dick mit einer Vene, die an der Unterseite entlangläuft. Er dehnt mich, aber er passt ebenfalls perfekt in mich hinein.
Ich habe noch etwas Zeit, bevor ich gehen muss. Mein erster Termin ist erst um zehn Uhr. Und wie ich schon sagte … ich will Benjamin noch einmal.
Ich ergreife seinen Schwanz und beginne, ihn sanft und zärtlich zu streicheln. Innerhalb weniger Sekunden reagiert er. Er wird langsam dicker und länger. Ich komme näher, stütze mich auf dem Ellbogen ab und lecke mit meiner Zunge über die gesamte Länge.
Benjamin bewegt sich und in seiner Brust macht sich ein tiefes Knurren bemerkbar. Ich nehme ihn in den Mund und lasse meine Zunge sanft um seine Schwanzspitze kreisen.
»Was machst du da?«, fragt Benjamin schroff. Seine Stimme ist schlaftrunken und wiegt schwer vor Lust.
Ich blicke ihn an. »Ich besorge es dir.«
Benjamin hebt den Kopf vom Kissen an. Er lacht leise … ein seltsamer, schöner Laut, der aus solch einem ruhigen, ernsten Mann herauskommen kann.
Er sagt nichts, aber das braucht er auch nicht. Er streicht mit der Hand über die Hinterseite meines Oberschenkels, über meinen Po und dann drückt er die Finger von hinten in mich hinein.
Oh, wow. Das fühlt sich verdammt gut an. Von seiner Berührung werde ich sofort feucht. Auch wenn ich ein wenig wund bin, überwiegt die Lust doch um Längen.
Benjamins Schwanz ist in meiner Hand nun vollständig steif und ich wichse ihn ein paarmal kräftig. Jedes Mal wenn Benjamin mich nimmt, ist er derjenige, der die Kontrolle hat. Ich hatte bisher noch keine Macht. Nicht einmal bei diesem Blowjob, denn als es hart auf hart kam, hat er mit voller Wucht mein Gesicht gefickt und ich habe ihn einfach nur machen lassen.
Das ist okay. Es ist, was ich will.
Aber mit diesem sexy Mann, der noch halb verschlafen ist und auf dem Rücken liegt, kann ich nicht widerstehen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und mir zu nehmen, was ich will.
Ich richte mich auf, schwinge ein Bein über seinen Schoß und setze mich rittlings auf ihn. Eine Hand drücke ich in die Matratze, mit der anderen nehme ich seinen Schwanz und führe ihn an meine Öffnung. Dann hebe ich den Kopf, damit ich Benjamin ansehen kann. Er starrt mich mit brennenden Augen an. Er ergreift meine Hüften und zischt durch die Zähne, als ich mich auf ihn absenke.
So viel Schönheit liegt in der Art und Weise, wie ich ihn reite. Sein Gesichtsausdruck verwandelt sich, wird sanfter, dann legt er den Kopf auf das Kissen und schließt die Augen. Mit den Händen hält er meine Hüften fest, doch er lässt mich das Tempo vorgeben. Ich gleite hoch und runter und achte auf jedes noch so kleine Detail, das sich in seinem Gesicht verändert.
Benjamin lässt mich mit einer Hand los und reibt mit seinem Daumen über meine Klitoris. Von der zusätzlichen Stimulation durchfährt mich ein Schauer. Übervoll mit seinem wunderbaren Schwanz in mir und seinem Daumen an meiner Knospe kann ich den unvermeidbaren Lustrausch nicht aufhalten, nach dem ich suche. Ich fange an, mich schneller zu bewegen, und mir gelingt es nicht, das kleine Wimmern zu unterdrücken, das mir entfährt. Benjamin grunzt und ächzt, weil er sich bemüht, seinen eigenen Orgasmus zurückzuhalten. Er beißt sich auf die Unterlippe und sein Gesicht sieht wundervoll schmerzverzerrt aus, weil er die Erleichterung so dringend benötigt.
Ich werfe mich auf seinen Schwanz und mit ein klein wenig mehr Druck seines Daumens an meiner Klitoris stößt er mich den Abgrund hinab und ich schreie meinen Höhepunkt heraus. Das löst Benjamins Orgasmus aus und er packt mich fest, um mich unten zu halten, während seine Hüften in einem explosionsartigen Höhepunkt nach oben schießen.
Ich sinke erschöpft auf seine Brust und versuche, wieder zu Atem zu kommen. Obwohl ich noch immer spüre, wie die Lustwellen mich durchschütteln, will ich ihn noch einmal.
Das macht ihn gefährlich für mich. Wie eine süchtig machende Droge.
Und trotzdem habe ich keine Angst.
Benjamin wischt mir mit den Fingern über die Stirn und streicht mir das Haar aus dem Gesicht. Ich verdrehe den Hals, um ihn anzusehen, und er hebt den Kopf von seinem Kissen, damit wir uns in die Augen blicken können.
»Bleib bei mir«, sagt er zärtlich.
»Bei dir bleiben?«
»Den ganzen Tag. Die ganze Nacht. Hier in diesem Zimmer. Wir werden es wie die Tiere miteinander treiben, Zimmerservice bestellen und es dann weiter treiben.«
Stöhnend lege ich den Kopf auf seiner Brust ab. Dann drücke ich die Arme seitlich fest an ihn und es entgeht mir nicht, dass er diese Umarmung nicht erwidert. Ich denke, das bedeutet nur, dass Benjamin nicht viel vom Kuscheln hält, aber es ist mir auch nicht wichtig. Hierbei geht es um Sex und um nichts anderes.
Ich hebe den Kopf und werde von Reue erfüllt. »Ich wünschte, ich könnte es tun. Aber ich habe den ganzen Tag voll mit Terminen zum Haareschneiden.«
Er schenkt mir ein enttäuschtes Lächeln, nickt dann aber verständnisvoll. »Natürlich.«
Das Lächeln, mit dem ich seine Antwort erwidere, ist schief. »Wenn es hilft … ich wäre lieber hier bei dir.«
Er zieht einen seiner Mundwinkel in die Höhe. »Das hilft. Hast du Lust, heute Abend ins Wicked Horse zu gehen?«
Jetzt hat er meine Aufmerksamkeit geweckt. Es wäre fantastisch, den Abend so zu beenden. »Woran hast du gedacht?«
Er lächelt mich listig an und schüttelt den Kopf. »Du wirst es herausfinden, wenn ich möchte, dass du es herausfindest.«
Mann, das ist sexy. Und jetzt will ich ihn wirklich noch einmal.
Aber leider muss ich jetzt zusehen, dass ich hier rauskomme. Vor mir liegt eine lange Fahrt zurück nach Henderson, um zu duschen, zu frühstücken und dann zu arbeiten. Seufzend drücke ich meine Lippen an Benjamins Hals und steige dann von ihm ab, bevor ich in Versuchung gerate, wieder etwas Neues zu beginnen.