Albi kriegt’s ab

Albi stand mit hängenden Schultern unter Lulus Beschimpfungen wie unter einem kalten Gewitterschauer. Er hätte ihr so gerne erklärt, wer Baby Teddy wahrscheinlich kaputt gemacht hatte ... Aber er konnte seinen Freund Egon doch nicht verraten!

Und dann wurde alles noch schlimmer, denn auf Lulus Geschrei hin kam ihr Vater ins Kinderzimmer.

„Was ist denn nun schon wieder?“, fragte er seine Tochter genervt. „Bruno ist doch gar nicht da! Ich hatte mich schon so auf einen streitfreien Samstag gefreut und wollte euch beiden gerade einen kleinen Spaziergang zur Eisdiele vorschlagen.“

Doch als Lulu ihm zeigte, was Albi mit Baby Teddy angestellt hatte, runzelte sogar der nette Herr Vogelsang die Brauen. Er kniete sich vor Albi, nahm ihn an den Schultern und sah ihm fest in die Augen.

„Warum hast du das getan, Albert?“

„Ich ...“ Albi wurde dunkelrot bis zu den Ohrläppchen. Egon zu verpetzen kam überhaupt nicht infrage. Und selbst wenn er ihn verpetzte, würde ihm keiner glauben. Also antwortete er nur: „Ich weiß nicht.“

Lulu quakte: „Der Knallknopf hat’s gemacht, weil er nicht so ein langweiliger Hausmann sein will wie du, Papa.“

Albi schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippen, um nicht zu weinen. Jetzt war der nette Herr Vogelsang bestimmt auch noch sauer auf ihn!

Der rieb sich mit dem Zeigefinger die Oberlippe und sah ihn mit traurigen Augen an.

„Das liegt daran, wie deine Eltern dich erziehen. Aber was machen wir nun?“

„Albi soll heimgehen!“, bestimmte Lulu, und ihr Papa nickte zustimmend.

„Ja, ich denke, das wird das Beste sein.“

Er half Albi, seinen Rucksack zu suchen, und begleitete ihn zur Haustür, während Lulu schmollend in ihrem Zimmer blieb. Beim Abschied sagte Herr Vogelsang bedauernd. „Weißt du, Junge, Gewalt ist nie eine Lösung. Es gibt auch andere Wege, um seinen Aggressionen Ausdruck zu verleihen. Malen, zum Beispiel.“

Er streichelte Albi über die Haare und schob ihn nach draußen auf den Gehweg. Dann pfiff er Bazi zurück ins Haus und suchte nach Nadel und Faden, um Baby Teddy zu verarzten.