Notiz 4

V ielleicht hat der ertrunkene Mann doch gelogen. Denn andernfalls hätte ich längst Nachricht erhalten müssen. Es hätte Zeichen gegeben, Botschaften, irgendetwas. Nicht diese grauenvolle Stille.

Was er erzählt hat, so kurz vor seinem Tod, hat außer mir niemandem eingeleuchtet. Nur ich war voller Bewunderung für diesen klugen Schachzug, auch wenn er nicht mit mir abgesprochen war. Aber dafür kam wohl alles zu überraschend. Nun überlege ich mir, ob er die Geschichte nicht erfunden hat. Damit wir ihn leben lassen, was wir aber ohnehin nicht getan hätten.

Für niemanden außer mich selbst ist die Sache noch der Rede wert, und auch ich tue so, als hätte ich vergessen, was passiert ist. Als wären da nicht diese Momente, in denen ich starr bin vor Angst. Als wäre ich zur Tagesordnung übergegangen, dabei muss ich mich immer wieder beherrschen, um nicht alles kurz und klein zu schlagen.

Ich will dieses Spiel gewinnen, aber auf eine Art, die mir am Ende etwas bedeuten wird. Uns retten, unsere Feinde zerstören. Wahr machen, was wir uns vorgenommen haben. Dafür gehe ich gern über Leichen, und über eine gewisse Leiche ganz besonders.