D ie Dinge laufen gut. Besser, als ich zu hoffen gewagt hätte. Meine größte Sorge hat sich in Luft aufgelöst, meine Konzentration ist wiederhergestellt.
Niemand hält mich für besonders zielstrebig, und ich lasse sie in dem Glauben. Sie müssen nicht alles wissen, vor allem will ich nicht, dass sie von meinem neuen Ass im Ärmel erfahren.
Als Kind fand ich Marionetten gruselig. Dieses Schlackern mit Armen und Kopf, die hölzernen Gesichtszüge, die Fäden, die immer zu sehen waren, die sich jederzeit verheddern konnten.
Hält man sie allerdings selbst in der Hand, sieht die Sache anders aus. Ich muss meine Marionette kaum lenken, sie tut auch so, was sie soll. Falls sie beginnt, die Fäden zu verwirren, werde ich sie mit einem kurzen Ruck wieder auf Linie bringen.
Aber vielleicht hinkt der Vergleich zu sehr, und der mit einer Matroschkapuppe passt besser. Es kommen immer und immer wieder neue Schichten ans Licht.
Meine Liebste, von der ich manchmal denke, dass sie klüger ist als ich, meinte, ich solle mir über solche Albernheiten nicht den Kopf zerbrechen. Es handle sich weder um eine Marionette noch um eine Matroschka, sondern um eine menschliche Zielscheibe. Eine Ablenkung. Einen Dummy, wenn man so will. Der unsere Arbeit tut, ohne es zu ahnen. Der vielleicht auch die Kugeln abbekommen wird, die ansonsten für uns bestimmt wären.