KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

Zu eurem Vergnügen, eine Zusammenstellung

Hades stand auf dem Felshang in seinem Thronsaal, gehüllt in Gewänder, ohne Aura, in voller Zurschaustellung seiner Göttlichkeit. Sein Zorn war intensiv und vibrierte in seinen Gliedern, begierig auf ein Ventil der Gewalt. Es war mitten in der Nacht, und er hatte Hekate und Hermes an seine Seite gerufen. Die Mienen der beiden waren verschieden: Hekate sah schadenfroh aus, Hermes dagegen schläfrig.

»Konnte deine Rache nicht bis zum Morgen warten?«, fragte er.

Hades ignorierte ihn und sprach Hekate an.

»Ruf Minthe herbei«, sagte er.

»Mit Vergnügen«, antwortete die Göttin.

Hekates Magie wallte auf, und Minthe erschien aus dem Nichts. Sie fiel kreischend, mit wild rudernden Armen und Beinen und einem lauten Knall auf den Marmorboden.

»Hekate, die Nymphe ist zerbrechlich«, erinnerte Hermes.

»Ich weiß«, antwortete Hekate gehässig.

Minthe stemmte sich stöhnend auf Hände und Knie und machte ein finsteres Gesicht, als sie die drei Gottheiten vor sich ansah. Ihre Nase war blutig, und das Blut verschmierte ihre Lippen und tropfte zu Boden. Ihr mordlüsterner Gesichtsausdruck wurde schnell zu Angst, als sie Hades’ Miene sah.

»Du hast Sisyphos bei seiner Flucht aus der Unterwelt geholfen«, sagte er. Sein Zorn war so heftig, dass er kaum das Zittern aus seiner Stimme verbannen konnte, als er fragte: »Hast du irgendeine Ahnung, was ich geopfert habe, um ihn in Ketten zu legen?«

Er hatte Theseus einen Gefallen gewährt. Er hatte seine Kontrolle aufgegeben, und bei dem Gedanken daran fühlte sich seine Brust wie ein klaffender Riss an. Es war ein von ihm gebrachtes Opfer, das nun wertlos geworden war.

»Hades, ich …«

»Nimm meinen Namen nicht in den Mund!«, dröhnte er und trat einen Schritt auf sie zu. Der ganze Saal erbebte.

Minthe rutschte mit weit aufgerissenen Augen von ihm weg.

Sie hatte recht, ihn zu fürchten. Für gewöhnlich, wenn er jemanden zu einer Bestrafung vor sich erscheinen ließ, hatte er eine Ahnung davon, wie er diese ausführen würde. Doch nicht in diesem Moment. Im Augenblick war alles möglich. Diese Nymphe dachte, sie hätte jede Emotion kennengelernt, die mit Zorn, Verlust und Trauer in Verbindung stand. Hades würde ihr das Gegenteil beweisen.

»Ich kann das erklären …«

»War deine Eifersucht so groß, dass sie dich blind gemacht hat für deine Loyalität?«

»Ich war immer loyal zu dir!« Minthes Augen loderten auf wie übernatürliches Feuer.

»Lüge!« Der Geschmack war bitter, und er spuckte aus, bevor er antwortete: »Du bist nur dir selbst gegenüber loyal.«

»Ich habe dich geliebt!« Ihr Aufschrei war kehlig. »Ich habe dich geliebt, und alles, was dich interessierte, war deine Hochstaplerkönigin!«

Hades knurrte. Persephone war keine Hochstaplerin. Die wahre Betrügerin befand sich hier vor ihm, denn wenn sie ihn je geliebt hätte, hätte sie Sisyphos nie zur Flucht verholfen.

»Du hast sie vor meiner Nase herumgezeigt, mich gedemütigt, mich beschimpft und verspottet. Du verdienst es, euer Schicksal durchtrennt zu sehen. Ich hoffe, Sisyphos zieht den Faden heraus.«

Darauf folgte Stille.

Dann hatte sie also die eine Hälfte der Gleichung begriffen, den Teil, in dem die Moiren gedroht hatten, seine Zukunft mit Persephone ungeschehen zu machen, sollte Sisyphos nicht gefasst werden. Eine Information, die sie wahrscheinlich beim Spionieren gewonnen hatte. Nun, sie würde nie wieder spionieren. Nicht für ihn.

»Wenn du es wirklich so empfindest, dann hast du keinen Platz in der Unterwelt.«

Minthe blieb der Mund offen stehen.

»Aber dies ist mein Zuhause«, sagte sie, und ihre Lippen zitterten.

»Nicht mehr.« Seine Worte waren kalt.

Die Nymphe schluckte. »W-wohin soll ich gehen?«

Er wusste es nicht. Sie hatte nie außerhalb der Grenzen seines Reiches existiert, selbst in der Oberwelt nicht. Ihre einzigen Verbindungen waren seine Verbindungen, und diese würden sich auflösen, sobald ihre Verbannung bekannt wurde. Niemand würde ihr helfen, denn niemand würde sich ihm widersetzen wollen.

»Das ist nicht meine Sorge. Minthe, ab sofort bist du aus meinem Königreich verbannt. Solltest du je versuchen, wieder einen Fuß hierher zu setzen, werde ich keine Gnade walten lassen.«

Hades’ Magie hüllte sie ein, und sie verschwand. Nach einem Herzschlag der Stille ergriff er wieder das Wort.

»Hermes, teile allen mit, dass ich bereit bin, mit Sisyphos zu verhandeln. Wenn er die Ewigkeit will, muss er nur ins Nevernight kommen und eine Wette fordern.«

Ewiges Leben war etwas, das Hades nicht ohne ein Opfer gewähren konnte, es erforderte eine Bezahlung – eine Seele für eine Seele. Das würde bedeuten: Wenn er verlor, würden die Moiren das Leben einer Gottheit nehmen.

Er spielte ein Spiel – ein Spiel des Schicksals.

»Ich nehme nicht an, dass das bis morgen früh warten kann?«, fragte Hermes, und als Hades ihn ansah, gab der Gott ein nervöses Lachen von sich. »Ich meinte, bin schon weg, mein Lord.«

Damit verschwand er.

»Sag nicht …«

»Dass ich es dir gesagt habe?«, fragte Hekate. »Auf den Moment habe ich zu lange gewartet. Ich habe dir gesagt, du sollst erlauben, dass ich sie vergifte, und davor habe ich dir gesagt, dass du sie degradieren solltest, und davor habe ich dir gesagt, dass du nie mit ihr schlafen solltest.«

Hades sank auf seinen Thron. Urplötzlich fühlte er sich erschöpft, und als er antwortete, war seine Stimme angestrengt und leise. »Ich habe genug zu bereuen, Hekate«, sagte er.

Die Göttin sagte nichts darauf, und nach einigen Sekunden verschwand sie lautlos.

Er war noch nicht lange allein, als Persephone den Thronsaal betrat und sich an die Tür lehnte, die sich hinter ihr schloss.

Sie sah verschlafen und wunderschön aus, in einem weißen Nachthemd und dazu passenden hauchzarten Überwurf. Das zerzauste Haar fiel ihr in goldenen Wogen über den Rücken. Ihre Anwesenheit gab ihm die Kraft, sich aufzurichten.

»Warum bist du wach, mein Liebling?«, fragte er.

»Du warst fort«, sagte sie und kam zu ihm. Sie setzte sich auf seinen Schoß, die Beine über seine gelegt, und schob die Hände in seine Gewänder. Dann atmete sie tief ein und schmiegte sich an seine Brust.

»Wieso bist du auf?«, fragte sie flüsternd.

Er erwog, ihr die leidige Geschichte mit Sisyphos zu erzählen – dass dieser zwei Mal den Tod betrogen, die Leben zweier Sterblicher gestohlen und ihre Seelen auf ewig zerschmettert hatte –, doch diese Erklärung würde auch beinhalten, dass er die Drohung der Moiren preisgeben musste, und nun da Sisyphos wieder auf der Flucht war, wollte er das lieber für sich behalten.

Also antwortete er stattdessen: »Ich … konnte nicht schlafen.«

»Du hättest mich wecken können.« Ihre Stimme war ein erotisches Flüstern. Sie versprach Dinge wie wandernde Lippen, pochende Herzen und sanfte Hitze.

Er zog eine Augenbraue hoch und fragte trotzdem: »Zu welchem Zweck?«

Ihre Hände glitten an seinen harten Schwanz und streichelten ihn kaum merkbar durch seine Gewänder hindurch. »Hättest du gern eine Demonstration?«

Hades grinste, drückte sie an sich und teleportierte mit ihr.

»Irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte Hades Ilias, als sie im Schatten seines Clubs wandelten. Er hatte gehofft, dass heute die Nacht wäre, in der Sisyphos sein Angebot einer Wette annehmen würde.

»Nein«, antwortete Ilias. »Nachrichten verbreiten sich langsam im sterblichen Untergrund.«

Hades runzelte die Stirn.

Die Moiren waren nicht gerade erfreut gewesen, zu erfahren, dass Sisyphos entflohen war.

»Arrogant «, hatte Lachesis gesagt.

»Übermütig «, hatte Klotho gezischt.

»Dreist «, hatte Atropos ergänzt.

Hades hatte nicht weiter mit ihnen diskutiert. Es war das erste Mal, dass er sie gefürchtet hatte, als er zu ihnen gegangen war. Er hatte ihre Rache gefürchtet, hatte gefürchtet, dass sie die Fäden auftrennen würden, die sie mit solcher Sorgfalt gewebt hatten, bereit, sich an seinem Elend zu weiden.

Doch das hatten sie nicht getan. Sie hatten lediglich gefragt, wen Hades bereit sei, einzutauschen, falls er seine Wette mit Sisyphos verlor. Eine Frage, die er nicht beantwortet hatte.

»Er wird kommen, wenn ihm klar wird, dass er nichts mehr besitzt«, meinte der Satyr, als sie das obere Ende der Treppe erreichten. »Hermes konnte mehrere Millionen Dollar von seinem Kapital abfangen. Was würdet Ihr gern damit tun?«

Hades wusste, wie man einen Sterblichen zur Verzweiflung brachte. Es war möglich, dass Sisyphos auf der Flucht geblieben wäre, wenn sein Unternehmen weiterhin florierte, in dem Glauben, er könnte mit den Leben, die er bereits genommen hatte, überleben. Doch Hades hatte die Pläne des Sterblichen erraten. Er hatte ihm alles genommen – und würde ihm weiterhin alles nehmen –, bis der Mann zu ihm käme und bettelte.

Noch bevor das hier zu Ende war, würde er sich wünschen, er wäre gestorben, als er es sollte.

»Verbrenn es«, befahl er. »Und mache kein Geheimnis daraus.«

Darauf entfernte sich Ilias, und Hades ging in sein Büro – und blieb stehen, als er Persephone auf seinem Schreibtisch sitzen sah. Nackt. Ihr Rücken war gerade, die Beine überkreuzt, und ihre perfekten Brüste mit den rosigen Brustwarzen hoben sich mit ihren Atemzügen. Sein Schwanz war auf der Stelle hart, und er war dankbar, dass Sisyphos nicht hergekommen war und dass Ilias ihm nicht in sein Büro gefolgt war.

»Persephone«, sagte er, schloss die Tür und sperrte zu.

»Hades«, erwiderte sie.

»Dir ist bewusst, dass jemand anderes in dieses Büro hätte kommen können?«

»Ich dachte mir, ich gehe mal ein Risiko ein«, sagte sie, ein kleines Grinsen im Gesicht.

»Hmm«, machte er und löste seine Krawatte, während er zu ihr ging.

»Benutzt du diesen Schreibtisch überhaupt?«, fragte sie und strich mit der Hand über den Obsidian.

»Nein«, sagte er. »Ich kann nicht stillsitzen.«

Das stimmte – er hasste es, eingeschränkt zu sein.

»Schade«, meinte sie leise. »Es ist ein hübscher Schreibtisch.«

»Ich habe ihn nie sehr nützlich gefunden. Bis jetzt«, sagte er.

»Ach nein?«, fragte sie und neigte unschuldig den Kopf. Ihr Blick glitt langsam über seinen Körper abwärts bis zu seinem Schwanz, der sich gegen seine Hose drückte. Sie hätte ihr Verlangen nicht deutlicher machen können.

Er beugte sich vor und schwebte über ihr, als er antwortete.

»Er hat die perfekte Höhe«, sagte er heiser flüsternd, »um Sex mit dir zu haben.«

Sie hob den Kopf, nur ein wenig. »Warum brauchst du dann so lange?«

Er lachte leise. »Niemand hat gesagt, dass du dir nicht nehmen kannst, was du willst, mein Liebling.«

Ihre Hände glitten an seinen Schwanz, und Hades sog die Luft zwischen den Zähnen ein, bevor sein Mund ihren bedeckte und seine Hand sich in ihr Haar wand. Er bog ihren Kopf zurück, und seine Zunge glitt über ihren Mund. Seine andere Hand umfasste ihre Brust, und seine Finger verwöhnten ihre Brustwarze, bis diese langsam hart wurde. Doch Persephones Hände waren fieberhaft und zogen eine glühend heiße Spur über seinen Oberkörper, an den Knopf seiner Hose, und als sie ihn öffnete, drängte sein Schwanz heraus, dessen Eichel schon feucht vor Verlangen war. Ihr Griff war fest, und sie massierte ihn ein wenig, bevor sie ihn zwischen ihre Beine führte.

»Ich brenne für dich«, sagte sie, als Hades ihre Kniekehlen nahm, sie zu sich heranzog und mit einem einzigen Stoß in sie drang. Sie bog den Rücken durch, ihm entgegen, presste die Brüste an seinen Oberkörper und legte den Kopf nach hinten. Er küsste ihren Hals und stieß sich in sie. Sie bewegten sich zusammen, unkontrolliert, und ihre Hände hielten einander, ihre Zungen spielten miteinander und ihre Atemzüge vermischten sich. Er änderte die Stellung, indem er sich zurückzog, sie auf die Seite drehte und, mit ihren Beinen an seine Brust gedrückt, erneut in sie drang. Ihre Atemzüge veränderten sich, ihr Stöhnen wurde lauter, und Hades machte weiter, stieß sich härter in sie und legte ihr Bein auf seine Schulter, um noch tiefer zu dringen.

Als er sich erneut zurückzog, hob er sie in seine Arme und setzte sich in den Sessel hinter seinem Schreibtisch. Mit ihr auf dem Schoß, ihrem Rücken an seiner Brust, versenkte er sich erneut in sie. Seine Hände glitten über ihren Körper, eine an ihre Brüste und die andere spielte an ihrer Klitoris. Persephone legte den Kopf nach hinten an seine Schulter, und er küsste, leckte und knabberte an ihrem Hals und ihrer Schulter. Schließlich hielt er es nicht länger aus und hämmerte sich in sie, hob sich dabei aus seinem Stuhl, und ihr ganzer Körper hüpfte auf und ab, bis sie beide wie im Rausch kamen.

Danach drückte Hades sie an sich.

»Sosehr ich es liebe, dich nackt und auf mich wartend zu sehen«, meinte er, »wäre es mir doch lieber, wenn du mich mit diesem Anblick nur in der Unterwelt verwöhnst. In dieses Büro hätten alle möglichen Leute kommen können.«

Sie kicherte. »Und was hättest du gemacht? Mit allen möglichen Leuten, die mich gesehen hätten?«

»Ich weiß es nicht«, gestand er, legte den Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf, so dass ihre Blicke sich trafen. Er wollte sicherstellen, dass sie die Tragweite seiner Worte begriff. »Das sollte dir Angst machen.«

Sie schauderte, und er wusste, dass sie verstanden hatte. Er konnte nicht vorhersagen, wie er vielleicht reagieren würde. Es gab zwei Möglichkeiten – er könnte es als den Unfall auffassen, der es war und es dabei belassen, oder er würde die Gewalt entfesseln, die unter seiner Oberfläche lauerte, die Grausamkeit, die in seinem Blut lag.

Kurz danach drückte er Persephone an sich, trug sie zum Feuer und stellte sie auf die Füße. Sie hob die Hand und strich mit dem Finger über seine Lippen.

»Was willst du?«, fragt sie.

»Dich«, sagte er. »Immer dich.«

Sie küssten sich erneut, und Persephone streifte Hades das Jackett von den Schultern. Ihre Hände begegneten einander, als sie beide sein Hemd aufknöpften. Bald war auch er nackt, und sie knieten sich gemeinsam auf den Boden. Auf Knien einander gegenüber, glitt Hades’ Hand zwischen ihre Beine, spielte mit ihrem Körper und tauchte in ihre feuchte Wärme ein. Den anderen Arm legte er um ihre Taille und drückte sie eng an sich, während er tiefer in sie eintauchte, erst mit einem, dann mit zwei Fingern. Er liebte es, wie sie sich anfühlte, wie ihre Atemzüge schneller wurden, ihre Aufschreie der Lust. Nicht lange danach drückte er sie auf den Rücken, spreizte ihre Beine, so weit es ging, und leckte sie, saugte, spielte mit ihr. Ihre Hände tauchten in sein Haar ein, und sie drückte sich an ihn, bewegte die Hüften, und als sie kam, bog sie den Rücken durch, krallte die Hände in seine Kopfhaut, und er trank von ihr, fing jeden Tropfen ihrer Süße mit seiner Zunge auf. Als er fertig war, schob er sich über sie und glitt in sie. Tief in ihr lag er zwischen ihren Beinen, bewegte sich aber noch nicht. Er blickte ihr in die Augen, bis in ihre Seele, und er sah sein Leben mit ihr, ihre gemeinsame Zukunft, nicht nur als König und Königin, sondern als Liebende.

Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, das ihr an der von Schweiß glitzernden Stirn klebte. Dann küsste er sie auf die Lippen.

»Du bist wunderschön«, sagte er und ging auf die Zehenspitzen, so dass er noch tiefer in ihr war.

Persephone atmete seufzend aus.

»Du auch«, antwortete sie.

Leise lachend zog er sich zurück, bis er fast nicht mehr in ihr war. »Ich denke, du bist blind vor Lust, Liebes.«

Sie sog die Lippen zwischen die Zähne und antwortete dann: »Ja.« Sie atmete schaudernd aus, als er erneut in sie drang. »Aber ich fand dich immer wunderschön. Schöner als jeden Mann, den ich je gesehen habe.«

Er bewegte sich weiter, und sie führten ihre leichte Unterhaltung fort, und als Hades in ihre glitzernden Augen blickte, hatte er den Gedanken, dass etwas daran, wie sie dieses Mal zusammen gekommen waren, anders war. Etwas, das tiefer und finsterer und sogar noch intimer war.

»Ich werde nie vergessen, wie ich mich fühlte, als ich dich zum ersten Mal sah«, sagte sie.

»Erzähl es mir«, drängte er.

Trotz der Wärme des Feuers in der Nähe und der Schweißperlen auf ihrer Haut schauderte sie.

»Ich fühlte deinen Blick auf mir, wie Hände, die mich am ganzen Körper berührten. Noch nie hatte ich mich so entflammt gefühlt. Und noch nie so voll Angst.«

»Warum Angst?«, fragte er. Er beugte sich näher zu ihren Lippen, und sie spreizte die Beine weiter, um seinen Bewegungen entgegenzukommen, die schneller geworden waren.

»Weil …«, fing sie an und zögerte dann. »Weil ich wusste, dass ich dich lieben könnte, und dabei sollte ich es doch nicht.«

Hades’ Lippen schlossen sich über ihren, und es fühlte sich an, als habe sein Herz sich geöffnet, und all seine Gedanken und Gefühle strömten in sie. Er wurde schneller, und danach waren sie still. Sogar ihr Stöhnen und Seufzen war leise, bis der Orgasmus in Wogen über sie kam, und sie in einem Gewirr aus Gliedmaßen, Atemzügen und Schweiß niedersanken.

Hades rollte sich auf den Rücken, und Persephone drückte sich an ihn, den Kopf an seiner Brust.

»Deine Mutter hasst mich«, sagte er. »Wenn sie wüsste, dass du hier bist, würde sie dich bestrafen.«

Persephone rollte sich auf ihn und setzte sich rittlings auf ihn. Seine Augen flammten auf, als ihre feuchte Mitte seinen härter werdenden Schaft umschloss.

»Nur, wenn sie es herausfindet«, antwortete sie.

»Werde ich immer dein Geheimnis bleiben?«, fragte er und gab sein Bestes, es so klingen zu lassen, als würde er sie nur aufziehen. Aber in seiner Frage lag eine wahre Herausforderung, denn ihre Antwort würde ihm verraten, wie sie ihre gemeinsame Zukunft sah.

Doch sie antwortete nicht.

»Ich möchte nicht über meine Mutter sprechen«, sagte sie, verschränkte ihre Finger mit seinen und bewegte ihre Hüften an seinen. Hades drängte sie nicht. Er wollte diesen Augenblick nicht verlieren – wie sie seine Hände über seinen Kopf führte und sich über ihn beugte, wie ihre Brüste hüpften, als sie sich auf seinen Schaft senkte, wie sie sich auf ihm bewegte, bis sie zu müde wurde. Dann musste er übernehmen, setzte sich auf, so dass er sie an sich drücken konnte und weiter diese wundervolle Reibung zwischen ihnen fortführen konnte, die ihn in den Abgrund stürzte, bis sein Kopf glückselig leer war und seine Sorgen um ihre gemeinsame Ewigkeit vergessen.