Hades brachte Persephone zurück zum Lexus und teleportierte dann in seine Gemächer in der Unterwelt. Er nahm sich einen Moment lang Zeit, um ein Glas Whiskey hinunterzukippen. Er hasste sich für das, was er gleich tun würde.
»Hermes!«
Er rief den Gott mit einem einzigen Befehlswort zu sich, und der erschien, in einem bauchfreien Top aus Netzstoff und winzigen Ledershorts.
Was in aller Welt habe ich da unterbrochen?
»Ja, König von Tod und Finsternis …« Hermes verstummte, als er den Blick durch den Raum gleiten ließ. Als er wieder Hades’ Blick begegnete, wirkte er benommen. »Träume ich?«
»Ich brauche deine … Hilfe«, sagte Hades.
»Ich träume wirklich.« Hermes gab sich selbst eine Ohrfeige.
»Hermes«, stieß Hades hervor.
»Nein, nein«, sagte Hermes und hob die Hände, als wolle er ihn zum Schweigen bringen. Dann holte er tief Luft. »Ruiniere mir nicht diesen Moment. Ich mag ja träumen, aber ich bin gerade kurz davor, einen Traum aus der Liste meiner Top Fünf zu erleben …«
Hades gab dem Gott eine Ohrfeige, der daraufhin schockiert dreinblickte.
»Dies ist kein Traum, Hermes.« Sie starrten einander an, und in der Stille zog Hades fragend eine Augenbraue hoch. »Top Fünf, hm?«
Hermes hob das Kinn und räusperte sich. »Was willst du?«
»Erstens, ich denke, wir sollten uns darauf einigen, dass keiner von uns preisgeben wird, was heute Nacht hier passiert.«
Hermes’ Augen wurden groß, und ihm blieb der Mund offen stehen. »Oh, meine Götter. Ich träume wirklich.«
»Hermes!«, fuhr Hades ihn an. »Ich brauche einen … Modetipp!«
»Oh.« Hermes blinzelte und grinste dann breit. »Wieso hast du das nicht gleich gesagt?«
Hades sah ihn finster an. Er hätte eine ganze Flasche trinken sollen, bevor er den Gott rief. Nach einem kurzen Moment erklärte er: »Persephone bringt mir Backen bei. Was ziehe ich dazu an?«
»Sie bringt dir Backen bei?« Überraschung lag in Hermes’ Stimme. »Und du machst mit? Freiwillig?«
Hades’ Blick wurde noch finsterer.
»Du musst sie ja wirklich lieben.«
»Hermes «, warnte Hades. Wenn er den Namen des Gottes noch einmal aussprechen musste, würde er ihn für die Nacht in den Tartaros schicken.
Doch er schien den Hinweis zu begreifen und richtete sich auf. »Okay. Zwangloses Date zum Backen.«
Er sauste zu Hades’ Wandschrank.
»Wieso trägst du nur Anzüge?«, beschwerte er sich. »Was trägst du zum Schlafen?«
»Nichts«, antwortete Hades. »Wozu auch?«
Kleidung war heiß und bedeutete mehr Schichten, um dahin zu kommen, wo er hin wollte, auch wenn Persephone nicht neben ihm schlief.
Hermes seufzte. »Du bist unmöglich. Warte kurz.«
Er verschwand für einen kurzen Moment und kehrte dann mit einem schwarzen Shirt und einer grauen Jogginghose zurück.
»Was ist das denn?«, fragte Hades, und in seiner Stimme lag deutliche Verachtung.
»Kleidung «, sagte Hermes. »Lässige Kleidung . Nicht dass ich erwarte, dass du die Definition von lässig kennst, Mr Anzug und Krawatte.«
Er drückte sie Hades an die Brust. »Zieh dich um.«
Hades sah Hermes finster an und ging ins Badezimmer. Als er wieder herauskam, klatschte Hermes in die Hände.
»Perfekt! Du bist bereit zum Backen!« Dann schüttelte der Gott den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass jemals solche Worte aus meinem Mund kämen.«
Hades zupfte an dem Shirt, und Hermes schlug seine Hände weg. »Lass das! Du willst doch nicht, dass Sephy weiß, dass ich dich eingekleidet habe, oder?«
»Sephy?«
»Was? Das ist ihr Spitzname.«
Hades war nicht sicher, wie er sich dabei fühlte, dass Hermes einen Spitznamen für seine Liebste hatte.
»Geh, bevor sie denkt, du hättest deine Meinung geändert!«, meinte Hermes. »Oh, und ich nehme meine Bezahlung in Keksen!«
Er sang das letzte Wort, bevor er verschwand, und Hades war noch nie in seinem Leben so froh gewesen, einen Gott los zu sein.
Hades erschien vor Persephones Apartment und klopfte an die Tür. Diese ging sogleich auf, und er fragte sich, ob sie dahinter gestanden und auf seine Ankunft gewartet hatte.
Sie musterte ihn mit einem anerkennenden Blick, aber gleich darauf wurden ihre Augen schmal.
»Hast du die schon vor heute besessen?« Sie deutete auf die Hose.
Sie kannte ihn zu gut. Also grinste er und gab zu: »Nein.«
Sie trat beiseite, und er quetschte sich durch die Tür. Es erinnerte ihn daran, dass er nicht für sterbliche Behausungen gemacht war. Die Türen waren zu niedrig, die Flure zu schmal, aber wenn Persephone ihm so nahe war, machte ihm die Enge nichts aus. Sie blickte zu ihm auf, fast so, als könne sie gar nicht glauben, dass er gekommen war.
»Was ist?«, fragte er.
»Nichts.«
Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln, ging um ihn herum und führte ihn ins Wohnzimmer, wo ihre beste Freundin Lexa auf der Couch saß, mit einem Mann, den Hades nicht kannte.
»Ähm, Hades, das sind meine beste Freundin Lexa und ihr Freund Jaison.«
Jaison winkte. Hades konnte sein Unbehagen und seine Unbeholfenheit spüren, aber Jaison war ein guter Mann, sanft und unaufdringlich – das Gegenteil von Lexa, die wagemutig und energisch war. Sie kam furchtlos auf ihn zu und legte die Arme um seine Taille, um ihn zu umarmen.
»Schön, dich kennenzulernen«, sagte sie.
Hades legte einen Arm um ihre Schultern.
»Diese Worte haben nur sehr wenige je ausgesprochen.«
Aber er wusste sie zu schätzen.
»Solange du meine beste Freundin gut behandelst, werde ich mich immer freuen, dich zu sehen«, meinte sie grinsend.
»Notiert, Lexa Sideris.« Er grinste und deutete eine Verbeugung an. »Wenn ich das sagen darf: Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen.«
Lexa wurde rot, räusperte sich und warf einen Blick zu Persephone, bevor sie ausrief: »Also! Ihr wollt Kekse machen? Das ist aber kein Code für etwas anderes, oder?«
Hades hoffte, dass es ein Code für etwas anderes war.
Zum Beispiel Sex.
Aber Persephone machte diese Hoffnung schnell zunichte, indem sie die Augen verdrehte. »Nein, Lexa, es ist kein Code für etwas anderes.« Sie nahm Hades’ Hand und ging mit ihm in die Küche. »Wir sollten anfangen!«
Hades fiel auf, dass sie inzwischen unbefangener darin war, ihn zu berühren, und er war sich nicht sicher, seit wann das so war, aber es gefiel ihm.
Persephones Küche war klein und in fluoreszierendes Licht getaucht. Sie hatte bereits ein paar Dinge vorbereitet – Schüsseln, eine Reihe nicht zusammenpassender Messbecher und ein Kochbuch. Hades warf einen Blick auf die aufgeschlagene Seite.
»Wir machen Zuckerplätzchen?«, fragte er.
»Meine Lieblingssorte«, meinte sie und sog ihre Unterlippe zwischen die Zähne. Er wünschte wirklich, sie würde das nicht tun, denn es ließ seinen Schwanz hart werden, und das lenkte ihn ab.
Vielleicht sollte er ihr das sagen.
Aber sie bemerkte nichts davon und wies ihn an, eine Liste an Zutaten zusammenzutragen. Trotz des Mangels an Stauraum hatte sie alles gut organisiert und gab mühelos ihre Anweisungen, als sei sie es gewohnt, sich durchzusetzen.
»Warum habt ihr denn alles so weit oben verstaut?«, fragte er.
»Es ist der einzige Ort, wo alles hinpasst. Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, lebe ich nicht in einem Palast.«
Das war ihm sehr wohl bewusst, und er dachte sich, dass er sie sehr gern in den Küchenräumen der Unterwelt backen sehen würde.
Als sie alle Zutaten beisammenhatte, grinste er stolz. »Was würdest du ohne mich tun?«
»Die Sachen selbst holen.«
Hades schnaubte. Das würde er gern sehen. Sie müsste auf den Tresen klettern, was ihm einen großartigen Blick auf ihren Hintern bescheren würde.
»Nun, komm her. Von da drüben kannst du nichts lernen.«
Er stieß sich von dem Tresen ab, an dem er lehnte und kam zu ihr, stützte die Arme links und rechts von ihr auf und hielt sie so am Tresen gefangen. Er beugte sich nicht über sie, aber er dachte daran. Sein Schwanz war hart und würde perfekt an diesen Hintern passen, von dem er gerade geträumt hatte. Doch stattdessen drückte er die Lippen auf ihr Ohr.
»Bitte lehre mich.«
Sie brauchte einen Moment, um zu antworten, und Hades grinste. Er hoffte, dass sie ebenso abgelenkt war wie er. In welchen Fantasien verlor sie sich des Nachts oder bei der Arbeit, wenn sie getrennt waren?
»Das Wichtigste, woran man beim Backen denken muss, ist, dass man die Zutaten richtig abmessen und mischen muss, denn sonst könnte es eine Katastrophe geben.«
Er hörte, was sie sagte, aber seine Gedanken waren woanders – etwa dabei, seine Hand in ihre Hose zu schieben, um zu sehen, wie feucht sie war. Er umklammerte den Tresen fester, nur das konnte ihn davon abhalten, seine Gedanken in die Tat umzusetzen. Doch es hinderte ihn nicht daran, seine Lippen auf ihren Nacken zu drücken und mit der Zunge ihre Haut zu kosten. Ihr stockte der Atem, und sie warf ihm über die Schulter einen finsteren Blick zu: »Streich das. Das Wichtigste, woran man denken muss, ist aufzupassen .«
Damit drückte sie ihm einen Messbecher in die Hand.
»Zuerst das Mehl«, befahl sie, und er grinste. Sie nahm das mit dem Backen wirklich ernst.
Er hielt die Arme weiter um sie, während er arbeitete. Mehl abzumessen war, wie durch Asche zu laufen – das Zeug hing in der Luft und klebte an seiner Haut. Als er es in der Schüssel hatte, neigte er den Kopf zu ihr und registrierte ihre starre Haltung. Dann lehnte er sich an sie, so dass seine Erektion sich an sie drückte, und sie presste die Handflächen flach auf den Tresen.
Er zog eine Augenbraue hoch. »Als Nächstes?«
»Backnatron.«
So machten sie weiter, bis alle Zutaten in der Schüssel gelandet und zu einem Teig vermischt waren. Persephone ergriff die Gelegenheit, sich unter seinem Arm hindurch zu ducken und sich so aus dem Käfig seiner Arme zu befreien. Sie legte eine Reihe Backbleche bereit und gab ihm einen Löffel.
»Mit dem Löffel schöpfst du den Teig heraus und formst ihn in etwa zwei Zentimeter große … Bälle.«
Sie räusperte sich, als sie das Wort Bälle aussprach.
Und er konnte nur daran denken, wie sie hinten in der Limo mit seinen Bällen gespielt hatte, während sie seinen Schwanz im Mund gehabt hatte, und alles wurde hart.
Verdammt.
Sie arbeiteten weiter, löffelten Teig aus der Schüssel und gaben ihn auf das Backblech. Als Hades fertig war, verglich er ihre Ergebnisse, doch Persephones Fähigkeiten übertrafen seine bei Weitem. Sie hatte perfekt runde Kugeln geformt, während seine unförmig und eingedellt waren, als hätte er den Teig nur so auf das Blech geworfen. Er beneidete sie um ihr Geschick.
»Zieh das an«, sagte Persephone und gab ihm einen Handschuh mit Blumenmuster.
»Was ist das?«
»Ein Ofenhandschuh«, erklärte sie. »Damit du dich nicht verbrennst, wenn du die Kekse in den Ofen schiebst.«
Er erwog, sie daran zu erinnern, was er war, also im Grunde genommen feuerfest, aber er schwieg und zog den Ofenhandschuh über, nur um sie kichern zu hören. Er sah sie an.
»Sag mal … lachst du mich gerade aus?«
Sie räusperte sich hastig. »Nein. Natürlich nicht.«
Er machte schmale Augen, und ein unausgesprochenes Versprechen von Vergeltung für diese Demütigung lag in seinem Blick. Als die Kekse im Ofen waren, zog Hades den Ofenhandschuh aus. Er hatte die Absicht, sie in seine Arme zu heben und ihren Mund zu erobern, aber sie hatte andere Pläne.
»Jetzt machen wir die Glasur.« Sie lächelte, und ihre Augen leuchteten.
Er hätte gern Glasur von ihrem ganzen Körper geleckt, aber sie gab ihm irgendein Küchenutensil mit schmalem Griff und Drahtschlingen.
»Was soll ich denn damit?«, fragte er.
»Das ist ein Schneebesen. Damit mischst du die Zutaten zusammen«, antwortete sie, gab verschiedene Zutaten in eine Schüssel und schob sie ihm dann hin.
»Rühren.«
Nun, das war etwas, worin er ausgezeichnet war. »Mit Freuden.«
»Das reicht«, meinte Persephone und zog ihm die Schüssel praktisch aus den Händen, nachdem er einige Minuten lang gerührt hatte. Vielleicht hatte er es übertrieben. Überall waren Spritzer der Mischung verteilt: auf dem Tresen, seinem Shirt und auf ihr.
Sie verteilte die Glasur in ein paar bereitstehende Schalen und gab ihm eine kleine Tube mit grüner Lebensmittelfarbe. »Fange mit ein paar Tropfen an und mische.«
Sie machten bunte Glasur. Persephone arbeitete an den hellen Farben – Gelb, Pink und Lavendel – während Hades die dunkleren Farben machte – Rot, Grün und sogar Schwarz, bei dem ihm Persephone half. Am Ende sah er, wie sie sich Glasur von den Fingern leckte.
»Wie schmeckt das?«, fragte er und griff nach ihrer Hand. Er schob ihren Finger tief in seinen Mund und stöhnte auf. Sie schmeckte süß und salzig, und der Blick, mit dem sie ihn ansah, während er sie kostete, ließ das Feuer in ihm noch stärker lodern. »Köstlich.«
Sie zog die Hand weg. Darauf folgte ein Moment der Stille. »Und was jetzt?«
Ihre Blicke trafen sich, und die Atmosphäre in der Küche war fast nicht auszuhalten.
Hades legte die Hände an ihre Taille und hob sie auf den Tresen. Persephone lachte, schlang die Beine um seine Taille und zog ihn an sich, so dass seine Erektion sich zwischen ihre Beine presste. Er küsste sie und öffnete ihre Lippen. Sie schmeckte wie die Glasur, die er von ihren Fingern geleckt hatte. Er tauchte eine Hand in ihr Haar und schob die andere zwischen sie beide, um ihre Brüste zu umfassen – als sich hinter ihnen jemand räusperte.
Laut.
Persephone löste den Kuss, und Hades legte die Hände auf den Tresen und ließ den Kopf an ihren Hals sinken. Er brauchte Zeit, um sich zu sammeln. Wären sie in der Unterwelt, und jemand aus seinem Personal würde hereinplatzen, hätte er nicht aufgehört.
»Lexa.« Persephone räusperte sich. »Was ist los?«
»Ich habe mich gefragt, ob ihr einen Film ansehen wollt?«
»Sag nein«, flüsterte Hades und spielte an ihrem Ohr.
Persephone gab ihm einen scherzhaften Klaps auf die Brust. »Was für einen Film?«
»Kampf der Titanen?«
Hades schnaubte, löste sich von Persephone und sah Lexa an. »Alt oder neu?«
»Alt.«
»Na gut«, stimmte er zu und küsste Persephone auf die Wange. »Ich brauche noch eine Minute.«
Er verließ die Küche und verschwand im Flur, bis er das Badezimmer fand. Dort schloss er sich ein und lehnte sich an die Tür, griff in seine Hose und umfasste seinen Schwanz. Er hätte viel lieber Persephones Hand an sich, ihren Mund um seinen Schwanz, ihren warmer Körper, der ihn umschloss. Aber dies würde genügen müssen, bis sie allein war, und so massierte er seinen Schwanz, bis er kam.
Als die Kekse fertig waren, holten sie sie aus dem Ofen und ließen sie abkühlen, während sie sich Kampf der Titanen ansahen.
»Götter, ich habe ganz vergessen, dass dieser Film so schleppend ist«, meinte Jaison, der als Einziger wirklich hinsah. Hades konnte nur an Sex denken, so wie Persephone auf ihm lag, ihr Körper zwischen seinen Beinen. Außerdem kicherte sie, und er war überzeugt, dass sie nicht über den Film lachte.
»Ich weiß, was du gerade denkst«, flüsterte er, und sein Arm um sie spannte sich an und drückte sie fest an sich.
»Das kannst du unmöglich wissen.«
»Nach dem, was ich heute Abend auf mich genommen habe, bin ich sicher, dass es so einiges gibt, worüber du lachst.«
Irgendwann schlief Persephone ein, und er trug sie in ihr Zimmer.
»Geh nicht«, bat sie schlaftrunken, als er sie auf das Bett legte.
»Ich gehe nicht.« Er küsste sie auf die Stirn. »Schlaf.«
Hades lag neben ihr und war hellwach. Ihr Bett war schmal und roch nach ihr. Er schloss die Augen, aber sein Körper fühlte sich heiß an, und seine Gedanken waren zu chaotisch, als er an ihre vorherige Begegnung in der Küche dachte und daran, dass er beenden wollte, was sie angefangen hatten. Aber Persephone war müde, und er wollte sie nicht wecken, also rollte er sich auf die Seite und schloss fest die Augen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis er einschlief, und es dauerte nur einige Sekunden, bis er wieder wach war, auf ihr lag und sein Mund ihre Haut kostete. Sie stöhnte und streckte die Hände nach ihm aus, und ihre Küsse waren drängend, als seien sie seit Wochen oder Monaten nicht mehr zusammen gewesen.
Er zog ihr das Shirt aus und schälte sie aus ihrem Höschen, bevor er zwischen ihre Beine eintauchte. Er nahm sie langsam in Besitz, knabberte an den Innenseiten ihrer Beine, blies sachte über ihre heiße Mitte und saugte an ihrer Klitoris, bis sie um seine Zunge bettelte. Darauf ließ er seine Finger in ihre Wärme eintauchen. Sie war tropfnass, und er stöhnte.
»Das alles für mich«, flüsterte er, als er sich zurückzog, ihre Lust reich von seinen Fingern tropfend, die er in seinen Mund schob, bevor er sich über sie schob. Sie spreizte die Beine und bog den Rücken durch, so dass ihre Brüste vor seinen Augen lagen, als er in sie eindrang. Er hielt einen Moment inne und drückte seine Stirn an ihre.
»Du bist wunderschön«, sagte er.
»Du fühlst dich gut an«, flüsterte sie. »Du fühlst dich nach … Macht an.«
Zu Beginn hielt er noch an seiner Beherrschung fest, so als könne er sie vielleicht so lieben, wie er es in seinem Büro vor dem Kamin getan hatte. Doch je mehr sie auf seinen Schwanz reagierte – seine Arme und die Decken umklammerte und den Kopf in das Kissen drückte –, umso weniger konnte er sich beherrschen. Ein grimmiges, besitzergreifendes Grollen drang tief aus seiner Kehle, und er küsste sie leidenschaftlich, knabberte an ihren Lippen, ihrem Hals, stieß sich in sie und erschütterte ihren ganzen Körper, bis sie an das Kopfteil des Bettes gedrängt lagen. Hades legte die Hände über ihren Scheitel, damit sie nicht gegen das Kopfende des Bettes prallte, während Persephones Fingernägel über seinen Rücken kratzten. Er fühlte das Brennen gar nicht, nur die Ekstase ihrer Vereinigung.
Das Bett wackelte, ihre kehligen Lustschreie erfüllten den Raum, und als er kam, sank er auf sie. Sie waren beide schweißgebadet. Erst als er wieder zu Atem kam, bemerkte er, dass sie weinte.
»Persephone.« Er löste sich von ihr, und spürte, wie sich Panik in ihm breitmachte. »Habe ich dir wehgetan?«
»Nein«, flüsterte sie und bedeckte ihre Augen. Er empfand eine ungeheure Erleichterung. »Nein, du hast mir nicht wehgetan.«
Einen Moment lang musterte er sie, während sie leise weinte. Er wusste, dass es für ihre Tränen eine ganze Reihe an Gründen geben konnte. Aber er würde nicht spekulieren und auch nicht fragen. Wenn sie es ihm sagen wollte, konnte sie das tun. Trotzdem wollte er nicht, dass sie sich verbarg, egal, aus welchem Grund. Er schob ihre Hände aus ihrem Gesicht, wischte die Tränen von ihren Wangen und küsste sie auf die Stirn, bevor er sich auf die Seite legte, sie an sich zog und sie beide zudeckte.
»Du bist zu perfekt für mich«, flüsterte er, küsste ihr Haar, und sie fielen in einen friedlichen Schlaf.
Hades wachte abrupt auf, und diesmal hatte es nichts mit Verlangen zu tun, sondern mit dem Geruch von Demeters Magie. Sie kräuselte sich in der Luft wie nahender Frost.
Er setzte sich auf, schaffte es aber nicht mehr, Kleider heraufzubeschwören, bevor Demeter erschien, mit Augen wie Feuer und einer Miene so kalt wie Eis.
Persephone, die die Ankunft ihrer Mutter nicht bemerkt hatte, drehte sich zu ihm um und streckte die Arme nach ihm aus.
»Komm zurück ins Bett.«
Sein Herz zog sich zusammen, dann erfüllte die Stimme ihrer Mutter den Raum, ein Klang wie Donner und Blitz, die sich am Himmel bekriegten.
»Geh weg von meiner Tochter!«
»Mutter!« Persephone setzte sich auf, wurde blass und hielt die Decke vor ihren Oberkörper. »Raus hier!«
Demeters Blick fiel auf sie, und es brauchte alles in Hades’ Macht, um zu bleiben, wo er war. Er wollte sie schützen, vor ihrer Mutter und vor dem Versprechen von Rache, das er in ihrem Gesicht sah. Selbst wenn er Persephone rechtzeitig geweckt hätte, damit sie sich anziehen konnte, wäre es unmöglich gewesen, zu verbergen, was sie getan hatten. Sie hatten beide den Duft des anderen an sich, und ihre Körper waren noch immer feucht.
Persephone griff nach ihrem Nachthemd und zog es sich schnellstmöglich über den Kopf.
»Wie kannst du es wagen …« Demeters Stimme bebte vor Wut.
Hades blieb ruhig im Bett sitzen, doch sein Körper war angespannt, bereit, beim geringsten Anzeichen eines Angriffs zuzuschlagen.
»Wie lange geht das schon?«, fragte Demeter.
Monate , wollte Hades sagen, denn er wusste, dass es die Göttin der Ernte wütend machen würde. Aber es war eine Sache, Demeters Zorn auf sich zu ziehen – zu sehen, wie Persephone darunter litt, eine ganz andere.
»Das geht dich wirklich nichts an, Mutter«, fauchte Persephone.
»Du vergisst deinen Platz, Tochter.«
»Und du vergisst mein Alter. Ich bin kein Kind mehr!«
»Du bist und bleibst mein Kind, und du hast mein Vertrauen missbraucht.«
Demeters Magie baute sich um sie herum auf wie ein dichter Wirbel. Hades wusste, dass die Göttin sich bereitmachte, ihre Tochter zu teleportieren, doch auch wenn er immer noch angespannt war, hatte er keine Angst. So lange Persephone ihm verpflichtet war, konnte Demeter sie ihm nicht nehmen. Nichtsdestotrotz brach es ihm das Herz, zu sehen, wie Persephone nun verzweifelt zwischen ihm und ihrer Mutter hin und her blickte.
»Nein, Mutter!«
»Du wirst nicht länger dieses beschämende, sterbliche Leben führen!«
Persephone schloss die Augen, und er fand sich hin- und hergerissen zwischen Eingreifen und dem Wunsch, zu sehen, wie Persephone reagieren würde. Nimm deine Macht an , dachte er. Es war der perfekte Zeitpunkt, da sie durch sein Mal geschützt war. Ich weiß, dass sie in dir kämpft .
Doch sie tat es nicht.
Demeters Magie hatte ihren Höhepunkt erreicht, und Persephone blieb reglos sitzen, die Augen geschlossen, und akzeptierte die Strafe ihrer Mutter wie ein Bauer in einem Spiel.
Doch als Demeter mit den Fingern schnippte, passierte gar nichts. Ihre Gesichtszüge entgleisten, wechselten von Schock zu Wut, und schließlich fiel ihr Blick auf den goldenen Armreif, mit dem Persephone den Beweis ihrer Wette bedeckte.
Demeter zog ihr den Armreif vom Handgelenk und packte ihren Arm. Hades fühlte, wie seine Magie sich aufbaute. Wenn sie irgendwelche Spuren an Persephone hinterließ, würde er sie töten.
»Was hast du getan?«, wollte Demeter wissen und richtete ihren grimmigen, hasserfüllten Blick auf ihn.
»Fass mich nicht an!« Persephone wollte sich aus dem Griff ihrer Mutter winden, aber Demeters Fingernägel bohrten sich in ihre Haut, und sie schrie auf.
»Lass sie los, Demeter.« Hades sagte es leise, aber sein Zorn war spürbar.
»Wage es nicht, mir zu sagen, was ich mit meiner Tochter machen soll!«
Hades schnippte mit den Fingern, und plötzlich war er wieder bekleidet und richtete sich zu voller Größe auf. Seine Macht sammelte sich um ihn, ein unsichtbares, aber spürbares Gewicht, und er wusste, dass Demeter es wahrnehmen konnte. Sie ließ Persephone los, die sofort auf Abstand zu ihrer Mutter ging.
»Deine Tochter und ich haben eine Wette. Sie wird bleiben, bis sie sie erfüllt hat.«
»Nein.« Demeter sah Persephone an. »Du wirst dieses Mal entfernen. Tu es, Hades!«
»Die Wette muss erst erfüllt sein, Demeter. Die Moiren befehlen es.«
Sie hatte die Moiren schon einmal zu täuschen versucht. Sie konnte es nicht nochmal tun.
Die Göttin der Ernte sah Persephone finster an. »Wie konntest du?«
»Wie ich konnte ? Es ist nicht so, dass ich wollte, dass das passiert, Mutter!«
Darauf zuckte er zusammen, als er begriff, was dies bedeutete. Er wusste, dass sie die Wahrheit aussprach. Persephone hatte diese Wette nicht gewollt, und auch wenn das nicht hieß, dass sie auch ihn nicht wollte, konnte er doch nicht umhin zu denken, dass mit dem Ende der Wette auch das Ende ihrer Beziehung kommen würde.
»Ach nein? Ich habe dich vor ihm gewarnt! Ich habe dir gesagt, dass du dich von den Göttern fernhalten sollst!«
»Und damit hast du mich diesem Schicksal überlassen.«
Warnungen waren nur eine Saat für Ränke. Etwas, das Demeter gelernt haben sollte, nachdem sie schon so lange existierte. Doch wie viele Gottheiten, war auch sie ein Opfer sterblicher Anmaßungen. Eine davon war der Gedanke, dass sie eine Ausnahme sein könnte.
»Dann gibst du also mir die Schuld? Während ich lediglich versucht habe, dich zu schützen? Nun, du wirst die Wahrheit schon sehr bald sehen, Tochter.«
Hätte Demeter wirklich versucht, Persephone zu schützen, hätte sie nicht verhindert, dass deren Kräfte sich manifestierten. Stattdessen hatte sie ihre Tochter von sich abhängig gemacht, indem sie dafür sorgte, dass Persephone immer sie – oder jemand anderen – brauchen würde, um zu überleben. Hades konnte nur hoffen, dass Persephones Kräfte sich manifestieren würden, bevor diese ganze Sache zu Ende war – bevor ihre Wette vorbei war.
Der Wunsch wurde noch viel stärker, als er nun mit ansah, wie Demeter Persephone ihr Privileg entzog und ihre Göttliche Form enthüllte. Die Göttin ging nicht sanft vor, sie entriss Persephone ihre Macht mit solcher Gewalt, dass die auf die Knie fiel und nach Luft schnappte.
»Wenn die Wette erfüllt ist, kommst du wieder zu mir nach Hause«, erklärte Demeter. »Du wirst nie mehr in dieses sterbliche Leben zurückkehren, und du wirst Hades nie wiedersehen.«
Damit warf sie ihm einen finsteren Blick zu, bevor sie verschwand, und Hades schwor sich in diesem Augenblick, dass die Göttin der Ernte ihr Tun bereuen würde.
Er hob Persephone vom Boden auf, hielt sie in seinen Armen und setzte sich mit ihr auf den Bettrand. Sie schien keine Luft zu bekommen.
»Sch«, flüsterte er beruhigend. »Alles wird gut. Ich verspreche es.«
Sie brach in Tränen aus.
»Ich bereue dich nicht. Ich meinte damit nicht, dass ich dich bereue.«
Hades war froh, dass sie es aussprach, obwohl ihm klar gewesen war, dass sie ihre Worte nicht so gemeint hatte.
»Ich weiß.« Er küsste ihre Tränen weg.
Da klopfte es an die Tür, doch bevor Hades oder Persephone antworten konnten, kam Lexa schon herein und blieb stehen. Mit weit aufgerissenen Augen erfasste sie Persephones Erscheinung.
»Was zum Teufel …?«
Ihre Göttlichkeit ließ sich nicht verbergen – Persephone war die Göttin des Frühlings. Hades rechnete schon damit, dass sie ihn bitten würde, Lexas Erinnerung zu löschen, doch stattdessen löste sie sich von Hades und stand auf. Als sie sprach, erschien sie groß und königlich.
»Lexa«, hörte er sie sagen. »Ich muss dir etwas sagen.«