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Um elf Uhr am nächsten Morgen war ich in der Bibliothek.

Schlug die Stichworte ›Künstliche Besamung‹ und ›Sterilität‹ nach.

In der Britannica stand: »Die Besamung eines weiblichen Zuchttieres anders als durch natürliche Paarung… Künstliche Besamung wurde bereits von den Arabern in der Pferdezucht angewandt. Fohlen, Kaninchen, Welpen und andere Tiere sind erfolgreich durch künstliche Besamung erzeugt worden. Seit 1940 gelangte das Verfahren in den USA zu weiter Verbreitung, vor allem bei Milchvieh… Der Samen kann auf verschiedene Weise gewonnen werden… bei Zuchtbullen meist mit Hilfe einer künstlichen Scheide…«

Und unter Sterilität fand ich: »Unfreiwilliges Unvermögen zur Fortpflanzung (Unfruchtbarkeit) findet sich bei den meisten bisher untersuchten Populationen bei 10 % aller verheirateten Paare… « ›Kein Entmannter oder Verschnittener soll in die Gemeinde des Herrn kommen (5. Buch Moses, 23.2)… ‹ »Die Behandlung der Unfruchtbarkeit der Frau ist erfolgreicher (als die der Unfruchtbarkeit des Mannes); mechanische Probleme lassen sich bisweilen operativ beheben, und es ist sogar möglich, durch Gabe von Humangonadotropinen die Ovulation einzuleiten…«   

In der Americana war zu lesen: »Eine verheiratete Frau kann mit dem Samen eines vom Arzt ausgewählten Spenders künstlich besamt werden. Das kommt in Betracht, wenn der Ehemann unfruchtbar ist oder unter einer Erbkrankheit leidet, die er nicht an seine Kinder weitergeben will. Die United Presbyterian Church in the U. S. A. billigte 1962 die künstliche Besamung für ›intelligente, emotional stabile‹ Paare und verlangte einheitliche staatliche Gesetze zum Schutz der legalen Rechte von ›Retortenbabys‹.« Stedman's Medical Dictionary: Fehlanzeige.

Colliers Encyclopedia: »Seit etwa 1920 war die künstliche Besamung in vielen Fällen letzte Abhilfe bei Unfruchtbarkeit…

Das Verfahren ist aber wegen emotionaler und religiöser Einwendungen nicht universell einsetzbar.«

Und was bewies das? Daß die Sache, was die künstliche Befruchtung betraf, genauso stattgefunden haben konnte wie behauptet. Ich hatte gehofft, herauszufinden, daß bis etwa 1956 niemand an künstliche Befruchtung für Menschen auch nur gedacht hatte. Da lag ich wohl fünfunddreißig Jahre daneben.

Ich wollte beweisen, daß man mich belogen hatte. Weil ich mich nicht gern belügen lasse. Was schon Ansporn genug gewesen wäre, um die ganze Geschichte weiterzuverfolgen.

Trotz des Respekts, den Leander Crystal mir abnötigte, hatte ich das Gefühl, daß er mich einfach belogen haben mußte.

Im Grunde, weil ich nicht glaubte, daß das, was ich wußte, fünfzigtausend Dollar wert war, nicht einmal, wenn es zu einem Skandal kam. Ich hätte das eher wie Eloise eingeschätzt. Ich hätte mich mit fünftausend Dollar zufriedengegeben.

Auf alle Fälle würde ich so lange weitermachen, bis ich beweisen konnte, daß man mich belogen hatte oder nicht. Ich würde keine neuen Wege erkunden. Würde Notizen durchgehen, okay. Würde Leute besuchen, die zu besuchen ich mir bereits vorgenommen hatte. Die Unterlagen überprüfen, die ich Miller abgeschwatzt hatte, und ihm sagen, was ich in der Hand hatte.

Meine Post lesen. Und vielleicht einen Blick auf die Bilder werfen, die ich mir bei Crystal beschafft hatte.

Und wenn binnen einer Woche nichts dabei rauskam, würde ich meinen Scheck einlösen und das Geld abheben und…

Ich ging zum Mittagessen zu Joe. Dort wäre ich beinahe an meinem zweiten Hamburger erstickt, als mich schlagartig der unbezwingbare Drang überkam, zu meiner nächsten Bank zu rennen. Ungeachtet der Tatsache, daß Samstag war. Ich würde an die Tür hämmern, bis irgend jemand mir aufmachte. Als ich mich zum dritten Mal verschluckte, riß ich mich endlich zusammen, bestellte Zitronenbaiser, Torte, Schokoladeneiscreme, schwarzen Kaffee und beschloß, der Sache drei Tage zu geben, maximal.