24

»Kommen wir nochmal auf Dennis Skofterud zurück.«

Hege Valle zog ein Blatt Papier zu sich heran und fixierte Emma.

»Wann haben Sie Blix von ihm erzählt?«

»Ein paar Stunden später«, sagte Emma mit einem Seufzer. »Skofterud ist, wie gesagt, nicht zu unserer Verabredung erschienen, und ich habe mich natürlich gefragt, warum. Ich dachte, das könnte was mit Iselin zu tun haben, und habe versucht, ihn aufzuspüren.«

»Und ist Ihnen das gelungen?«

»Ja, er hat kein Geheimnis daraus gemacht, wo er wohnt. Als ich Blix angerufen habe, stand ich vor seiner Werkstatt.«

Hege Valle schaute auf die Spalten mit Uhrzeiten und Telefonnummern in ihren Unterlagen.

»15.54 Uhr«, schlug sie vor.

»Kommt hin«, sagte Emma. »Beim ersten Versuch hat er nicht geantwortet.«

»Was haben Sie ihm gesagt?«

Emma dachte nach. Das war alles etwas kompliziert. Als Iselin verschwunden war, hatte sie Blix gesagt, dass sie in einem Café gewesen war, von ihrer Verabredung hatte sie allerdings nichts gesagt.

»Ich habe ihm die Situation geschildert«, antwortete sie.

Valle nickte bedächtig.

»Haben Sie gedacht, dass Iselin in der Werkstatt sein könnte?«

»Ich dachte, dass wir die Möglichkeit in jedem Fall überprüfen sollten. Und Blix war meiner Meinung. Er ist so schnell gekommen, wie er konnte.«

Valle schrieb etwas auf.

»Kam er allein?«

»Ja.«

»Und dann sind Sie zusammen reingegangen?«

Emma schob die Hände vor sich zusammen. Sie konnte nicht im Detail erzählen, was dann geschehen war, nur das Notwendigste.

»Ja«, antwortete sie.

Die Tür zum Verhörraum ging auf. Ein junger Mann in Zivil kam herein, reichte Brogeland einen Zettel und verschwand wieder, ohne Blix anzusehen. Brogeland las die Nachricht und legte den Zettel zu den übrigen Notizen.

»Gibt es Neuigkeiten von Iselin?«, fragte Blix.

»Du kriegst Bescheid, sobald ich etwas höre«, antwortete Brogeland und nahm einen Kugelschreiber.

»Warum bist du allein zu Skofteruds Werkstatt in Alnabru gefahren?«

»Weil ich schon im Auto saß, als Emmas Anruf kam«, antwortete Blix. »Ich war gerade bei Neumann aufgebrochen.«

»Und Emma Ramm glaubte wirklich, dass Iselin dort sein könnte?«, sagte Brogeland. »Hättest du nicht Verstärkung anfordern müssen?«

Blix rutschte auf dem Stuhl vor.

»Verstehst du denn nicht«, sagte er. »Kovic hatte eine eigene, interne Ermittlung am Laufen. Offenbar war sie in einem alten Fall auf etwas gestoßen, worüber sie nur mit mir reden wollte, weil sie sonst niemandem vertraute. Das war nicht ganz einfach für mich.«

»Und du hast daraufhin beschlossen, auf eigene Faust zu handeln?«

»Ich bin jedenfalls dorthin gefahren.«

»Weil du Emma vertraut hast?«

»Was soll das heißen?«

»Sie hat Iselin allein beim Psychiater gelassen«, erinnerte Brogeland ihn. »Und hat nichts von ihrer Verabredung mit einem ehemaligen Mörder gesagt.«

Blix verkniff sich einen Kommentar.

»Also, was ist in Alnabru passiert?«