An einem Morgen stehe ich in der Schulküche und schiebe Brötchen in den Ofen. Anschließend stelle ich den Wecker, säubere meinen Posten und schaue mich um. Richard schneidet Tomaten, Zwiebeln und Salat als Zutaten für Sandwichs.

Chef Ayden sitzt an einem kleinen Pult in der Ecke – das ist die Gelegenheit.

«Kann ich vielleicht kurz mit Ihnen sprechen, Chef?» Als er den Kopf hebt, bemerke ich die dunklen Ringe unter seinen Augen. Ich habe noch nie überlegt, ob er verheiratet ist und Kinder hat oder wie weit er von der Schule entfernt wohnt. Außerdem steht er im Gegensatz zu uns jeden Morgen früh auf und leitet die Küche, abgesehen davon, dass er oft auch nach der Schule noch bleibt und Vorbereitungen für den nächsten Tag trifft.

«Was ist los, Emoni? Ist mit den Brötchen alles in Ordnung?»

Ich nicke. «Es geht um ein paar Ideen zum diesjährigen Winter Dinner. Ich würde es gern ein wenig anders gestalten, damit wir denjenigen, die jedes Jahr kommen, auch einmal etwas Neues bieten können.»

«Tja, normalerweise gibt es Schinken aus der Dose und ein paar grüne Bohnen, also genau das Gleiche, was die Leute an diesem Feiertag auch zu Hause essen würden. Aber können wir es nicht ein bisschen mehr nach Restaurant aussehen lassen? Zum Beispiel mit Chorizo auf einer Kräuterfarce? Oder Einzelportionen mit überbackenen Makkaroni?»

Chef Ayden legt die Fingerspitzen aneinander. «Wie könnten Sie die Makkaroni aufwerten?»

Beleidigt lege ich eine Hand aufs Herz. «Absolut und überhaupt nicht. Überbackene Makkaroni brauchen keine Aufwertung, Abwertung, Herabwürdigung oder sonst was. Sie sind einfach und perfekt. Obwohl ein bisschen Gouda nicht schaden kann.»

Chef Ayden grinst. «Finde ich super. Schreiben Sie doch ein paar von diesen Ideen auf, dann können wir die Mengenangaben und Portionen austüfteln.»

Ich gehe zu den Brötchen zurück, die im Ofen aufgegangen sind und die Küche mit einem wunderwarmen Duft erfüllen. Ich kreiere ein Menü für Hunderte von Gästen. Es gibt mir das Gefühl, als wäre auch in meinem Inneren etwas aufgegangen, und das schmeckt nach Hoffnung.