Die nächste Woche rast wie ein Schnellzug an mir vorbei: Ohne Pause eile ich von einer Aufgabe zur nächsten und bin erschöpft bis auf die Knochen. Das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes – selbst meine Knochen sind müde. Zwischen meinen Wochenendschichten im Burger-Bistro, der Fertigstellung der College-Bewerbungen, der Produktion von Flyern, der Bekanntmachung unserer Spendenaktion auf Social Media und dem morgendlichen Kochen und nachmittäglichen Bedienen der zahlreichen Gäste bleibt mir keine Zeit zum Durchatmen. Sogar zu Hause koche ich Abendessen oder erledige den Abwasch, und sosehr ich das Kochen liebe, so sehr könnte ich eine Pause gebrauchen.

Und da ist noch nicht eingerechnet, dass ich außerdem dafür sorge, dass Babygirl genug isst, angezogen wird, in den Park geht, dass ihr vorgelesen wird und sie gut schläft, dass sie zu den vorgeschriebenen Arztterminen kommt und für die Besuche bei ihrem Vater herausgeputzt wird.

In manchen Nächten möchte ich mich am liebsten in den Schlaf weinen, weil mir alles zu viel wird, aber sogar meine Augen sind zu müde, um anständige Tränen zu erzeugen.

Als mein Handy klingelt, weiß ich, ohne hinzuschauen, dass es Malachi ist. Mit ’Buelas Verwandten haben wir bereits telefoniert, Tante Sarah hat kurz angerufen und mir eine E-Mail mit einem Pastetenrezept versprochen, um das ich sie gebeten habe, und Gelly ist bei Lauras Familie und hat es nicht eilig, sich bei mir zu melden.

«Hey, Santi. Ich wollte dir nur ein schönes Thanksgiving wünschen. Was hast du gekocht?»

Ich zögere kurz. «Schokoladenpudding, Malachi. Solltest du probieren», sage ich dann, und ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.