Paxto n

Paxton ersetzte sein Lieblingsfrühstück – zwei Spiegeleier mit Toast – durch einen Eiweißriegel. Während er ihn kaute, hatte er nur eines im Sinn: Heute würde ein Vier-Sterne-Tag werden.

Sein Einsatzgebiet war die Eingangshalle von Oak, und da er als Sektionsleiter fungierte, musste er in erster Linie dafür sorgen, die anderen so zu postieren, dass jeder Winkel unter Beobachtung stand. Dafür hatte er zwanzig Leute zur Verfügung, was mehr als ausreichend war. Das war gut, denn er wollte Vikram keine Gelegenheit geben, ihn noch mehr bei Dobbs anzuschwärzen, als er es wohl ohnehin schon getan hatte.

In der Eingangshalle herrschte etwas weniger Trubel als üblich. Wahrscheinlich waren viele Leute von Anfang an in ihrer Wohnung geblieben, weil sie sich bald sowieso dort aufhalten mussten. Paxton machte einige Rundgänge, fand mehrere gute Beobachtungspunkte, an die er bisher nicht gedacht hatte, und fuhr dann in die Administration, wo eine letzte Lagebesprechung mit Vikram stattfinden sollte.

Derselbe Besprechungsraum mit demselben Platzmangel, aber mit einer gelösteren Atmosphäre, da Dobbs nicht zugegen war. Vikram stand vorn und wartete darauf, dass die Letzten hereinkamen. Als sich der Raum gefüllt hatte, starrte er in die Runde, bis alle Gespräche verstummt waren. Als hätten die anderen sofort die Klappe zu halten, wenn er an der Reihe war.

»Gut«, sagte er, als es endlich ruhig war. »Heute ist also der große Tag. Eins will ich euch gleich klarmachen: Wenn ihr irgendwelchen Scheiß baut, bin ich dran. Weshalb ich in diesem Fall dafür sorgen werde, dass ihr ebenfalls dran seid. Ich habe eure privaten Handynummern zu einer Gruppe zusammengefasst und werde euch alle Neuigkeiten zeitnah mitteilen. Die Nachrichten gehen an jeden; ignoriert einfach das, was euch nicht betrifft. Sollte jemand gegen die vorgenommenen Sperrmaßnahmen verstoßen …«

Hinten kicherte jemand, offenbar weil Vikram das Wort Sperrmaßnahmen so bedeutungsschwer ausgesprochen hatte, als ginge es wie in einem Science-Fiction-Film um die Abwehr Säure spuckender Aliens, die von draußen mit dem Kopf an die Tür rammten.

»Falls also jemand gegen die Sperrmaßnahmen verstößt, meldet ihr das und haltet ihn fest«, fuhr Vikram nach einer Pause fort. »Und jetzt stehe ich noch kurz zur Verfügung, falls es Fragen geben sollte.«

Er klatschte in die Hände, um das Ende der Besprechung zu signalisieren. Jemand öffnete die Tür, worauf endlich frische Luft hereindrang, dann gingen die Leute allmählich hinaus. Paxton nickte Vikram zu, um auszudrücken, dass er ein verlässlicher Teamplayer sei, ohne das verbal kundtun zu müssen. Worauf Vikram nur finster die Stirn runzelte.

Auf halbem Wege zurück in Richtung Oak summte sein CloudBand.

Noch eine Stunde bis zum Software-Update. Falls Sie keine anderen Anweisungen erhalten haben, begeben Sie sich bitte in Ihre Wohnung.