1. VORWORT
„Wer sich nicht ändert, hat nicht gelebt.“
Chinesisches Sprichwort
Eine Krise lähmt, denn sie ist ein Problem, für das wir die Lösung noch nicht kennen. Was uns fehlt, sind handfeste Strategien und Visionen. Unser Gehirn schaltet in den „Panikmodus“ und wir fühlen uns handlungsunfähig. Wie wir von der ersten Schockstarre ins Handeln kommen und die Krise sogar als Chance verstehen können, wollen wir in diesem Buch klären.
Krise. Schon das Wort weckt Angst. Es klingt nach Panik, nach Notfall. Dabei sind Krisen nichts anders als ein Weckruf der Veränderung. Auf zu Neuem, Unbekanntem, Mutigem. Zu starken Entscheidungen. Es ist weniger die Zeit des Richtig und Falsch, sondern die Zeit der klaren inneren Haltung. Wir Menschen neigen dazu, dem Plötzlichen in unseren Köpfen viel mehr Raum zu geben, als eigentlich angemessen wäre. Denn nicht die akute Krise verdient unsere Aufmerksamkeit, sondern vielmehr die Hintergründe und Entwicklungen, die zu ihrem Entstehen geführt haben. Aber darauf gehen wir später noch genauer ein.
Da wir Menschen Geschichtenerzähler sind, widmen wir einer guten und spannenden Story mehr Gedanken und damit auch Sorgen, als es eigentlich sinnvoll und gut für uns wäre.
Auf den Finanzmarkt übertragen heißt das: Wir handeln irrational, impulsiv und von unserer aktuellen Stimmung getrieben, wo wir doch eigentlich rational, besonnen und mit geklärtem Geist an die Sache herangehen sollten.
Insbesondere der geklärte Geist verdient an dieser Stelle Aufmerksamkeit: Mit einem Kopf in den Wolken lässt sich kein Vermögen machen, mit dem Kopf im Sand aber auch nicht. Das heißt, das ergebnislose, angstvolle Grübeln gerade in Krisensituationen nimmt uns Macht, die wir eigentlich bereits in unseren Händen halten.
Wir dürfen nicht auf dem Bestehenden beharren. Denn die Natur, deren Abbild die Finanzströme unserer Welt sind, besteht aus immer währendem Wandel, dem wir uns nicht entziehen können. Nur wer sich wandelt, bleibt bestehen. Denn so einzigartig Krisen im Moment ihrer Blüte erscheinen mögen: Sie sind keine beispiellosen Ereignisse. Krisen gibt es immer wieder, aber sie dauern selten länger als ein Jahr, so schwerwiegend ihre Auswirkungen und Folgen im ersten Augenblick auch erscheinen mögen. Die Fukushima-Katastrophe, die Immobilien-Krise oder die Corona-Pandemie sind auch an der Börse und am Markt eindrückliche Momente, in denen sich häufig der Gelegenheits-Anleger vom Profi trennt.
Mit diesem Buch möchten wir dich motivieren, gerade Krisen als Chance zu sehen. Denn auch emotional extrem aufgeladene Ereignisse sind kein Grund, sich von sinnvollen und durchdachten Anlageentscheidungen abhalten zu lassen. Mit dem nötigen finanziellen Hintergrundwissen und einem Verständnis, wie wir in Krisenzeiten handeln, lässt sich auch die Macht unvorhergesehener Ereignisse brechen.
Wenn wir gut auf Krisen reagieren, können wir viel von ihnen lernen, wie die Beiträge der Experten zeigen, die für dieses Buch ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Krisen aufgeschrieben haben.
Unser Dank gilt daher besonders unseren Gastautoren für ihre offenen und transparenten Einblicke in ihr „Krisen-Management“.
Aber auch dir möchten wir für dein Vertrauen und den Kauf unseres Buches danken. Das ist keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit und vor allem nicht, wenn medial an allen Ecken und Enden immer nur Crashs und Krisen heraufbeschworen werden.
Doch wir beginnen am Anfang mit einer Definition von Krisen.
Viel Spaß wäre vielleicht die falsche Empfehlung für dieses Buch, aber in jedem Fall wünschen wir dir viel Erfolg beim Umsetzen der zahlreichen Ideen und Anregungen, damit du spätestens bei der nächsten Krise gestärkt aus ihr heraustrittst.
Dein Team von eBookWoche.com
Alex Fischer und Lars Wrobbel