12. TANJA KNELSEN VON FINANZMIXERIN.DE
Tanja ist 35 Jahre alt und kommt aus Düsseldorf. Seit mehr als fünf Jahren ist sie in verschiedenen Anlageklassen investiert mit der Motivation für sich selbst mehr Freiheit und Unabhängigkeit zu erreichen. Vor allem im Alter möchte sie dann frei entscheiden können und arbeitet daran, sich diese Freiheit nehmen zu können.
Auf Ihrem Blog Finanzmixerin.de schreibt Tanja sowohl über ihre Aktieninvestments als auch über ihre Immobilien. Sie bietet Interessierten einen guten Einstieg in das Thema und lässt diese mit ihren Blogbeiträgen an ihren Erkenntnissen teilhaben – teilweise sogar herunter gerechnet bis auf die zweite Nachkomma-Stelle. Transparenter geht es also nicht!
Mit mehr als fünf Jahren des aktiven Investierens hat Tanja auch schon einige Rücksetzer am Aktienmarkt mitgemacht. Panik, Verkaufsdruck? Fehlanzeige. Einfach ruhig weiter machen, auf die Projekte konzentrieren und dafür sorgen, dass mehr Geld zum Investieren zur Verfügung steht, sorgt dafür, dass sie die eine oder andere Chance in den vergangenen Jahren nutzen konnte. Das zahlt sich aus, sowohl im Depotwert als auch im Gesamtvermögen und bringt sie damit einen großen Schritt weiter an ihr Ziel der finanziellen Unabhängigkeit dran.
Mit Beharrlichkeit zum Reichtum
Am 17.04.2015 kaufte ich meine erste Aktie. Seitdem haben mich die Themen Börse und Investieren immer mehr begeistert. Als ich die Börse für mich entdeckte, las ich alles, was ich im Internet zum Thema finden konnte. Auf dem Blog Zendepot tat sich für mich eine ganz neue Welt des Investierens auf.
Ich investiere seit 2016 zusätzlich in Immobilien. Kaufte zuerst ein Appartement in Düsseldorf und anschließend ein 2er-Wohnungspaket in Wuppertal. Gedanklich beschäftigte ich mich schon seit 2012 mit dem Thema Immobilien. Ich begann beinahe schon zu der Zeit in Immobilien zu investieren und wollte eine Wohnung beim Amtsgericht ersteigern, kam dabei aber nicht zum Zuge. Ich legte das Thema danach wieder auf Eis. Es war einfach nicht mehr so im Vordergrund.
Bevor ich zur Investorin wurde, war ich bereits sparsam und legte mein Geld auf Tagesgeldkonten, auf denen es früher noch recht ordentliche Zinsen gab. Seit 2015 wuchs meine Sparquote immer mehr und das beflügelte mein Interesse am Thema immer weiter. Ich lebe relativ genügsam und bleibe finanziell weit hinter meinen Möglichkeiten zurück, sodass wirklich viel Geld zum Investieren übrig bleibt.
Ich mache mit der aktuellen Finanzkrise 2020 zum ersten Mal einen richtigen Börsencrash mit. Jedoch habe ich schon davor bei einer Anlageklasse mitbekommen, wie es sich anfühlt, wenn alles runter rauscht. Seit Mitte/Ende 2017 besitze ich nämlich Kryptowährungen. Die Kryptowährungen crashten Anfang 2018, erholten sich zwischenzeitlich wieder, um dann erneut zu crashen. Allmählich erholen sich meine Krypto-Investments wieder, auch wenn ich noch leicht im Minus bin (Stand Juni 2020).
Optionsgeschäfte als Stillhalterin
Seit Beginn 2018 betreibe ich als Stillhalterin Optionsgeschäfte. Das mit den Optionen macht mir sehr viel Spaß. Darin habe ich auch die größten Erfolge erzielt. Optionen sind nicht gleich Optionsscheine. Bei Optionen handelt man als Stillhalter so, als würde man jemandem eine Versicherung für fallende Aktienkurse einer Aktie verkaufen. Man ist also bei einfachen Short Puts auf der Verkäuferseite. Dieses Thema zu vertiefen würde hier zu weit führen. Auf meinem Blog habe ich dazu einige Beiträge für Optionsanfänger, zu denen ich mich selbst noch zählen würde. Ich bin auf Telegram in verschiedenen Optionsgruppen und ziehe daraus extrem viel Wissen. Bücher über das Thema las ich noch nicht. Jedoch hatte ich mich per Online-Kurs auf Udemy und durch das Lesen von Blogs in die Thematik eingearbeitet.
Buy and Hold liegt mir nicht. Ich habe immer neue Trading-Ideen und würde mich dennoch als Investorin bezeichnen. Nicht als Spekulantin. Buy and Hold finde ich persönlich langweilig. Das ist mit zu wenig Action verbunden.
Aus diesem Grunde passte das mit den Optionen so gut. Es ist nicht ganz so langweilig wie Buy and Hold, auch wenn man als Stillhalter oftmals wirklich "stillhalten" sollte.
CFDs habe ich ausprobiert. Läuft leider so gar nicht. Das war wirklich mehr Spekulation. Aus diesem Grund habe ich es dann auch irgendwann gelassen. Besser früh eine blutige Nase holen und das Ganze dann beenden, als einen nachhaltigen Vermögensschaden zu erleiden. Dafür laufen die Optionsgeschäfte ziemlich gut. Am Thema Optionen möchte ich weiter wachsen. Das möchte ich ausbauen.
Das Thema Immobilien lässt mich nicht los
Ich habe, wie gesagt, 2 vermietete Objekte. Da das Wohnungspaket 2+3 vom selben Mieter bewohnt wird, bezeichne ich die beiden Wohnungen als eine Immobilie. In Objekt Nr. 3, das ich frisch gekauft habe, bin ich vor kurzem nach reiflicher Überlegung selbst eingezogen. Das war zunächst auch als Vermietobjekt gedacht. Doch auch damit ist ein Vermögensaufbau möglich. Man kann nämlich bei selbst bewohnten Immobilien auch die freie Grundschuld als Eigenkapitalersatz für weitere Immobilien hernehmen. Somit kann ich im Thema Immobilien auch weiter wachsen. Selbst durch eine eigengenutzte Immobilie.
Ich finde, dass sich Aktien und Immobilien perfekt ergänzen. Während man beim Investieren in den Aktienmarkt extrem wenig Zeit einzusetzen braucht, benötigen Immobilien teils intensive Betreuung. Jedoch sind Immobilien bei richtiger Anwendung auch ein enormer Boost für das Vermögen. Alleine durch den Fremdkapitalhebel und dadurch, dass man die Immobilien stetig nach und nach erst abzahlt, mit Hilfe des Mieters (bei Vermietung). Neben den bisher aufgeführten Anlageklassen "investiere" ich in Gold und in Genossenschaften. Gold dient mehr dem Werterhalt. Und ist keine Investition im eigentlichen Sinne. Die Genossenschaften sind nur eine kleine Beimischung. Hier bekomme ich bis zu 4 Prozent Dividende pro Jahr.
Ich würde mich als fortgeschritten bezeichnen, was Finanzwissen angeht. Ich bin zumindest kein reiner Anfänger mehr. Auch wenn ich bei einzelnen Anlageklassen immer noch Anfänger bin.
Vor dem Börsencrash 2020 hatte ich etwas weniger Geld im Optionsdepot. Das Depot stockte ich im Crash kräftig auf. Dazu zapfte ich auch meinen Notgroschen teilweise an. Letzterer war zwischenzeitlich quasi nur noch in Form meines Geldmagneten vorhanden (den ich aber eigentlich nicht antasten möchte und Stand jetzt auch nicht brauche). Wenn man meinen Geldmagneten zum Notgroschen dazurechnet, hatte ich durchweg einen üppigen Notgroschen.
Jetzt kommt ein kleiner Einschub über meinen Geldmagneten. Denn nicht jeder Leser wird wissen, was das ist. Der Geldmagnet nach Alex Düsseldorf Fischer (dem Namensvetter eines der Herausgeber) ist im Prinzip ein separates Konto, auf das man 10 Prozent aller Einnahmen überweist, ohne jemals wieder etwas abzuheben. Irgendeine Magie soll dafür sorgen, dass dann auch auf den anderen Konten das Geld nur so sprudelt. Viele schwören darauf. Bei mir wirkt er auch. Stöbert doch in meinem Blog nach dem Geldmagneten.
Mein Jahr 2019 verlief ganz gut. Die Optionen brachten rund 20 Prozent ein (vor Steuer). Zu Beginn 2019 handelte ich hier noch mit einem Cash-Konto. Im Laufe des Jahres stellte ich dann auf ein Margin-Konto um. Das heißt, dass ich theoretisch gegen Zins auch mehr Aktien kaufen könnte, als ich in Cash vorhanden habe. Die anderen Anlageklassen liefen gemischt. So hatte ich zwar für etwa 3,5 Monate Pech mit einem Mieter. Konnte aber anschließend die Verluste wieder ausgleichen. Die Wohnung Nr. 1 war nach den 3,5 Monaten wieder gut vermietet. Und unkompliziert. Da ich die Wohnung möbliert hatte, stieg der Cashflow enorm. In dem Wohnungspaket gab es die ein oder andere Reparatur. Das war teils ganz schön herb, sprich: teuer. Es musste zum Beispiel die Heizwerttherme ausgetauscht werden. Der Rest war dagegen "Kleinkram".
Keine richtig eigene Anlageklasse ist mein Levermann-Experiment. Es ist eine Aktienstrategie. Das Experiment lief mal so, mal so. Die Levermann-Strategie ist eine quantitative Aktienstrategie, bei der man nach objektiven Kriterien Kauf- oder Verkaufssignale erhält. In 2019 lief es zwischenzeitlich gar nicht mal schlecht. Jedoch wurde ich zum Ende 2019 immer schlechter und schließlich schlechter als der Index erlaubt. So heißt ein Blogbeitrag von mir: Levermann-Experiment Stand 12.12.2019 – Schlechter als der Index erlaubt.
Zu Beginn 2019 betrug mein Buchverlust bei Bitcoin und Co. rund 60 Prozent. Diese extrem negative Prozentzahl relativierte sich zum Glück im Laufe des Jahres auf rund 30 Prozent Minus. Mein Jahr 2019, das Jahr vor dem Crash, lief also durchaus gut.
Nachdem mein Vermögen in den letzten Jahren nur eine Richtung kannte: aufwärts – rechnete ich so schnell noch nicht mit einem Rückgang. Ich wollte in 2020 mein Gesamtvermögen weiter steigern (durch die Sparleistung und durch die gute Entwicklung der Anlageklassen). Nach dem Motto "Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln möchte, für den ist kein Wind der richtige" (Seneca), setzte ich mir schöne Ziele für das Jahr 2020. Ich wollte mehr und noch mehr mittels Optionen am Aktienmarkt investieren.
Das Jahr begann eigentlich gar nicht schlecht. Ich schichtete immer mehr Geld um ins Optionsdepot. Nach und nach wuchs es. Ich weiß nicht genau, wann es gewesen ist, als plötzlich die Neuigkeiten zu Corona für mich immer präsenter wurden. Ich dachte zunächst, dass ich auch gerne viel Pulver im Trockenen hätte, falls es noch richtig runtergehen würde an den Börsen. Dies sagte ich beim Börsenstammtisch Ende Februar in Düsseldorf. An dem Treffen nahmen sehr viele Leute teil. Gesundheitliche Corona-Panik gab es noch nicht. Also liquidierte ich einige Positionen im Optionsdepot und harrte der Dinge, die da kamen. Ich glaube, es war erst im März, als ich so richtig den Ernst der Lage begriff. Die Aktienmärkte fielen und könnten noch viel weiter fallen. Es traf neben Aktien auch andere Sachwerte. Als wenn sich die Menschen darauf vorbereiteten, viel Cash zu benötigen. Ich hätte ehrlich gesagt gedacht, dass es direkt noch viel weiter runtergehen würde, nachdem in diversen Ländern der Lockdown kam. Ich habe gedacht, dass wir Rückgänge von etwa bis zu 80 Prozent erreichen können. Mit einigen Pleiten darunter (z. B. in der Reisebranche).
Leider kann ich keinen wirklichen Vergleich heranziehen. Die Wirtschaftskrise 2008/2009 fühlte sich für mich nicht schlimm an. Ich besaß keine Aktien und studierte noch an der Uni. Am meisten hat mich eigentlich gewundert, dass es (Stand heute: Anfang Juli 2020) schon wieder nach einer Erholung aussieht.
Mein Vermögen hatte sich durch Corona ein kleines bisschen verringert (nicht mehr als 10 Prozent). Die Erträge aus Mieten und Aktienoptionen sind auf einem ähnlichen Niveau verblieben. Ich weiß natürlich nicht, was noch kommt. Ob es einen lange anhaltenden Bärenmarkt geben wird. Derzeit habe ich noch einiges Pulver im Trockenen. U. a. deshalb fiel der Vermögensrückgang so milde aus.
Außerdem sind meine Immobilien der sichere Hafen in meinem Portfolio. Die Erträge sind recht konstant. Wobei mir ein Mieter für Mai und Juni nur noch 2/3 der Miete bezahlt hat. Da er unmittelbar von Corona betroffen ist, hätte es schlimmer ausgehen können. Die Juli-Miete kam dann wieder vollständig. Mit dem Versprechen, in den Folgemonaten jeweils die beiden anderen Monate auszugleichen. Im Juli ist mein Vermögen übrigens schon wieder auf dem Stand von vor dem Crash.
Ich hab während des Börsenkrachs, beim vorläufigen Tiefpunkt, mutig nachgekauft. U. a. einen ETF auf den S&P 500. Der ist schon über 20 Prozent im Plus. Etwa zum Tiefpunkt im März 2020 beendete ich mein Levermann-Experiment. Nicht wegen des Crashs. Aber ich hatte gute Gründe. Dass es zeitlich in die Crash-Zeit fiel, war eher Zufall. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, diese Investment-Strategie aufzugeben. Auch das Beenden meines Experimentes hat vermutlich dafür gesorgt, dass ich größere Verluste vermieden habe. U. a. durch ungünstige Nachkäufe/ durch ungünstigen Positionsaustausch hätte es sein können, dass die Verluste im Experiment wachsen/ bzw. Gewinne einschmelzen.
Ich kann von Glück reden, dass ich im Optionsdepot ziemlich konservativ agiert habe und nicht das Schicksal derjenigen teile, die eine zu hohe Marginauslastung hatten. Die bekamen nämlich ruck zuck den Margin Call. Dann schließt der Broker im schlimmsten Fall Positionen, um das Konto wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Natürlich auch Positionen mit einem Buchverlust. Den Börsenrückgang fand ich überhaupt nicht schlimm. Durch den Crash bei den Kryptowährungen vor einiger Zeit war ich schon ein kleines bisschen krisenerprobt. Ich verkaufte nicht panisch am Tiefpunkt, sondern tat das Gegenteil: Ich kaufte mutig nach.
Geholfen hat mir, dass ich mich bereits vor dem Crash innerlich gestählt hatte. Ich hatte mir immer gesagt, dass ich bei einem Börsencrash die Nerven behalten würde und beherzt nachkaufen würde. Eigentlich hat mich der Crash 2020 nur bestärkt, mit dem Vermögensaufbau weiterzumachen. Jede Krise ist auch eine Chance.
Ich verlor in dem Crash 2020 nicht mal 10 Prozent meines Gesamtvermögens (zwischenzeitlich). Ich komme also sehr gut durch die Krise. Profitiere mit einigen Zukäufen noch von günstigen Kursen. Gut ist auch zu sehen, dass meine Anlageklassen nicht alle miteinander zusammenhängen. Gold ist in der Krise insgesamt gut gestiegen. Die Genossenschaften sind konstant. Und die Immobilien laufen auch relativ konstant.
Ich habe gelernt, dass eine Diversifizierung wirklich nicht schlecht ist. Ich werde zukünftig immer ein gutes Cashpolster haben, damit ich auch in Krisenzeiten investieren kann. Meiner Meinung nach reicht eine Cash-Reserve von 6-12 Monatsausgaben jedoch völlig aus.
Ich habe gelernt, dass man wirklich viel Mut braucht, um im Crash zu kaufen. Denn schneller als einem lieb ist, kann es auch wieder aufwärtsgehen. Keiner gibt einem dabei viel Bedenkzeit. Wenn man auf eine erste Erholung wartet, kann es fast schon zu spät sein. Und man erwischt nicht nahezu die tiefsten Kurse. Stetigkeit hilft auch. Einfach weiter das machen, was man bislang getan hatte. Also wenn man monatlich eine Aktie gekauft hat im Wert von 1.000 Euro zum Beispiel, dann sollte man bei einem Rückgang nicht unbedingt aussetzen. Eher umgekehrt: Den Investitionsbetrag vorläufig erhöhen. Das kann einige Überwindung kosten. Denn alle sagen: „Womöglich geht es noch weiter abwärts." In solchen Zeiten zu kaufen, tut schon weh. Wenn man dann z. B. sieht, dass es am nächsten Tag noch weiter abwärts geht.
Gelernt habe ich auch, dass jeder Crash anders ist. Der Corona-Crash war kurz und heftig. Kaum hat man nicht hingeschaut, war der Corona-Schock auch schon vorbei. Ich bin nicht sicher, ob es in der Geschichte überhaupt so etwas schon gegeben hat.
Man hat nach 2008 evtl. erwartet, dass es eine ähnliche Finanzkrise geben wird. Jedoch scheint das bislang noch nicht der Fall zu sein. Viele Unternehmen sind künstlich in die Kurzarbeit geschickt worden. Natürlich weiß man noch nicht, was nach der Kurzarbeit kommen wird. Ob ggf. vielen Menschen gekündigt wird und dann viele Häuser/Immobilien auf den Markt wandern. Auch für andere Sachwerte haben die Menschen dann kein Geld mehr und es gibt einen generellen Rückgang.
Die Beschreibung im vorherigen Absatz ist nur EIN mögliches Zukunftsszenario. Es kann genau so gut wieder einen jahrelangen Bullenmarkt geben. Angefeuert durch das billige Geld.
Außerdem habe ich gelernt, dass man durch außergewöhnliche Situationen sogar noch mehr sparen kann. Ich bin in der Corona-Zeit viel weniger ausgegangen. Wie wahrscheinlich fast jeder. Meine normalen Kosten haben sich extrem verringert. Der Lockdown war für das Sparen extrem gut. Denn online geshoppt habe ich nicht. Auch andere Ausgaben, wie die für Toilettenpapier und Nudeln, hatte ich nicht hochgeschraubt. Das hat sich bezahlt gemacht.
Ich sitze nicht auf einem Berg aus Toilettenpapier und Nudeln. Und habe dennoch genug zu essen. Ich habe sogar viel mehr Ersparnisse als vor der Krise. Ich habe nämlich quasi nur aus laufendem Einkommen investiert, und Gelder, die sowieso für das Investieren vorgesehen waren. Und wie gesagt einen Teil meines Notgroschens. Nicht angetastet hatte ich meinen Geldmagneten. Und aus bestimmten Einkommensströmen, die ich hatte, konnte ich den Notgroschen im Anschluss wieder aufbauen. Den neben meinem Geldmagneten.
Sogar vermögensmäßig bin ich heute (04.07.2020) besser dran als vor der Krise. Das freut mich natürlich sehr. Das war aber wie gesagt nur möglich, da ich gespart und weiter investiert hatte.
Mein Fels in der Brandung waren Gold und Immobilien. Und auch natürlich das Cash. Gold war zwar zu Beginn des Corona-Crashs auch zeitweise weniger wert, jedoch war es viel beständiger als die Aktien. Es schadet vermutlich fast nie, wenn man ein üppiges Cashpolster hat, um in Krisenzeiten zu investieren. Man muss es sich dann nur trauen. Wirklich auf den Kaufen-Button zu drücken, wenn man das Gefühl hat, dass es noch viel weiter runter gehen könnte. Den exakten Tiefpunkt erwischt man sowieso nicht.
Jetzt weiß ich wirklich, dass ich auch gestandene Krisen mental aushalten kann. Nicht nur in der Theorie. Ich habe es am eigenen Leib miterlebt. Die Corona-Krise war nicht ohne. Psychologisch ist so ein Crash nicht einfach. Besonders das Nachkaufen weit unten ist nicht einfach.
Zum Thema Tipps an dich, den Leser, vielleicht vorab eine Anekdote: Ich weiß gar nicht mehr, wo ich diese Geschichte las. Eine Frau ging in ein Schuhgeschäft und wollte unbedingt neue Schuhe kaufen. Der Verkäufer zeigte ihr Schuhe, die ihr nicht gefielen. Danach zeigte er ihr ein paar Schuhe, die fürchterlich unbequem waren. So ging es mit den weiteren Schuhpaaren weiter. Immer passte etwas nicht, war unbequem oder gefiel nicht. Schließlich fielen die Augen der Dame auf ein wirklich schönes Schuhpaar. Die Dame probierte sie an und war begeistert. „Die kaufe ich." Doch der Verkäufer entgegnete: „Werte Dame, diese Schuhe können Sie nicht kaufen." „Aber warum nicht?" „Weil die Schuhe Ihre sind, die gehören Ihnen schon".
Wie die Frau aus der Anekdote solltest du dir deine eigenen Gedanken machen. Die individuell für dich passende Lösung finden. Einfach etwas, das gut zu dir passt. Zieh dir nicht die Schuhe von anderen Leuten an. Finde die Anlageklassen, die zu dir passen und bleib dabei. Renne nicht Dingen hinterher, die du irgendwo gelesen hast und die so gut klingen. Zieh dein Ding durch. Handele für dich passend. Mach nichts, was sich irgendwie falsch anfühlt.
Vielleicht noch eine Geschichte: Ein Mann wurde von einem Beobachter dabei gesehen, wie er mit einer Säge einen Baum fällen wollte. Der Beobachter näherte sich und sah, dass die Säge total stumpf war. Auf seine Nachfrage hin, weshalb er sie denn nicht schärfe, sagte er: „Ich habe keine Zeit, ich muss sägen."
So finde ich, dass der Aufbau des Mindsets beim Investieren nicht unterschätzt werden darf. Wer sich innerlich nicht auf einen Crash vorbereitet hat, der wird bei dem ersten Gegenwind aufgeben. Beharrlich sollte man sein, wenn man ein großes Vermögen aufbauen möchte. Immer dran bleiben, trotz Rückschlägen und Stolpersteinen.
Beharrlichkeit ist eine sehr wichtige Eigenschaft für Investoren. Wenn nicht die wichtigste. Es gibt immer schwere Zeiten und dann ist es wichtig, dass man weiß, wofür man es macht und was man wirklich möchte. Beharrlichkeit zahlt sich besonders in und nach einem Crash aus.
Beharrlichkeit kennt keine Grenzen. Denn wenn du beharrlich bist, dann wächst dein Reichtum immer weiter. Ganz egal, was dich zurückwirft. Nun mögen Leute denken, dass einem auch alles genommen werden kann. Durch einen schwarzen Schwan bspw. Das kann natürlich sein. Dennoch kann dir Niemand dein Wissen und dein Können nehmen. Du kannst nach einem Totalverlust auch von vorn beginnen. Denn du weißt ja, wie es geht. Jemand, der nie gespart/investiert hat, wird vermutlich nicht erst nach der Krise damit beginnen.
Bleibt mir noch zu sagen: Reichliche, crashfreie Grüße, Eure Finanzmixerin Tanja