35 BLACK ICE

Der Rock-’n’-Roll-Train rollt weiter

Am 17. Oktober 2008 war es so weit: Drei Tage früher als in dlen USA und Kanada bekamen Rockfans in Europa fünfzehn neue AC/DC-Songs auf dem Album Black Ice zu hören. Das erste neue Material in Album­länge seit mehr als acht Jahren! Es ist das fünfzehnte Studioalbum der Band und das erste Album mit neuen Titeln seit „Stiff Upper Up“, das Anfang 2000 Platz 1 der deutschen Album-Charts belegte.

Gleichzeitig geben die australischen Rocklegenden Angus Young. Malcolm Young, Brian Johnson, Phil Rudd und Cliff Williams damit ihr Debüt beim Sony-BMG-Label Columbia. Black Ice entstand unter der Regie von Starproduzent Brendan O’Brien (unter anderem Rage Against The Machine, Springsteen, Pearl Jam, Incubus) in den Warehouse-Studios in Vancouver. Abgemischt wurden die Songs vom kanadischen Juno-Award-Preisträger Mike Fraser, der neben zahllosen AC/DC-Meisterwerken auch entscheidend an Alben von Aerosmith, Dio, Biffy Clyro, Mötley Crüe, Van Halen und Slipknot mitgewirkt hatte.

„Es ist das beste Album, das wir je gemacht haben. Schlicht und ein­fach“, sagt Sänger Brian Johnson, „Back in Black war großartig für seine Zeit, beziehungsweise es ist ein zeitloses Werk. Aber das neue Album zeigt, wie vielseitig die Band ist.“ Und vielseitig ist auch die Ausstattung dieses Albums: Zum Start erschien Black Ice für kurze Zeit in drei ver­schiedenen farblichen Ausführungen ‒ in Gelb, Weiß und Rot. Danach ist das Album dann nur noch in Rot erhältlich. Darüber hinaus gab es (ebenfalls für einen begrenzten Zeitraum) eine „Limited Edition Deluxe Version“ im Hardcover-Digipack mit erweitertem Booklet. Der Erfolg des neuen Albums war weltweit sensationell: Platz 1 in den Album-Charts in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA und England ... das hatte zuvor kein anderes AC/DC-Album geschafft! Black Ice ist AC/DC auf hohem Niveau.

„Es sind viele starke Songs auf dem Album ‒ denn darum geht es ja letzten Endes bei einer Band. Man ist immer nur so gut wie seine Songs“, erklärt Gitarrist Angus Young. „Manche Stücke muss man ein zweites und drittes Mal hören, aber das finde ich sehr positiv ‒ wenn die Songs mit jedem Hören wachsen.“

Da ist es nur logisch, dass AC/DC bei den Fifty-first Annual Grammy Awards 2009 im Staples Center von Los Angeles für die „Best Rock Performance By A Duo Or Group With Vocals“ und für die Single „Rock ’N’ Roll Train“ für einen Grammy nominiert waren.

Mit „Rock ’N’ Roll Train“ brachten Angus Young, Brian Johnson, Mal­colm Young, Cliff Williams und Phil Rudd bereits zuvor eine Single als ersten Vorabsong des Albums in die weltweiten Chans.

Ausschnitte des Musikvideos zu „Rock ’N’ Roll Train“ gibt es auch im Excel-Dateiformat, mit nur drei Megabyte per Download unter www.acclc rocks.com/excel/ abrufbar. Der Excel-Clip ist problemlos per E-Mail zu verschicken. Das sorgte für einige Furore nicht nur bei den Fans, son­dern auch in vielen Büros, wo sonst auf ganz andere Weise täglich mit Excel umgegangen wird. Unglaublich, welche Möglichkeiten in Excel stecken! Mit nur einem Klick lassen verschiedene Zahlenkombinationen die AC/DC-Musiker zur Musik von „Rock ’N’ Roll Train“ abrocken.

Schon Ende Oktober 2008 startete die Band zu ihrer ersten Welt­tournee seit 2001. Zuletzt waren AC/DC als Special Guests der Rolling Stones auf ihrer Deutschlandtournee 2003 aufgetreten. 2008 sorgten sie erneut für Schlagzeilen: Innerhalb von nur zwölf Minuten waren alle Tickets für die Deutschland tour nee ausverkauft. „Die Fans haben für einen unglaublichen Ansturm auf die Vorverkaufsstellen und Internet­portale gesorgt“, teilte das Konzertbüro Van Almsick in München mit. Um elf Uhr hatte der Vorverkauf begonnen, bereits zwölf Minuten spä­ter waren die Tickets für alle Konzerte ausverkauft.

Hier die Hallentourdaten 2009:

5. März: Leipzig, Messehalle

7. März: Düsseldorf, ISS-Dome

9. März: Oberhausen, KöPi-Arena

11. März: Bremen, AWD-Dome

15. März: Dortmund, WestfalenhaIle

25. März: Frankfurt, Festhalle

27. März: München, Olympiahalle

29. März: Zürich, Hallenstadion

Die Open-air-Zusatzkonzerte der Black Ice-Tour waren erst nach sieben­undsiebzig Minuten ausverkauft. Aber hier ging es auch um dreihun­dertsechzigtausend Tickets für die sechs Konzerte von AC/DC in Öster­reich und Deutschland, die in rekordverdächtiger Zeit verkauft wurden.

Es gab auch hier wieder lange Schlangen bei den Vorverkaufsstel­len, zusammengebrochene Telefonleitungen und Überlastungen auf den Internetseiten.

Hier die Termine der Open-air-Tour 2009:

13. Mai: Leipzig, Zentralstadion

15. Mai: München, Olympiastadion

16. Mai: Gelsenkirchen, Veltins-Arena

19. Mai: Köln, RheinEnergieStadion

22. Mai: Hockenheim, Hockenheimring

24. Mai: Wien, Ernst-Happel-Stadion

Auf der gesamten Black Ice-Welttournee 2008/09 erleben insgesamt einige Millionen Fans AC/DC live. Für Angus Young eine echte Herausforderung: „Es stimmt, ich bin immer etwas nervös, wenn das Konzert losgeht. Das gehört dazu. Ich konzentriere mich dann ganz darauf, Gitarre zu spielen. Wenn die Show dann einmal läuft, dann geht es ab, als würden wir alle auf einer Dampflok sitzen. Dann geht es immer gera­deaus mit Volldampf.“

Dann führt Angus Young wieder seinen „Duck Walk“ vor, den „Entengang“, den zuvor nur Chuck Berry so energievoll zelebrieren konnte. „Chuck Berry habe ich leider nie getroffen“, gesteht Angus Young. „Das ist sehr schade. Er ist einer der größten Musiker für mich. Seine Musik war bahnbrechend, wegweisend.“

Am besten wohl erklären AC/DC ihre Philosophie in dem Stück „Anything Goes“ mit diesen Worten: „She digs rock ’n: roll / She likes rock ’n’ roll / You want rock ’n ’ roll /I need rock ’n’ roll / Everyday / And all through the night.“

Und über allem steht: „Decibel / Oh, decibel / That’s the history of rock ’n’ roll!“