Einleitung

Alle Freuden des Laufens – ohne den Schmerz!

Jedes Jahr entdecken Millionen neue Läufer, dass Laufen keine Schmerzen bereiten muss – wenn sie die Run Walk Run®-Methode anwenden. Sie sind glücklich, alle mentalen Vorteile des Laufens langfristig ohne Schmerzen und Beschwerden genießen zu können. Jeder neue Läufer überzeugt mindestens 10 weitere, die Methode auszuprobieren, und die meisten genießen diese Erfahrung.

Das Ergebnis ist ein neuer Laufboom. Schuh- und Bekleidungshersteller schaffen es kaum, den Anfragen nach beliebten Produkten nachzukommen. Die Wettkampfangebote nehmen zu, die Meldelisten für populäre Rennen füllen sich schneller und die Anmeldefristen laufen früher als je zuvor ab. Aber warum nehmen Millionen bequeme, sitzenden Tätigkeiten nachgehende Bürgerinnen und Bürger derartig belastende körperliche Herausforderungen auf sich, wenn sie stattdessen schlafen und relaxen könnten?

In den letzten 40 Jahren hat mir das Feedback von Hunderten und Tausenden von Läufern eine klare Antwort auf diese Frage gegeben. Selbst ein hartgesottener Sportmuffel kann sich, indem er nur ein paar Minuten lang die richtige Run Walk Run®-Strategie anwendet, ein Gefühl der Leistungsfähigkeit und Freude verschaffen, das er bei anderen Aktivitäten nicht erlebt. Die meisten neuen Läufer wären nicht in der Lage, einen Lauf – und sei er noch so kurz – schmerzfrei zu beenden, wenn sie versuchen würden, kontinuierlich zu laufen. Aber dies müssen sie nicht.

Von einem Freund, Fitnesstrainer, aus einem Artikel oder einem Buch erhalten sie die wichtige Botschaft, dass sie die Kontrolle über ihre Müdigkeit gewinnen und gleichzeitig deutlich längere Strecken zurücklegen können, wenn sie die richtige Run Walk Run®-Strategie nach Galloway verwenden. Dadurch verändert sich ihr Leben.

Vor 10 Jahren legten in großen Rennen etwa 10 % der Läufer Gehpausen ein. Beobachter schätzen, dass heute etwa 40 % die Run Walk Run®-Methode verwenden – und ihr Anteil nimmt jedes Jahr zu. Tausenden von Berichten pro Jahr kann man entnehmen, dass die Anwendung der Galloway-Methode alle positiven Auswirkungen des Laufens auf den Körper und die Psyche hervorruft, ohne dass dies von Schmerzen oder Erschöpfung begleitet ist.

Viele, die Fitnesstrends folgen, glauben, dass ein hoher Prozentsatz von Laufanfängern nur deswegen mit dem Laufen beginnt, weil sie meine Run Walk Run®-Methode kennengelernt haben. Ohne den Druck, eine bestimmte Strecke laufen zu müssen, kann jeder jeden Tag ein Erfolgserlebnis haben.

Überraschenderweise laufen ältere Läufer schneller, wenn sie an den richtigen Stellen Gehpausen einlegen. Nicht nur die Energiereserven und die muskulären Ressourcen bleiben erhalten. Es kommt zu Anpassungen und die Ermüdung während des Rennens nimmt ab, sodass Läufer, die die Run Walk Run®-Methode anwenden, bis zum Ende des Laufs über genügend Kraft verfügen, andere Läufer zu überholen. Die Run Walk Run®-Methode aktiviert den „Willen, sein Bestes zu geben“, während Läufer, die keine Gehpausen einlegen, am Ende eines harten Rennens oder einer harten Trainingseinheit an Kraft verlieren.

In diesem Buch werden viele Hilfsmittel vorgestellt, die es dem einzelnen Läufer ermöglichen, die Kontrolle über seinen Lauf zu behalten. Die stärkste Wirkung der Run Walk Run®-Strategie besteht in der Aktivierung des erfolgreichsten Hilfsmittels, das wir besitzen: unseres Kopfs. Wenn wir jeden Tag das richtige Verhältnis von Lauf- und Gehabschnitten wählen, bilden sich in den verantwortlichen Gehirnarealen Verschaltungen aus, die für die Energieversorgung sorgen, unsere Einstellung verbessern, die Bereitschaft der körperlichen Systeme steigern, leistungsfördernde Hormone auszuschütten, die dazu beitragen, dass die einzelnen Komponenten miteinander harmonieren und miteinander kommunizieren.

Wenn wir unser Gehirn regelmäßig einsetzen, gewinnen wir die Kontrolle über unsere Erfahrung. Indem wir mithilfe der richtigen Run Walk Run®-Strategie das für uns richtige Tempo herausfinden, festigen wir unseren Glauben daran, dass wir uns stetig verbessern können. Ehemalige überzeugte Nichtsportler gehen dann auch an einem unerträglich heißen oder kalten Tag vor die Tür.

Untersuchungen zeigen, dass Läufer sich in aller Regel gesünder ernähren, ihre Arbeitsproduktivität höher ist und dass sie zusätzliche Wege zur Verbesserung ihrer Lebensqualität suchen und finden.

Der tägliche Energieschub, den man durch die Mischung aus Lauf- und Gehabschnitten erreicht, wirkt stimulierend, aber die größte Belohnung ist die positive Aktivierung der Psyche. Dieser geheimnisvolle Antrieb, immer weiterzumachen, ist das, was Menschen einzigartig macht. Von allen Aktivitäten, die zu einer geistigen Bereicherung führen, ist Laufen die umfassendste: Durch Laufen verbinden sich Körper und Geist zu einem kraftvollen Team.

Jedes Jahr treffe ich Läufer von vier bis über 84 Jahren und unterhalte mich mit ihnen. Diese Läufer kommen von allen Kontinenten mit der Ausnahme der Antarktis. Was uns verbindet, sind dieselben positiven Erfahrungen und unser gesteigertes Wohlbefinden. Das Beste ist, dass die meisten lebenslang laufen können, wenn sie die richtige Mischung aus Lauf- und Gehabschnitten wählen.

Run Walk Run®: Es begann im Jahr 1974

Einige Monate nach der Eröffnung meines Spezial-Laufgeschäftes „Phidippides“ im Jahr 1973 wurde ich gebeten, einen Kurs für Laufanfänger zu geben. In diesem Kurs erkannte ich eine Gelegenheit, Nichtläufern die Vorteile des Laufens nahezubringen. Da die Geschäfte im Laden nicht so gut liefen, wollte ich auch die Zahl der potenziellen Kunden erhöhen.

Während des ersten Kurses entdeckte ich, dass unter meinen Schülern keiner dabei war, der mindestens fünf Jahre lang lief. Etwa ein Drittel hatte im Laufe ihres Lebens noch nie ein regelmäßiges Training absolviert. Während der ersten Runde auf der Bahn merkte ich, dass Gehpausen eine entscheidende Rolle spielen würden, wenn ich wollte, dass jeder Schüler entweder eine 5- oder 10-km-Distanz ohne Verletzung oder Erschöpfung zurücklegte.

Auf ganz natürliche Weise ergaben sich drei Tempogruppen. Die Anfänger nannten sich „menschliche Pflegefälle“. Am anderen Ende des Konditionsspektrums befand sich eine Gruppe junger Männer, die regelmäßig andere Sportarten betrieben hatten und sich in einem guten konditionellen Zustand befanden. Es gab auch eine mittlere Gruppe. Während des Laufens mit jeder Gruppe konzentrierte ich mich auf die Atemfrequenz. So entstand die „Atem“-Regel: Wenn Sie außer Atem sind und kaum mehr Luft bekommen, legen Sie häufigere Gehpausen ein und reduzieren das Tempo.

Im Verlauf des ersten Kurses richtete ich die Länge der Lauf- und Gehabschnitte so ein, dass jede Person mit Erfolg die Strecke absolvierte, wobei diese sich bei einem Lauf pro Woche ständig verlängerte. Die meisten gaben zu, dass sie sich auf jeden Lauf immer mehr freuten, weil sich das Gefühl während des Laufs und danach ständig verbesserte.

Am Ende des 10 Wochen dauernden Kurses gab es eine „Prüfung“: Es musste entweder eine 5- oder 10-km-Strecke zurückgelegt werden. Alle Schüler – auch die „Pflegefälle“ – beendeten die eine oder andere Strecke. Als ich am Ende jeden Einzelnen befragte, erhielt ich die beste Belohnung: Keiner von ihnen hatte sich verletzt.

Ich war noch nie mit einer Gruppe von 20 Läufern oder mehr länger als zwei Monate zusammen gewesen, ohne zumindest von einigen Verletzungen zu hören. Als meine Laufanfänger über Schmerzen klagten, erhöhte ich die Frequenz der Gehpausen und ihre Körper passten sich an.

Während der nächsten zwei Jahre experimentierte ich bei der Betreuung einzelner Läufer oder bei von meinem Laden aus organisierten Gruppenläufen mit unterschiedlich langen Geh- und Laufabschnitten. 1976 begann ich mit den Galloway-Trainingsprogrammen. Immer wieder wurde ich darin bestätigt, dass man mit Gehpausen das Verletzungsrisiko fast auf null reduzieren konnte.

Zunächst weigerten sich viele der Seniorenmarathonläufer, Gehpausen einzulegen. Als die ehemaligen Anfänger damit begannen, längere Strecken zu absolvieren, wie Marathonläufe, fuhren sie damit fort, die Gehpausen anzupassen, und sie erreichten schnellere Zeiten als die Seniorenläufer. Dies führte dazu, dass alle Tempogruppen Gehpausen einsetzten.