Anthropologen, die die Geschiche der Urmenschen erforschen, haben mir gesagt, dass sie nicht glauben, dass die Menschen ursprünglich für das ausdauernde Laufen langer Strecken geschaffen waren. Im Laufe der Jahrmillionen von Jahren, die unsere Vorfahren dazu benötigten, um sich von der Fortbewegung auf allen vieren auf das Laufen auf zwei Beinen weiterzuentwickeln, gingen sie jeden Tag lange Strecken und entwickelten äußerst effiziente Bewegungsmuster.
Tatsächlich hat sich die Überlebenschance durch die Fähigkeit, sich tagtäglich in Bewegung zu halten, um sich – bei begrenztem Energieaufwand – mit den notwendigen Nahrungsmengen zu versorgen, verbessert. Diese Experten glauben, dass die Urmenschen nur kurze Strecken im schnellen Lauf zurücklegten, um Raubtieren zu entkommen, über Hindernisse zu springen und um in späteren Phasen der Evolution das Tempo bei der Verfolgung von Tieren zu erhöhen.
Erhöhter Energieverbrauch: Wir können uns an das ausdauernde Laufen anpassen, allerdings nur um den Preis des drastisch schnelleren Verbrauchs der begrenzten Energievorräte und muskulären Ressourcen. Wir müssen unser Körpergewicht bei jedem Laufschritt vom Boden abheben und den Aufprall bei der Landung absorbieren. Kontinuierliches Laufen führt zu einer Energiekrise, die jedes Jahr Tausende von Marathonläufern, die ohne Gehpausen laufen, dazu zwingt, die letzten 4-6 Meilen ihrer Marathonläufe gehend zu absolvieren.
Orthopädische Beanspruchung: Ausdauerndes Laufen steigert die Belastung des Bewegungsapparats im Vergleich zu den sehr geringen Belastungen beim Gehen. Bei der Gehbewegung kommt es zu einem sehr effizienten Vortrieb, da sich die Biomechanik während Millionen von Jahren angepasst, fein abgestimmt und optimiert hat. Jeder hat einige „Schwachstellen“ in seinem orthopädischen System, die beim Laufen ohne Gehpausen besonders belastet werden und die aufgrund eines zu großen Bewegungsumfangs, genetischer Faktoren, vorhergehender Verletzungen usw. eher versagen.
Einfach gesagt, können wir uns dahin gehend trainieren, dass wir immer längere Strecken im Dauerlauf zurücklegen. Aber die zunehmenden Belastungen der Schwachstellen werden schließlich ein derartiges Niveau erreichen, dass die Gelenke, Muskeln, Sehnen usw. versagen. Dies erfordert oft einen wochen- oder monatelangen Prozess der Heilung. Das abwechselnde Laufen und Gehen ist eine Strategie, die den Zusammenbruch verhindern kann: Das Einfügen von Gehpausen, bevor das schwache Glied beschädigt wird, ermöglicht die Bewältigung, Kompensation und Anpassung der Belastung, während andere Bereiche aktiviert werden, um die Arbeit zu erledigen. Durch früh und regelmäßig eingelegte Gehpausen ist es möglich, verletzungsfrei zu bleiben, während man gleichzeitig die zurückgelegte Strecke kontinuierlich steigert. Diese Methode ermöglicht es uns, unsere Zukunft als Läufer unter Kontrolle zu behalten.