Am folgenden Morgen um acht standen Flo und Harvey reisefertig vor dem Haus. Von Don, Stephen und dem Personal hatten sie sich bereits verabschiedet, nur von Joe noch nicht.
Harvey schüttelte ihm die Hand. »Du wirst uns auch bestimmt besuchen kommen?«
»Keine Sorge, versprochen ist versprochen.« Und lachend fügte Joe hinzu: »Wenn es ginge, würde ich ja sofort meine Koffer packen, aber gebt zu, jeder Dritte würde euch im Moment nur stören.«
Flo konnte nicht lachen. Sie fiel Joe um den Hals und drückte ihm einen Kuß auf die Wange. Dann sah sie ihn ernst an. »Das Glück kommt zu dem, der warten kann, Joe«, sagte sie leise. »Sieh nur mich an.« Sie deutete mit dem Kinn auf Harvey, der bereits die Autotür geöffnet hatte. Sie küßte ihn auch auf die andere Wange, und Joe erwiderte ihren Kuß.
Eine Minute später fuhr der Wagen die Auffahrt hinunter. Joe sah ihnen nach. Harvey drehte sich noch einmal kurz zu ihm um, und Flo winkte, bis sie um die Kurve verschwanden.
Nachdenklich ging Joe ins Haus zurück. Er bezweifelte, daß er die zwei je Wiedersehen würde. Aber was hatte Flo gesagt? Das Glück kommt zu dem, der warten kann.
Worauf warten kann?
Als er das Krankenzimmer betrat, trocknete die Schwester gerade Don ab. »Na, frisch gewaschen fühlen wir uns doch gleich viel besser!« flötete sie und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.
Ihre Stimme tat Joe in den Ohren weh. Ob es dem Patienten auch so erging, konnte er nicht erkennen. Sein Gesicht verriet keine Regung. »Sind sie weg?« wollte er nur wissen. Sein Atem ging rasselnd.
»Ja, sie sind auf dem Weg zum Flughafen.«
»Sie weiß es nicht, aber sie werden es dort… nicht leicht haben. Es würde… mich nicht wundern, wenn… sie bald wieder zurückkämen.«
»Ach, ich glaube, sie wissen, was sie dort erwartet. Harvey ist ja schon einiges gewöhnt und wird sich bestimmt auch dort nicht kleinkriegen lassen.«
»Du… hast dich in Schale geworfen. Gehst du aus?«
»Tja, hin und wieder muß ich zur Arbeit, und sei es auch nur, um einen guten Eindruck zu machen. Zum Mittagessen bin ich wieder da. Benimm dich anständig, hast du gehört?«
»Joe? Wann… kommt sie… ich meine…« Dons Kraft reichte nur noch zu einem Flüstern.
»Eher heute als morgen. Heute Nachmittag fahre ich wieder hin. Wahrscheinlich bringe ich sie gleich mit.«
»Tu das, Joe, bitte.«
»Ich verspreche es dir. Mach dir nur keine Sorgen.« Er tätschelte ihm die hagere Schulter und ging. Bevor er in die Arbeit fuhr, suchte er in seinem Häuschen einige Unterlagen zusammen und steckte sie in die Aktentasche. Einen Moment lang blieb er über die Tasche gebeugt stehen. Fast trotzig brummte er: »Das Glück kommt zu dem, der warten kann.« Mein Gott! Flo mußte ja glauben, er warte, bis der Weg endlich für ihn… Aber hatte sie nicht recht?
Nein! Nein! Das wollte er sich nicht nachsagen lassen!
Als er zur Essenszeit zurückkehrte, kam Maggie gerade die Treppe herunter. Sie war noch unsicher auf den Beinen und hielt auf halbem Weg an. »Sie sind also wieder auf dem Damm?« fragte er lächelnd.
»Gott sei Dank. Aber wie geschwächt ich bin, habe ich so richtig erst beim Verlassen der Klinik gemerkt. Übrigens, wenn du zu Don willst, mach dich auf Besuch gefaßt.«
»Wer soll das sein? Annette?«
»Richtig, Annette.«
»Wie denn das?«
»Ganz einfach. Sie hat Lily angerufen. Lily hat ein paar von ihren und meinen Kleidern eingepackt und ist mit dem Taxi rausgefahren. Dann hat uns dein Onkel Bob abgeholt, und jetzt sind wir wieder da.«
»Die kleine Flo auch?«
»Aber natürlich. Ihr geht’s prächtig. Sie hat in einer Woche über ein Pfund zugenommen.«
Langsam kam sie die Treppe vollends herunter. Joe wartete geduldig. »Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als er die Kleine in den Arm nahm«, fuhr Maggie fort. »Das hat seine Lebensgeister wieder geweckt. Es würde mich gar nicht wundern, wenn…« – sie schüttelte den Kopf, wie um die eigenen Gedanken zu vertreiben – »... wie dem auch sei, einen Aufschub hat ihm sein Kind auf alle Fälle verschafft.«
Joe drehte sich wortlos um und ging den Flur hinunter zu Dons Zimmer. Man hätte annehmen können, er würde rennen, doch waren seine Schritte weder schneller noch langsamer als sonst auch. Vor der Tür zögerte er. Was für ein Anblick würde ihn erwarten? Er trat ein. Und da waren sie alle – Vater, Mutter und Kind in trautem Beisammensein.
Annette fand als erste Worte. »Sei mir nicht böse, Joe. Ich hielt es in dem Zimmer dort einfach nicht mehr aus. Außerdem geht es mir ganz gut. Flo übrigens auch. Schau sie dir nur an!«
Sie wandte sich zu den beiden um. Das Mädchen lag in Dons Arm; mit einem Finger streichelte er ihr das Haar. Er sah strahlend zu Joe auf. »Das… ist der… schönste Tag in meinem Leben, Joe. Sag, ist sie nicht… entzückend?«
»Sie ist wunderschön.« Joe beugte sich über sie und streckte eine Hand aus. Als das Baby versuchte, mit seinen winzigen Händchen danach zu greifen und es tatsächlich schaffte, sich an seinen Daumen festzuhalten, hatte er plötzlich ein Würgen in der Kehle, das ihm das Atmen fast unmöglich machte.
Für Entspannung sorgte in diesem Augenblick die Krankenschwester, die sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte. »Das können nicht alle Babys. Und soll ich Ihnen was sagen? Sie mag Sie. Aber passen Sie auf! Wenn sie in der Nacht schreit, dann wissen Sie erst, was auf Sie zukommt.«
»Sie schreit nicht«, widersprach ihr Annette. »Mir wurde gesagt, daß sie schläft wie ein Murmeltier.«
»Und das werden Sie bald ebenfalls tun«, befahl die Schwester. »So, geben Sie die Kleine mir. Sie essen jetzt etwas, und dann marsch ab ins Bett! Und ich dulde keinen Widerspruch, junge Frau. Ich habe meine Anweisungen und weiche kein Jota davon ab.«
Annette beugte sich noch einmal über Don und sah zärtlich auf ihn hinab. Als sie ihn küßte, schlang er beide Arme um sie. Dann ließ er sich entkräftet zurücksinken. Die Tränen rannen ihm aus den Augen.
Joe nahm Annette beim Arm und führte sie behutsam hinaus. Bis zum Eßzimmer sagten sie kein Wort. Als sie Platz genommen hatten, brach Annette schließlich das Schweigen.
»Bist du mir böse?«
»Ich dir böse? Wie kommst du nur darauf?«
»Weil… weil ich das Krankenhaus auf eigene Faust verlassen und nicht noch einen Tag abgewartet habe, wie ich es dir versprochen hatte. Aber mir geht es wirklich wieder gut, und ich hatte das Gefühl, ich muß bei ihm sein. Kannst du das verstehen?«
»Natürlich kann ich das verstehen. Ich hielt es nur für das Beste, erst den Arzt zu fragen. Wenn es notwendig gewesen wäre, hätte ich dich sowieso auf der Stelle zu Don gebracht.«
»Er sieht schrecklich aus, Joe.«
»Findest du? Ich dachte, er… hätte schon mal schlechter ausgesehen.«
Sie schüttelte traurig den Kopf. »Nein, Joe, du glaubst selbst nicht daran. Ich genausowenig. Ich war heute bei meinem Schwiegervater… Er besteht neuerdings darauf, Dan genannt zu werden… Morgen will er nach Hause, aber er sieht immer noch aus wie eine wandelnde Leiche. Er hat mir erzählt, daß er das Haus verkaufen will. Seinem Sekretär hat er schon Anweisungen gegeben, es in die Zeitung zu setzen. Ich weine dem Palast keine Träne nach. Am liebsten würde ich ja Don und das Baby ins Auto packen und gleich heute in unser Häuschen ziehen. Ich weiß, ich weiß, das geht nicht. Andererseits hätte Dad vielleicht mit dem Verkauf warten sollen, bis… na ja…« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Sag, was hast du nun vor, Joe?«
»Ach, mach dir um mich keine Gedanken. Ich habe schon meine Pläne.«
»Du wirst doch nicht Weggehen?« Ein Anflug von Panik schwang in ihrem Ton mit.
»Nein, nein, ich bleibe. Ich habe hier schließlich auch meine Arbeit.«
»Du könntest ja überall Arbeit finden, in Newcastle zum Beispiel, oder in Durham… vielleicht sogar in Kanada.« Sie ließ den Kopf hängen. »Weißt du, Joe«, murmelte sie mit verzagter Stimme, »im Krankenhaus habe ich mich verloren gefühlt. Ich dachte, meine Mutter könnte mich vielleicht mal besuchen. Bei Vater war ich mir sicher, daß er nie kommen würde… aber sie wenigstens… Doch sie hat sich nicht blicken lassen. Als dann letzte Woche der Amoklauf Schlagzeilen machte, hat die Schwester gesagt: ›Bestimmt waren Ihre Eltern unendlich erleichtert, daß Sie da schon im Krankenhaus lagen. ‹ Da habe ich auf einmal geheult wie ein Schloßhund. Sie hat mich gestreichelt, und um mich zu trösten, meinte sie: ›Garantiert kommen sie Sie bald besuchen. Nicht traurig sein, nicht traurig sein …‹«
Die Tränen strömten ihr über beide Wangen. Joe widerstand dem Impuls, sie an sich zu ziehen. Aber er ergriff nun ihre Hand und streichelte sie. »Nicht weinen… Es wird ja alles wieder gut. Wenn Don dich so sieht, regt er sich nur auf, und sein Zustand verschlechtert sich. Und dann mußt du doch auch an das Baby denken.«
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Ach, Joe! … Wo ist eigentlich Stephen? Ich habe ihn noch gar nicht gesehen.«
»Er liegt im Bett – seit Tagen schon. Wahrscheinlich hat er mitbekommen, daß das Haus verkauft werden soll, und ist in Panik geraten. Er hat ja seit frühester Kindheit Angst, in ein Heim gesteckt zu werden. Schließlich ist ihm das früher bei jeder Gelegenheit angedroht worden. Da kann ich mit Engelszungen auf ihn einreden, er glaubt mir einfach nicht, daß Dad und Maggie ihn mitnehmen, egal wohin sie ziehen. Das mit Dad und Maggie hast du ja auch gehört, nicht wahr?«
»Inzwischen, ja. Aber vorher war ich völlig ahnungslos. Ich muß zugeben, daß ich im ersten Moment aus allen Wolken fiel. Aber ich verurteile niemanden, weder ihn noch sie. Ihre Finger schlossen sich um seine Hand. Sie zögerte. »Joe… glaubst du, Dons… Verstand hat nun auch… Schaden gelitten?«
»Sein Verstand? Wie kommst du nur darauf?«
»Na ja, als ich mit dem Baby zu ihm kam und er es in den Arm nahm, da… da hielt er es hoch, als wolle er es jemand zeigen, und sagte: ›Da, sieh, was dabei herausgekommen ist.‹ Die ganze Zeit blickte er zum Fußende des Bettes, als ob dort jemand gewesen wäre. Findest du nicht auch, daß …?«
»Keine Angst«, beruhigte er sie und ergriff nun auch ihre andere Hand. »Er ist nicht am Überschnappen. Er bildet sich nur ein, daß seine Mutter zurückgekommen ist. Aber so an den Haaren herbeigezogen ist das gar nicht, weißt du. Manchmal spüre auch ich ihre Nähe… Du zitterst ja. Bitte, bitte hab keine Angst. Dir kann überhaupt nichts geschehen. Sie ist ja nicht mehr da. Sie ist tot. Aber du weißt, was sie für ihn empfunden hat. Es gibt nun mal solch unerklärliche Sachen, ob wir nun daran glauben oder nicht. Vor ein paar Monaten noch hätte ich so etwas für vollkommen ausgeschlossen gehalten. Heute dagegen geht es mir wie ihm. Ich weiß, daß sie bei ihm im Zimmer ist. Auch Stephen belastet das. Wir versuchen uns einzureden, daß das nur an seiner Angst vor der Zukunft liegt, aber damit machen wir es uns zu leicht. Früher war er doch kaum mehr aus Dons Zimmer zu kriegen, heute dagegen scheint er sich richtiggehend davor zu fürchten. Das letzte Mal hat er sich praktisch beim Eintreten in die Hose gemacht. Das hat es zuvor nie gegeben. Sag, ist dir nichts in Dons Zimmer aufgefallen?«
»Nein, nichts. Vielleicht war ich nur nicht lange genug drin. Und dann habe ich mich doch so über das Wiedersehen gefreut.«
»Na gut, wenn er dir davon erzählen sollte, zeig ihm am besten deine Angst nicht. Sag ihm einfach, daß sie ihm jetzt nichts mehr antun kann. So komisch es klingt, ich bin mir sicher, daß sie nichts Böses will. Sie will ihn nur für sich. Und eins glaube ich nicht nur, ich weiß es ganz einfach: Nach seinem Tod wird auch sie verschwinden, weil sich das Ganze ja doch vor allem in seinem Kopf abspielt.«
»Wenn es sich in seinem Kopf abspielt, wie du sagst, wie kannst du dann ihre Nähe spüren?«
»Wahrscheinlich, weil es mir genauso geht. Liebe und Haß können durchaus eine Art Geistwesen erzeugen. Zumindest versuche ich es mir auf diese Weise zu erklären. Wir sind doch zu dritt, drei Männer. Dons Liebe, oder was für ein Gefühl auch immer er für sie hatte, hat sich in Haß verwandelt, weil sie von dieser unnatürlichen Mutterliebe besessen war. Was mich betrifft, so hat ihre Haltung mir gegenüber im Laufe der Jahre zu Abneigung, vielleicht sogar ebenfalls zu Haß geführt. Und bei Stephen ist es Angst. Der arme Kerl besteht ihretwegen aus lauter Ängsten. Für ihn ist seine Mutter gleichbedeutend mit Angst.« Er seufzte. »Na ja, das ist die einzige Erklärung, die ich bislang gefunden habe. Wir spüren nicht nur, wir wissen, daß sie noch in diesem Zimmer weilt. Die engste Beziehung besteht freilich zwischen Don und ihr. Sie ist ihm so nahe, daß er sie fast sehen kann. Ja, vielleicht sieht er sie sogar tatsächlich. Wie gesagt, wenn er stirbt – und er wird in Frieden entschlummern –, wird auch sie nicht mehr da sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es ihr gelingen wird, ihn festzuhalten… Tod bedeutet Trennung.«
»Was du da sagst, klingt sehr merkwürdig, Joe«, entgegnete sie nachdenklich, doch mit fester Stimme. »Und es widerspricht sämtlichen Grundsätzen unserer Religion. Es heißt doch, Tod bedeutet Vereinigung mit denen, die man liebt, Vergebung aller Sünden, ewiges Leben, Nähe zu Gott. Gilt das denn nicht mehr?«
»Das sind doch alles Mythen. Warum siehst du mich so überrascht an? Ja, ja, ich gehe in die Kirche, zur Beichte, bete den Rosenkranz – aber ständig begehre ich gegen das alles auf. Ich habe auch schon mit Father Ramshaw darüber gesprochen. Du weißt ja, wie freundlich und nachsichtig er ist. Er hat mir gesagt, das seien nur vorübergehende Zweifel, jeder wahre Christ müsse durch eine solche Glaubenskrise hindurch. Na gut, ich stecke schon sehr lange in dieser Krise – und was ist passiert? Aus dem Zweifel ist praktisch Gewißheit geworden. Trotzdem kostet es enorme Kraft, noch weiter zu gehen und Gott vollständig aufzugeben. Und ich fürchte fast, meine Kraft reicht dafür nicht aus… Was ist?«
»Nichts, Joe, ich bin nur überrascht, weil du genau das in Worte gefaßt hast, was ich in der Klosterschule gefühlt habe. Weißt du, von den Nonnen waren einige wie Engel, andere dagegen richtige Teufelinnen. Wäre nicht Father Ramshaw gewesen, hätte ich längst offen gegen die Kirche rebelliert. Gründe gäbe es genug. Zuletzt war es Father Cody, der mich wegen der Sünde, die Don und ich gemeinsam begangen haben, so heruntergemacht hat. Er hat mich dazu aufgefordert, Buße zu tun und mich zu kasteien.«
»Was hat er? Du hättest unbedingt mit Father Ramshaw darüber sprechen sollen!«
»Ach, ich glaube nicht, daß Father Ramshaw über ihn nicht Bescheid weiß. Irgendwie ist das doch eigenartig – die zwei können sich nicht ausstehen, und trotzdem sind die beiden Diener Gottes und leben im selben Haus. Aber was geht das uns an? Mit uns hat das nun wirklich nicht das Geringste zu tun.«
»Da hast du recht. Aber jetzt iß endlich was. Du mußt schon tun, was die Schwester dir sagt. Und wenn du gegessen hast, gehst du zu Flo zurück und fütterst sie… Übrigens, sie sind heute früh abgereist.«
»Ich weiß. Sie haben vom Flughafen aus im Krankenhaus angerufen.«
»Wirklich?«
»Wenn ich’s dir doch sage.«
»Das ist aber nett von ihnen. Ich hatte gedacht, sie wären in Gedanken schon in Kanada. Wie dem auch sei, du mußt dich ausruhen – aber nicht im Krankenzimmer. Du gehst schön nach oben. Peggie hat dir das Gästezimmer hergerichtet. Daneben ist noch eine Garderobe, die hat sie zu einem Kinderzimmer umfunktioniert. Es wartet nur noch auf dich und Flo.«
»Ihr seid ja so lieb!« Sie sah voller Dankbarkeit zu ihm auf. Dann wechselte sie das Thema. »Hast du in der letzten Zeit mal in unserem Häuschen vorbeigeschaut, Joe?«
»Mindestens jeden zweiten Tag. Es war auch nicht so schwierig, weil ich zu einem Kunden mußte, der dort in der Gegend wohnt. Ich verstehe nur nicht, warum du es dein Häuschen nennst. Immerhin hat es neun Zimmer und steht auf einem eineinhalb Morgen großen Grundstück. Mir kommt es eher vor wie ein kleines Herrenhaus. Ihr werdet dort glücklich sein.«
Sie sah ihm einen langen, langen Moment ins Gesicht, gab jedoch keine Antwort. Auch er schwieg, denn er hatte begriffen, wie taktlos er soeben gewesen war. Wie sollte sie allein mit einem kleinen Baby in einem so großen Haus glücklich werden?