M ackintosh öffnete die hintere Wagentür und stieg ein. Walker ging außen herum und stieg auf der anderen Seite ein. Cameron und Fisher saßen vorn.
»Danke, dass ihr gekommen seid, Jungs«, sagte Mackintosh zu ihnen.
Cameron drehte sich um und deutete mit dem Kopf auf Walker. »Wer ist das?«
»Er arbeitet mit mir zusammen«, sagte Mackintosh.
»Und wer sind Sie ?« Walker starrte dem Mann ins Gesicht, ohne mit der Wimper zu zucken.
Cameron starrte zurück. »Gibtʼs ein Problem, Kollege?«
»Keine Ahnung. Gibtʼs eins?«
»Das ist Walker«, sagte Mackintosh. »Er hat Morgan für mich observiert. Walker, das ist Cameron, und das ist Fisher. Sie sind Soldaten. Wir sind alle auf derselben Seite. Wenn es Ihnen also recht ist — glauben Sie, Sie könnten den Schnabel halten und mir zuhören ?«
Der Wutanfall brach das Eis. Walker sah zufrieden aus, und die beiden Soldaten beließen es dabei.
»Aye «, sagte Cameron. Er hielt Jimmys Blick noch eine Sekunde lang stand und ließ sich dann auf seinen Sitz zurücksinken. »Okay.«
»Soldaten?«, fragte Jimmy.
»SAS«, erklärte Mackintosh. »Die Stasi hat uns vor einer Woche einen Hinterhalt gelegt. Sommer und seine Leute haben zwei meiner Agenten ausgeschaltet, und uns hätten sie beinahe auch umgebracht.«
»Und darüber sind wir nicht eben entzückt«, ergänzte Cameron.
»Sie werden uns helfen, an Morgan und Geipel heranzukommen.«
Nach dem Hinterhalt war Mackintosh mit den beiden Männern in Verbindung geblieben. Dies war kein offizieller Einsatz. Wenn ihre Beteiligung an Mackintoshs Plan je ans Licht kommen sollte, würde man sie vors Kriegsgericht zerren. Aber sie hatten gesehen, was Sommer und seine Leute getan hatten — sie hatten das Feuer auf unbewaffnete Zivilisten eröffnet und eine Diplomatin hingerichtet, statt sie medizinisch zu versorgen —, und sie fanden, Rache sei angebracht. Mackintosh war dankbar gewesen, und er wusste, er hatte Glück mit den beiden. Sie waren erfahrene Killer. Sie hatten zu dem SAS-Team gehört, das acht Flüchtige von der IRA eliminiert hatte, republikanische Helden, die sich in den irischen Grenzprovinzen versteckt hatten. Es waren Männer, wie Mackintosh sie gern in seinem Team gehabt hätte, aber Bloom hatte den Kopf geschüttelt, und so war er kreativ geworden.
Mackintosh sah, dass Fisher eine schlichte schwarze Tasche auf dem Schoß hielt. Fisher zog den Reißverschluss auf und nahm eine kleine Maschinenpistole heraus. Mackintosh erkannte sie: Es war eine Heckler & Koch MP5-SD 9 mm, das Modell mit dem integrierten Schalldämpfer. Fisher nahm das Magazin heraus, überzeugte sich, dass die Waffe nicht durchgeladen war, zog den Durchladehebel zurück und verriegelte den Schlagbolzen. Er schob das Magazin wieder ein, ließ es einrasten, entriegelte den Schlagbolzen und sicherte die Waffe. Seine Bewegungen waren flüssig und geübt, als würde er Erbsen palen.
Neben Walker lag eine ähnliche Tasche auf dem Rücksitz. Cameron drehte sich wieder um. »Reich mir die Tasche.«
Walker gehorchte und sah zu, wie Cameron seine eigene Waffe bereitmachte.
»Was ist die Strategie?«, fragte Fisher.
Mackintosh deutete mit dem Kopf zu dem Wohnblock. »Morgan hat uns verkauft, das wissen wir jetzt. Er ist in einem Safe House der Stasi im vierten Stock dieses Gebäudes mit mindestens einem anderen Mann, wahrscheinlich mehr. Außerdem steht ein Posten vor dem Eingang.«
»Und wir sollen sie alle ausschalten?«
»Alle bis auf Morgan und einen Mann namens Geipel. Er ist vor zehn Minuten raufgegangen.«
»Morgan kennen wir«, sagte Fisher. »Beschreiben Sie Geipel.«
»In den Dreißigern, eins achtzig, schwarzhaarig.«
»Kleidung?«
»Konnte ich nicht gut genug sehen.«
»Er trägt einen Mantel, der bis zu den Knien reicht«, sagte Walker. »Beige Hose. Schwarze Boots.«
»Das genügt«, sagte Cameron. »Sollen wir es jetzt erledigen?«
»Ja, bitte«, sagte Mackintosh.