Kapitel 5
Brody
»Du warst gerade dabei, mehr mit ihm zu machen, nach der unschönen Begegnung mit Dylan, und da hat dieser schwanzlose CO deinen Arsch wieder in der Kaserne sehen wollen?« Addie schüttelte ungläubig den Kopf.
»Jepp.« Ich fuhr mit der Hand über mein müdes Gesicht. Mein CO hatte mich zurückgerufen, um einige Unterlagen fertig zu machen, die seiner Behauptung nach nicht korrekt in den Akten abgelegt waren. Dann entschied er, dass ich sofort eine spontane Schicht einzuschieben hätte. Also diente ich weitere acht Stunden, was bedeutet, dass ich erst nach zwei Uhr morgens ins Bett kam. Mangelnder Schlaf verbesserte nicht gerade meine angepisste Stimmung, nachdem ich aus Nicks Bett gezogen worden war, bevor sich die Dinge überhaupt mal zu irgendwas entwickelt hatten.
»Dieser Mann ist ein echter Schwulenhasser. Woher weiß er offenbar jedes Mal, wenn du mit einem Mann zusammen bist? Er ruft dich nie zurück, wenn du mich triffst. Das war schon immer so, wenn du mit einem Kerl zusammen warst.« Addie sah sich misstrauisch in der Bar um. »Glaubst du, er hat da jemanden, der dich beobachtet? Das ist ja nur noch gruselig. Und falsch.«
»Ich traue es ihm glatt zu. Ich bin mir sicher, dass ein paar meiner Mannschaftskameraden mehr als bereit wären, die Informationen mit meinem CO zu teilen, wenn sie mich mit einem Mann sehen. Ich habe nicht viele Probleme damit, schwul
zu sein, aber ich weiß, dass es definitiv ein paar Leute gibt, die sich damit nicht ganz wohlfühlen.«
»Glaubst du, einer von ihnen wird versuchen, Probleme zu machen, wenn ihr zwei versucht, diese Ehe aus Bequemlichkeit durchzuziehen?«
»Könnte sein. Ich denke, wir müssen nur vorsichtig sein und sehen, ob Probleme auftauchen.«
»Soooo …«, feixte Addie.
Ich hob meine Augenbrauen und fragte mich, was sie schon wieder vorhatte. »Jaha, Liebes? Was für eine skandalöse Frage geht dir jetzt durch den Kopf?«
Ich musste kichern. Addie hatte ein praktisch nicht existierendes Sexualleben, aber sie wusste von mir alles. Das Mädchen wollte Details, viele Details, und konnte Fragen wie ein MG-Geschütz abschießen.
»Ich frage mich nur, wer oben liegen wird.« Sie biss sich auf die Lippe und versuchte, nicht zu lachen. »Ich meine, ich weiß, dass du der Passive bist, wenn du deinen Willen bekommst, aber etwas über Nick sagt mir, dass er wahrscheinlich dieselbe Ausrichtung hat. Wie soll das gehen?«
Ich schüttelte nur den Kopf und grinste sie an.
»Was denn! Du weißt, dass ich über solche Sachen Bescheid weiß, Brody. Es ist nicht so, dass ich dabei sein und alles genau beobachten will, daher benötige ich dann all die Details, um den Film in meinem Kopf ablaufen lassen zu können. Meine Bücher und dein Sexleben sind neben diesem Ort und meinen Schülern in etwa meine einzigen Unterhaltungsmöglichkeiten. Lass mich nicht hängen, mein Freund.«
Sie kicherte in sich hinein und wusste, dass sie die einzige Person war, die mich nach den intimeren Details aus meinem Dating-Leben fragen durfte.
»Nun, ich würde für den Rest meines Lebens glücklich jeden Tag unten liegen, aber es ist kein K.-o.-Kriterium, wenn er auch Bottom sein möchte. Ich bin der Typ für Chancengleichheit.« Ich zwinkerte ihr zu.
»Okay, Abwechslung ist ein guter Lebensstil. Das bringe ich auch meinen Schülern bei. Aber ich brauche unbedingt Details, wer von euch beiden als Erster der Top ist. Bitte!« Sie faltete die Hände und versuchte unschuldig und Not leidend auszusehen.
»Oh Gott, Addie, ich weiß es nicht! Da dies alles meine Idee war, lasse ich ihn vielleicht zuerst unten liegen. Reicht das für deine verdorbenen kleinen Gedanken?«
Ich stand auf, um sie zu umarmen, weil ich jetzt zur Kaserne zurückmusste.
»Ja, danke dir. Ich arbeite dran, passende Szenen in meinem Kopf zu entwickeln.« Sie beugte sich vor und küsste mich auf die Wange. »Ich liebe dich, Brody. Wir sollten uns bald wieder treffen.«
»Ich liebe dich auch. Und das werden wir definitiv.«
Ich küsste sie zurück und lächelte, bevor ich zur Basis zurückeilte. Ich wusste, dass ich eigentlich duschen und ins Bett gehen sollte, aber ich würde wahrscheinlich noch einige Stunden aufbleiben, chatten und im Internet surfen. Dann würde ich morgen früh beim Training ein Zombie sein. So war das Leben oder zumindest war mein Leben so. Schlaf war eine Notwendigkeit, aber eine Zicke, wenn es für mich ums Einschlafen ging.
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Ich hatte mich mit Addie zum Mittagessen getroffen, aber es juckte mich ziemlich, endlich mit der Arbeit fertig zu werden, um Nick zu sehen. Wir hatten vereinbart, dass er abends zu mir kommen sollte. Unruhig tippte ich mit dem Fuß, während ich in
Gedanken noch mal die alkoholischen Getränke durchging, die ich für uns im Kühlschrank gelagert hatte. Ich hatte auch noch schnell das Bad gereinigt, in der Hoffnung, mein Mitbewohner würde es nicht wieder verwüsten. Ich hatte den Kerl zwar immer noch nicht kennengelernt, aber es schien mir, als lande mehr Zahnpasta im Becken als in seinem Mund. Glücklicherweise teilten wir uns nur das Badezimmer.
»In Ordnung, Jungs, ihr könnt für den Tag Schluss machen.« Ich schoss geradezu aus meinem Stuhl bei den Worten meines COs.
»Warten Sie einen Moment, King, ich muss mit Ihnen reden.«
Es kostete mich sehr viel Kraft, bei diesen Worten meines Vorgesetzten nicht laut aufzustöhnen.
»Sir?« Ich stand in Habachtstellung vor dem Mann, der Respekt war tief in mir verwurzelt, egal, ob ich den Kerl ausstehen konnte oder nicht.
»King, ich brauche Sie hier noch für eine Extra-Stunde, um den Plan für die Schicht abzudecken, bis die erste Runde antritt.« Er hatte die Aufforderung sehr schnell ausgesprochen und wendete sich zum Gehen.
Ich wusste ja, dass eine Beschwerde mir gar nichts nützen würde, aber meinen Mund konnte ich ebenfalls nicht halten. Ich blieb dennoch ruhig. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum ausgerechnet ich diesen Job bekomme, obwohl es genug andere gibt, die ihn machen könnten? Durchaus ein paar Ränge niedriger, als ich es bin.«
»Sie waren der Erste, den ich sah. Außerdem haben viele andere Frauen und Freundinnen, zu denen sie müssen.« Er grinste sein schmieriges Grinsen, dass mir eine Gänsehaut verursachte.
»Was ist, wenn ich auch ein Date habe?« Ich hatte meine Sexualität nie vor jemandem verborgen, aber ich hatte sie auch
nicht zur Schau gestellt.
»Ihre Art von Dates zählen nicht, King. Sie können diese Stunde durchziehen und dann machen, was auch immer Sie geplant haben«, antwortete er schnippisch, bevor er sich umdrehte und verschwand.
Ich schluckte Stolz und Ärger herunter, nahm mein Handy und ließ Nick wissen, er möge doch eine Stunde später als geplant erscheinen, bevor ich meinen Hintern wieder in den Bürodrehstuhl plumpsen ließ, um eine weitere Stunde zu arbeiten, nur weil mein CO schlichtweg ein komplettes Arschloch war.
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»Glaubst du, das war Absicht?«, fragte Nick und nippte am White Russian, den ich für ihn gemixt hatte.
»Zur Hölle ja, das war pure Absicht!«
Ich war nicht mehr wütend, nur noch genervt. Aber Nick bei mir im Zimmer zu haben machte es etwas einfacher, darüber hinwegzukommen. Ich mixte meinen eigenen White Russian fertig und kippte ihn in wenigen Schlucken herunter.
Nicks Augenbrauen gingen in die Höhe. »Wollen wir heute ein bisschen Spaß haben oder uns nur besaufen?« Er lächelte.
»Ich will es genießen, aber ich brauchte den ersten, um mich zu beruhigen.« Ich mischte mir den zweiten Drink.
Nick zuckte mit den Schultern und trank den Rest seines Cocktails, bevor er mir sein Glas zum Luftrauslassen gab.
Widerstehen war unmöglich, ich zog ihn am Handgelenk, bis er bei mir lag. Ich nahm das Glas und stellte es sachte auf den Schreibtisch, knabberte leicht an seinem Ohr: »Ich habe vor, einige Dinge an diesem Abend zu genießen. Mein Drink ist nur einer von ihnen.«
Er schluckte schwer und ließ seinen Kopf zurückfallen, legte
seinen Hals frei.
»Mhmmm, ja, ich denke, das kann ich auch genießen.« Mit meiner Zunge zeichnete ich seinen Hals nach, genoss die leichte Salzigkeit.
Er griff nach unten und erfasste meinen Harten. »Solange ich das auch eine Weile genießen kann …«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das einrichten kann«, witzelte ich, bevor ich seinen Mund mit einem heißen, aber etwas unsicheren Kuss eroberte. Als Nick seinen Mund für meine Zunge öffnete, wusste ich, dass all meine vorangegangene Schüchternheit sich aus dem Fenster in den sicheren Tod stürzte, während der Hunger aufeinander wuchs. Wir schienen vollständig auf der gleichen Seite zu stehen.
»Machen wir uns noch einen weiteren Drink, bevor wir entscheiden, was wir an einem bequemeren Ort genießen werden.«
Nick schmatzte noch einen Kuss auf meine Lippen, bevor er mir zusah, wie ich seinen Drink eingoss.
»Also, mein Bett hat kein Laken, aber trotzdem kann ich es dir oder alternativ auch den Gaming-Stuhl anbieten.« Ich nickte mit dem Kopf in Richtung Bett und dann zu dem einzigen Stuhl im Raum.
»Okay. Also das mit dem Bettlaken ist eine Geschichte, die ich zu gerne hören würde. Lass uns auf dem Bett sitzen, weil du ja nur diesen einen Stuhl hast.«
Nick stellte sein Glas auf meinen Nachttisch, bevor er sich auf das Bett warf. Es gab wirklich nur eine Decke und ein Kopfkissen.
Ich stellte mein fast leeres Glas neben seines und machte es mir neben ihm bequem, wobei mir unklar war, wie eng er bei mir sitzen wollte.
»Dann erzähle mal! Wie kommt es, dass du über einen Monat
schon wieder daheim bist und immer noch kein Bettzeug hast?«
»Also, ich hatte nur ein einziges Set, bevor wir abmarschierten, und dieses hat mich auf der Rückkehr nicht mehr begleitet. Ich wollte es ja einpacken oder schicken, aber irgendwie vergaß ich es. Ich will aber auch kein neues Set für diese Bettgröße kaufen, denn ich hoffe ja, die Kaserne hier bald verlassen zu können.«
Ich wollte dieses Hochzeits-Ding nicht so schnell am Abend aufs Tableau bringen, aber es passte so ganz natürlich zu dieser Geschichte.
»Armer Brody, muss nur mit einer Decke schlafen!« Nick lachte auf, lehnte sich näher an mich.
Als sich unsere Augen trafen, blieb sein Lächeln, aber sein frotzelndes Lachen verschwand. Seine Lippen strichen ganz langsam und ungeheuer sanft über meine, seine Augen schlossen sich und er atmete tief ein. »So, so, du willst also diese Kaserne verlassen?«
»Ja, so hatte ich es geplant.«
»Wie sollte das denn gehen? Dachte, du müsstest davor heiraten, nur um die Erlaubnis zu bekommen?«
»Mhhhm. Ich hab da so einen abgefahrenen großen Plan, diesen ungeheuer anziehenden Jungen zu heiraten. Es würde uns beiden helfen, aus unserer jeweiligen Lebenssituation rauszukommen und zudem Geld zu sparen. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass die anderen Vorzüge des Zusammenlebens mit ihm auch nicht zu verachten sind.« Ich hoffte, dass Nick mit diesem Necken einverstanden war.
»Was für Vorzüge könnten das denn sein?« Nick knabberte an seinen Lippen, seine Augen glitten über mein Gesicht.
»Vielleicht jemand, der bei Abwasch und Wäsche mithilft?«
»Ist das alles?«
»Jemand, der sich auch um den Hund kümmern kann?«
»Mhhhm, sind das alle Vorteile?« Seine Hand schob sich sanft von meiner Hüfte an meinem Leib nach oben, wanderte zur unteren Rückseite zurück und zog unsere Körper enger aneinander.
»Hmmm, jetzt, wo du es so erwähnst, vielleicht ein paar Dinge, die nichts mit der unverbindlichen Freund-mit-Vorteil-Sache zu tun haben?«
Ich ließ meinen Kopf sinken, als seine Lippen meinen Nacken berührten, seine Zunge kleine Kreise auf meiner Haut zog.
»Das hört sich ja recht unterhaltsam an. Du und dieser Typ müssen wohl Meister im Schmieden guter Pläne sein.« Er lächelte mich an und wir beide prusteten vor Lachen los.
»Hey, wenn du schon so was wie mein Verlobter bist, könntest du dir vorstellen, mit mir jetzt in die Dusche zu hüpfen? Ich brauche dringend eine Dusche, aber ich will dich hier draußen nicht allein auf einem lakenlosen Bett lassen.«
»Aber sicher doch, lass uns duschen. Ich glaube, wir sollten sicher sein, dass wir in allen Bereichen des Zusammenlebens auch zusammenpassen.« Er zwinkerte, bevor er zum Bett hinunterblickte. »Dieses Bett ist ziemlich erbärmlich. Lass uns für die Nacht zu mir rübergehen.«
»Hört sich gut an. Außerdem wäre es eine echte Schande, wenn du dich nach Stunden oder am Morgen rausschleichen müsstest.«
Ich nahm mein Handtuch, ein zusätzliches für ihn und zog ihn aus dem Bett. Ich küsste ihn kurz und lächelte darüber, wie einfach unsere Freundschaft geworden war. Ich könnte mich definitiv daran gewöhnen, Nick um mich zu haben, dazu noch mehr Geld und auch noch Sex, das war mehr als nur ein zusätzlicher Bonus. Der Plan sollte gut funktionieren, so sah es jedenfalls mal aus.
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Ich werde diese Aussage nicht auf alle schwulen Männer verallgemeinern, aber viele meiner schwulen Freunde, darunter auch ich, haben wahrscheinlich spontanen Sex wie brunftige Karnickel oder durchleiden Perioden so trocken wie die Sahara. Für mich galt seit dem Auslandseinsatz definitiv das Letztere. Und obwohl ich Nicks sexuelle Historie noch nicht kannte, hatte ich bei ihm das Gefühl, auch er wäre in der letzten Zeit durch die Wüste gelaufen. Selbstverständlich bemühten wir uns beide gleichermaßen, zum intimeren Bereich unserer Beziehung zu gelangen.
Ich drehte das Wasser auf meine Lieblingstemperatur, so heiß wie ich es aushielt, und stand Nick gegenüber. Wie zwei Revolverhelden starrten wir uns in die Augen. Wer würde den ersten Schritt machen? Nackt mit einer anderen Person zusammen zu sein ist eine nervenaufreibende und aufregende Erfahrung. Zumindest fanden wir uns offensichtlich beide irgendwo körperlich und emotional attraktiv, warum hätten wir sonst herumgespielt und diese Hochzeit der Bequemlichkeiten geplant? Okay, ich wollte das Extrageld, aber ich hätte mich nie mit jemanden verbinden mögen, zu dem ich mich nicht halbwegs hingezogen fühlte. Hätte ich das gewollt, hätte ich Addie gefragt, ob sie meine Frau werden wollte.
Mein Atem wurde mit jedem Herzschlag schneller, als ich sah, wie Nick sich in die Unterlippe biss und mich schüchtern ansah. Mir wurde klar, dass wir uns mit unseren Gefühlen zu selbstbewusst in eine Art Sackgasse manövriert hatten und ich übernahm die Führung. Ein Schritt vorwärts, dann ergriff ich seine Hüften und stieß meine gegen ihn.
»Ich befürchte mal, für die Dusche sind wir vollkommen unangemessen bekleidet«, flüsterte ich gerade laut genug über das Wasserrauschen hinweg, fühlte die dampfige Luft meine Lungen
füllen, während ich versuchte, weiterhin ruhig zu atmen. »Vielleicht sollten wir etwas dagegen unternehmen.« Nick nickte, bevor er seine Nase an meinen Hals schmiegte. Ich liebte es, wie er es zu genießen schien, mich regelrecht einzuatmen.
Ich griff nach seinem Hemdensaum und zog den Stoff sanft über seinen Kopf. Augenblicklich schien Nick lebendig zu werden, griff wie verzweifelt nach meinem Shirt und riss es mir fast vom Körper. Der erste Kontakt unserer nackten Oberkörper setzte meinen Körper in Flammen. Die Hitze, die Härte und die Reibung zwischen unseren Körpern genügten, um mich gedanklich in die Knie zu zwingen.
Als Nick anfing, Küsse von meinem Kinn über meine Schultern bis zu meinen Brustwarzen und über meinen Leib zu ziehen, wusste ich, dass ich etwas zum Festhalten brauchte, bevor ich wirklich auf den Knien endete. Bevor ich mich beruhigen konnte, fiel er auf seine Knie, hakte die Finger in meinen Hosenbund und zog meine Basketball-Shorts und Boxershorts gemeinsam in einer sanften Bewegung nach unten.
Während ich es normalerweise genoss, der Geber eines brillanten Blowjobs zu sein, würde ich auch nie einen zurückweisen, und das Strahlen in Nicks Augen, als er zu mir aufblickte, versprach mir, dass es einer für die Analen werden könnte. Vielleicht fand ich in ihm jemanden, der mit meinen oralen Fähigkeiten mithalten würde. Alle meine Gedanken verblassten, als mich sein Mund mitriss. Feuchte Hitze nahm mich tief auf, meine Hände flatterten umher, eine Stütze suchend, doch da war nichts. Ich griff in Nicks Haare, beobachte, wie mein steinharter Ständer immer wieder tief zwischen diesen wundervollen rosa Lippen versank.
Unser Vergnügen in der Dusche sollte nicht enden, bevor wir es überhaupt unter das Wasser geschafft hatten, deshalb zog ich mich bald zurück. Neun Monate ohne jede Aktion jenseits meiner
rechten Hand hieß, dass ich nur noch an einem haarfeinen Faden hing und wusste, dass ich die Kontrolle über die Situation übernehmen musste, bevor ich mich vorzeitig in Verlegenheit brachte.
Schnell zog ich die Reste von Nicks Kleidung von ihm herunter und stieß ihn fast in die Dusche. »Geh unter die Dusche, jetzt bin ich dran.« Als ich auf seinen Hintern klatschte, klopfte es an der Tür.
Gewisse Worte tauchten in meinem Gehirn auf, als sich die Tür langsam öffnete.
»Hey, Mann, kann ich mir schnell ein paar Sachen schnappen? Ich gehe zu meinem Mädchen, aber ich brauche mein Zeug fürs Badezimmer.«
Ich erstarrte mitten im dampfgefüllten Badezimmer, völlig nackt und ganz offensichtlich erregt, gerade als Nicks Kopf aus der Dusche lugte und mein Mitbewohner das Bad betrat.
Drei schockierte Blicke, drei weit aufstehende Münder, dreimaliges fulminantes Erröten.
Schließlich schüttelte ich den Kopf und versuchte das Hirn von all dem Schlamm, der es vorübergehend erobert hatte, wieder frei zu bekommen. Ich streckte eine Hand aus und murmelte: »Ähm, hey, ich bin Brody King. Du bist Kenneth, richtig?«
Als er nach meiner Hand griff und sie schüttelte, bemerkte ich seinen peinlich berührten Blick zu Nick. Der war in der Dusche festgefroren, mit einem absolut entzückenden Reh-im-Scheinwerferlicht-Ausdruck im Gesicht.
»Und das ist mein Verlobter, Nick. Nick, mein Mitbewohner, Kenneth.«
Weder Nick noch Kenneth streckten die Hand zur Begrüßung aus, nickten aber beide unbeholfen.
»Ja, also schön, ähm, so lernen wir uns endlich mal kennen.
Ich nehme einfach meinen Kram und hau ab.«
Kenneth wurde erneut rot, als ich nur rund sechzig Sekunden zu spät für alles, was schicklich gewesen wäre, mein Handtuch schnappte und vor mich hielt.
»Auch nett, dich kennengelernt zu haben. Ähm, hab Spaß bei deiner Freundin. Wir treffen uns später.«
Ich beobachtete seinen flotten Rückzug, die Tür schloss sich und ich warf Nick einen Blick zu. Wir starrten uns drei Sekunden gegenseitig lang an, brachen dann in unterdrücktes Gelächter aus, ich ließ mein Handtuch fallen und betrat die Dusche mit nur noch einem einzigen Gedanken in meinem Kopf.
»So, nachdem wir jetzt die hyperpeinliche Mitbewohner-stürmt-ins-Badezimmer-Situation erlebt haben, behaupte ich mal ganz klar, der Umzug ist die beste Idee.«
Wir lachten beide, dann pinnte ich ihn an die Wand, beendete die Situationskomik zumindest für diesen Moment.
»Und nun, wie ich schon sagte, bin ich dran.«
Ich griff nach Nicks Schaft, als ich seinen offenen Mund mit einem Kuss mit Beschlag belegte. Auf die Knie gehend, pumpte ich ihn, bevor meine Lippen sich um das lange Teil schlossen und ich ihn ganz in mich aufnahm. Sein unverzügliches Stöhnen und die Bewegungen seiner Hüften machten mich äußerst zufrieden. Neun Monate ohne Übung hatten mich meine angeborenen Fähigkeiten nicht verlieren lassen, ich wusste immer noch, wie ich jemand einen höllisch guten Blowjob verpassen konnte.
Ich ließ Nick das Tempo vorgeben, genoss es, mein Gesicht ficken zu lassen, während ich meinen Händen erlaubte, zu seinem Hintern zu gleiten. Ich fuhr mit dem Daumen über sein enges Loch und brummelte gegen seinen Schaft, als er fester zustieß.
»Du musst jetzt aufhören! So habe ich mir unsere erste richtige Begegnung nicht gedacht.« Nick zog mich an meinen Haaren
hoch auf Gesichtshöhe. »Ich verliere gerade jede Kontrolle und das würde dann eine echt enttäuschende, rekordverdächtig schnelle Geschichte werden.« Er wurde rot, als er schüchtern lächelte.
»Ich weiß ja auch nicht, aber dich in Rekordzeit kommen zu lassen, wäre ein echter Schub für mein Ego.«
Wir lachten beide, aber uns wurde sofort wieder heiß, als wir auf unsere noch harten Längen blickten, die zwischen unseren Körpern pendelten.
»Wie wäre es denn, wenn wir daran arbeiten würden, diesen Rekord gemeinsam zu brechen?« Meine Stimme war ein kaum hörbares Flüstern, als ich nach ihnen griff.
Nick warf seinen Kopf gegen die Fliesenwand, als sich seine Hand um meine legte. Innerhalb weniger Augenblicke hatten wir jeden Rekord gebrochen, den wir je gehalten hatten. Es war vielleicht nicht der stolzeste aller Momente, aber es war äußerst befriedigend und das übertrumpfte jede Enttäuschung an diesem Punkt.