Kapitel 19
Brody
Heilige Scheiße!
Nick sagte, er liebte mich!
Und ich sagte es auch!
Aber er war auch total neben sich, würde er sich überhaupt daran erinnern, was gesagt wurde?
Sollte ich es ansprechen? Ignorieren? So tun, als wäre es nie passiert?
Wer war ich, dass ich jemanden liebte? Wer war ich, dass ich mich von jemandem lieben lassen könnte? Ich war niemand! Ich hatte keinen wirklichen Plan für die Zukunft. Ich war Mitte zwanzig und dachte gerade daran, mit dem College zu beginnen. Sicher, ich hatte eine Menge Ausbildung in der Armee bekommen, aber nichts, was ich in meiner Zukunft wirklich verwenden wollte. Es war doch verrückt zu denken, dass Nick den Rest seines Lebens mit mir
verbringen wollte! Es lag offensichtlich an der Kopfwunde, dass er sagte, dass er mich liebte. Oder am Schmerz. Oder an den Medikamenten. Nick war brillant und hatte eine glänzende Zukunft vor sich.
Ich war niemand. Wenn ich jetzt aufs College ginge, war es wahrscheinlich, dass ich schon das erste Semester nicht schaffte. Und was dann? Sollte Nick mich dann unterstützen, während ich zu Hause herumhing? Oder sollte ich einen Job ohne jede Perspektive annehmen?
Nein, da hatte er Besseres verdient. Und ich hatte eine echte
College-Erfahrung verdient.
Alles, was ich aber wollte, war, ihn für immer festzuhalten.
Aber wenn ich ihm gegenüber fair war, musste ich ihn gehen lassen. Ihn sein Leben leben lassen, ohne gebunden zu sein. Wenn ich nach Stanford ginge, würde ich ihn bitten, mit mir zu kommen. Wenn er mitkommen wollte, großartig. Wenn nicht, wäre es das Zeichen für mich, dass er ohne mich besser dran war.
Jetzt musste ich erst mal auf den Brief aus Stanford warten.