image
image
image

31

image

Auch im Nabman-System kehrte Frieden ein. Zunächst wenigstens.

Die Etnord-Schiffe begannen sich zurückzuziehen und auf allen von ihnen eroberten Welten des Ex-Nalhsara begann der Exodus.

Die STERNENKRIEGER erreichte eine Meldung, von der LEVIATHAN, die über eine Relais-Sonde bei Wurmloch Alpha weitergeleitet wurde.

Captain Sunfrost meldete sich. 

Van Doren und die Crew der STERNENKRIEGER war schon zuvor über Admiral Soldo von den Geschehnissen im Taralon-System unterrichtet worden.

In ihrer Botschaft fasste Sunfrost alles noch einmal in einem kurzen Bericht zusammen.  „I.O., Sie haben das Kommando. Ich werde auf einem anderen Weg aus dem Sektor Trans-Alpha zurückkehren. Viel Glück, Mister Van Doren!“

Eine direkte Antwort war nicht möglich. Sie musste erst per Sandström-Signal zur Relaissonde vor der Porta von Wurmloch Alpha geschickt werden. Nach der nächsten Wurmloch-Passage in den Trans-Alpha-Sektor wurde die Nachricht dann von der Sonde aus an die LEVIATHAN weitergefunkt. Ein Vorgang, der insgesamt 12 Stunden dauerte.

„Mister Van Doren, die Ortung zeigt erneut Kampfhandlungen“, meldete unterdessen Fähnrich Ricardo Dunston.

„Positionsübersicht!“, verlangte Van Doren.

„Positionsübersicht aktiviert. Die Etnord schießen auf ihre eigenen Einheiten.“

„Das verstehe wer will“, murmelte Van Doren.

Lieutenant Commander Ukasi meldete sich zu Wort. Er hatte sich die Ortungsdaten offenbar auf seine Konsole geholt und interpretierte sie auf seine Weise. „Die Etnord scheinen die Pshagir zu vernichten, die als Bodentruppen eingesetzt wurden.“

„Aber die Pshagir schienen doch nicht infiziert zu werden!“, meinte Dunston.

„Vielleicht fürchten sie ihre eigenen Elitesoldaten jetzt als Überträger“, meinte Ukasi. „Es reicht schließlich, wenn sich der Virus irgendwie mit der Außenhaut verbindet – selbst wenn er sie nicht zu durchdringen vermag.“

„Und da gehen die Etnord kein Risiko ein“, schloss Van Doren.

„Eine grausame Logik“, sagte Ukasi.

Van Doren erhob sich aus dem Kommandantensessel und wandte sich an den Taktikoffizier. „Ihnen als Humanity First-Sympathisant müsste dieser Friedensschluss doch ein Dorn im Auge sein!“

„Weshalb?“

„Nun, ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Gesinnungsgenossen in nächster Zeit dafür demonstrieren werden, die grausame Logik der Etnord ein für allemal zu beenden und sie mit Hilfe des Virus vollkommen auszurotten. Das wir dazu erst wieder eine erheblich größere militärische Präsenz bräuchten, ist natürlich ein Argument, mit dem diese Leute sich gar nicht erst abgeben.“

„Sie irren sich, Van Doren“, sagte Ukasi.

Van Doren hob die Augenbraue. „In wie fern?“

„In Ihrer Einschätzung meiner Gesinnung. Ich bin durchaus dafür, dass die Menschheit sich offensiv behauptet. Aber ich hege keinerlei Sympathien für einen Völkermord.“

Van Doren lächelte nachsichtig. Die Gesellschaft von Bruder Guillermo scheint auf ihn abzufärben, ging es ihm durch den Kopf.