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Wie Russell gesagt hatte, kamen sie ungesehen und ungestört bis zum Hinterhof von Lillys Kneipe. Bei dieser Kälte funktionierten nicht einmal die Hunde, die sich unter den Gehsteigen und  in den Ställen verkrochen hatten. Es war jetzt dunkel, und nur vor wenigen Häusern brannten Kerosinlaternen.

Sie zügelten ihre Pferde an einem Lattenzaun und kletterten halb erfroren aus den Sätteln. Mit klammen Fingern wand T. T. Chesterfield die Zügel um einen Pfosten. Dann zog er die Handschuhe aus und hauchte in seine Hände.

Wilbarger kam herüber. Er hatte seine Schrotflinte in den Händen, und das Gesicht im Schatten der Hutkrempe schien so schwarz wie das eines Negers.

»Dort drüben steht einer«, sagte er und deutete mit dem Daumen zu einer Lücke zwischen Lillys Kneipe und einem Schuppen, der zwei schmale Fenster hatte. »Zwischen den Fässern.«

»Glaubst du, dass er uns gesehen hat?«

»Wenn er nicht blind ist, ja.«

Jetzt sah Chesterfield die Gestalt, die sich bewegte und vom Laternenlicht für Sekunden erwischt wurde.

»Unser Freund Justin«, sagte er.

Es war wirklich Justin Hunt, der über den Hof auf sie zukam.

„Was ist“, fragte ihn Chesterfield.

„Ich war kurz im Saloon. Ein Mann, der sich Lugert nennt, sitzt an einem der Tische und hat Lilly auf seinem Knie sitzen. Die beiden scheinen sich ziemlich gut zu verstehen.«

»Und Bainbridge?«

»Ich habe ihn nach den Beschreibungen erkannt. Spielt mit drei anderen Burschen Monte. Er hat eine Flasche Whiskey vor sich stehen, und es sieht danach aus, als ob er schon ziemlich angetrunken ist.«

»Moore und Fargo?«

»Mit denen habe ich mich an der Theke kurz unterhalten. Moore gab einen Witz zum Besten, über den der halbe Saloon lachte. Da habe ich ihm den von den beiden Postkutschenfahrern erzählt. Fargo hat vor Lachen fast aus dem Hemd geschüttelt. Zurzeit sitzt er dort drüben auf dem Donnerbalken, und wenn du willst, kannst du ihn lautlos verschwinden lassen, T. T.«