»Boreas!«, sagte Hella tadelnd, als etwas kaum einen Meter von der Terrasse entfernt landete und noch einmal mit den Flügeln schlug, die eine Spannweite von bestimmt an die zwei Meter hatten. Nachdem Nele erkannt hatte, dass es sich um einen großen Vogel handelte, betrachtete sie ihn bewundernd.
»Entschuldige, Nele!«, sagte Hella. »Boreas ist ein junger Kranich. Wir mussten ihn von Hand aufziehen, nachdem Bauarbeiter versehentlich seine Eltern verscheucht hatten. Man hat ihn zu uns gebracht, weil wir das schon öfter gemacht haben.«
»Manchmal tun Menschen auch in bester Absicht genau das Falsche«, erklärte Quentin. »Sie finden ein rufendes Kranichjunges und denken, es ist verlassen, dabei wird es noch von seinen Eltern gefüttert. Sie bringen es dann irgendwohin, damit man ihm hilft. Das gehört zu den Dingen, die wir auf unseren Führungen erklärt haben, damit es nicht mehr so oft vorkommt. Und dieser Sommer war auch noch so trocken, dass es nur wenig Kranichjunge gab. Jedes Einzelne ist kostbar. Kraniche sind Glücksvögel. Ich mag mir den Himmel nicht ohne sie vorstellen! Und auch, wenn ich sie da oben jetzt kaum noch sehen kann, es macht mich sehr froh, ihre Rufe zu hören.«
»Warum heißt er Boreas?«, wollte Nele wissen, fasziniert von diesem würdevollen, schönen Wesen. »Und wächst er noch?«
»Oh ja, wenn er groß ist, kann er weit über zwei Meter Flügelspannweite haben. Er fliegt jetzt schon eigenständig auf die Felder zum Fressen, aber mittags und abends kommt er noch zu uns zurück. Wir hoffen, dass er rechtzeitig mit seinen Artgenossen in den Süden zieht.«
Timon hatte eine Büchse geholt und streute Mais auf das Gras. Der Vogel fraß eifrig.
Hella lachte. »Du hättest mal sehen sollen, wie Timon vor Boreas herlief und mit den Armen schlug, um ihm das Fliegen beizubringen.«
»Sie wollte wissen, wie der Vogel zu seinem Namen kommt«, erinnerte Quentin sie.
»Ach ja. Nun, ich glaube, das erkläre ich ihr, wenn sie wiederkommt. Das geht besser im Wald.« Hella wirkte auf einmal müde.
Timon warf ihr einen scharfen Blick zu und stand auf. »Vielleicht legst du dich ein wenig hin? Ich stelle dir den Liegestuhl in den Schatten.«
Nele beeilte sich, auch aufzustehen. »Ja, ich bin schon zu lange hier. Vielen Dank für den Kuchen und … alles andere.« Sie wusste nicht, wie sie in Worte fassen sollte, was es ihr bedeutet hatte, diese beiden kennenzulernen. Und dass sie wiederkommen durfte.
Hella drückte ihre Hand zum Abschied. »Morgen Vormittag, magst du? Kannst du früh herkommen? So um sechs? Da wird der Himmel gerade hell.«
Das war ganz schön früh. Nele schluckte. Aber sie war ja einmal Frühaufsteherin gewesen. Damals war sie vor allen anderen aufgestanden und mit Noelie durch die Wiesen gerannt, während der Tag geboren wurde, barfuß, hatte Himbeeren gepflückt, kühl und nass vom Tau. »Ja, gerne.«
»Hast du ein Auto?«, fragte Hella.
»Ja.«
»Dann bring es mit.«
Timon begleitete sie zum Tor. »Du hast ihnen gutgetan«, sagte er. »Sie bekommen nicht mehr viel Besuch. Eigentlich sind sie sich selbst genug, aber etwas Anregung von außen muntert eben doch auf.«
»Dann habe ich sie nicht zu sehr angestrengt?«
»Ach was, sie erholen sich schnell. Bis morgen!«
Sie hätte ihn gern gefragt, was eigentlich er in der Einsamkeit des stillen Ortes machte. Er schien so gar nicht hierherzupassen. Aber Timon wirkte nicht so, als ob er auf weitere Unterhaltung aus war.
Auf dem Heimweg blieb sie noch eine Weile auf dem Steg am Koppelstrom sitzen, beobachtete das Glitzern auf dem Wasser und dachte über die beiden alten Leute nach. Quentin wirkte wie jemand, der nach einem langen bewegten Leben endlich nach Hause gekommen war. Und Hella? Erst jetzt fiel Nele auf, dass sie zwar viel über Quentin erfahren hatte, aber fast nichts über Hella.
In dieser Nacht war Nele lange wach. Immer wieder ging sie ans Fenster und sah dem sanft kreiselnden Licht zu, das der Leuchtturm aus der Ferne über die Baumwipfel schickte. Hella konnte ihr bestimmt sagen, wie man am besten dorthinkam. Und sie dachte an den Kranich und wie es wohl war, wenn man Flügel hatte.
Erst weit nach Mitternacht schlief sie ein. Als ihr Wecker klingelte, mischte sich gerade ein erster Anflug von Hellgrau in die Schwärze der Nacht. Die Schwalben waren noch nicht wach, es herrschte Totenstille bis auf das Zischen einzelner Autos, das von der Hauptstraße herüberklang. Nele aß ein Knäckebrot mit Käse und trank eilig eine große Tasse Tee, ehe sie sich anzog und das Haus verließ. Es lag zum ersten Mal eine Frische in der Luft und eine Duftnote, die von Herbst sprachen. Nele war dankbar dafür und für den Weg, der lang genug war, um sie richtig wach zu machen.
Hella, in eine lange, dicke Strickjacke gewickelt, stand bereits am Tor, als Nele vorfuhr. Inzwischen war es deutlich heller, ein lichtes, dunstiges Blau kroch über den Himmel, garniert mit rosagrauen Schäfchenwolken. Nele wollte ihr beim Einsteigen helfen, doch Hella wehrte ab. »Das kann ich schon noch!«
Wenig später zeigte sie auf einen holprigen Abzweig. »Fahr da lang!«
»Das ist ein Forstweg, der ist für uns gesperrt«, protestierte Nele. Das Schild war eindeutig. Hella machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich darf das, keine Sorge.« Sie klang so bestimmt, dass Nele ihrer Anweisung folgte.
»Weil du hier die Führungen gemacht hast?«
»Ja. Ich habe jahrelang als Naturpädagogin gearbeitet. Hab vermittelt zwischen den Menschen und dem Wald, hab ihn den Kindern gezeigt und den Großen. Ich kenne sie alle, den Förster und die Ranger und wie sie heute heißen. Außerdem bin ich hier geboren und aufgewachsen, auch wenn ich lange weg war. Halt an! Da am Waldrand kannst du parken.«
Schweigend stieg Hella aus und ging voraus, einen Pfad entlang. Nele folgte ihr etwas besorgt. Was, wenn sie stürzte? Doch je weiter sie liefen, desto weniger stützte sich die alte Dame auf ihren Stock. Es war, als ob diese Umgebung sie beflügelte, als ob hier eine Energiequelle für sie war. Dann ließ sich Hella auf einem Baumstamm nieder. »Setz dich zu mir, Nele.«
»Und jetzt?«, fragte Nele, als Hella nichts mehr sagte.
»Jetzt sehen und hören wir dem Morgen zu. Der Wald erzählt von sich selbst. Das muss nicht alles ich machen. Das kann er besser.«
Nele saß also da und hörte, wie Hellas Atem nach der Anstrengung immer ruhiger wurde. Nach und nach waren da andere Geräusche. Eine Amsel, von ihnen aufgeschreckt, flog schimpfend vorbei. Ein Specht trommelte irgendwo über ihnen. Eine Eichel fiel mit einem sanften Plopp in die Blätter auf dem Boden. Die Helligkeit nahm zu. Auf einmal füllte ein diffuser grüner Schimmer die Zwischenräume in den Baumkronen und zwischen kniehohen Farnen.
Hinter den Bäumen ging schließlich die Sonne auf. Lichtflecken glühten hier und da an den Stämmen auf, warfen Spotlights auf einzelne Stellen auf dem Boden wie auf einer Theaterbühne. Nele hätte es nicht gewundert, wenn eine dramatische Musik dazu erklungen wäre. Sie entdeckte silberne Spinnennetze, dann einen Fliegenpilz, der genau in einem Lichtkreis stand und förmlich glühte. Die leuchtenden Flecken wanderten wie Fingerzeige, die mal auf dies, mal auf jenes hinweisen wollten. Da ein Astloch wie ein Auge. Dort eine Wurzel, die einen Schatten warf, der wie ein Kobold wirkte. Hier eine Libelle. Sie trocknete sich die filigranen Flügel, auf der Tautropfen wie Perlen glänzten. Ein Eichelhäher landete auf einem Zweig über ihnen, die blauen Federn auf seinen Flügeln zeigten sich einen Augenblick, bevor er wieder im Schatten saß.
»Nur im Morgen- und im Abendlicht feiert der Wald seine Geheimnisse«, sagte Hella leise. »Mittags erfährst du wenig über ihn, da bleibt er in sich gekehrt und ruht.« Dann schwieg sie wieder. Nele sah fasziniert, wie sich das Licht stetig änderte und neue Details zum Vorschein brachte.
Der Wind wurde stärker. Blätter raschelten auf dem Weg, drehten kleine Wirbeltänze, und auch in den Zweigen über ihnen wisperte es. Nele verlor das Gefühl für die Zeit, bis sie bemerkte, dass die Flecken verschwunden waren und nun ein gleichmäßiges, sanftes Licht alles erfüllte, was nicht im Schatten lag. Gelegentlich nur wurde es von wandernden Wolken ausgeknipst.
»So«, sagte Hella. »Was möchtest du noch wissen?«
»Das war schon eine Menge«, meinte Nele leise. »Ich habe noch nie so lange einfach dagesessen. Diese Farne sind so schön! So filigran, und so viele Farben darin, Grün und Gold und Bronze. Und so hoch! Als wir vorhin vorbeigingen, waren manche so groß wie ich. Wie heißen sie?« Damit könnte sie die Wand mit den Pappbäumen ergänzen, dachte sie, das würde wundervoll aussehen und die Szene viel lebendiger machen.
»Adlerfarn. Der kann ebenso hoch werden wie die Spannweite eines Kranichs beträgt, sogar noch mehr.« Hella runzelte die Stirn. »Ja, er ist hübsch, besonders jetzt, da er seine Herbstfärbung annimmt. Nur kann er auch zum Problem werden. Er verhindert zum Teil die Verjüngung des Waldes, weil die Baumkeimlinge keine Chance haben, wo er wächst. Der Farn wirft zu viel Schatten auf dem Waldboden und ist sehr dominant. Aber ich mag ihn auch.« Hella rutschte schwerfällig ein wenig herum, so dass sie sich Nele zuwandte, und sah sie forschend an. »Gibt es einen Baum, den du besonders magst? Zu dem du eine Beziehung hast, so wie deine Großmutter zu der Kiefer? Was würdest du selbst in diesen Geschichtengarten pflanzen?«
»Ich habe noch keine Geschichte dazu«, sagte Nele. »Aber ich … ich glaube, ich mag Vogelbeerbäume. Einer hat mich neulich getröstet. Er hat mir Kraft gegeben, so wie Vio es mir früher beibringen wollte. Da habe ich ihr nur noch nicht geglaubt. Ich hab nicht verstanden, was sie meinte.«
»Es gibt für alles eine richtige Zeit«, sagte Hella. »So, so, der Vogelbeerbaum! Die Eberesche also. So heißt der auch. Interessant, sehr interessant.«
»Warum?«
»Die Eberesche trägt leidenschaftliche Farben. Saftig grüne Blätter, feuerrote Früchte, leuchtend weiße Blüten. Sie steht für Leben und für Heilung, für die innere Flamme, die Kraft der Seele. Ich denke, sie passt zu dir. Sie unterstützt dabei, die Kräfte der Natur zu spüren, die Sinne zu schärfen und der eigenen Intuition zu vertrauen. Sie braucht nicht viel Platz, ist genügsam und macht aus jeder Situation das Beste. Und wenn im Herbst alles welkt, leuchtet sie erst recht. Daher steht sie auch für Weisheit und Neubeginn.« Hella lächelte. »Sie galt außerdem schon im Altertum als Baum des Schutzes. Aus ihrem Holz wurden Talismane geschnitzt, oder man trug einfach einen Zweig davon bei sich.«
»Oh.« Nele dachte an den von der Amsel heruntergeworfenen Zweig, den sie eingesteckt hatte. Hatte ihr Leben etwa darum begonnen, sich zu ändern? Was für ein Unsinn. »Das ist doch alles nur Mythos oder Aberglaube.«
»Bist du sicher? Es ist Tatsache, dass die Eberesche mit kargen Bedingungen zurechtkommt. Dass sie diese Farben trägt. Und sie hatte dir etwas zu sagen, nicht wahr? Manchmal genügt es, hinzusehen und offen zu sein. Welcher Baum, denkst du, hätte wohl zu deiner verstorbenen Freundin gepasst?«
»Zu Noelie?« Nele runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht. Ich kenne ja nur so wenige Bäume. Die üblichen eben, die man im Unterricht behandelt hat. Eiche, Linde. Buche. Birke.« Sie stellte sich Noelie vor. Schlank, hellhäutig, trotz ihrer dunklen Haare. Biegsam. Beweglich. Heiter. »Ja, an eine Birke hat sie mich früher schon manchmal erinnert. Birke passt zu ihr.«
»Gut. Das glaube ich auch. Du hast sie beschrieben, als sei sie eine helle, leichte Seele mit anmutigen Gesten gewesen. Lass uns jetzt gehen. Hilfst du mir beim Aufstehen?« Hella streckte ihr eine Hand entgegen. »Und sieh bitte mal in meiner Tasche nach.« Nele hatte sich schon gefragt, was in Hellas voluminösen Manteltaschen steckte. Sie fand eine kleine Handschaufel. »Komm mit!« Einmal aufrecht, marschierte Hella erstaunlich flott vorneweg und bald geradewegs in ein Adlerfarndickicht hinein, wo sie sich bückte und beinahe darin verschwand. Sie murmelte etwas vor sich hin, was Nele nicht verstand.
»Hella? Kann ich was helfen?«
Doch Hella richtete sich diesmal allein auf. Triumphierend hielt sie Nele die Schaufel entgegen, auf der aus einem durchwurzelten Erdklumpen ein Baum ragte, gerade so lang wie Hellas Unterarm. Daran hingen ein paar herzförmige goldgelbe Blätter. »Eine Birke!«, sagte Hella zufrieden.
»Aber der Stamm ist doch dunkel. Muss der nicht weiß sein? Und warum hast du sie ausgegraben?«, fragte Nele verwirrt.
»Der Stamm wird erst hell, wenn die Birken ein gewisses Alter erreicht haben. Aber an den Blättern erkennst du es. Außerdem haben sie flache Wurzeln. Birken sind empfindlich, anders als Ebereschen. Sie leiden schnell, wenn es zu trocken ist. Dieses Dürrejahr werden viele nicht überleben. Unter dem Farn hätte der Keimling ohnehin keine Chance gehabt, aber nun bekommt er eine. Nimmst du ihn mal bitte?« Hella reichte Nele die Schaufel und stieg über tote Äste vorsichtig aus dem Gebüsch heraus. »Ich habe mit einem eigenen Geschichtenwald begonnen. Von dem anderen auf Rügen, den du erwähnt hast, wusste ich nichts. Es stehen bei mir auch keine Schilder neben den Bäumen. Ich habe sie für bestimmte Menschen gepflanzt, so wie andere Leute Kerzen in Kirchen anzünden. Als ein Wesen der Kraft und Unterstützung für die, die leben, und eines der liebevollen Erinnerung für jene, die nicht mehr da sind.«
»Lass uns nach Hause gehen«, fuhr Hella dann fort. »Wenn du möchtest, kannst du diese kleine Birke auf meinem Grundstück einpflanzen. Für Noelie. Ich denke, es wäre gut für dich. Und auch für sie.«
Nele war abwechselnd irritiert und fasziniert von den Gedankengängen dieser Frau, die sie nicht immer verstand. Und doch, je länger sie mit Hella zusammen war, desto mehr mochte sie sie. Ihre Gegenwart war auf geheimnisvolle Weise wohltuend. In alten Zeiten hätte sie so etwas wie eine Medizinfrau sein können, dachte Nele. Am liebsten wäre sie noch länger mit ihr hiergeblieben. Sie hatte ja kaum angefangen, etwas über den Wald zu erfahren. Sie wollte das Gefühl dafür bekommen, das ihren Großvater angetrieben hatte, wollte wissen, ob es stimmte, dass man hier Frieden fand.
»Den Wald versteht man nicht an einem Tag!«, sagte Hella mit einem Seitenblick. »Bäume wachsen langsam. Mit Eile kommst du ihrem Wesen nicht näher. Hier.« Sie fischte eine Tüte aus ihrer Tasche. »Steck den Baum da hinein, damit er nicht alle Erde aus dem Wurzelballen verliert und feucht bleibt.«
Zurück im Garten führte Hella sie dorthin, wo Nele am Vortag die Blüte unter die Kiefer gelegt hatte, doch diesmal ging sie weiter nach hinten.
»Dies ist ein Ginkgo«, sagte sie und wies auf einen zierlichen jungen Baum mit zweigeteilten Blättern, die gerade begannen, sich von Grün nach Gold zu färben. »Ich habe ihn für Quentin gepflanzt. Er mag die Färbung im Herbst so sehr. Und das Zweigeteilte passt zu seinem Leben – die erste Hälfte, in der er gegen, die zweite, in der er für die Bäume arbeitete. Außerdem steht der Ginkgo für das Zusammenspiel von Gefühl und Kraft, für Liebe und Verbundenheit. Quentin verbringt jeden Tag Zeit mit seinem Baum, es tut ihm gut. Und dies hier ist mein eigener, persönlicher Baum. Eine Silberpappel. Ich mag sie, weil sie vor dem Himmel so hell ist, wenn der Wind darin spielt und die weiße Unterseite ihrer Blätter ins Licht hebt. Sie zeigt auch, dass nicht alles immer nur so ist, wie es von einer Seite aussieht. Die Römer fabulieren, sie sei entstanden, als Herakles den Höllenhund besiegte, also steht sie auch für Mut und Durchhaltevermögen. Eine andere Sage wiederum behauptet, die Hexen hätten früher unter Silberpappeln Stürme herbeigerufen. Ich mag Sturm.«
»Und die Kiefer?«, fragte Nele vorsichtig. »Für wen hast du die Kiefer gepflanzt?«
»Für einen alten Freund, der nicht mehr lebt. Sieh mal, wie wäre es, wenn du der Birke hier einen Platz gibst? Diese Senke bleibt meist feuchter als die Umgebung, hier wird sie nicht so schnell vertrocknen.«
»In Ordnung.« Ihr war ein wenig unbehaglich zumute. Aber warum nicht? Noelie hätte die Idee gefallen. Nele begann, sich an das Bäumepflanzen zu gewöhnen. Hatte sie über Vios Wunsch anfangs noch gelächelt, hatte sich ihre Einstellung dazu spätestens im Geschichtengarten geändert. Und auch, seit sie unter dem Vogelbeerbaum gesessen hatte. Irgendetwas musste ja dran sein.