Rope
Schritte erklangen. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer sich hinter mich setzte. Es folgte das dumpfe Geräusch von Seilen, die auf dem Boden landeten. Wenige Zentimeter saß er hinter mir, ich konnte die Wärme spüren, die von seinem Körper ausging. Ich lehnte mich zurück, landete mit den Rücken an seiner nackten Brust. Kurz legte er seine Arme um mich, hielt mich fest. Mit einem zufriedenen Laut setzte ich mich auf. Ich war bereit.
Raue Jute legte sich doppelt um meine Schultern, über den Ansatz meiner Brust. Ich genoss das sachte Kratzen über meiner Haut, das Gefühl seiner Fingerspitzen die das Seil nachfuhren. Einmal, zweimal wiederholte er die Bewegung, dann befestigte er es hinter meinem Rücken und ließ es nach unten hängen. Er ergriff meine Arme und arrangierte sie übereinander, sodass er sie horizontal hinter meinem Rücken mit dem Seil fesseln konnte. Die Hilflosigkeit, die das mit sich brachte, ließ meinen Atem kurz stocken. Es gefiel mir. Trotzdem warnte mich mein Körper immer wieder davor, mich dermaßen auszuliefern. Mit einem surrenden Geräusch zog er einen weiteren Knoten um meine Arme fest. Seine warmen Berührungen wanderten über meine Arme nach oben, bis zu meinem Hals. Er umfasste ihn fest. Für einen Moment rang ich mit dem Atem, spürte bereits wie es in meinen Ohren zu rauschen begann, dann ließen seine kundigen Finger mich los.
Während ich nach Luft schnappte, ergriff er ein weiteres Seilbündel. Mehrmals umwickelte er die Stelle, sorgte mit seinen gezielten Bewegungen dafür, dass die Seile ordentlich lagen und verknotete sie, bevor er aufstand. Über unseren Köpfen klimperte schweres Metall.
Kurz darauf riss ein schwungvoller Ruck mich in die Höhe und ich tänzelte auf meinen Zehenspitzen hin und her, um mein Gleichgewicht zu halten. Ein Seil wurde kunstvoll um meinen Oberschenkel gewickelt, verknotet und danach ebenfalls durch den Metallring über uns geschoben. Nach einem festen Zug am Seil hing mein Bein ebenfalls in der Luft.
»Wunderschön.« Seine Stimme war so ehrfürchtig, dass ich für einen Moment die Augen schloss, um es zu genießen. Ich hörte, wie er nach einem weiteren Seil griff ...