Ein superschönes Wochenende

Und wie Friedehelm gelobt wurde! Gleich am Freitagabend ging es los.

»Friedehelm«, sagte der Gespensterpapa, als alle zum Abendessen am Tisch saßen, »du hast die Mutproben bestanden wie ein Großer!«

Das war das größte Lob, das Friedehelm sich überhaupt vorstellen konnte, und danach gab es Blumenkohl. Das war Friedehelms Lieblingsessen, und obwohl alle außer ihm Blumenkohl hassten, aßen sie tapfer mit und behaupteten sogar, er schmecke lecker.

Vorm Schlafengehen schauten sie dann alle zusammen den Film von den kleinen Schmuddelgespenstern, die auf der Müllkippe wohnten. Es war Friedehelms Lieblingsfilm, und

Aber am schönsten war es, als Friedehelm mit seinen großen Geschwistern nach oben schwebte. Da bildeten sie vom oberen Ende der Treppe bis zu seiner Zimmertür ein Spalier und klopften ihm, als er vorbeischwebte, auf die Schulter.

»Papa hat recht …«, sagte sein ältester Bruder und hielt ihm die Tür auf.

»… du bist wirklich ein Großer«, sagte seine älteste Schwester und machte die Tür hinter ihm zu.

In der Nacht träumte Friedehelm, er wäre das berühmteste Gespenst der Welt und bekäme das goldene Gespensterhemd mit Brillanten, weil er einen feuerspeienden Drachen das Fürchten gelehrt hatte. Es war so ein schöner Traum, dass er ihn am liebsten für immer weitergeträumt hätte, und als Mama kam und fragte, ob er etwa den ganzen Samstag verschlafen wolle, war es schon elf. Das ist sogar für Gespenster ganz schön spät.

Als am Nachmittag die Herbstsonne schien, als wäre noch Sommer, machten sie alle zusammen einen Ausflug zur Gespenstereisdiele, und Friedehelm durfte sich sechs Kugeln im Becher aussuchen.

»Für jede große Mutprobe eine«, sagte der Gespensterpapa.

»Und wir?«, fragten Friedehelms Schwestern. »Kriegen wir für jede gestrichene Zaunlatte eine Kugel?«

»Nein, Eis gibt’s nur für gestrichene Zwischenräume«, behaupteten Friedehelms Brüder.

Es war wirklich ein lustiger Ausflug, und am Ende bekamen sie jeder vier Kugeln, für jeden Streichtag eine.

Und am Sonntag? Am Sonntag war es genauso schön. Sie machten alle zusammen einen Spieletag im Garten, und am lustigsten war es, als Papa sich ein bisschen vom Federballspielen ausruhen wollte und sich dazu an den frisch gestrichenen Gartenzaun lehnte. Ein weißgestreiftes weißes Hemd sah aber auch zu komisch aus!

Wenn Friedehelm Pause machte, setzte er sich auf einen der Gartenstühle und hielt unauffällig nach dem Käuzchen Ausschau. Aber es ließ sich nicht blicken.

Trotzdem war es ein Wochenende, wie Friedehelm es sich schöner nicht hätte vorstellen können. Superschön!

Das dicke Ende kam erst, als die neue Woche anfing.