16 

»Schuhmann und Fuchs von der Kripo Frankfurt«, sagte Joachim und streckte der Frau seinen Ausweis entgegen.

Die Sekretärin der Privatklinik für Psychiatrie, dem Namensschild nach Frau Elisabeth Heinlein, wirkte über ihr Erscheinen nicht überrascht. Kaum mehr, als stünden zwei Fleurop-Boten vor ihr, die einen Blumenstrauß brachten. Womöglich war man Besuche von der Polizei hier gewöhnt. Lara lauschte, während Joachim ihr Anliegen in Kürze vortrug, und beobachtete, wie sich im Blick der Sekretärin etwas klärte.

»Ach … dann waren Sie das vorhin! Entschuldigen Sie, dass ich Sie so habe auflaufen lassen. Aber es ist mir strikt untersagt, am Telefon Informationen herauszugeben. Und das fängt natürlich schon mit der Bestätigung an, ob eine Person hier Patient*in ist.«

Lara stutzte innerlich und fing Joachims alarmierten Blick ein, der sich sogleich wieder der Sekretärin zuwandte. »Was genau wollte der Anrufer denn?«

»Mit Frau Schmidt sprechen. Aber das kann ja auch Zufall gewesen sein, immerhin ist dieser Name nicht gerade selten.« Heinlein lächelte, doch es wirkte verunsichert. »Dann waren Sie das gar nicht?«

Fuchs, der, wie Lara wusste, nicht an Zufälle glaubte, schüttelte den Kopf. »Nein, waren wir nicht. Können Sie sich noch an den Namen des Anrufers erinnern? War es überhaupt ein Mann?«

»Ja, ein Mann. Warten Sie …« Heinlein legte die Finger an die Schläfen, als wäre sie Mentalistin, die seine Gedanken lesen wollte. »Irgendwas mit L, glaube ich. Leibnitz … Leimann … Ach, ich sag’s Ihnen, das Gedächtnis wird mit den Jahren nicht besser. Aber … nee, fällt mir gerade nicht ein.«

»Schon gut.« Fuchs deutete auf das Bürotelefon mit dem scheckkartengroßen Display. »Könnten Sie in der Anruferliste nach der Nummer des Herrn suchen?«

»Ach du liebe Güte, da weiß ich gar nicht, wie das geht.«

»Darf ich?«, bot Lara an, die wusste, dass Fuchs in Sachen Kommunikationstechnik schnell der Geduldsfaden riss. »Wir haben nämlich das gleiche Modell bei uns im Präsidium.«

»Natürlich.« Heinlein drehte den Apparat zu ihr um.

»Wann genau hat dieser Mann denn hier angerufen?«, erkundigte sich Joachim, während Lara sich schweigend durch die Menüführung klickte.

»Heute Morgen. War gleich der erste Anruf. So gegen Viertel nach acht.«

»Okay …«, sagte Joachim gedehnt, und Lara spürte, wie er sich gespannt über ihre Schulter beugte.

Sie deutete nur aufs Display und schüttelte den Kopf.

»Das habe ich befürchte«, seufzte er, »keine Rufnummernübermittlung. Na gut, dann würden wir jetzt gerne mit Frau Schmidt sprechen.«

»Da würde ich Sie aber gerne an Dr. Rammelt verweisen.«

Fuchs nickte, während Lara bei der Erwähnung des Namens ein Lachen unterdrücken musste. Rasch senkte sie den Blick und tat so, als würde sie was auf ihrem Handy überprüfen. Wie schaffte Joachim es nur immer, so ein Pokergesicht zu wahren? Denn sie war sich sicher, dass er es genauso witzig fand. Dr. Rammelt? Echt jetzt … der arme Mann. In Kombination mit einem Vornamen klang es eher nach einer ungünstigen Kombination aus Subjekt und Prädikat.

»Er müsste noch oben auf Station sein und Visite machen«, erklärte Heinlein, »aber seine Sprechstunde beginnt heute später, da ein Patient seinen Termin abgesagt hat. Sie können gerne in seinem Büro warten. Ich bringe Sie hin und sage oben Bescheid, dass Sie da sind.«

»Hübsch hier«, bemerkte Fuchs, der den Blick über den Klinikpark schweifen ließ.

Von der im Hochparterre liegenden Terrasse hatte man eine tolle Aussicht auf die gepflegte Grünanlage mit dem kleinen See und dem alten Baumbestand.

»Ja, wunderschön«, stimmte Lara ihm zu, obwohl sie sich unwohl fühlte. Dass Heinlein sie ins Freie geführt hatte, damit sie beim Warten das schöne Wetter genießen konnten, war zwar eine nette Geste gewesen, dennoch hatte der Gedanke, das Büro des Psychiaters durchquert zu haben und in seiner Abwesenheit auf dessen Terrasse zu verweilen, etwas Grenzüberschreitendes.

Im Gegensatz zu ihr schien sich Joachim keine Gedanken darüber zu machen. Die Unterarme auf die Balustrade gestützt, schaute er unbekümmert umher.

Was soll’s, dachte Lara und tat es ihm gleich. Bald spürte sie die beruhigende Wirkung dieses Orts. Ein wirklich schöner Fleck Erde. Wie alt diese gigantische Trauerweide am Seeufer wohl war? Oder die Zierkirsche, die, von unzähligen Bienen umschwärmt, nur ein paar Meter von der Terrasse entfernt in voller Blüte stand. Das lebensbejahende Summen der Insekten wurde nur vom Geräusch einer Harke durchbrochen, mit der ein Gärtner in einiger Entfernung die Erde des Beets auflockerte, welches das Gelände wie ein braunes Band säumte.

Auch auf die Patienten schien dieser Ort eine beruhigende Wirkung zu haben. Auf einer Bank saß eine junge Frau, die ihr bleiches Gesicht in die Sonne hielt, eine andere las in einem Buch. Ein Stückchen entfernt spielten zwei Männer Riesenschach, ein dritter sah ihnen zu.

»Guten Morgen«, erklang es gehetzt hinter Lara.

Als sie sich umdrehte, blickte sie in das rundliche Gesicht eines Mannes, der ihr seltsam vertraut vorkam. Vielleicht, weil er sie an den Weihnachtsmann erinnerte. Dabei waren weder seine Wangen von der arktischen Kälte gerötet noch sein Bart vom Alter schneeweiß. Auch der beigefarbene Strickpullover trug nicht zu diesem Eindruck bei. Es war vielmehr etwas in seinem Blick – wie beim Nikolaus hatte sie auch bei Dr. Rammelt das Gefühl, dass sich hinter der fröhlichen Fassade in Wahrheit ein einsamer, trauriger Mann verbarg, der seine Bedürfnisse stets für das Wohl anderer geopfert hatte. Zudem fragte sie sich, weshalb Psychologen so oft Vollbärte trugen. Professor Lambeau aus Good Will Hunting war offenbar doch kein Klischee, sondern zur Stilikone dieser Zunft geworden. Wobei dann wohl eher der ebenfalls bärtige Sigmund Freud hundert Jahre zuvor den Grundstein dafür gelegt hätte.

»Entschuldigen Sie bitte«, fuhr der Psychiater fort, »eine Patientin hatte heute erhöhten Redebedarf, da kam ich nicht so leicht raus.«

»Alles gut«, sagte Fuchs. »So hatten wir mal die Gelegenheit, ein paar Minuten abzuschalten. Sie haben es wirklich schön hier.«

»Ja, nicht wahr.« Rammelt machte eine ausladende Geste. »Früher war das mal eine Lungenklinik gewesen, wo man Tuberkulosekranke behandelt hat. Allerdings nur, weil man die Patienten hier draußen vom Rest der Bevölkerung isolieren wollte wie in einer Leprakolonie.«

»Ich hoffe mal, Sie führen diese Tradition nicht fort«, gab Fuchs mit einem Zwinkern zurück.

»Nein, nein, unseren Patienten tut diese Abgeschiedenheit gut. Das Besinnen auf sich selbst steht ja im Vordergrund vieler Therapieansätze, und es gibt kaum eine bessere Medizin für die Psyche als die Natur. Das ist wissenschaftlich belegt.« Er lächelte.

»Sagen Sie …«, Lara legte den Kopf schief und musterte den Psychiater, »… kennen wir uns?«

Rammelt sah sie verunsichert an, schüttelte langsam den Kopf. »Tut mir leid, ich wüsste nicht woher.«

»Hm. Macht nichts. Sie kommen mir nur so bekannt vor.«

»Wie kann ich Ihnen denn helfen?«, fragte Rammelt. »Ihr Besuch hat ja sicher einen Grund.«

»Das stimmt«, antwortete Fuchs. »Wir wollten gerne mit einer Ihrer Patientinnen sprechen. Wir hätten Sie auch gar nicht damit behelligt, aber Ihre Sekretärin war selbst uns gegenüber eine Mauer des Schweigens.«

Rammelt nickte zufrieden. »Ja, das nehmen wir hier sehr ernst. Was bei dem Schwerpunkt unserer Klinik aber auch nachvollziehbar sein dürfte.«

»Wieso?«

»Nun … nehmen wir mal eines von vielen Beispielen: Einige unserer Patientinnen haben zum Teil obsessive, mitunter gewalttätige Partner, die wenig begeistert sind, wenn ihre Frauen – genau genommen ihre vermeintlichen Besitztümer –, mittels therapeutischer Hilfe eine Ausflucht aus ihrer pathologischen Beziehung suchen.«

»Leuchtet ein«, sagte Fuchs. »Aber wie Sie sich denken können, wären wir nicht hier, wenn es nicht wichtig wäre.«

»Natürlich. Darf ich fragen, worum es geht?«

Fuchs nickte. »Wir würden gerne mit Frau Schmidt sprechen. Den Vornamen kennen wir nicht, wissen aber, dass er mit K beginnt.«

Der Psychiater stockte, dachte nach. »K. Schmidt sagen Sie?« Er legte einen Finger ans Kinn. »Nein, das sagt mir nichts.«

»Könnte sie bei einem Ihrer Kollegen in Behandlung sein?«, fragte Lara. »Ich habe gesehen, dass hier noch zwei weitere Psychologen arbeiten.«

»Ja, schon möglich. Aber wenn Sie Einblick in die Patientenunterlagen nehmen möchten, brauchen Sie auf jeden Fall einen richterlichen Beschluss.«

»Wir sind vorerst gar nicht an der Krankengeschichte dieser Patientin interessiert«, erklärte Fuchs, »aber sie könnte womöglich in Lebensgefahr sein.«

Rammelt hob die Brauen. »In Lebensgefahr? Inwiefern?«

»Darüber dürfen wir wiederum keine Auskunft geben«, antwortete Lara mit einem versöhnlichen Lächeln. »Wir wollen auch nur mit ihr reden. Dann kann sie ja selbst entscheiden, was sie uns erzählt und was nicht.«

»Also gut.« Rammelt ging voraus ins Büro. »Ich frage mal im Sekretariat nach. Nehmen Sie derweil gerne Platz.« Er wies auf zwei schwarze Sessel, die einander gegenüberstanden. Wie Lara wusste, ersetzte einer davon die aus der Mode gekommene Couch.

»Danke, wir sitzen eh schon den lieben langen Tag«, sagte Fuchs.

Auch Rammelt blieb stehen. Auf die Schreibtischplatte gestützt, griff er zum Hörer und wählte.

Während er darauf wartete, dass sein Anruf entgegengenommen wurde, musterte Lara ihn. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie diesen Mann kannte oder zumindest mal sein Gesicht gesehen hatte. Aber wo?

»Hallo, Elisabeth«, sprach Rammelt in den Hörer, »könntest du für die beiden Herrschaften von der Polizei bitte mal nachsehen, ob Wim oder Ingo eine Patientin mit dem Namen K. Schmidt haben? … Ach so … Mhm. Ja, gut. Okay. Danke.« Er legte auf, sah zu den Ermittlern hinüber. »Sind Sie sicher, dass die Patientin so heißt?«

»Wieso?«, fragte Fuchs, die Antwort ebenso ahnend wie Lara.

»Weil wir keine Patientin mit diesem Namen haben. Frau Heinlein hat zwischenzeitlich schon nachgesehen, weil sie bereits davon ausgegangen ist, dass ich mich deshalb bei ihr melde. Aber eine Frau Schmidt, deren Vorname mit K beginnt, gibt es in unserer Kartei nicht.«

»Hm …«, machte Fuchs, »… das ist seltsam.«

»Wieso?« Rammelt verzog den Mund zu einer Art Lächeln.

»Haben Sie vielleicht eine Mitarbeiterin mit diesem Namen?«, fragte er statt einer Antwort.

»Nicht dass ich wüsste. Und bis auf unsere Gärtner oder Reinigungskräfte kenne ich alle beim Namen. Aber sagen Sie mir mal bitte, worum es geht. Ihre Erwähnung von Lebensgefahr hat mich nun doch beunruhigt.«

Fuchs winkte ab. »Da es diese Person ja offenbar nicht gibt, ist wohl auch niemand in Gefahr.«

Doch Rammelt ließ nicht locker. »Wie sind Sie denn überhaupt darauf gekommen, hier in der Klinik nach dieser Patientin zu suchen?«

Lara sah zögernd zu Fuchs, der anscheinend abwog, wie viel er sagen durfte. Schließlich traf er eine Entscheidung. »Weil es einen Briefwechsel zwischen einem Absender aus dieser Klinik und einem Häftling im Hochsicherheitstrakt gab. Können Sie sich vorstellen, dass eine andere Patientin diese Brieffreundschaft unter falschem Namen unterhalten hat?«

Rammelts Mundwinkel gingen nach unten, die Schultern dafür hoch. »Keine Ahnung. Die Post unserer Patienten überprüfen wir nicht, aber möglich wäre es natürlich. Obwohl ich nicht wüsste, welche meiner Patientinnen das getan haben sollte. Über so etwas würde man doch in der Therapie sprechen. Aber warten Sie mal …« Rammelt tippte sich mit dem Finger an die Lippen. »Wie soll man überhaupt eine Brieffreundschaft mit jemandem aufrechterhalten, wenn man die Post unter falschem Namen verschickt. Ohne den korrekten Absender kann einen die Antwort doch gar nicht erreichen. Erst recht nicht hier in der Klinik, wo etliche Menschen unter ein und derselben Adresse ›wohnen‹.« Beim letzten Wort malte er Anführungszeichen in die Luft.

»Stimmt auch wieder«, lenkte Fuchs zerknirscht ein.

»Wer nimmt hier denn die Post entgegen?«, unternahm Lara einen Rettungsversuch.

»In der Regel leert unsere Sekretärin den Briefkasten, und sie verteilt die Post dann auf die entsprechenden Fächer oder gibt sie hoch auf Station.«

»Und wer hat alles einen Briefkastenschlüssel?«, fragte sie weiter.

»Frau Heinlein, meine Kollegen und ich. Aber es wäre sicher kein großes Kunststück, Post aus dem Briefkasten zu fischen. Eine schmale Hand oder ein Stöckchen mit einem Kringel Tesafilm an der Spitze würden schon reichen. Außerdem sind Briefkastenschlösser ja nicht gerade sicher. Manche davon bekommt man wahrscheinlich selbst mit einer Nagelfeile auf.«

»Na gut«, sagte Fuchs, »dann unterhalten wir uns noch mal mit Ihrer Sekretärin. Vielen Dank so weit.«

In der Tür fiel es Lara plötzlich ein. Sie drehte sich noch einmal um, ihr Finger wies auf Rammelt. »Psychologisches Wissen kompakt , habe ich recht?«

Rammelt hob eine Braue.

»Das Standardwerk«, schob sie nach. »Sie haben daran mitgeschrieben, richtig?«

Der Psychologe hob die Hände und lächelte verlegen. »Erwischt.«

Lara grinste zufrieden. »Wusste ich’s doch.«

»Gehört das zur Pflichtlektüre in der Polizeischule?«, fragte Rammelt.

»Fallanalytik«, gab sie mit einem kurzen Wink zurück und folgte Fuchs auf den Flur.

»Irgendwie seltsam«, sagte Lara zu Joachim, als sie kurze Zeit später das Klinikgebäude verließen. »Kannst du dir da einen Reim drauf machen?«

»Klar, kann ich«, sagte Joachim grinsend. »Einen guten sogar: Satz mit X, war wohl nix.«

Lara lachte.

Nachdem sie erneut bei Frau Heinlein im Sekretariat aufgeschlagen waren, hatten sie zunächst Rammelts Aussagen über die Briefkastenleerung sowie den Postumlauf bestätigt bekommen. Von Briefen an eine gewisse K. Schmidt hatte sie aber ebenso wenig gewusst wie Rammelt oder dessen Kollegen, die auf Joachims Geheiß im Sekretariat erschienen waren, damit er sie persönlich befragen konnte. Auch war Heinlein partout der Vorname der Patientin nicht mehr eingefallen, die ihr der ominöse Anrufer genannt hatte. Im Anschluss hatte Fuchs allen seine Visitenkarte gereicht und sie eindringlich um Meldung gebeten, falls ihnen doch noch was einfiel oder sich erneut jemand nach dieser Patientin erkundigte.

Am Fuße der Treppe blieb Joachim stehen, sah zum stahlblauen Himmel hinauf und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. »Bei einer Sache bin ich mir aber sicher …«, nuschelte er am Glimmstängel vorbei, zündete diesen an und nahm einen tiefen Zug, bevor er den Rauch in die Luft blies, »… der unbekannte Anrufer – das war er.«

Lara hegte selbst die Vermutung, zudem war auf Joachims Bauchgefühl, wie die letzten zwei Jahre Zusammenarbeit gezeigt hatten, meist Verlass. »Dann sollten wir die Klinik observieren lassen, oder?«

Er nickte. »Genau das werden wir tun.«

Während sie den gewundenen Pfad zur Straße entlangschlenderten, kramte Joachim sein Telefon aus der Tasche und wählte. »Hauptkommissar Fuchs hier, wir brauchen ein Observationsteam für die psychiatrische Klinik in Falkenstein. Rund um die Uhr, und zwar ab sofort.«

Während Joachim die Details besprach, beschlich Lara wieder dieses beklemmende Gefühl, das sie seit gestern nur mit Mühe zurückgedrängt hatte. Was führte Dorn im Schilde? Obwohl seit dessen Flucht eine Zivilstreife zu ihrem persönlichen Schutz vor ihrem Wohnhaus postiert worden war, hatte sie kaum Schlaf finden können. Auf eine hierbei womöglich hilfreiche Dosis THC in Form eines Joints hatte sie bewusst verzichtet. Erstens hätte ihr dies in der aktuellen Situation womöglich bloß Paranoia beschert. Zweitens hatte sie nichts unternehmen wollen, was ihre Reflexe derart lähmte. Falls Dorn nämlich der Meinung war, sein Werk von damals beenden zu müssen, und er es trotz der Streife vor dem Haus bis in ihre Wohnung schaffte, musste sie gerüstet sein und blitzschnell reagieren können. Daher hatte sie gestern Nacht ihre Dienstwaffe unter dem Kissen liegen gehabt, was sich jedoch nicht sonderlich toll angefühlt hatte. Sollte sie heute Abend erneut diese innere Unruhe verspüren, würde sie es vielleicht mal mit einem Gin Tonic versuchen. Oder zwei.