Sie standen in der Werkstatt, und Gabriele strich liebevoll über Felicitas Kreationen. Sie inspirierten ihn.
»Wenn man bedenkt, dass das mal Sachen waren, die im Müll gelandet wären«, sagte er. »Sie sind wirklich gut darin, Wracks zu bergen. Jetzt verstehe ich auch, warum mir meine Arbeit gefällt, weil auch ich rette, was zu retten ist. Die Leute legen Feuer. Vielleicht weil sie Bauland schaffen wollen. Vielleicht. Denn es gibt nicht nur einen Grund, der Menschen vorsätzlich ein Feuer legen lässt. Aber dank der Tonnen von Wasser, die ich vom Flugzeug aus über die Flammen werfe, wird Gott sei Dank ein Teil vor den Flammen bewahrt. Und dank Ihnen ist auch von mir etwas bewahrt geblieben.«
»Was für schöne Komplimente Sie mir machen.«
»Erinnerst du dich, als wir uns kennengelernt haben? Ich war am Boden zerstört und hab mit allem gerechnet, nur nicht, dass diese Dame, die Pst, pst! gemacht hat, mich sogar zum Lachen bringen würde. Wer würde schon damit rechnen, dass eine Frau, mit der man am Strand bislang nur ein paar Worte gewechselt hat, sich plötzlich nähern und einen fragen würde: Entschuldigung, aber warum betrachten Sie sich als ein Wrack? Weil … weil … Hab ich dir eigentlich erzählt, dass ich jetzt oft meine Enkelin besuche?«
»Duzen wir uns?«
»Ja, meine liebe Felicita, du Glücksbereiterin, wir wollen nicht länger dieses unpersönliche Sie benutzen.«
Und weil ihm sein Vorschlag, zum Du überzugehen, offenbar peinlich war, errötete er sogar ein wenig.
Schnell sammelte er den Mantel und seine übrigen Sachen ein, gab ihr zwischen zwei Wangenküsschen auch einen flüchtigen Kuss auf den Mund, fast wie aus Versehen, und ging hinaus.
Felicita verharrte noch eine Weile in der Tür. Inzwischen müsste er eigentlich unten angekommen sein, die Treppe hatte ja nur eine Kehre. Aber die Haustür ist noch nicht ins Schloss gefallen.
Jetzt hat er es sich anders überlegt, dachte sie, und hat auf dem Absatz kehrtgemacht. Jetzt kommt er wieder die Treppe hoch und sagt mir, dass er mich liebt.